Warum man Knut, den Eisbären hassen muss?
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 24.06.10 07:59 | ||||
Eröffnet am: | 03.04.07 13:49 | von: Zwergnase | Anzahl Beiträge: | 46 |
Neuester Beitrag: | 24.06.10 07:59 | von: Geistig Verw. | Leser gesamt: | 8.754 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 3 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | 2 > |
2. April 2007, 07:49 Uhr
Von Tobias Schönpflug
Meinung
Niemand kann dem süßen Eisbärbaby entkommen: Knut in den Medien, in Kinderzimmern, sogar die ersten Gummibärchen gibt es schon von ihm. Das nervt und ist völlig überflüssig, findet unser Autor. Denn Knut ist nichts weiter als die neue Paris Hilton ohne Sexfilmchen.
Keiner, dessen Brett vor dem Kopf nicht seine gefährlichste Waffe ist, kann den Eisbär Knut aus dem Berliner Zoo mögen. Er ist ein Abfallprodukt der Evolution. Er wurde von seiner Mutter aussortiert, zum Tode verurteilt. Aber weil der Gutmensch Gott langfristig arbeitslos machen will, bringt er ihn wieder ins Spiel zurück.
Knut ist die neue Paris Hilton: Knut kann nichts. Knut macht nichts. Knut stolpert einfach nur hilflos durch sein Gehege wie die Hotelerbin durch Amerikas mittleren Westen in ihrer Serie „Simple Life“. Und ist süß wie Knutella. Das reicht anscheinend, um auf die Titel der Zeitungen gekommen.
Ich bin direkt von Knut betroffen. Ich bin Fotochef. Das heißt, ich bekomme von meinen Kollegen (die zum Teil sogar studiert haben!) ständig „sensationelle, neue“ Fotos von Knut zugeschickt. Wenn ich sie mir dann angucke ist auf den Fotos immer nur eines zu sehen: ein tapsiger kleiner Eisbär, dessen Fell sich vortrefflich auf dem Boden des Kinderzimmers meiner Tochter machen würde. Ich schätze, ich habe mir in der letzten Woche aus professionellen Gründen circa 800 Knutfotos angucken müssen. Wo sind die Jäger, die meinen Problembär abschießen?
Die Knut-Fan-Typologie
In diesem kollektiven Wahnsinn kristallisieren sich vier Gruppen heraus, die alle unter derselben psychischen Wahrnehmungsstörung leiden. 1. Die Groupies: Diese Gruppe fängt einfach bei jedem Foto von Knut an zu quietschen. 2. Die Heuchler: Sie empfinden denselben Drang wie die erste Gruppe, halten sich aber aus Imagegründen zurück und sagen Sätze wie: „Ich weiß, dass ich nur auf das Kindchenschema reinfalle und es nur ein kleiner Eisbär ist, aber“ und dann fangen sie unkontrolliert an zu quietschen. 3. Die Abgeklärten: Sie beschäftigen sich auf der geistigen Ebene mit dem „Phänomen“ Knut und was er über unsere Gesellschaft aussagt. Dann gehen sie zum Quietschen nach Hause. Und dann gibt es noch mich. Es ist wie in einem Zombie-Film: Am Tag davor war noch alles in Ordnung und plötzlich mutieren alle zu hirnlosen Knutmenschen.
Der Kampf um die besten Plätze
Seit letztem Wochenende habe ich Knut im Bauch. Denn ich musste wegen des kleinen Eisbärs mit meiner Tochter in den Zoo. Das kostet nicht nur viel Geld, sondern viel Kraft. Man muss so einige Halbwüchsige in die Achillesferse treten, bevor man sich in die erste Reihe gekämpft hat. Meine Tochter hat sich Knut genau zwei Minuten anguckt. Dann fand sie ihn langweilig. Das ist das Problem von Knut: Während Paris Hilton ab und zu ein schlüpfriges Video als Dank für unsere Geduld springen lässt, ist Knuts Unterhaltungswert gleich null. Ziemlich undankbar für einen, der in der Natur einfach unter den nächsten Stein gekrochen wäre, um zu sterben.
Ich kann nur warnen, worauf das ganze hinausläuft. Es ist alles schon passiert. Im Jahre 2000 attackierte ein Eisbär im Berliner Zoo einen geistig verwirrter Besucher, der zu ihm ins Gehege gesprungen war, um dem "einsam wirkenden Bär Gesellschaft zu leisten". Niemand soll sagen, ich hätte ihn nicht gewarnt.
Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/article785809/...eren_hassen_muss.html
5. April 2007, 13:50 Uhr
Zoo
Stirbt Knut bald den Hungertod?
170.000 Menschen haben den kleinen Eisbären bereits besucht, an Ostern sollen nochmal 4000 Besucher täglich hinzu kommen. Der Tierrechtler Frank Albrecht kritisiert jedoch die frühe Trennung von Knut und seinem Ziehvater. Er zeichnet eine düstere Prognose für Knut.
Der Ansturm bei Eisbärbaby Knut nimmt immer größere Ausmaße an. In den ersten zwei Wochen nach der Weltpremiere im Zoologischen Garten in Berlin besuchten 170.000 Menschen das Jungtier. An den Osterfeiertagen erwartet der Zoo täglich bis zu 40.000 Knut-Fans. „Doch im Vordergrund steht ganz klar die Gesundheit von Knut“, sagte Zoologe Heiner Klös am Donnerstag. Er reagierte damit auf Angriffe des Nürtinger Tierrechtlers Frank Albrecht. Dieser sprach von „heuchlerischer Gaffgier und doppelmoralischer Tierliebe“. Albrecht warf dem Zoo nach der ersten tageweisen Trennung Knuts von Ziehvater Thomas Dörflein außerdem „extreme Tierquälerei“ vor.
Nach 118 Tagen, in denen Dörflein den von Knuts Mutter verstoßenen Bärennachwuchs mit Handaufzucht aufgepäppelt hatte, ließ der Zoo den Bären von Dienstag an öffentlich erstmals ohne seinen Pfleger auftreten. Diese Maßnahme nannte Albrecht eine „zu frühe, zu extreme und total unnatürliche Trennung“. Nach seinen Angaben könne dies „im Extremfall zu Nahrungsverweigerung, dann zum Hungertod oder zu anderen gefährlichen Krankheiten“ führen. In Freiheit erfolge die Trennung von der Eisbärenmutter erst zwei Jahre nach der Geburt.
Zoologe Heiner Klös sagte, Knut habe „keinerlei Besorgnis erregende Auffälligkeiten gezeigt“, als Dörflein nicht bei ihm war. „Er hat ihn gesucht, etwa, wie jedes Kind am 1. Tag in der Schule Kullertränchen fließen lässt.“ Laut Klös ist dafür gesorgt worden, dass Ziehvater Dörflein im Notfall „jederzeit binnen weniger Minuten bei dem Tier gewesen wäre“. Klös sagte: „Dörflein hat auch abends mehrmals die Nase im Zoo hereingesteckt und nachgesehen, es war aber alles in Ordnung.“
Währenddessen bereitete sich der Zoo zu Ostern organisatorisch auf eine Steigerung des Ansturms vor. Um den unausweichlichen Stau beim Andrang von täglich 40.000 Menschen zu verhindern, sollen Sicherheitskräfte die Besucher wie im Kreisverkehr am Bärenfelsen lenken. Damit alle gute Sicht erhalten, sollen andere Besucher nach jeweils 15 Minuten nachrücken können. Den Hochrechnungen zufolge werden bis Ostermontag deutlich mehr als 300.000 Menschen Knut „live“ gesehen haben.
Quelle: http://www.welt.de/vermischtes/article796413/...ld_den_Hungertod.html
http://daserste.ndr.de/weltreisen/t_cid-2775824_.html über Spitzbergen:
"Eisbären sind schneller und beweglicher als Menschen so müssen sich die Menschen wappnen, vor allem die Bären sind in der Überzahl. Deshalb müssen alle Menschen in Spitzbergen außerhalb der Ortschaften eine Waffe tragen und man kann sie überall auch ohne Waffenschein ausleihen. Und bei den Studenten steht der Umgang mit der Waffe als erstes auf dem Lehrplan."
Oder auch http://forum.outdoorseiten.net/viewtopic.php?p=276225
Danke Bild.
