Der Erklärungsbaukasten (f. Terroristenversteher)
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Eröffnet am: | 07.07.06 16:11 | von: betabeta | Anzahl Beiträge: | 20 |
Neuester Beitrag: | 07.07.06 20:29 | von: Seva | Leser gesamt: | 1.271 |
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Der Erklärungsbaukasten
Kolumne
von Maxeiner & Miersch
Von Anschlag zu Anschlag steigt die Gewöhnung an den Terror. Der Einsturz der Zwillingstürme hallte monatelang nach, die Bomben von Madrid etwas mehr als eine Woche. Die Londoner Attentate und ihre Folgen waren schon nach zwei Tagen auf den Titelseiten nach unten und in Nachrichtensendungen nach hinten gerutscht. Verglichen etwa mit den medialen Aufwallungen um den Tod des Papstes war das Echo eher dezent. Unverändert und unerschütterlich bleibt jedoch die vorherrschende Interpretation. Deren Strickmuster hat sich in vier Jahren kaum verändert. Nach einer höflichen Beteuerung des Entsetzens kommt dies: "Man muß dem Terrorismus den Boden entziehen, und der ist die Armut der Menschen in der Dritten Welt." "Den Teufel in Gestalt des Islam an die Wand zu malen wäre eine falsche Reaktion." "Ist es vielleicht so, daß der Westen einem ungeheuren Maß an Selbstüberschätzung zum Opfer gefallen ist?" "Demokratische Politik darf Krieg nicht mit Krieg, sondern muß ihn mit der Suche nach Frieden beantworten." "Die Fackel, die immer wieder das Feuer des Terrorismus entfacht, liegt zweifelsohne im israelisch-palästinensischen Konflikt."
Mit diesen fünf Satzbausteinen kann jeder Anfänger mühelos eine Talkrunde meistern. Sie stammen übrigens alle aus Kommentaren und Leserbriefen vom September 2001. Ein sechster Baustein wurde seither nachgereicht: Die Terroranschläge seien die Antwort auf das militärische Eingreifen in Afghanistans und im Irak. Der Baukasten blieb unverändert, obwohl heute jeder, der es möchte, sich sehr viel besser über al-Qaida und Co. informieren kann als vor dem September 2001. In etlichen Büchern wurde seither - auch auf Deutsch - die Geschichte, Weltanschauung und Ziele der islamistischen Bewegung beschrieben und analysiert. Die Texte der Anführer, Prediger und Theoretiker des Terrors sind frei erhältlich. Etwa die Werke des ägyptischen Moslembruders Said Qutb, der als Nestor des heutigen Islamismus gilt. Das Internetportal memri.de sorgt dankenswerterweise dafür, daß Artikel, Pamphlete und Predigten aus dem arabisch-islamischen Kulturkreis übersetzt und weltweit zugänglich gemacht werden.
Islamischer Totalitarismus verbirgt sich nicht hinter humanen Idealen und mitfühlender Prosa - wie es bei den Kommunisten der Fall war.
Seine Anhänger reden Klartext wie die Nazis. Es möchten nur viele nicht hinhören. Der Nationalsozialismus machte nie einen Hehl aus seinen unmenschlichen Zielen und brutalen Methoden. Dennoch wurde "Mein Kampf" von vielen damaligen Zeitgenossen eher metaphorisch interpretiert. Sie dachten, daß Hitler und Goebbels sich gern an drastischen Worten berauschen, und alles nicht so schlimm kommen werde. Paul Bermann hat in seinem Buch "Terror und Liberalismus" eine luzide Parallele zwischen damals und heute gezogen. Ein Teil der pazifistischen Linken Frankreichs suchte in den dreißiger Jahren unentwegt nach Begründungen, das Verhalten der Nazis verständlich zu machen. Am Ende wurden sie zu Kollaborateuren.
Die Islamisten verachten die Terror-Versteher Europas eher noch mehr als George W. Bush und Tony Blair. Mit der Sorry-Gesellschaft können sie schon deshalb nichts anfangen, weil es die Kategorie Pardon in ihrem Weltbild nicht gibt. Sie stehen dazu, daß es gottgefällig ist, Ungläubige zu töten, zu quälen oder zu versklaven. Sie stehen dazu, daß jedes Mittel erlaubt ist, um die Herrschaft des Islam herbeizuführen. Daß ein Teil der ungläubigen Untermenschen Gegengewalt ablehnt und auf ein friedliches Nebeneinander mit ihnen hofft, hat in der Weltanschauung der Islamisten keinerlei Relevanz. In der U-Bahn sind alle gleich.
Artikel erschienen am Mi, 13. Juli 2005
http://www.welt.de/data/2005/07/13/...ml?search=maxeiner&searchHILI=1
Ciao!
