Das Schwarzbuch Börse 2007
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Eröffnet am: | 13.02.08 16:04 | von: goldtrader | Anzahl Beiträge: | 1 |
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Aktienanleger können mit dem Börsenjahr 2007 alles in allem zufrieden sein. Im fünften Jahr in Folge konnte der deutsche Leitindex DAX mit Zuwächsen abschließen. 22% sind es 2007 geworden. Trotz der überwiegend positiven Börsenbilanz 2007 gab es wieder zahlreiche Schattenseiten, die das soeben erschienene Schwarzbuch füllen, leider durch alle Segmente hindurch.
Die Daimler AG beschloss die Abspaltung der US-Tochter Chrysler und damit das Ende der "Welt AG". Durch die aktionärsfeindliche Ausgestaltung des Optionsprogramms wurde der Managementversager und ehemalige DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp nun auch noch zum großen Gewinner. In nur einem Jahr schaffte es die 1847 gegründete Siemens AG, zum weltweiten Inbegriff für Korruption zu werden. Mit immer neuen Negativschlagzeilen füllte Siemens fast täglich die Tageszeitungen. Dauersorgen bereitet auch die US-Subprime-Krise, die in der zweiten Jahreshälfte nach Deutschland schwappte. Getroffen wurde der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate. Dessen Management versicherte den Aktionären zuvor wieder und wieder, dass man von der Hypothekenkrise nicht betroffen sei. Der Schaden, der durch die verlorene Glaubwürdigkeit und das Vertrauen entstand, war dann auch deutlich größer als die tatsächlichen Abschreibungen. Noch schlimmer traf es die Mittelstandsbank IKB, die jahrelang als sichere Bank galt. Die Immobilienkreditkrise trieb das Institut in kürzester Zeit an den Rand des Ruins. Natürlich auch dabei: die WestLB. Neben den 2 Mrd. Euro, die man am US-Immobilienmarkt versenkte, verzockte sich die Bank auch massiv mit Vorzugsaktien - und soll dabei sogar versucht haben, Kurse zu manipulieren. Kein Geld verloren, sondern jede Menge verdient hat Ferdinand K. Piëch bei Volkswagen und MAN. Beispiellos jedoch, wie er dabei die Corporate Governance mit Füßen trat, um seine Interessen durchzusetzen.
Aber auch bei kleineren Unternehmen gab es wieder jede Menge Skandale. Die von der Beteiligungsgesellschaft ARQUES über einen Mantel an die Börse gebrachte ARQUANA musste schon zwei Jahre nach dem Börsengang Insolvenz anmelden. Durch die Pleite verloren nicht nur ARQUANA-Anleger ihr Geld, sie stellt auch die Glaubhaftigkeit der ARQUES-Erfolgsstory infrage.
Neben den Pleiten und Insolvenzen gibt es auch wieder jede Menge Skurriles, das durch unsere zahlreichen Hauptversammlungsbesuche zutage kam. Bei der Juragent AG fiel der Vorstandschef Mirko Heinen zum Beispiel nicht nur dadurch auf, dass er "Kaugummi kauend am Pult lümmelte", sondern auch dadurch, dass er nicht schlüssig beantworten konnte, warum die Gesellschaft eine Kaution von 1 Mio. Euro hinterlegte, damit der Juragent-Aufsichtsrat Wolfgang Gierk aus dem Knast freikam.
Im 104-seitigen Schwarzbuch Börse 2007 sind folgende Firmen erwähnt:
A. Moksel, ADVA, Advanced Inflight Alliance, Air Berlin, ARQUANA, Beate Uhse, cash.life, CellCyte, Citigroup, Conergy, Coutrywide Financial, Creaton, CropEnergies, Daimler, DEPFA Bank, Deutsche Bank, DLO, EADS, Edel Music, Eisengießerei Bühler, equinet, Escada, Euroventa, Gerresheimer , GPC Biotech, HVB, Hypo Real Estate Holding, IKB, IM Internationalmedia, Jack White, Juragent, Kampa, Köhler & Krenzer , LENA Beteiligungen, MAN, Meinl European Land, MWG-Biotech, neosino, Northern Rock, Paion, Pandatel, Petrotec, Premiere, Siemens, Tognum, Tracom Holding, TV Loonland, VERBIO, Versatel, Vivanco, Volkswagen, Wacker Construction Equipment, WestLB, Württembg. Lebensversicherung, Zapf Creation