Gruß
Talisker
und man fragt, was die Deutschen nur mit den Bären haben,letztes Jahr war es Bruno und jetzt redet ganz Berlin von Knut und alle Zeitungen berichten täglich und die Aktien,die noch nicht mal Dividende abwerfen und nur zum kostenlosen Eintritt berechtigen sind unglaublich gestiegen
und im Gegensatz dazu ein in Gefangenschaft geborener und von der Mutter verlassener (das heisst in der Wildnis nicht überlebensfähiger) junger Bär gehätschelt wird.
Jede Wette, dass dies nach einigen Wochen abflaut, sei es weil das Thema langweilig wird, oder spätestens wenn er grösser wird und sich nicht mehr vermenschlichen lässt.
--> sozial normierte und akzeptierte Massenpsychose?!
beherrschte Natur ist gute Natur und natürliche (animalische, triebhafte) Natur ist schlechte Natur. Descartes, Hobbes und Bacon lassen grüssen.
Und aufrund der Niedlichkeit des jungen Bären hat sich auch noch keiner mit dem Phänomen der selten dämlichen Namensgebung auseinandergesetzt.
"KNUT" ist grundsätzlich so ein bescheuerter Name - man stelle sich den mal bei einem anderen oder ausgewachsenen Tier vor - dass nur die Assoziation "Knut" mit "knutschen" oder "knuddeln" verbunden, die Leute über diesen komplett hinweg sehen lässt.
greetz
sports*
______________________________________________
Das Leben ist hart, doch Ariva ist härter..
...Ingesamt 17 Ordner des Sicherheitsdienstes warten am Morgen in der "Waldschänke" auf den Ansturm. Auch das Deutsche Rote Kreuz bereitet sein großes Zelt vor. Der Aufwand ist berechtigt. Schon bald werden dort etliche der Kinder, die im Gedränge am Bärengehege ihre Eltern verloren haben, beruhigt und betreut werden. An den provisorischen Eingängen bildet sich schnell eine 200 Meter lange Schlange. Beinahe überall gibt es Knut-Devotionalien, mit deren Erlös der Zoo, wie er auf Plakaten verspricht, den Artenschutz unterstützen will. Noch 30 Minuten dauert es, bis Knut kommt.Die ersten Kinder beginnen zu quengeln. "Du wolltest doch Knut sehen", erregt sich eine Mutter. "Jetzt nicht mehr", trotzt das Kind. Der Vater droht mit einem Platz im Kinderwagen. Am Einlass beginnen die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma über Megaphone die Wartenden zu instruieren. Das Gelände sei geteilt. Ältere ohne Kinder hätten im hinteren Bereich der Fläche zu bleiben. Für Kinder gebe es ein "separates Gehege".Die ersten Kinder lassen bereits ihre verlorenen Eltern ausrufen. Begleitet vom Applaus der Wartenden erscheint dann endlich der kleine Eisbär mit seinem Pfleger Thomas Dörflein. Das mittlerweile in den Wagen gesetzte Kind schläft tief und fest.
Nach weniger als zehn Minuten wird der Bereich mit Nachdruck geräumt. Erneut verlieren Kinder den Anschluss an ihre Eltern. Rund alle fünf Minuten ruft der Sicherheitsdienst einen neuen Namen aus. Der nächste Schwung bestaunt Knut, der auf seiner grünen Spieldecke mit seinem Pfleger tollt. Ordnungsgemäß schieben sich die Massen an dem kleinen Eisbären vorbei. Opitz müht sich dabei, für den Artenschutz und die anderen Tiere des Zoos zu werben.
Knut spielt noch immer mit seinem Pflege.....
Lustig oder geschmacklos? Im Internet gibt es jetzt ein Spiel, in dem es darum geht so viele Eisbärenbabys abzuschießen wie möglich. "töte den kleinen süßen Eisbären", heißt der Werbespruch der Seite. Doch es gibt auch etwas Neues für die Fans von Knut.
Das Berliner Eisbär-Jungtier Knut erobert immer mehr auch das Internet. In Anlehnung an die Video-Website „YouTube“ gibt es nun „youknut“ . Angeboten werden Videos, Songs und Liebesgrüße an den kleinen knuddeligen Star aus dem Zoologischen Garten Berlin. Aber der Rummel um den fast fünfmonatigen Eisbären-Nachwuchs mit täglichen tausenden von Besuchern am Bärenfelsen nimmt im Internet auch makabre Züge an. „Kill Knut“ heißt ein online-Spiel, bei dem Gegner der Euphorie um den Zoo-Liebling sich abreagieren können. Ziel ist es, auf dem Bildschirm so viele kleine Knuts wie möglich zu erschießen. Motto: „Jetzt gibts Eisbär-Schnitzel“.
