ich wußte es, Unternehmensberater
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 06.01.19 20:11 | ||||
Eröffnet am: | 30.01.07 14:40 | von: Slater | Anzahl Beiträge: | 11 |
Neuester Beitrag: | 06.01.19 20:11 | von: henningfurst | Leser gesamt: | 3.927 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 2 | |
Bewertet mit: | ||||
Es ist ein Thema, bei dem Thomas Leif auf positive Resonanz in der Leserschaft hoffen durfte, auch und gerade, weil es sich so gut eignet, ohne tief gehende Kenntnis der Materie darüber herzuziehen. Die Unternehmensberater-Gilde, die Leif in „Beraten & verkauft – McKinsey & Co. – der große Bluff der Unternehmensberater“ unter die Lupe nimmt, genießt in der öffentlichen Meinung ein Ansehen, das noch unter dem von Politikern anzusiedeln sein dürfte und somit kaum noch in positiven Zahlen auszudrücken ist.
Bereits der tendenziöse Titel von Leifs Buch weist dem Leser den Weg, den er bei der Lektüre beschreiten soll: Entlarvung ist des Autors Anliegen, und dieser selbst gestellten Aufgabe kommt er mit großer Detailverliebtheit nach.
Leif hat keine Angst vor großen Namen, schreibt ausführlich über die Großen der Branche, allen vorweg McKinsey. Aber auch Roland Berger, Boston Consulting oder Accenture bekommen ihr Fett ab. Die Verstrickungen zwischen Beraterbranche und politischen Entscheidungsträgern sind genauso Thema des Buches wie das Unwesen, das Berater häufig in der öffentlichen Verwaltung treiben, etwa bei der Begleitung des Umstrukturierungsprozesses innerhalb der Bundeswehr.
Inkompetenz trifft unkritische Bejubelung
Leif, als TV-Chefreporter des SWR und Vorsitzender des „Netzwerks Recherche“ ein profilierter Journalist, vermag trotz der spürbar negativen Einstellung gegenüber der Branche durchaus zu differenzieren. Erkannt und dargestellt werden beispielsweise die Zusammenhänge zwischen Inkompetenz in den Führungsetagen und dem unkritisch bejubelten Erfolg der Berater. „Berater leisten Ersatzdienste für ein überfordertes Management an der Spitze und im Mittelbau von Unternehmen und Behörden“, stellt der Autor fest und hat damit zweifelsohne den Kern des Problems getroffen: Der Einkauf von Beratern ist immer ein Zeichen fehlender Qualifikation der Unternehmensleitung. Unter den Entscheidungen zu leiden haben dann meist die nicht entscheidungsbefugten Mitarbeiter in den unteren Ebenen, das Management jedoch glänzt noch durch die Umsetzung von Ideen, auf die es von alleine nicht gekommen ist.
Letzten Endes hinterlässt das Buch einen etwas faden Beigeschmack. Das liest sich alles gut, bestätigt aber überwiegend nur eine Meinung, die sich in der potenziellen Leserschaft längst gebildet hat. Das Problem der Inkompetenz von Führungseliten in diesem Land wird zwar angesprochen, jedoch nicht ausreichend als eigentlicher Nährboden für die „Bluff-Branche“ beschrieben. Aber vielleicht hat sich der Autor das auch einfach nur für ein Nachfolgebuch aufgehoben.
Leser-Kommentare (2)Kommentar schreiben
Klauck (30.01.2007 14:02 Uhr)
Recht hat er...
Wenn man die Rekrutierungspraktiken der Beraterfirmen genauer betrachtet - Wahnsinn! Schnellkurs in BWL und auf geht's! Wie sagte schon ein gewisser Mr. Gecko in Wall Street: Gier, die Gier ist, was alles treibt!
Weitere Kommentare
wzelm (30.01.2007 13:48 Uhr)
Den Nagel auf den Kopf
Unternehmensberater ist für mich das "Unwort" 20003, 2004, 2005 usw. Wir wurden von unserer Bank "gezwungen" einen Unternehmensberater ins Haus zu holen, da wir angeblich nicht in der Lage waren, unsere Zahlen "bankfähig" zu gestalten. Das Resultat: Kündigung unserer Kredite. Noch heute gilt unser inniger Dank dem Unternehmensberater - er hat gut verdient.
