Servus Ede
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 18.01.07 20:32 | ||||
Eröffnet am: | 18.01.07 20:28 | von: nobody ... | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 18.01.07 20:32 | von: nobody ... | Leser gesamt: | 1.739 |
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Edmund "Stoibär" wird Ende September seine Ämter als Partei- und Landeschef niederlegen!! (etwas Satire darf schon sein)
Ich für meinen Teil finde es wirklich schade, aber der Beckstein ist schließlich auch ein guter Mann!
Auch wenn Stoiber doch von vielen gehasst wird, Bayern hat die beste Finanzpolitik der BRD und wirtschaftlich gesehen gehts den Bayern wirklich auch gut! (...und so etwas gebe ich als Württemberger zu)
(jetzt aber zu den Fakten)
Auch Eichen stürzen schnell, doch das Getöse verrät, wie mächtig der Baum war. Seit einem Monat hält der absehbare, ja unaufhaltsame Sturz Edmund Stoibers die deutsche Politik in Atem. Hörbar riss eine Wurzel nach der anderen, der Baum stand noch, doch der sichere Halt war längst verloren. Ein unerwarteter Windstoß hat die Eiche zum Kippen gebracht: Stoiber hat zum 30. September den Verzicht auf seine beiden Funktionen angekündigt.
Es ist am Donnerstag kurz nach 14 Uhr, als ein lächelnder Edmund Stoiber den Saal 103 der Staatskanzlei betritt. Das Mienenspiel seiner engsten Mitarbeiter spricht allerdings eine deutliche Sprache, als Stoiber hinter das Rednerpult tritt, um die Erklärung zu verlesen, mit der in Bayern eine Ära zu Ende geht.
Der Erfolg und die Geschlossenheit der CSU, das Wohl und die Zukunftsfähigkeit Bayerns seien stets sein oberstes Ziel gewesen, sagt Stoiber mit fester Stimme. Deshalb werde er zum 30. September sein Amt als bayerischer Ministerpräsident abgeben - und auch nicht mehr für den CSU-Vorsitz kandidieren. Es sei ihm wichtig, zum richtigen Zeitpunkt für die CSU und Bayern zu handeln. Bayern müsse auch in Zukunft das erfolgreichste Land und die CSU die erfolgreichste Partei in Deutschland bleiben.
Ohne Pathos und Emotionen
Stoiber stolpert nach seiner Erklärung über einen Stuhl
Edmund Stoiber gab sich in der bittersten Stunde seine großen Laufbahn nicht anders als an ihren Höhepunkten: ohne Pathos, ohne Tremolo, ohne große Emotionen. Zuvor hatte er in der Staatskanzlei mit seinen Beratern zusammengesessen und die Lage erörtert.
Es war der letztmögliche Zeitpunkt für Stoiber zu einem Abschied von der Macht in Würde gewesen; die CSU befand sich vor seiner Erklärung im freien Fall und präsentierte sich als eine Partei in Auflösung. Gerüchte um Gerüchte erschütterten die einst so selbstgewisse Partei; sie drohte, im Strudel, in dem Stoiber um sein Überleben kämpfte, unterzugehen. Nicht mehr im Stunden-, sondern im Minutentakt änderten sich die Mutmaßungen und und Gemütslagen.
Fragile Brücken
Den endgültigen Zusammenbruch seiner Autorität hatte Stoiber selbst herbeigeführt. Die fragile Brücke, die ihm in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch auf der Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion in Kreuth gebaut worden war, hatte er nicht vorsichtig erprobt, sondern war mit einer Vehemenz darübergestürmt, dass auch seine Anhänger verstört zurückgeblieben waren.
Denn als „absolute Rückendeckung“, wie er den nächtlichen Fraktionsbeschluss interpretierte, war er auch von wohlmeinenden Mitgliedern in der Fraktion nicht gemeint gewesen. Ein Parteitag im September solle über die Spitzenkandidatur bei der Landtagswahl 2008 entscheiden - und Stoiber diese Entscheidung in Gesprächen mit den Spitzen der Partei und der Landtagfraktion rechtzeitig vorbereiten, lautete die Quintessenz des Beschlusses.
Bemühen um einen würdevollen Abschied
Die überwiegende Erwartung in der CSU war - bei allen vielfältigen Interpretationen, denen der Beschluss unterzogen wurde - verhältnismäßig eindeutig. Stoiber sollte die Möglichkeit erhalten, sich als Herr des Verfahrens zu präsentieren und in einem gehörigen Abstand zur Affäre um die Fürther Landrätin Pauli einen würdevollen Abschied nehmen können - als ein Mann, der sein Haus in geordnetem Zustand an seine Nachfolger übergibt. Auch die Gegner Stoibers waren sich bewusst, dass angesichts des zwar schwindenden, aber immer noch beachtlichen Rückhalts Stoibers in Teilen der Partei es eine verheerende Wirkung entfalten könnte, wenn der Eindruck entstehen sollte, Stoiber werde nach fast vierzehn Amtsjahren als Ministerpräsident wie ein Hund vom Hof gejagt.
Schon am Mittwoch wuchsen allerdings auch bei Stoiber Wohlgesinnten die Zweifel, dass der Ministerpräsident und Parteivorsitzende diese Botschaft verstanden habe. Zwar öffnete Stoiber durch seine Festlegung, er wolle 2008 wieder antreten, müsse aber nicht, die „Tür einen Spaltbreit“; aber nicht nur seine Worte von der „absoluten Rückendeckung“ nährten die Zweifel, Stoiber ginge es nur darum, durch die Tür hindurch die Lage zu sondieren, um sie dann energisch zuzuschlagen.
Quelle:FAZ