Buntes Völkchen da in Teheran
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Eröffnet am: | 12.12.06 11:37 | von: nasgul | Anzahl Beiträge: | 6 |
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Forum der Israel-Hasser
Von Mathias Brüggemann
Den heftigsten Applaus bekommen jüdische Redner. Als Moshe A. Friedman seine Rede auf der Holocaust-Konferenz in Teheran beendet hat, brandet Beifall auf. Friedman, der sich Oberrabbi nennt und der Antizionistischen Jüdischen Gemeinde in Wien vorsteht, greift „das zionistische Regime des so genannten Staates Israel“ scharf an.
TEHERAN. Der Holocaust sei von Zionisten verübt worden – um Land für den Staat Israel zu bekommen. Auch Rabbi Moshe Weiss aus den USA, den seine grauen Schläfenlocken als orthodoxen Juden ausweisen, erntet viel Zustimmung der 300 Holocaust-Leugner und Antisemiten, die sich im Teheraner Außenministerium versammelt habe. Er bestreitet nicht die Judenvernichtung, wohl aber Israels Existenzrecht.
Teheran hat sich mit der Konferenz auf Glatteis gewagt. Erst jüngst hatte das Außenministerium vehement bestritten, dass die Tagung von Neonazis dominiert werden würde. Präsident Mahmud Ahmadinedschad, der die Konferenz initiiert hatte, erschien nicht zur Eröffnung und redete statt dessen in der Teheraner Uni. Auch sein Grußwort wurde zunächst nicht verlesen. Ahmadinedschad hatte mit seiner Behauptung, der Holocaust sei „ein Märchen“ eine Debatte losgetreten, die auch im Iran umstritten ist. „Wenig produktiv“ sei die Diskussion, sagt ein bisher Ahmadinedschad freundlich gesinnter Abgeordneter, der seinen Namen nicht nennen will. „So wird es noch schwieriger, den Kontakt zum Westen zu normalisieren.“
Auch Irans Außenminister Manucher Mottaki mühte sich sichtlich: Es gehe auf der Konferenz „Review of the Holocaust: Global View“ nicht um „die Verleugnung oder Bestätigung des Holocaust“. Ziel sei es, „Denkern, die ihre Ansichten über den Holocaust in Europa nicht frei äußern können, ein Forum zu geben“.
Dafür erhielt Mottaki viel Applaus von eben diesen „Denkern“. Doch aus Deutschland, Österreich, Frankreich, der Schweiz, Schweden und den USA waren eben doch vor allem Neo- und Altnazis angereist. Sie beklagen sich vor den Kameras laut darüber, dass sie in Europa ihre Meinung nicht offen sagen dürften ohne Gefängnisstrafen zu riskieren.
Zum Beispiel Benedikt Frings, der in Köln von der CDU zur NPD übergetreten war. Mit seinem Anstecker „Deutschland – uns wird es immer geben“ schaut er in die Kameras: „Es kann keine Opfer erster und zweiter Klasse geben, aber eine Opfergruppe spielt sich immer in den Vordergrund“, sagt der Zwei-Meter-Hüne mit kahlem Schädel. Der Frage nach dem Holocaust weicht Frings aus: Weil er für seine Meinung in Deutschland verurteilt werde. Die Bundesrepublik sei „eine Pseudo-Demokratie, eine von den USA annektierte Kolonie“. Er sei „privat angereist aus zeitgeschichtlichem Interesse“.
Offiziell waren aus Deutschland zwei Gäste eingeladen, aber ein Sprecher im iranischen Außenministerium sagte, dass sechs weitere Deutsche als Touristen gekommen seien. Wer diese Personen genau sind, sei auch ihm unbekannt. Der frühere Bundesvorsitzende der NPD, Günther Deckert, hatte kürzlich seinen Pass abgeben müssen, um ihn an einer Reise zur Konferenz zu hindern.
Die Iraner versuchen es diplomatischer als ihre Gäste: Ihm gehe es „um das jüdische Volk“, sagt Mohammad Ramin, Dozent und Chef von Ahmadinedschads Wahlliste „Der gute Duft des Dienens“. Denn die Juden seien nach Israel gebracht worden, damit sie in Konflikt mit den Arabern gerieten und letztlich vernichtet würden, so Ramin. Er rühmt sich, Ahmadinedschad von der Organisation der Konferenz überzeugt zu haben.
