Das Zeitalter des aufgeklärten Demokraten


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Neuester Beitrag: 02.07.09 12:11
Eröffnet am:18.06.09 16:41von: DunsanyAnzahl Beiträge:14
Neuester Beitrag:02.07.09 12:11von: DunsanyLeser gesamt:2.467
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818 Postings, 5649 Tage DunsanyDas Zeitalter des aufgeklärten Demokraten

 
  
    #1
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18.06.09 16:41
Eine Hommage an die Krönung der politischen Schöpfung im folgenden exemplarisch belegt anhand von Textstellen der modernen Nachrichtenmagazine.

"Nach einer vielbeachteten Einlage von US-Präsident Barack Obama als "Fliegenkiller, hat sich jetzt die Tierschutzorganisation Peta zu Wort gemeldet. Sie mahnt Obama zu einem "humaneren" Umgang auch mit lästigen Insekten." (stern.de, 18.06.2009)

Ganz klar, mehr nackte Haut auch zum Schutz von Musca domesticader (Stubenfliege).  

818 Postings, 5649 Tage DunsanyDemokratie ohne kreative Elemente ist wie ein

 
  
    #2
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18.06.09 18:38
Zug der Deutschen Bundesbahn ohne Graffiti. Von den Möglichkeiten sich politisch einzubringen am Beispiel der außerparlamentarischen Opposition in Berlin.

Beliebt sind weiterhin brennende Autos...

"Meistens reicht ein einfacher Grillanzünder auf dem Reifen. Es dauert ein paar Minuten, dann kokelt und qualmt es, bald brennt der ganze Wagen."

"Angeblich geht es bei den Aktionstagen darum, neue "Freiräume" zu schaffen in einer Stadt, die "akut von Gentrifizierung" bedroht sei. Bekämpfen wollen die Linksradikalen eine "kapitalistische Aufwertung" Berlins durch Luxussanierungen. Das Anzünden von Autos begreifen manche von ihnen offenbar als geeignete Form des Protests." (spiegel.de, 18.06.2009)

...und Besetzungen aller Art

"Unter Beschuss steht derzeit vor allem die Fraktionschefin der Berliner Grünen. Franziska Eichstädt-Bohlig hält es nicht für einen Rechtsbruch, den Flughafenzaun zu übersteigen, sondern für einen Ausdruck zivilen Ungehorsams." (ebenda)

Ich möchte und muss mich an dieser Stelle zwar von dieser Form des politischen Engagements ausdrücklich distanzieren, aber für alle, denen DB-Züge nicht mehr genügend Ausdrucksfläche bieten oder die den 68er Zug verpasst haben könnte hier der Beginn einer Karriere als 09er liegen. Und wer kann schon ahnen, welch echt wertvolle demokratische Karrieren daraus entspringen mögen?  

818 Postings, 5649 Tage DunsanyNach Spar-Eichel hat es trotz festen Willens

 
  
    #3
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18.06.09 19:31
auch Spar-Steinbrück nicht geschafft das schwarz-rot-goldene Porzellanschwein zu füllen. Ganz plötzlich erkrankt ist es an der internationalen Finanzgrippe. Armes Schwein.

"Peer Steinbrück bricht alle Rekorde: Der Etatentwurf des Finanzministers für 2010 sieht nach Informationen von SPIEGEL ONLINE die höchsten Ausgaben des Bundes in der Geschichte der Republik vor. Auch die Finanzierungslücke ist so groß wie nie. Der Bund braucht bis 2013 mehr als 300 Milliarden Euro Kredit." (spiegel.de, 18.06.2009)

Wohlstand und Freiheit gehören zusammen wie Marktwirtschaft und Demokratie. Das und dass es das alles nicht für lau gibt, das weiß heute jedes Schulkind. Aber zwischen 2015 und 2020 soll damit ja endgültig Schluss sein, außer wir haben Schwein. Ein krankes.  

