Kerner feuert Eva Brau Ähh Eva Hermann
Auf Eva Herman und Ashkan Dejagah kann man einhauen, ohne sich die Finger zu verbrennen.
www.tagesspiegel.de/meinung/Kommentare-Eva-Herman;art141,2397309
Ulf Oswald, Königsee (Thüringen)
Was bildet sich dieser anmaßende „Fatzke“ Kerner ein, Frau Herman aus seiner Sendung zu werfen? Warum wird diese sympathische Frau von allen Seiten verteufelt, nur weil sie die unbequeme Wahrheit sagt?
Lutz Rödiger, Leipzig
Was soll das ganze Theater um die Äußerungen von Frau Eva Herman. Ist man in Deutschland wirklich nicht in der Lage, die Vergangenheit so zu verarbeiten wie sie geschichtlich passierte.
Alfred Becker, Aindling (Bayern)
Nach der erneuten „Hexenjagd“ auf Frau Herman, habe ich folgenden Vorschlag: Es wird unter Strafe verboten die Zeit zwischen 1933 und 1945 zu erwähnen oder darüber auch nur ein Wort zu verlieren.
Karl-Heinz Maier (E-mail)
Ich stehe voll hinter Eva Hermans Thesen. Unerträglich finde ich die unreflektierte, aber mit viel Überheblichkeit zur Schau gestellte Betroffenheit der Damen Schreinemakers und Berger.
Doris Brocke-Dombrowski, Swisttal (Nordrhein-Westfalen)
Vor mir liegt das Grundgesetz der BRD. Im Artikel 5 lese ich was von Meinungsfreiheit. Da steht überhaupt nicht, dass Herr Kerner ein Gespräch beenden muss, weil ein Gast seine Meinung sagt.
Wolfram Müller, Halle/Saale
Die Wortklauberei und Diskussion um Eva Hermans Äußerungen mutieren zu einer einzigen Farce. Eva Herman hat in ihrem Buch und in Interviews lediglich Beispiele genannt und nichts verherrlicht.
Frank Schwede, Feldafing (Bayern)
Ihr habt vielleicht ein Bild von mir,das kenne ich ja noch nicht einmal "gg".
Weiterdiskutiert (geschwätzt) hat er dann mit Senta B. aus Österreich, die jetzt auf Moral macht, nachdem sie tüchtig abkassiert hat;
und diese Schreinemakers aus Belgien, die Dld noch einige Mio's Steuern schuldet (lt. St. Raab bisher 5x rausgeflogen sei);
und Barth, dieser Fratzenkracher, der sich nur 1 zerissene Jeans leisten kann.
Man hätte für diese armen Seelen und dem "Blonden" (für Fußball-Lehrgang) sammeln sollen, doch diese Klapper-Büchsen sind längst verboten wg "WHW", dem Winterhilfswerk der Nazi's.
Übrigens ist mir aufgefallen, daß donnerstags nach ihrer Sendung M. Illner zum 1.mal nicht auf die blonde Nach-Sendung verwiesen hat.
So wird der Niveau-Unterschied langsam deutlich!
– Eine sprachlich-semantische Betrachtung –
Eine mediale Hinrichtung par excellence! Und wir durften ihr beiwohnen!
Die selbsternannten Mainstream-Denker bedienten die populistischen Thesen einer medienmanipulierten Gesellschaft. In bequemen Pantoffeln sahen und hörten wir, wie man denken muß, um ein Gutmensch zu sein. Ach, wie schön ist es doch zu konsumieren und nicht selber zu denken!
Dabei wäre es so einfach gewesen zu denken:
(Originalzitat Eva Herman) "Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde."
Die Präposition "mit" bezieht sich sowohl auf "Nationalsozialismus" als auch auf "68er Bewegung" und könnte als "im Zuge des/der", "während des/der" oder "durch den/die" semantisch interpretiert werden. Ein Wert, das "Bild der Mutter", ist sowohl durch den "Nationalsozialismus" als auch durch die "68er Bewegung" "abgeschafft" worden. Bei dieser Interpretation ging dieser Wert schon mit den Nazis zunehmend verloren, und auch mit der 68er Bewegung.
