PCCW, sie kommt wieder!!?
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 14.04.00 10:07 | ||||
Eröffnet am: | 13.04.00 23:00 | von: Macendo | Anzahl Beiträge: | 9 |
Neuester Beitrag: | 14.04.00 10:07 | von: Salato | Leser gesamt: | 2.565 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 5 | |
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Ist das nur ein Strohfeuer?
Freue mich auf Antworten, bin seit 1,87E dabei, hab also noch " Luft"
Danke Macendo
Und Li ist ein der erfolgreichsten Geschäftleute in Japan, der taugt was.
ist neben singulus und emtv ein wichtiges langfrist-Investment für mich. die dinger halt ich bei fortlaufender Story auch 5 Jahre und hör dann vielleicht auf zu arbeiten.
Gruss Linus
toi toi toi für alle Li-geschädigten !
DGromm: Alles was es zu pccw zu sagen gibt, wurde hier schon lange diskutiert. FAZIT:
13.04.00 23:16
Glaube kaum, daß Dr. Li 5 Jahre braucht, um den Laden auf die entgültige Siegerstrecke zu bringen. Den größten Teil hat er doch schon geschaft.
Vielleicht geh ich auch aus Jux weiterarbeiten, um mal einige Läden aufzumischen, hat ich schon lange mal vor, paar sogenannte chefs in den .... treten.
So jetzt hör ich auf mit der Spinnerei -aber man darf ja mal träumen
P.s. einmal ne EMTV Story mitmachen, das wär´s doch
Gruss an alle die mit mir hoffen
Linus
Der PCCW Artikel aus FINANZEN (von creus-WO):
Hala-Li
Pacific Century Cyberworks bläst zum Angriff
Richard Li, chef der jungen internet-firma pacific century cyberworks in hongkong, baut ein weltweites medien-imperium auf. Der mann ist ein cleverer unternehmensjäger. Aber er pokert hoch.
Hongkonger bürger machen kaum einen atemzug, ohne von der familie Li vereinnahmt zu werden. Ihr wohnblock gehört mit großer wahrscheinlichkeit zum weit verzweigten immobilien-imperium der familie li, der strom aud der steckdose stammt mit sicherheit von der Li-firma hongkong electric. Die Lis besitzen den betreiber dees gigantischen hongkonger containerhafens, etliche einzelhandelsketten und der einzige mobilfunkbetreiber gehört ihnen sowieso. klar – ein mitglied der familie li hält sich nicht lange mit kleinigkeiten auf. das hat richard, der zweite sohn von familien-patriarch Li Ka-Shing, auch gar nicht vor. im gegenteil. Der schmächtige 34jährige mit symphatischem bubi-lächeln fragt einfach: was kostet die welt ? und meint das ernst. Richard Li Tzar-Kai – von allen nur Richard Li genannt – brachte vor nicht einmal einem jahr die firma pacific century cyberworks an die börse. Um zeit zu sparen, kaufte er kurzerhand das börsennotierte, aber bedeutungslose telekom-unternehmen tricom und benannte es um in pacific century cyberworks.
Das hauptziel von pccw ist der aufbau eines breitband-netzwerkes, in dem die medien internet und fernsehen verschmelzen. Der name des projektes markiert wie eine leuchtreklame den anspruch von Richard Li. Es heißt allen ernstes „network of the world“ – überstzt ungefähr: „das netzwerk der welt“, und es soll die ganze erdkugel umspannen. Allein der name Li genügte, um den wert der firma pccw kurz nach dem börsengang im mai 1999 auf einen wert von mehr als 5 milliarden euro schnellen zu lassen – ohne dass das unternehmen zu diesem zeitpunkt auch nur einen cent mit seinem zukunftsgeschäft umgestzt hatte. Bis anfang april verzwanzigfachte sich der wert der pccw-aktie. Bis heute kaufte Li Anteile an mehr als 50 internetfirmen in asien, australien sowie den USA und reihte sie in seinen unternehmensteil cyberworksventures ein. Seine „währung“ waren die von beginn an sehr hoch bewerteten pccw-aktien. Sein wichtigstes argument sind die hervorragenden beziehungen seines vaters Li Ka-Shing zu der stadtregierung hongkong und der chinesischen staatsspitze in peking.dieses fein gesponnene familiennetzwerk in der tradition der „guanxi“, der alteingesessenen chinesischen clans, soll den weg nach china, dem größten zukunftsmarkt der welt, öffnen.
Von dieser phantasie ließen sich auch die großen namen im internet- und computergeschäft verleiten, die sich ende 1999 mit Richard Li zusammentaten. Der führende chiphersteller intel, die milliardenschwere internet-holding cmgi ( besitzer des portals „altavista“) und hikari tsushin, japans zweitgrößtes internet-konglomerat nach softbank, beteiligten sich an pccw und sagten weitreichende kooperationen zu.
Mut oder wahnsinn ? neuling pccw kauft monopolist hkt
Der jüngste coup: Richard Li bietet für die hongkonger telekom-firma c&w-hkt – zu 54 prozent im besitz des britischen telekom-konzerns cable&wireless – einen kaufpreis von 38 milliareden dollar. Diese summe will Li im wesentlichen durch die ausgabe neuer pccw-aktien finanzieren.