In der Kategorie „Warnung/Hinweis“ heißt es aber zugleich: „Als Strafe für viele getötete Knut Eisbären müssen Sie mindestens einmal wöchentlich in den Zoo um dort die süßen Eisbären zu füttern.“ Die Betreiber der Seite empfehlen: „Sie sollten Bären (oder generell Tiere) in jeder Form lieb haben und knuddeln.“ Erst vor einigen Tagen war gegen den echten Knut eine wirre Todesdrohung im Zoo eingegangen. Knuts erwachsener brauner Artgenosse, „Problembär“ Bruno, war im vergangenen Jahr doppelt in die Schusslinie geraten. Im Internet konnte er mit Blasrohr und Betäubungspfeilen ins Visier genommen werden, in der Realität wurde er in Bayern nach wochenlanger Hatz erschossen.
Quelle:
http://www.welt.de/vermischtes/article830311/...hiessen_mit_Knut.html
Der Kult-Eisbär
Knut wiegt mit neun Monaten 78 Kilogramm
Der Gang auf die Waage offenbarte: Einen Tag, bevor er neun Monate alt wird, bringt der Berliner Eisbär-Star Knut es auf ein Gewicht von stolzen 78 Kilogramm. Die im Sommer kurzfristig verordnete kleine Diät, bei der das Jungtier auf zusätzliche Leckerlis wie Croissants verzichten musste, ist beendet.
Stolze 78 Kilogramm - „Knut ist dennoch nicht zu dick, dieses Gewicht ist normal für einen Eisbären in seinem Alter“, sagte Tierarzt André Schüle.
Die im Sommer kurzfristig verordnete kleine Diät, bei der Knut auf zusätzliche Leckerlis wie Croissants verzichten musste, sei beendet. „Knut frisst inzwischen ganz viel Fisch und Fleisch“, so Schüle. Daneben bekomme der Eisbär-Teenie aber immer noch zwei Breimahlzeiten pro Tag. In der freien Wildbahn lebten die Jungtiere ein bis zwei Jahre mit ihrer Mutter und trinken ihre Milch, sagte der Tierarzt. Knuts Mutter Tosca hatte ihren Nachwuchs allerdings nicht angenommen, weshalb er von Pfleger Thomas Dörflein per Hand aufgezogen wurde.
Berichte, dass Dörflein nicht mehr in das Gehege des kleinen Eisbären dürfe, weil es inzwischen zu gefährlich für ihn sei, stimmten nicht, betonte Schüle. "Nach wie vor kümmert sich Dörflein morgens eineinhalb Stunden vor Öffnung des Zoos hinten den Kulissen speziell um Knut.“ Dann schaue der Eisbär zu, wie der Pfleger das Futter für andere Tiere zubereite „und klaut sich ab und zu einen Fisch.“ Danach komme Knut auf seine Anlage, wo er inzwischen auch die Nächte verbringe.
Mittags hole Dörflein den Eisbären nicht mehr hinter den Bärenfelsen. „Das ist ein weiterer Schritt, um Knut an seine Anlage und sein Leben als Eisbär zu gewöhnen“, sagte der Tierarzt. Sollte es Knut nachts zu kalt werden, könne er auch in Käfige drinnen zum Schlafen wechseln.
Der Zoologische Garten Berlin feierte indes dank seiner Hauptattraktion Knut im August einen historischen Rekord. Rund 400.000 Besucher, so viel wie noch nie zuvor in der 163-jährigen Geschichte, kamen im vergangenen Monat in den artenreichsten Zoo der Welt. Das teilte Zoo-Vorstand Gerald R. Uhlich am Dienstag mit. Nach wie vor ist das Felsengehege von Eisbär-Star Knut täglich von Tausenden umlagert. Uhlich nennt als Gründe für den Rekord die anhaltende Anziehungskraft von Knut und einen damit verbundenen Anstieg der Zahl ausländischer Besucher. „Die ganze Welt war zu Besuch, die Menschen kamen u.a. aus Neuseeland und Australien, aus China, Japan, Südamerika, den USA und vielen Teilen Afrikas.“
Als könne er kein Wässerchen trüben: Knut schläft und sieht dabei sooo niedlich aus. Doch Zoobesucher müssen sich nun die tägliche Dosis Knut abgewöhnen.