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Ein Unternehmensberater wird in der Regel dann angefordert, wenn eine Firma in einer Finanzkrise steckt. Dieser arbeitet dann eine Analyse aus und kommt zum Ergebnis, Personal entlassen. Dadurch wird Geld eingespart. Die weiterführende Beratung ist Blödsinn.
der Vorteil eines Unternehmensberaters ist, dass er von außen und "neutral" in die Firma schaut, oft ist es doch so, dass man in der eigenen Wohnung den Staub nicht sieht, weil man nicht hinschaut bzw, hinschauen will. Das wiederum tut ein guter Unternehmensberater. Ich habe das während meines Praxissemesters erlebt, da kamen auch Berater in die Firma. Zur Info, es werden schnellstmöglichst 25 Personen eingestellt, und diverse Produkte forciert, die Verlustbringer nicht mehr verkauft und eingestampft.
Gruß
Nebeneffekt: Von Tuten und Blasen keine Ahnung, aber die Mitarbeiter, die wirklich anderes zu tun haben, mit dämlichen Fragen löchern - am besten mehrfach mit den gleichen Fragen....aber dafür kosten sie wenigstens weit mehr als diejenigen, die sie von der operativen Arbeit abhalten.
Meiner Meinung kann derjenige, der solche Leute ins Haus holt, wegen eigener Unfähigkeit nach Ablauf des Projekts gleich mit die Firma verlassen.
(Die Ausnahmefälle, die tatsächlich was gebracht haben, sind hiervon natürlich ausgenommen!)
Gruß,
T.
Das ist so wie beim Rechtsanwalt.
Aber es ist schlecht, wenn man einen von ihnen braucht.
Ich bin ein gutes Stück davon entfernt, die Branche insgesamt zu verteufeln, sieht mir teilweise aber mittlerweile schon eher wie ein modischer Trend aus, zu sagen, ich hab‘ gerade XY – Consulting im Haus, die räumen jetzt bei uns auf. Ist für mich auch einwandfrei ein Eingeständnis eigener Unfertigkeiten.
=> erster Schritt: Entlassung der Geschäftsleitung, da sie ja nicht in der Lage waren, ihre Aufgaben zu erledigen und eine Unternehmensberatung beauftragten
=> Einstellung von fähigen Frührungskräften (auch wenn diese selten geworden sind)
drittens: warum beraten Unternehmensberater nur und gründen kein eigenes Unternehmen?
ganz einfach: dann müßten sie für ihre Vorschläge und Entscheidungen ja selbst den Arsch hinhalten!
Wir hatten auch mal einmal zur Gründung eines Onlinebrokers 2000 welche von KPMG da.
Schweine-teuer die Brüder und was haben die gemacht?
große Listen, dann zu Hertie einkaufen: Besteck für die Küche und ein paar bunte Powerpoint Folien gemalt und das beste: Zum Einstellen von neuen Mitarbeitern?
Natürlich, die namhafte Personal-BERATUNG Mercuri Urval beauftragt
sie verkaufen also jedem unternehmen, das was gerade angesagt ist. im prinzip forcieren die damit nicht die wettbewerbsfähigkeit des einzelnen auftraggebers, sondern eine gleichschaltung unternehmerischer stratgien.
sinnvoll ist unternehmensberatung meines erachtens eigentlich nur dann, wenn die mitarbeiter selbst mit hilfe eines unternehmensberaters selbst zu lösungen kommen und nicht, wenn externe bilanzanalysen betrieben werden, die weder das unternehmen, noch die strategie, noch die produkte/dienstleistungen im wettbewerb stärken.
die größte lüge ist doch, dass unternehmensberater unternehmen helfen wollen - blödsinn. die bekommen den auftrag dazu und leisten diesen ab - gleichgültig wie erfolgreich das verkaufte konzept ist. dann gehts zum nächtsten kunden und dort wird dann das gleiche verkauft. FERTIG!
wie man ein konzept genial einführt sieht man am Marktwchstum-/ Marktattraktivitätsportfolio.
Moin Moin aus Hamburg,
ich finde, dass man nicht alle Unternehmensberater über einen Kamm scheren darf. Es gibt viele Berater und Unternehmensberater, die sehr viel können und auch vielen Unternehmen helfen, aber manchmal ist die Lösung einfach Personal entlassen oder auch das Unternehmen zu schließen. Das war beispielsweise auch ein Ergebnis bei einem Einstellungstest, den ich bei BCG machen musste. Letztlich musste man die Firma verkaufen und da ist es wirklich nur eine wirtschaftliche Entscheidung.
Ansonsten sind SWOT-Analysen und sonstiges an der Tagesordnung und darauf aufbauend werden die Entscheidungen getroffen.
Beste Grüße