Zur Verdeutlichung drehe ich nun "Nationalsozialismus" und "68er Bewegung" in ihrer Reihenfolge im Satz um:
(Vertauschtes Zitat) "Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit der 68er Bewegung und dem Nationalsozialismus abgeschafft wurde." (Hinweis: Die zeitliche Fügung "darauf folgenden" wurde ausgelassen, weil sie bei der Vertauschung sprachlich keinen sinnvollen Bezugpunkt hat; die zeitliche Fügung ist aber auch nicht dominant sinnvermehrend, so daß sie generell entfallen kann.) Durch die Vertauschung der Reihenfolge wird deutlich, daß die Präposition "mit" in gleichem semantischen Sinn auf beide zeitlichen Epochen Bezug nimmt. Bei dieser Reihenfolge käme keiner mehr auf die Idee, den Sinn so zu interpretieren, wie ich es jetzt im folgenden mache:
(Mißinterpretiertes Zitat 1) "Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja" (gemeinsam) "mit dem Nationalsozialismus" (abgeschafft wurde) "und" (durch die) "darauf folgende 68er Bewegung" (endgültig) "abgeschafft wurde." Leider wird das Originalzitat von vielen in dieser Art und Weise mißinterpretiert. Die Präposition "mit" kann aber nicht gleichzeitig zwei verschiedene Sinnbedeutungen enthalten. Heinz Erhardt benutzte eine solche Sprachfigur zur Komik: "Es ist leichter, den Mund zu halten als eine Rede." "Und der Hund leckt immer – wie ein alter Kochtopf." "Ich und meine Mittel sind beschränkt." Wenn nicht gerade Komik beabsichtigt ist, fällt ein Wort mit vexierenden Sinnbedeutungen mitunter gar nicht so stark auf. Es wird dann als Ungenauigkeit der Alltagssprache toleriert. Das hat Vorteile, denn es entlastet uns beim Sprechen, immer auf eine exakte Wortwahl und korrekte Satzzusammenhänge achten zu müssen. Dies eröffnet natürlich auch Interpretationsspielraum, selbst dort, wo es nicht erwünscht ist. Denn der Zuhörer gewöhnt sich an diesen Spielraum. Er nutzt eigenmächtig die Möglichkeit, dort interpretativ tätig zu werden, wenn er meint, daß ungenau kommuniziert worden ist, obwohl genau formuliert wurde.
Die Präposition "mit" kann drei Arten von Zusammenhängen herstellen:
- Temporal (Kennzeichnung der Zeit)
- Instrumental (Kennzeichnung des Mittels und des Werkzeugs)
- Modal (Kennzeichnung der Art und Weise)
Mit anderen Worten: Wenn das "mit" als "im Zuge der 68er Bewegung" interpretiert wird (Temporale Kennzeichnung), muß das gleiche "mit" ebenso als "im Zuge des Nationalsozialismus" interpretiert werden. Und: Wenn das "mit" als "durch die 68er Bewegung" interpretiert wird (Instrumentale Kennzeichnung), muß das gleiche "mit" auch als "durch den Nationalsozialismus" interpretiert werden. Alles andere wäre ein dem Zuhörer nicht zustehender Interpretationsspielraum.
So, das war der 1. Akt. Und wer nicht weiterlesen möchte, bleibt ebenso eindimensional in seiner Bewertungsfähigkeit wie Schreinemakers und Co. Meine ganz persönliche Meinung: Der darf dann auch nicht weiter mitreden, weil er sich kein umfassendes Urteil erlauben kann, da er nicht vollständig informiert ist oder nicht bereit oder in der Lage ist, dies hier gedanklich nachzuvollziehen. Er kann leider nur ins populistische Horn tuten.
Der 2. Akt:
Während beim mißinterpretierten Zitat 1 die Temporale Kennzeichnung und die Instrumentale Kennzeichnung der Präposition "mit" vermischt wird, wird das "mit" beim mißinterpretierten Zitat 2 beide Male ausschließlich temporal verstanden, also im Sinne von "im Zuge des/der" oder "während". An dem Satz "Während der Nazizeit wurde durch den Nationalsozialismus ein Wert abgeschafft." ist genausowenig auszusetzten wie an dem Satz "Während der 68er Bewegung wurde durch die 68er Bewegung ein Wert abgeschafft."
Aber: Im besonderen wird ja Eva Herman unterstellt, daß sie bedauere, daß ein Wert der Nazizeit abgeschafft worden ist. Um diesen Sinn zu verdeutlichen, müßte das Zitat lauten:
(Mißinterpretiertes Zitat 2a) "Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja" (gleichzeitig) "mit dem Nationalsozialismus und mit der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde."
Im ersten Teil wird einerseits der Nationalsozialismus abgeschafft und gleichzeitig der Wert "Bild der Mutter"; im zweiten Teil wird der Wert "Bild der Mutter" abgeschafft, aber nicht die 68er Bewegung. Da jedoch das Wort "gleichzeitig" im Originalzitat nicht vorhanden ist, kann in beiden Fällen lediglich von der Abschaffung des Wertes ausgegangen werden. Man kann nicht einerseits unterstellen, daß auch gleichzeitig die Abschaffung des Nationalsozialismus gemeint ist, wenn andererseits nicht auch die gleichzeitige Abschaffung der 68er Bewegung unterstellt wird.