Wie sich der Holocaust-Leugner Ahmadinedschad selbst zu der Konferenz verhält, blieb offen: Angeblich wollte er ein paar der 67 aus 30 Ländern angereisten Teilnehmer empfangen. Nach Ansicht von europäischen Diplomaten verfolgt der Präsident ohnehin ganz eigene Ziele: „Er will die arabischen Länder in eine Front gegen die USA um sich scharen. Iran will sich zur Führungsmacht in der Region aufschwingen – und da sind Antizionismus und Holocaust vermeintlich probate Mittel.“
http://www.handelsblatt.com/news/Politik/...um-der-israel-hasser.html
"Holocaust-Konferenz" in Teheran eröffnet - Kritik aus Israel
TEHERAN - Trotz weltweiter Krititik hat in der iranischen Hauptstadt Teheran eine zweitägige "Holocaust-Konferenz" begonnen. Nach offiziellen Angaben nehmen über 60 ausländische Gäste aus 30 Staaten daran teil.
Hierbei handle es sich nur um Wissenschaftler und Meinungsforscher, nicht jedoch um Neo-Nazis, wurde betont. Aus der Teilnehmerliste geht aber hervor, dass auch verurteilte Holocaust-Leugner wie der frühere französische Literaturprofessor Robert Faurisson erwartet werden.
An der Konferenz nehmen auch acht Rabbis teil. Sechs der jüdischen Geistlichen kommen aus den USA und zwei aus Österreich. Der Iran behauptet, über die Konferenz das wahre Ausmass der Judenermordung während des Nationalsozialismus sachlich erkunden zu wollen.
"Wir wollen nur überprüfen, was damals wirklich passiert ist, da der Holocaust schliesslich dazu geführt hat, dass ein Land ohne Volk und ein Volk ohne Land (Palästina) geworden ist", sagte Aussenminister Manuchehr Mottaki in seiner Eröffnungsrede. "Aber dafür werden wir vom Westen als Unterstützer der Nazis und als Antisemiten dargestellt."
Präsident Mahmud Ahmadinedschad nahm an der Eröffnung nicht teil, will die Teilnehmer aber noch empfangen. Er hatte in der Vergangenheit mit Äusserungen weltweit für Empörung gesorgt.
So sagte Ahmadinedschad, der Holocaust sei "ein Märchen" und forderte, Israel nach Europa zu verlegen. Zudem hatte er wiederholt gefordert den "zionistischen Staat" (Israel) auszulöschen.
Israel verurteilte die Veranstaltung als "schamlos". Die Stellungnahmen Ahmadinedschads stünden in klarem Widerspruch zu den historischen Fakten, hiess es in einem Communiqué in Jerusalem.
Zuvor hatte die deutsche Regierung die Konferenz scharf kritisiert. Der Geschäftsträger der iranischen Botschaft in Berlin wurde ins Aussenministerium einbestellt.
http://www.zisch.ch/navigation/top_main_nav/NEWS/...contentOID=212858
Jedoch bleibt die Frage, was Juden überhaupt auf einer Holocaust-Leugner-Konferenz zu suchen haben? Auch wenn sie antiisraelisch eingestellt sind, dürfte es der wohl ungeeignetste Anlass sein auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Und die Frage bleibt weiterhin im Raum, weswegen die Israelis diese Juden erst jetzt ächten, bzw. der Weltöffentlichkeit bekannt geben, dass es da Juden gibt, von denen eine echte Gefahr auszugehen scheint.
Israel-feindliche Rabbis sollen exkommuniziert werden
Peres fordert "breite Kampagne" gegen Iran - Netanyahu: Israel muss sich auf Verteidigung vorbereiten
Jerusalem/Tel Aviv/Wien - Fünf ultra-orthodoxe Rabbis, Mitglieder der Neturei-Karta-Sekte, die in Teheran an der Holocaust-Leugner-Konferenz teilgenommen haben und vom iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad betont freundlich begrüßt und umarmt wurden, sollen exkommuniziert werden. Unter den Besuchern in Teheran war auch der selbsternannte Wiener "Oberrabbiner" Moishe Aryeh Friedman.