Stellt man dies in relation zum aktuellen börsenwert von pccw in höhe von 19,5 milliarden dollar – eine summe, die viele analysten schon als hoffnungslos überbewertet ansehen-, ist dies ein mutiges, wenn nicht wahnsinniges unterfangen.
Dazu kommt, dass cable & wireless darauf besteht, dass pccw mehr als ein viertel des kaufpreises in bar bezahlt, insgesamt rund elf milliarden dollar.
Noch ist längst nicht sicher, ob cable & wireless nach dem jüngsten kurssturz der pccw-aktie noch zu seiner ursprünglichen zusage steht. Aber eines ist sicher: ohne seinen vater Li Ka-Shing wäre dieser deal niemals so weit gediehen. Li Ka-Shing ist über seine firma hutchison whampoa größter einzelaktionär von vodafone airtouch und gilt als einer der wichtigsten männer im weltweiten telekom-geschäft. Wenn auch sein vater im hintergrund die fäden ziehen mag: im rampenlicht steht Richard Li. Der stanford-absolvent hält pressekonferenzen schon mal im sweatshirt und hebt sich damit absichtlich von den traditionellen geschäftsleuten vom schlage seines vaters ab.
Die eine fraktion hält Lis unternehmen für eine ausgemachte luftnummer. David webb, ein früherer investmentbanker und kenner der hongkonger szene, taxiert pccw auf einen wert von 5,6 milliarden dollar, also gerade einmal ein fünftel des aktuellen börsenwertes.
Ganz anders stephen mckeever, aktienanalyst der us-investmentbank lehman brothers. Mckeever ist ein bekennender fan von Richard Lis plänen. Er empfiehlt die aktie von pccw zum kauf und erwartet in 12 monaten einen kurs von 35 hongkong dollar, aktuell sind es 14,95 hk dollar. Das würde einem börsenwert von 46 milliarden dollar entsprechen. Wenn die übernahme von hongkong-telecom gelingt, wäre das konglomerat 81 milliarden dollar wert und stünde damit auf einer stufe mit dem mediekonzern disney oder dem internet bluechip yahoo. Wo soll das enden?
Analyse des pccw-imperiums kommt im medientrubel zu kurz
Auffallend ist, dass bei all diesem medientrubel das geschäft von pccw noch nicht ernsthaft analysiert wurde. Der name Richard Li scheint garant genug zu sein. Worum geht es eigentlich bei pacific century cyberworks ?
Richard Li plant ein integriertes netzwerk aus internet und fernsehen. Von ihrem bildschirm aus können zuschauer dann fernsehprogrammen empfangen und interaktiv bei sendungen mitmachen. Also beim tv-quiz raten, über kandidaten abstimmen oder vorgestellte produkte kaufen. Ferner können sie im internet surfen und beispielsweise videos und musikstücke herunterladen. Das tv-programm soll vom start weg in den sprachen englisch, japanisch und chinesisch gesendet werden und für jedes land spezielle inhalte bereithalten. Der empfang ist kostenlos, werbung und e-commerce sollen für einnahmen sorgen. Anfangs, so die ankündigung von pccw, ist das netzwerk mehreren ländern asiens in 130 millionen haushalten zu empfangen. Startschuss ist juni 2000.
Nach großen plänen fordern investoren jetzt taten ein
Abuali Hani, internet-analyst im hongkonger büro der us-investmentbank donaldson, lufkin & jenrette, warnt davor, sich von den großen ankündigungen blenden zu lassen. „einzig und allein entscheidend ist die frage nach der ausführbarkeit seiner pläne – und da habe ich große bedenken.“
Technik und programminhalte, das sind die beiden kritischen themen bei pccw, und bei beiden gibt es in der tat mehr fragen als antworten. Die technische übertragung soll ein weltumspannendes satellitensystem übernehmen. Doch die dazu nötigen trabanten werden gerade erst in einem joint-venture mit daimler-chrysler aerospace (dasa) – einem tochterunternehmen von daimlerchrysler – gebaut. Bis sie betriebsbereit sind, muß Li nicht nur deren baukosten tragen, sondern auch teures geld für das AsiaSAT-system zahlen, ein netz der in luxemburg ansässigen société européenne des satellites (SES), das er in der übergangsphase nutzt. Wo die gefahren solcher satelliten-strategien liegen, hat gerade der konkurs der betreiber des kommunikationsnetzes iridium gezeigt. Ursache der iridium-pleite war eine kolossale überschätzung der nachfrage und viel zu hohe betriebskosten. Eine gefahr auch für Li. Sein system wäre neben den SES-satelliten und „star-tv“ von rupert murdoch – das murdoch 1993 übrigens von Richard Li gekauft hat – mindestens das dritte.eben jenes star-tv-netz beschert murdoch darüber hinaus bis heute jährliche verluste von mehreren hundert millionen dollar.