Mit der Variante 2b feile ich den Gedankengang weiter aus:
(Mißinterpretiertes Zitat 2b) "Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit" (der Beseitigung des) "Nationalsozialismus" (durch die Aliierten/Bundesrepublik) "und mit der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde."
Daß es sich um die Abschaffung eines Wertes handelt, kann in beiden Fällen, Nationalsozialismus und 68er Bewegung, bejaht werden. Ansonsten ginge man aber bei Temporaler Kennzeichnung des "mit" einerseits von dem ENDPUNKT (Nationalsozialismus), jedoch andererseits von der DAUER (68er Bewegung) aus. Auch diese unterschiedlichen Sinnbedeutungen zugleich sind nicht zulässig. Der Zuhörer interpretiert wiederum nicht geäußerte Unterstellungen in das Gesagte hinein.
Schlußbetrachtung:
In letzter Zeit werden immer häufiger Menschen bei gesellschaftpolitischen Themen in die braune Ecke gestellt, um sich einen Diskussionsvorteil zu verschaffen. Selbst wenn es Werte gegeben hat, die nach der NS-Zeit und den Sechzigern verloren gegangen sind, so muß es sich nicht immer unbedingt um Werte handeln, die wir heute nicht mehr brauchen. Wenn beispielsweise der Wert "Respekt" in der NS-Zeit zum Kadavergehorsam pervertiert ist, und wenn mit der zunehmenden Abschaffung des Kadavergehorsams auch der Wert "Respekt" abhanden gekommen ist, so ist es dennoch denkenswert, sich auf den unpervertierten Wert "Respekt" zurückzubesinnen. Es muß geradezu erlaubt sein, auch darüber zu kommunizieren, ohne ins rechte Lager verwiesen zu werden. Denn eine Schwarzweißdenke, daß der Zeitraum von 1933 bis 1945 ausschließlich schlecht und der Zeitraum ab 1945 ausschließlich gut gewesen sei, kann nur ein undifferenziertes, vereinfachtes Denken sein. Wer sich einen Diskussionsvorteil verschaffen möchte, indem er einem anderen leichtfertig eine braune Gesinnung unterstellt und dafür Applaus erhält, handelt unlauter. Er braucht sich nicht die Mühe zu machen, auf den eigentlichen Kern der Diskussion einzugehen, sondern kann seinen Gegner schon im Vorfeld entscheidend schwächen. Das ist einfacher, weil es dafür nur Worthülsen bedarf. Der Motor dafür ist Macht und Geld. Der Treibstoff ist die eigene Wertigkeitsbasis, die verteidigt sein will. Denn ohne sie scheinen das eigene Lebenswerk und die eigenen Lebensziele der Sinnlosigkeit anheimzufallen.
Ergebnis:
Aus sprachlich-semantischer Sicht ist an Eva Hermans Zitat nichts auszusetzen. Die Unterstellung nationalsozialistischen Gedankenguts ist unzulässig.
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Und nun knie nieder, Eva, und leiste Abbitte! Widerrufe, daß sich die Erde um die Sonne dreht!
Tolle Abhandlung. Nur leider zum faklschen Teil des Zitates und damit Müll... Das ganze Zitat (von ihrer Website):
"Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war ‘ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben…."
Es ging genau um diesen fetten Teil.
Also: Neu schreiben das ganze. (Oder hast du das gar nicht geschrieben? Dann wäre eine Quelle nicht schlecht.)
Gruß BarCode
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So ein "Müll" scheint ja meine "tolle Abhandlung" nicht gewesen zu sein, wenn du nach einer eventuellen Quelle fragst.
Zur Beantwortung deiner Fragen: Erstens schreibe ich selbst; ich lasse nicht schreiben. Und zweitens brauche ich nicht "Neu schreiben das ganze.", da ich bereits mit meiner Schlußbetrachtung ("In letzter Zeit werden immer häufiger ...") deine Anfrage im Ansatz vorab beantwortet hatte. Aber dennoch möchte ich deinen Einwand umfassender klären.
Wenn ich die einzelnen Sätze des Gesamtzitats von Eva Herman sprachlich so analysiert hätte, wie ich es mit dem einen maßgeblichen Satz getan habe, so wäre eine wesentlich umfangreichere Abhandlung daraus geworden, was ich niemandem hier von der Länge her zumuten wollte. Maßgeblich ist der betreffende Satz, weil er die Grundaussage im Gesamtzitat bildet. Die darauffolgenden Sätze sind Erläuterungen der Grundaussage. Vorab noch einmal das Gesamtzitat:
(Gesamtzitat Eva Herman) "Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten – es war ‘ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle – aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben …."