179550 Postings, 8455 Tage GrinchKann ich deinen Newsletter abonnieren???

 
  
    #4
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18.06.09 19:33

818 Postings, 5649 Tage DunsanyEin überzeugter Demokrat zeichnet sich durch

 
  
    #5
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19.06.09 16:39
Dinge aus, wie eine bedingungslose Loyalität zum System, fester Glaube an die Ewigkeit und in jungen Jahren das Streben nach Wissen. Gerade der letzte Punkt ist besonders sensibel, da hier der Wert des Individums innerhalb der Ordnung bestimmt wird und entsprechend die zweckmäßige Verwendung im Gefüge zuordbar ist. Dass Schüler und Studenten ihr zukünftiges Selbstwertgefühl bei nicht optimaler Gestaltung der Wissensvermittlung bedroht sehen und für bessere Bildungschancen kämpfen, ist daher allzu verständlich. Doch welche nicht zu unterschätzenden Gefahren auf diesem Weg lauern und wer in einer Demokratie Leistungen erbringt und wer welche erhält, wird im Folgenden zielgruppengerecht und leicht verständlich beschrieben:

"Ein Streikrecht haben sie nämlich nicht. Das besitzen eigentlich nur Arbeitnehmer, die Leistungen ihrer Arbeitgeber beziehen. Schüler erhalten dagegen Leistungen des Staates."

"Was kann passieren?

Schüler, die wegen des Streiks fehlen, können generell mit einem Eintrag für unentschuldigte Fehlstunden rechnen. Diese werden in manchen Bundesländern, wie zum Beispiel in Berlin, im Zeugnis auftauchen. Unentschuldigte Fehltage kommen nicht gut an bei späteren Arbeitgebern. Ein einziger Fehltag wäre jedoch zu ertragen, sagt Michael Rudolph, Schulleiter der Friedrich-Bergius-Realschule in Berlin. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn am Streiktag eine Klausur oder ein Test ansteht. In diesem Fall müssen Schüler akzeptieren, mit einer Sechs bestraft zu werden." (focus, 19.06.2009)

Ein bedeutender Wesenszug der Demokratie bleibt, dass einmal erreichte Qualität keine hinnehmbare Größe ist. Ihr Erhalt will täglich neu erstritten sein. Hervorragende Bildung liefert hierfür den wohl wichtigen Baustein und schützt vor geistiger Arbeitslosigkeit. Mindestens ISO 9001 zertifiziert.  

818 Postings, 5649 Tage DunsanyBundesgemüse EU-gedünkt

 
  
    #6
20.06.09 13:17
"Minister und Bundestagsabgeordnete profitieren von EU-Milliarden"

"Mindestens fünf CDU/CSU-Politiker aus dem Agrarausschuss des Bundestages erhielten 2008 stattliche Beträge aus Brüssel. Spitzenreiter ist Bernhard Schulte-Drüggele, Landwirt aus dem sauerländischen Möhnesee, der 59.087 Euro kassierte.

Es folgen Peter Jahr (44.220 Euro), Johannes Röring (38.539 Euro), Hubert Deittert (16.667 Euro) und Franz-Josef Holzenkamp (15.090 Euro). Das geht aus der amtlichen Liste der EU-Beihilfeempfänger hervor.

Auch Subventionskritiker der Opposition wurden bedacht, darunter der FDP-Abgeordnete und Wirtschaftsexperte Paul Friedhoff (11.492 Euro) oder der gerade erst aus dem Europaparlament ausgeschiedene Grüne Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf (24.900 Euro)." (spiegel.de, 20.06.2009)

Wir kalkulieren somit sichelscharf, die Genossen taugen nicht für einen Bauernstaat.  

818 Postings, 5649 Tage DunsanyAuch wenn die Geburt in eine Demokratie hinein

 
  
    #7
21.06.09 15:53
letzten Endes das sichere Todesurteil bedeutet, so darf wohl angenommen werden, dass ein langes Leben nicht allein von der gesunden Ernährung mit Fish and Chips abhängig ist.