Schon so groß und doch noch so kindlich: Knut nuckelte gern an der Hand seines Pflegers Thomas Dörflein.
Quelle und Fotostrecke: http://www.welt.de/berlin/article1156859/...Monaten_78_Kilogramm.html
Eisbär Knut nach Verletzung wieder draußen
Berlin (dpa) - Knut in Wut und fast wieder gesund: Nach drei Tagen im «Krankenbett» hat sich der Berliner Eisbärenjunge erstmals wieder im Freigehege gezeigt. Doch hinter den Kulissen ist bei dem knapp 80 Kilogramm schweren Eisbären auch schon mal Schluss mit lustig. Laut Tierarzt Andreas Ochs bekam Knut einen Wutanfall, als er ihn sah. Offenbar habe er sich genau erinnert, wer ihm den Narkosepfeil verpasst hat. Der neun Monate alte Eisbär hatte sich in der Nacht zu Donnerstag an der rechten Hinterpfote verletzt.
Spitze
Die rechte Hinterpfote steht weit ab. Knut humpelt durch den kalten Nieselregen.
ALLES NUR EINE MITLEIDS-SHOW?
Jeder Zoo-Besucher bedauerte gestern wieder den Eisbären-Patienten.
ER NICHT!
Knuts Pflege-Papa Thomas Dörflein (43) glaubt, dass sein neun Monate alter Ziehsohn es faustdick hinter den süßen Puschelohren hat.
"Knut ist bloß wehleidig. Ein kleiner Simulant. Wie alle jungen Bären, die mit der Hand aufgezogen werden", so Dörflein zu BILD.
Seit Donnerstag gibt Knut erfolgreich den eingebildeten Kranken.
Er bekommt immer noch Schmerzmittel, wurde betäubt und geröntgt. Zerrung oder Prellung der rechten Hinterpfote, so die Diagnose der Knut-Ärzte. Sein Pfleger sagt: "Da ist nichts!"
Dörflein ist dem Simulanten morgens auf die Spur gekommen: "Ich konnte ihn unbemerkt beobachten. Knut lief auf allen Vieren wild durchs Innengehege."
Warum macht unser kleiner Problem-Bär das?
Dörflein: "Er will Aufmerksamkeit, merkte schnell, dass er die mit seiner Humpel-Nummer bekommt."
Seit 26 Jahren ist Dörflein Pfleger im Zoo. Da lässt er sich von Knut keinen Bären aufbinden. "Wir hatten mal einen Jung-Bären, der seine Tatze schlaff hängen ließ. Nur simuliert, die Röntgenbilder zeigten keine Verletzung. Wie bei Knut."
Dörfleins Theorie: Der Eisbär könnte nachts am glitschigen Wasserfall ausgerutscht sein.
"Das hat ihm wehgetan. Als sich dann alle um ihn gekümmert haben, hat er das ausgenutzt."
Auch bei Dörflein, der zwei Tage nicht im Dienst war, hatten die Kollegen besorgt angerufen. "Knut ist noch ein Kind", sagt er, "er nuckelt an meiner Hand, wir spielen wie vor fünf Monaten."
Aber eben nur noch hinter den Kulissen, ohne Publikum. Vielleicht fehlt dem Star im Zoo genau das...
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2007/09/11/...r,geo=2474038.html
Ministerium für außerplanetarische Angelegenheiten/
Außenkolonienkontaktdienst
Dienstag, 19. Mai 2009
Ein Eisbär sorgt für StreitGericht schlägt Knut-Kauf vor
Eisbär Knut aus dem Berliner Zoo ist an diesem Dienstag Chefsache. Peter Drüwa, Tierparkdirektor aus Neumünster, trägt beim Prozess am Berliner Landgericht denn auch Krawatte - mit Eisbären, die sich in die Höhe recken. Der Zoologe aus Schleswig-Holstein will mit seiner Klage erreichen, dass der Berliner Zoo offenlegen muss, wie viele Millionen an Einnahmen Publikumsliebling Knut in die Kassen gespült hat - dann will Neumünster als Knut-Eigentümer Anteile fordern. Berlins Zoochef Bernhard Blaszkiewitz mit legerem Hemd und ohne Krawatte liest dagegen demonstrativ desinteressiert in einer Zeitschrift, als der Prozess unterbrochen und hinter verschlossenen Türen um einen Vergleich der seit Monaten streitenden Zoos gerungen wird.