Satz 2 ("Und wir müssen vor allem ...") hatte ich bereits in meinem ersten Posting analysiert. Satz 3 ("Mit den 68er wurde damals ..."), den du ansprichst, ist die nähere Erläuterung des Satzes 2. Zur besseren Lesbarkeit habe ich den Einschub des ursprünglich gesprochenen Textes mit Gedankenstrichen in Parenthese gesetzt. Der Einschub lautet: "... es war ‘ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle ..." Der Basissatz lautet: "Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten (abgeschafft) ... aber es ist damals eben auch das (abgeschafft worden), was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft."
Im Basissatz wird näher darauf eingegangen, welche Werte "mit den 68ern" abgeschafft worden sind. Diese Grundaussage ist erst einmal unproblematisch.
Im Einschub distanziert sich Eva Herman von der NS-Zeit. Das ist für sich betrachtet auch unproblematisch.
Problematisch wird es erst, wenn beide Satzteile miteinander verbunden werden – und zwar insbesondere im Kopf des Zuhörers: "... was wir an Werten hatten – es war ‘ne grausame Zeit ...". Differenziert zu schreiben ist schwer, differenziert zu sprechen noch mehr. Vor allen Dingen, wenn wir gesellschaftlich und gruppendynamisch gezwungen sind, mit lästigen Fußnoten und Erläuterungen zu sprechen, um uns von allem Möglichen zu distanzieren, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist, nur um nicht von irgendwelchen pedantischen Mißverstehenwollern mißverstanden zu werden. Leider ist Eva Herman in diese Falle hineingetappt. Eine Verbindung von irgendwelchen Gedanken und Nationalsozialismus, und seien sie noch so edel, hilfreich und gut, ist heutzutage mit wachsendem zeitlichem Abstand zur NS-Zeit zunehmend problematisch. So wurde aus einer sozial erwünschten Fußnote ein Hauptgedanke in den Köpfen so mancher Zuhörer konstruiert.
Fakt bleibt der Basissatz, der sich auf den Werteverlust durch die Zeit der 68er bezieht. Im Einschub wird Bezug auf die Zeitlichkeit genommen, in denen bestimmte Werte noch Bestand hatten: die NS-Zeit. Ausgegangen werden kann aber von einem zeitlichen Kontinuum der vor 1968 lag: die Zeit der Aufklärung, das Kaiserreich, die Weimarer Republik, die Dritte Reich, die (noch benommenen) 50er Jahre. Ein solches zeitliches Kontinuum zu verleugnen, währenddessen immer auch eine Veränderung von Werten stattgefunden hat, wäre eine eindimensionale Betrachtung der Historie. Nur fand während der 68er eine außerordentlich starke Werteumorientierung statt, und die setzte sich insbesondere in Kontrast zur NS-Zeit, was auch notwendig war. Was jedoch auch teils über Bord geworfen wurde, waren Werte, die sowohl vor als auch nach der NS-Zeit existierten: während der Aufklärung, der Weimarer Republik und in der guten Stube der 50er und 60er. Und auch in der guten Stube zwischen 1933 und 1945 gab es die Lebensumstände der "normalen" Leute, die nicht sehr viel vom nationalsozialistischen Gedankengut hielten. Es war wie heute: es gab Verfechter, Mitläufer, Uninteressierte, Kritiker, Widerständler. Sie alle in einer braunen Suppe zu verrühren wäre unlauter.
Und deshalb sollte man sagen dürfen – und sogar sollen, um eine fundierte Wertediskussion in Gang zu setzen:
Mit den 68er wurde damals praktisch alles das, was wir an Werten hatten, abgeschafft. Die 68er entrümpelten zurecht die Werte, die ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker pervertiert hatte. Aber es ist damals eben auch das abgeschafft worden, was gut war. Und das sind Werte, die im Geist der Aufklärung gewachsen sind und die die Basis für ein gutes Miteinander innerhalb einer Gesellschaft bilden. Und zu diesen Werten gehören auch Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt. Das alles wurde abgeschafft.
Anders kann und muss man das nicht verstehen. An sich auch nicht sonderlich skandalös, aber eben ein unsinniges Vermengen von falschen Tatsachen.
Die Skandalisierung war ja eh übertrieben. Und eine Braune ist sie deshalb nicht.
Gruß BarCode
Gruß BarCode