"Henry Allingham ist nach dem Tod des Japaners Tomoji Tanabe der älteste Mann der Welt. Der 113-Jährige Mitbegründer der Royal Air Force lebt in der Nähe Brightons. Sein hohes Alter begründet der Brite mit seinem Lebensstil - und der ist alles andere als gesund."

"Auf die Frage, wie er so alt geworden sei, antwortete der Brite mal: "Zigaretten, Whisky und wilde, wilde Frauen." Die Liste seiner Nachkommen ist entsprechend lang. Er hat fünf Enkel, zwölf Ur-Enkel, 14 Ur-Ur-Enkel und einen Ur-Ur-Ur-Enkel. Und er hat bereits sechs britische Monarchen erlebt." (spiegel.de, 20.06.2009)  

818 Postings, 5649 Tage DunsanyFür deutsche Autonome und Neu-68er ist es an

 
  
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21.06.09 16:21
der Zeit aus dem Schatten zu treten. Der errungene Wohlstand und die Reisefreiheit wollen zur Überwindung des Amateustatus genutzt sein, um endlich auch in den Profiligen der Weltmetropolen mitzuspielen.

"Die Lage im Iran spitzt sich zu. Das Staatsfernsehen spricht von 10 Menschen, die bei den Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Oppositionellen ums Leben gekommen seien. Es nannte die Demonstranten "Terrorgruppen" und "Randalierer"." (stern, 24.06.2009)

Derart bekannte Einladungen sollten nicht aufgrund eines falsch verstandenen Nationalismus ausgeschlagen werden. Berlin bleibt Provinz.  

7114 Postings, 8513 Tage Kritiker@ Überschrift

 
  
    #9
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21.06.09 16:47
Der aufgeklärte Fluggast sitzt im ICE.
Der aufgeklärte Autofahrer fährt Rad.
Der aufgeklärte Katholik ist Protestant.

Der aufgeklärte Demokrat wird Monarchist!  

818 Postings, 5649 Tage DunsanyDie Ökologie hat uns voll im Griff, die werden

 
  
    #10
21.06.09 17:45
wir so schnell nicht wieder los.

"Bio-Ökonomie

„Weisheit der Natur“ gegen die Krise
Rettung durch evolutionäre Ökonomie: Buchautor Kurt G. Blüchel zeigt, wie Tiere und Pflanzen Megakrisen bewältigen und was die Wirtschaft daraus lernen kann." (focus.de, 21.06.2009)

Was mag da wohl als nächstes kommen? Hinsichtlich der Bildungskrise vielleicht: "Wie der Ameisenstaat seine Brut erzieht. Angewandte Biokybernetik für Klassenzimmer und Hörsaal."  

818 Postings, 5649 Tage DunsanyDemokratie - Am Anfang war die Partei

 
  
    #11
21.06.09 20:00
"Im Münchner Hofbräukeller gibt's was umsonst. Die neue Pauli-Partei verschenkt Vorstandsposten. Jeder Paradiesvogel kann sich bewerben."

"Fast jedes dritte der anwesenden Gründungsmitglieder, darunter auffallend viele Alt-Hippies und männliche Pferdeschwanzträger, stellt sich zur Wahl."

"Er und rund 60 Mitbewerber dürfen sich vorstellen. "Ich finde es toll, dass endlich was gemacht wird für das Volk", sagt einer. "Ich habe fünf Kinder und will was bewegen in der Politik", umreißt ein anderer sein Programm. "Wir müssen das Parteiensystem knacken", ist die Kernforderung eines Kandidaten. Sie heißen Achatz, Pustelnik, Hadulla oder Ungewiß. Ihre Namen werden während der endlosen Vorstellungsrunde in ein Word-Dokument getippt und an die Wand geworfen. Ein Bewerber stellt sich als "Tierarzt und Erfinder" vor, ein anderer als "Vorsitzender des Bundes der Bankkunden". Ein Rentner nennt als Qualifikation, dass er viel Zeit habe. Ein Ex-Funktionär der Bayernpartei stellt die politische Erfahrung seiner Mitbewerber in Abrede. Eine 21-jährige Studentin im kurzen Kleidchen weist dies zurück: "Man muss irgendwann anfangen, Verantwortung zu übernehmen."" (focus, 21.06.2009)

Man sieht, Demokratie will täglich neu erfunden sein. Aber auch, eine Demokratie muss das ertragen können.  