Doch der Gütevorschlag von Richter Philip Hegermann scheitert. "Wenn Berlin einen so berühmten Bären hat, dann kann er es sich doch auch mal was kosten lassen, den Bären für Berlin zu sichern", appelliert er vergeblich an den Zoo. Knut gehört laut Vertrag Neumünster, sein Erzeuger Lars war in die Hauptstadt ausgeliehen worden.
Keine Zockerei?
Für den Kauf von Knut schlägt Hegermann einen Preis von 700.000 Euro vor. Zoo-Anwalt Joachim Gabler lehnt brüsk ab. "Hier gibt es, pardon, keine Zockerei." Als "Zuwendungsempfänger" von öffentlichen Fördergeldern habe man eine besondere Verantwortung. Maximal 350.000 Euro und keinen Cent mehr würde Berlin sich seinen Publikumsmagneten kosten lassen.
Das ist Neumünster zu wenig, sie brauchen das Geld dringend für Renovierungen. Ihre letzte Forderung an diesem Dienstag: 500.000 Euro. Nach Schätzungen soll Knut rund sechs Millionen Euro "verdient" haben, auf Shirts, Kaffeetassen und als Kino-Star. Mehr als sieben Millionen Tierfreunde aus aller Welt statteten Knut seit seinem ersten Auftritt vor hunderten Filmkameras am 23. März 2007 einen Besuch ab. Der inzwischen zweieinhalb Jahre alte Bär wurde gleich nach der Geburt von seiner Mutter verstoßen und von Pfleger Thomas Dörflein mit der Flasche aufgezogen. Pfleger Dörflein starb überraschend im Vorjahr.
Aus Knut eine Marke gemacht
Den Eisbären will der Tierpark in Schleswig-Holstein gar nicht, dafür sei kein Platz in dem kleinen Tiergarten, ist zu hören. Trotzdem droht Anwalt Arne Graßmay den Berliner Zooleuten, die Knut behalten wollen, schon mal indirekt an, Knut notfalls aus der Hauptstadt abzuziehen. Zoo-Anwalt Gabler kontert: Berlin habe aus Knut erst eine Marke gemacht, das hätte Neumünster vielleicht gar nicht geschafft.
Ein Weggang von Knut wäre für seine treuen Verehrerinnen, die in den hinteren Reihen gespannt den Prozess verfolgen, fürchterlich und nicht zu ertragen. "Ich finde, Berlin sollte was drauflegen, damit Knut bleiben kann", sagt die 59-jährige Dorothea Tesauro aus München, die jeden Monat extra zum Knut-Besuch in der Hauptstadt anreist. "Knut ist meine große Leidenschaft." Und die Initiative "Knut forever" hat schon 28.000 Unterschriften für einen dauerhaften Hauptstadtaufenthalt des Bären gesammelt.
Urteil am 1. September
Der wohl einmalige Streit in der internationalen Zoowelt geht nun weiter. Bis zum 13. Juli müssen die Streitparteien dem Gericht mitteilen, ob sie sich geeinigt haben. Klappt das nicht, will das Gericht am 1. September, um 12.30 Uhr im Saal 151, ein Urteil verkünden. Richter Hegermann macht keinen Hehl daraus, dass die Klage aus Neumünster wenig Erfolgsaussichten hat. Berlin habe sich die Rechte an der Marke Knut gesichert und damit die wirtschaftliche Nutzung. Und das habe nach deutscher Rechtsprechung nichts damit zu tun, wessen Eigentum Knut sei, sagt er.
Trotzdem gibt sich Tierparkchef Drüwa gelassen und staatsmännisch. Er setze jetzt auf konstruktive Gespräche, sagt er nach der zweistündigen, teilweise gereizten Verhandlung. Sein Berliner Kollege Blaszkiewitz gibt keine Kommentare ab. Seine frühere Äußerung, dass Neumünster ein paar Pinguine bekommen könne und die Sache dann erledigt wäre, ist bei den Neumünsteranern nicht vergessen.
Jutta Schütz, dpa
http://www.n-tv.de/1156993.html