Doch die satelliten sind nur der unsicherheitsfaktor der technikseite. Auf der erde muß das Li-programm erst noch über kabelnetze in die wohnzimmer gebracht werden. Wenn der hongkong-telecom-deal klappt, hat pccw immerhin 600.000 haushalte in der ehemaligen kronkolonie als kunden. Die asiatischen massenmärkte, vor allem china und indien, müssen erst noch erreicht werden. Richard Li hat 12 absichtserklärungen mit regionalen kabelnetzbetreibern abgeschlossen, spruchreif ist jedoch noch nichts. Zudem sind die meisten asiatischen kabelnetze noch reine einbahnstrassen. Der sogenannte rückkanal, der für interaktive funktionen unerlässlich ist, fehlt zumeist.
Ein netzwerk ohne attraktive inhalte ist wertlos
Auch wenn Richard Li genügend kablnetze unter vertrag nimmt, fehlt es vor allem an attraktiven inhalten, kritisiert DLJ-experte Hani. Bisher sind nur seine internet-inhalte bekannt, die von portalen wie sina.com oder stareast geliefert werden. „internet ins kabelnetz einzuspeisen ist nichts neues – das macht der us-anbieter excite@home schon lange.“
Von den angekündigten fernseh-inhalten, die ganz asien begeistern sollen, und die mit internet angeboten verknüpft werden sollen, ist so gut wie nichts bekannt. Die kernstücke des programmierinhaltes soll trans Trans World International zuliefern. Das ist ein auf sportübertragungen spezialisiertes unternehmen, geführt von Mark MacCormack, der auf der ganzen welt sportveranstaltungen vermarktet. Darüber, wer spielfilme, serien und shows liefern soll – noch dazu verschiedene programme für jedes land -, hüllt sich Li in schweigen.
Ein möglicher partner wäre die in asien seit langem tätige News Corporation von rupert murdoch. Der konzern führt in den usa die fox-gruppe, in europa unter anderem das britische bezahl-fernsehen BskyB, und ihn verbindet mit der von Richard Li übernommenen hongkong telecom bereits ein joint-venture.
Kombination von internet und tv noch im versuchsstadium
Das große plus von Richard Li bleibt seine idee, internet und fernsehen zu verschmelzen.
Diese kombination hat in asien ohne zweifel zukunft. Millionen menschen, die sich in absehbarer zeit keinen pc leisten können, besitzen bereits einen fernseher.
Alleine – auf diese idee sind auch schon andere gekommen. An der vision des interaktiven fernsehens arbeiten beispielsweise beim frisch verschmolzenen konzern america online und time warner täglich hunderte experten, die seit jahrzehnten erfahrungen mit beiden medien haben.
Das gleiche gilt in europa für die hochkarätig besetzten forschungsabteilungen der deutschen medienkonzerne bertelsmann und kirch-media, des französischen pay-tv-senders canal + und seinem britischen pendant BskyB. Einen von einem großen publikum genutzten, interaktiven kanal gibt es noch nicht. Die noch geringe zuschauerakzeptanz bei dem noch unbekannten medium und technische probleme erweisen sich als schwerwiegender als angenommen.
Somit reduziert sich die ganze unternehmens-geschichte auf Richard Li. Er hat sicherlich in sehr kurzer zeit ein imponierendes firmengeflecht zusammengebaut. Doch der größte teil des weges liegt noch vor ihm.
Vielleicht bekommt er unterstützung von ganz anderer seite. In der chinesischen mytologie ist die ziffer „8“ die glückszahl schlechthin, ihr besitzer genießt himmlischen schutz. Der telefonanschluß von pccw lautet „8888“. Richard Li wird das glück noch brauchen.
Quelle: finanzen
Und mein Kommentar dazu:
In PCCW sah ich bisher vielmehr eine Beteiligungs- oder Investment-Firma, weil sie von eigener Produkt-substanz eigentlich nicht viel vorweisen konnte.
Und nun diese Idee mit den Satelitten und Breitbandkabel (TV+Internet+PC). Das ist anscheinend aus technischer, sozial-politischer und Markt-analytischer Sicht (und USA-erfahrungsgemäß) umstritten, unsicher, riskant. Vielleicht sollte PCCW besser auch weiterhin die asiatische CMGI werden wollen bleiben. Geschäfte zu machen weiß der Li sehr gut, ob er auch Technologie-Entwicklung gut abschätzen kann und die praktische Seite der Durchsetzung und Vermarktung einer neuartigen Telekomunikation zu bewältigen imstande ist, bleibt fraglich. Es liegt nicht nur an geschäftlichen Fähigkeiten.
Es wäre interessant festzustellen, welchen Wert an der gesamten Marktkapitalisation schon all die Beteiligungen eigentlich darstellen, und wieviel (oder ob) noch (Li-)Luft in dem Kurs steckt.
Gruß vaja
vergesst nicht eines: Peking ist Lis stärkster Verbündeter. Das hat man bei dem HKT- Deal gesehen. Es ist politisch erwünscht, Schlüsselindustrien in chinesische Hände zu geben, das musste auch SingTel erkennen. Da kann Time Warner oder wer sonst noch so weit sein, Peking will Chinesen in den Schlüsselrollen sehen (Und die Kommunikationskanäle kontrollieren).