818 Postings, 5649 Tage DunsanyEndlich hat es mal einer erkannt und spricht es

 
  
    #12
22.06.09 23:44
deutlich aus. Nur so kann die Binnenwirtschaft dauerhaft in einer Demokratie funktionieren.

"Trittin: Wir würden die Hartz-IV-Sätze auf 420 Euro anheben und einen Mindestlohn einführen. Das würde sofort wirken, weil Geringverdienern gar nichts anderes übrig bleibt, als das Geld gleich wieder auszugeben." (spiegel.de, 22.06.2009)

Kleines Geld für fast alle, damit der Euro am Rollen bleibt. Kapitalismus, Sozialismus und alternative Grünenpolitik unter einen Hut gebracht.  

818 Postings, 5649 Tage DunsanyInternationale Ereignisse werfen ihre Schatten

 
  
    #13
23.06.09 19:17
voraus. Noch zeigt sich zwar der Wächterrat von den Einwürfen der Mullahs beeindruckt, doch langfristig sollten die Einflüsse der Theokraten in der aufstrebenden Demokratie Deutschland endgültig überwunden werden.

"Shoppen statt Beten
Ketzerei oder gesunder Konsum? Die Frage, ob Geschäfte auch am Sonntag öffnen dürfen, gleicht einem Glaubenskrieg. Nun muss das Verfassungsgericht entscheiden."

"Ein ungewohnter Ton war allerdings auch zu Beginn der Verhandlung über die Klagen der katholischen und evangelischen Kirche zu hören. "Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht ... und ruhte am siebenten Tage. Dann segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn." So startete Berlins Bischof Wolfgang Huber sein Statement und erzielte einen Aufmerksamkeitserfolg bei den Richtern." (focus.de, 23.06.2009)  

818 Postings, 5649 Tage DunsanyWährend die US-Soldaten in Afghanistan z.Zt.

 
  
    #14
02.07.09 12:11
wieder verstärkt Krieg spielen, bemüht man sich in Kleindeutschland immer noch die richtige Begriffsbezeichnung für das eigene Engagement in Sachen Demokratiegestaltung mit militärischen Mitteln zu finden. Doch damit soll jetzt Schluss sein, denn die Diskussion darüber wird von Regierungsseite als gefährlich und unverantwortlich eingestuft.

"Verteidigungsminister Franz Josef Jung bekräftigte seine Einschätzung, dass es sich bei dem Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr nicht um Krieg handelt. Diese Diskussion müsse endlich aufhören. Im ZDF-Morgenmagazin sagte der CDU-Politiker, es sei "unverantwortlich" eine Diskussion darüber zu führen, ob sich deutsche Soldaten in Afghanistan im Krieg befänden." (spiegel.de, 02.07.2009)

Wohin wird die Verteidigung der freiheitlichen Ordnung Deutschlands am Hindukusch noch führen, wenn die Meinungsfindung durch simples Reden miteinander zur echten Bedrohung wird, denn

"Er weigere sich aber von Krieg zu sprechen, denn das sei es, "was die Taliban wollen. Sie wollen, dass wir von Krieg sprechen, dann sind sie Kombattanten und können auch berechtigterweise auf uns schießen." (ebenda)

Da wollen die Worte wohl gewählt sein, denn der Feind hört ja bekanntlich mit und richtet danach seine Strategie aus. Und nebenbei erfahren wir außerdem noch, dass das Schießen auf GIs durch die Taliban in den Augen des Verteidigungsminsters der BRD durchaus seine Berechtigung hat, wohingegen dieses Mittel angewandt auf einen BW-Angehörigen nicht gilt. In Zeiten des demokratisch geführten Kampfeinsatzes muss ein jeder an der Heimatfront schon aufpassen, was er da so von sich gibt.  

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