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Dirk Maxeiner
Michael Miersch
Der lange Umweg zum Markt: Die Umweltjournalisten Dirk Maxeiner, 52 (links im Bild), und Michael Miersch, 50, entwickelten sich von bewegten Ökoaktivisten zu Hardcore-Marktwirtschaftlern. Einer großen Leserschaft sind sie bekannt geworden als Autorengespann einer wöchentlichen Kolumne in der "Welt". Für ihre Arbeit haben sie zahlreiche Preise erhalten – unter anderem den begehrten Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik.
Ciao!
PS "Wer von Maxeiner & Miersch ist proxicomi?" Hahaha ... Vielleicht werden die Beiden jetzt auch noch als "Rechte" verunglimpft. :-P Obwohl, Michael Miersch hatte ja in seiner "Lebensbeichte" unter dem Titel "Ja, bin ich denn rechts?" geschrieben: "Ach was soll's, dann bin ich eben rechts - wenn die neue linke Definitionsmacht es so will."
PPS Mannomann, wie konnte ich nur so lange dermaßen blind sein, was einige User anbelangt. Wahrscheinlich bin ich demnächst ebenfalls rechts; ach was soll's, dann bin ich eben rechts - wenn die neue linke Definitionsmacht es so will. *lol*
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Stuttgarter Zeitung
"Oberflächlich, ärgerlich. Hirngespinste."
Süddeutsche Zeitung
"Die Gedanken der beiden Autoren passen in eine Streichholzschachtel."
Schwäbische Zeitung
"Wer nicht weniger betreibt, als sich gegen den gesamten Mainstream der öffentlichen Meinung zu stellen, wird mit solchen Kabaretteinlagen nicht weiter kommen."
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Andere Ansichten werden nicht nur als "abwegig" bezeichnet.
Nein er macht das schon idividuell!
Hier mal ein paar Beispiele nur von heute:
Unüberlegtes Geschwätz,
Auch vega neuerdings auf einem Auge blind oder vielleicht schon immer?
Deine (offenbare) einseitige Darstellung straft Dich jedoch Lügen! Fallen Dir außer "Schwachsinn" noch weitere "Argumente" ein? :-P
fällt Dir nichts anderes ein, als ein Pamphlet zu schreiben: "4. So lange Israel die Zivilbevölkerung", das an Einseitigkeit kaum zu überbieten ist und außerdem off topic. Ein "von Wutzleben" oder "Rheumax" hätte es nicht besser gekonnt.
Aber keine Bedenken, auch ich werde lernen, mir Deine "objektive" Sichtweise zu eigen zu machen, muss halt nur noch üben. :-P Außerdem, ich finde es generell in Ordnung, wenn die "Fronten" geklärt sind, auch in der kleinen und relativ nebensächlichen Ariva-Welt.
Och, Depothalbierer, kommst Du Dir nicht billig vor....
Ja, ja ... ... is scho recht ...
PS "... fehl-assoziationen ..." Wow!
§
diverse User haben ihr wahres Gesicht (wieder einmal) gezeigt. Vielen Dank! *ggg*
§
Aber einmal im Ernst, ich muss mir doch nicht jeden Dreck durchlesen, den irgendein durchgeknallter ... verzapft?
Irgendwann hat eine Debatte auch keinen Sinn mehr, was sollte es dann bringen, sich einerseits ständig im Kreis zu drehen und andererseits das Gegeifer von ganz bestimmten Usern zu lesen?
dass AN was !!
Es WIRD sich EINER rasusgesucht,
und DER wird DANN gejagt,
GEHETZT,
dass TYPISCHE Vorgehen,
bestimmter KREISE.
Intressant !!
Deinesgleichen, HABE ich NICHT
zuvor GEKANNT.
Ein AUFWIEGLER und AUFHETZER,
wie ER im BUCHE steht !!
Boah !!
apropos
@betabeta
"Es WIRD sich EINER rasusgesucht, und DER wird DANN gejagt,
GEHETZT, dass TYPISCHE Vorgehen, bestimmter KREISE."
etwa, dass man sich mit intellektuell gleichgestellten zusammentut und seine schwarze sternchen auf einen anderen user konzentriert?
man bist du....
Das zur individualpsycholohischen Schiene. Lehrreich.
Die beiden Authoren (Maxener und Miersch) gefallen mir schon längst. Deren Seite ist an dritter stelle wenn man nach "Optimismus" "googelt".
Vielleichnt noch ein deren Artikel aus der gleicher Kolumn: http://www.maxeiner-miersch.de/standpunkte.htm :
Terror Versteher
http://www.maxeiner-miersch.de/standp2006-01-06a.htm