Kein Sitzenbleiben, mehr Praxis, Mathe, Deutsch un
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Eröffnet am: | 31.05.06 09:39 | von: Hardstylister. | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 31.05.06 09:47 | von: Talisker | Leser gesamt: | 2.979 |
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In acht Hauptschulen kein Sitzenbleiben mehr
Hamburg: Senat beschließt Förderprogramm. Ab Klasse 8 Praxislerntag für alle. Außerdem mehr Deutsch, Englisch und Mathematik.
Von Peter Ulrich Meyer
Hamburg -
Hamburgs Hauptschüler sollen bessere Leistungen erbringen, in größerer Zahl den Abschluß schaffen und dadurch konkurrenzfähiger auf dem Ausbildungsmarkt werden. Der CDU-geführte Senat hat gestern ein Maßnahmenpaket beschlossen, das schon vom nächsten Schuljahr an umgesetzt werden soll.
"Wir wollen dem Prinzip ,Kein Abschluß ohne Anschluß' größere Geltung verschaffen", sagte Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU). Rund elf Prozent eines Schülerjahrgangs schaffen keinen Hauptschulabschluß. 35 Prozent erreichen laut Pisa-Studie nicht die unterste Kompetenzstufe - die meisten besuchen die Hauptschule.
Ein zentrales Element der Reform ist die Erstellung eines Kompetenzprofils für alle Schüler der achten Klassen. "Es sollen gezielt Stärken und Schwächen des Schülers mit Blick auf die mögliche Berufswahl ausgewiesen werden", sagte die Senatorin. Die Eigenverantwortung der Schüler will Dinges-Dierig dadurch stärken, daß Schüler und Schule Lernvereinbarungen über gemeinsam festgelegte Ziele abschließen. Im Gegenzug sollen die Halbjahreszeugnisse entfallen. Acht Schulen erproben in einem Schulversuch die Abschaffung des Sitzenbleibens. Statt dessen werden die schwächeren Schüler individuell gefördert.
Ein weiterer Kernpunkt ist der Ausbau des praxisorientierten Lernens. Künftig können alle Hauptschulen von Klasse acht an für ihre Schüler einen Praxislerntag einführen. Das Modell, nach dem bislang 1500 Hauptschüler an 29 Schulen arbeiten, gilt als Erfolg. Einen Tag pro Woche verbringen die Schüler in einem Betrieb. Der Vorzug: Die Schüler lernen den Berufsalltag kennen, und die Betriebe können Verläßlichkeit und Talent der Schüler einschätzen.
"Außerdem hat sich gezeigt, daß die Schüler, die sich an dem Projekt beteiligen, konsequenter schulisch lernen und mindestens gleich gute Ergebnisse bei den Abschlußprüfungen erzielen wie ihre Mitschüler", sagte Dinges-Dierig. Die Bedeutung der Praxis will der Senat auch dadurch erhöhen, daß eine praxisorientierte Prüfung als Teil des Hauptschulabschlusses eingeführt wird. " Neben der schriftlichen Prüfung sollen die Schüler das Thema, das sich aus dem Praktikum ergibt, medial aufbereiten - zum Beispiel als Powerpoint-Präsentation", sagte Dinges-Dierig.
Die Gewichtung der Fächer verschiebt sich: Ausgebaut wird der Unterricht in Deutsch, Englisch und Mathematik, um die Allgemeinbildung zu stärken. Die übrigen Einzelfächer werden zu Lernbereichen wie Natur und Technik, Gesellschaft oder Künste zusammengefaßt. Das ermöglicht mehr Flexibilität im Stundenplan und die Abkehr vom starren Ein-Stunden-Unterricht. Dinges-Dierig: "Wir wollen mehr Epochen- und Projekt-Unterricht einführen."
erschienen am 31. Mai 2006