"Das Religionsgesetz fordert Exkommunizierung und einen Bann der Neturei-Karta-Mitglieder, die sich mit dem iranischen Präsidenten getroffen haben", schreibt per Rundbrief der Jerusalemer Rabbi Sholom Dov Volpo vom "Hauptquartier der Rabbiner zur Errettung Israels". Er fordert "strenge Mittel" und droht mit einer "öffentlichen Kampagne", bei der deren Namen, Bilder und Adressen veröffentlicht werden sollen. "Das Publikum sollte sich vor ihnen in Acht nehmen und sie verurteilen."
Jüdische Hochstapler
"In einer Zeit, wo die ganze Welt zittert wegen der bedrohlichen Äußerungen über eine Zerstörung Israels, kann es nichts Niedrigeres und Abstoßenderes geben als Juden, die sich wie Fromme verkleiden und unseren Erzfeind , den iranischen Präsidenten, möge sein Name ausgelöscht werden, unterstützen", heißt es weiter in dem Rundschreiben. Neben der Gotteslästerung sei dieser Akt Beihilfe zu einem Verbrechen und helfe "unseren Feinden", einen weiteren Holocaust vorzubereiten. "Wir erklären, dass diese niedrigen Wesen ausgestoßen werden müssen. Jedem Juden ist es verboten, mit ihnen in Kontakt zu stehen oder sie an jeglicher religiöser Zeremonie zu beteiligen."
Ähnlich scharfe Verurteilungen waren am Abend auch in Mea Shearim zu hören, der Hochburg der Ultraorthodxen Juden in Jerusalem, wo allerdings auch der Chef der 1938 gegründeten Sekte Neturei Karta (Wächter der Stadt), Rabbi Hirsch, in einer ärmlichen Wohnung lebt. "Das ist reine Gotteslästerung", sagte ein namenloser Frommer. Ein anderer erklärte: "Damit haben die alle roten Linien überschritten."
Die meisten der rund drei Millionen Juden Polens, die während des Holocaust ermordet worden sind, waren ultraorthodoxe Juden. Die wenigen Überlebenden retteten sich nach Jerusalem und New York, wo einige der Rabbinerhöfe etwa der Chassiden neu gegründet werden konnten. Die typische Kleidung der ultra-orthodoxen Juden, der schwarze Kaftan, Gamaschenhosen und die Hüte entsprechen der Mode Polens im 19. Jahrhundert.
Breite Kampagne gegen "verrückten" Ahmadinejad
Der israelische Vizepremier Shimon Peres hat eine "breite Kampagne" gegen den Iran wegen dessen Atomprogramm gefordert. Bei einer Rede vor Wirtschaftsvertretern in Tel Aviv erklärte Peres nach Angaben des israelischen Internetportals "Ynet": "Der Iran stirbt an Hunger und wird verrückt wegen verwirrter Individuen wie (Präsident Mahmoud) Ahmadinejad."
"Die iranischen Atomwaffen", so der Vizepremier, seien ein Problem der ganzen Welt. Der russische Präsident Wladimir Putin könne sagen was er wolle, auch für ihn wären solche Atomwaffen ein Albtraum. Er könne nicht glauben, dass die Welt diese Frage ignorieren werde, so Peres, der als Vater des israelischen Atomprogramms gilt.
Es gebe "mindestens sechs Optionen mit der iranischen Bedrohung umzugehen", sagte Peres, "und es ist nicht nötig, dass ich das näher erkläre". Israel sei nicht allein. "Wir müssen eine breite Kampagne gegen die Ayatollahs starten", betonte der Politiker der Partei Kadima ("Vorwärts") von Ministerpräsident Ehud Olmert. "In dieser Frage müssen wir diesen verrückten Ahmadinejad angreifen".
Israel muss sich vorbereiten
Der Vorsitzende des oppositionellen Likud, Ex-Premier Benjamin Netanyahu, betonte bei der selben Veranstaltung, Israel müsse alle notwendigen Vorbereitungen zu seiner Verteidigung treffen und alle seine Ressourcen dafür einsetzen.
Zugleich rief er dazu auf, mittels PR-Kampagnen und diplomatischer Anstrengungen US-Präsident George W. Bush zu ermutigen, sein Versprechen einzuhalten, einen atomar bewaffneten Iran zu verhindern. Wenn die USA nicht handelten, würden andere Staaten auch nichts tun. "Niemand wird die Juden verteidigen", so Netanyahu.
Hätte Terrorführer Osama bin Laden die Atombombe, würde Manhatten nicht mehr existieren, auch Washington oder Tel Aviv nicht. Für den Iran sei das kleine Israel ein "Ein-Bomben-Staat". Diese "verrückte Versuchung" sei groß, daher dürfe es ihnen nicht erlaubt werden, die Bombe zu haben.
Die Regierung müsse alle zuständigen staatlichen Stellen anweisen, "sofort" einen Master Plan angesichts der iranischen Bedrohung auszuarbeiten. Einen Feind könne man immer abschrecken. Aber wenn es Millionen Fanatiker gebe, die ins Paradies wollten, müsse Israel einen täglichen Kampf gegen jene führen, die einen neuen Holocaust vorbereiten wollten, so Netanyahu. (APA)
http://derstandard.at/?url=/?id=2695170
PORTRÄT MOSCHE ARJE FRIEDMAN ORTHODOXER RABBINER:
„Israel ist ein Terrorstaat“
Es ist stets erfreulich, wenn Juden und Palästinenser miteinander reden. Noch erfreulicher ist es, wenn sie für eine Sache demonstrieren. Der Mann, der an einem Julitag in Wien eine solch gemeinsame Demonstration leitete, heißt Mosche Arje Friedman. Gemeinsam erinnerten er und die anderen an den Begründer des modernen Zionismus, Theodor Herzl – jeder auf seine Art.
Um die Ecke wurde zu Herzls 100. Todestag der Theodor-Herzl- Platz eingeweiht. Juden und ihre Freunde stimmten die israelische Nationalhymne „Hatikwa“ an. Hinter einem Polizeikordon indes hielten Friedman und einige in Schwarz gekleidete ultraorthodoxe Juden Plakate mit der Aufschrift hoch: „Zionisten klauten das Heilige Land von den Palästinensern“ und „Authentische Rabbiner widersetzen sich dem Zionismus und dem Staat Israel“. Neben ihnen schwenkten junge Araber Palästinenserfahnen.
Ein authentischer Jude ist Friedman schon. Der heute 35-Jährige, der in den USA aufgewachsen ist, ließ sich vor zehn Jahren in Wien nieder. Berüchtigt wurde er durch seine ungeheuerlichen Attacken gegen den „Terrorstaat Israel, der die Holocaust-Industrie“ betreibe. Israel habe kein Existenzrecht, verkündete er. „Die Palästinenser sind die Einzigen, die das Recht haben, Palästina zu regieren.“ In Wien avancierte Friedman zum Feind Nummer eins der Israelitischen Kultusgemeinde, in allen Synagogen erhielt er Hausverbot.
Den Holocaust leugnet Friedman nicht, aber er bestreitet die Zahl von sechs Millionen vernichteter Juden. „Der Holocaust gegen das jüdische Volk“, sagte er 2004 bei einem von einer kuwaitischen Stiftung organisierten Dialogforum, „wurde von der zionistischen Bewegung initiiert, um das Leiden des jüdischen Volkes auszunutzen“. Trotz oder vielleicht aufgrund seiner Thesen gewann Friedman neue Freunde – wie den ehemaligen CDU-Abgeordneten Martin Hohmann und den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Gemeinsam mit Gleichgesinnten nahm er jetzt demonstrativ an der sogenannten HolocaustKonferenz in Teheran teil.
In Israel leben rund tausend ultraorthodoxe Juden der Gruppe Naturei Karta (Wächter der Stadt), die die Vernichtung Israels propagieren. Sie sind Nachfahren der wenigen Ultraorthodoxen, die den Holocaust überlebten. Sie genießen die Vorzüge der israelischen Demokratie, in der sie geduldet werden. Mögen tut man sie nicht.
Igal Avidan
http://www.tagesspiegel.de/meinung/archiv/16.12.2006/2966454.asp