OMV und Verbund = "österreichischer Energieriese"
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Eröffnet am: | 08.05.06 01:12 | von: shaker | Anzahl Beiträge: | 7 |
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Verhandlungen unter strengster Geheimhaltung.
OMV und Verbund - beides börsenotierte österreichische Großkonzerne - sollen unter ein Dach. Das berichten übereinstimmend der "Kurier" und die "Presse". Damit soll ein "österreichischer Energieriese" entstehen, der groß genug ist, um in Europa bestehen zu können. Während laut "Kurier" die Initiative dazu vor allem von der Politik ausgeht, gaben laut "Presse" die Chefs der beiden Unternehmen, Wolfgang Ruttensdorfer (OMV) und Hans Haider (Verbund) selbst den Anstoß für die streng geheimen Verhandlungen.
Gemeinsame Interessen
Die beiden Bosse waren sich laut "Presse" rasch über die Vorteile einig: Die OMV ist in Osteuropa stark, genau dort, wo es große Bedarf an Kraftwerken gibt. Das Gasgeschäft der OMV könnte so einfach und gewinnbringend mit dem Kraftwerksbau des Verbundes kombiniert werden, so die "Presse".
Die Konstruktion ist derzeit offenbar noch völlig offen. Ein Ansatz wäre demnach die Errichtung einer "Energieholding", in die OMV und Verbund eingebracht werden.
Auch Fusionierung möglich
Diskutiert werde aber auch eine Variante, dass OMV und Verbund fusioniert werden. Dann müsste freilich die per Verfassungsgesetz festgeschriebene Mehrheit des Bundes am Verbund mit einer parlamentarischen Zwei-Drittel-Mehrheit aufgehoben werden.
Dafür bräuchte die jetzige Regierung die Stimmen der SPÖ. Diese hat laut "Presse" bereits grünes Licht für die Gesetzesänderunge gegeben, die noch vor dem Sommer über die Bühne gehen könnte.
Ein Zusammengehen von OMV und Verbund würde automatisch die Stromversorger von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland mit an Bord bringen. Denn sie sind mit dem Verbund über die Österreichische Stromlösung (ÖSL) zusammengeschweißt.
"Wäre Riesen-Sensation"
"An der ÖSL halten alle fest. Aber eine Weiterentwicklung mit der OMV, die in Überlegung ist, wäre eine Riesen-Sensation", wird ein namentlich nicht genannter Insider zitiert.
Die Befürworter eines großen österreichischen Strom-Gas-Öl-Konzerns argumentierten damit, dass dieser europäische Dimensionen hätte. Größe sei im Energiegeschäft ein Vorteil und der Zugriff von ausländischen Energieriesen würde erschwert.
Skeptiker warnen
Es gibt freilich Bedenken: Die Unternehmenskulturen zwischen OMV und Verbund sind sehr unterschiedlich, meinen Skeptiker. Und Größe müsse nicht immer ein Vorteil sein.
Die Politik hält sich jedenfalls bedeckt."Kein Kommentar", sagte dazu der für Energie zuständige Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) dem "Kurier".
"Es wird darüber nachgedacht"
"Es wurde darüber nachgedacht, aber es ist nichts aktuell", ließ Finanzminister Karl-Heinz Grasser ausrichten.
Überlegungen, die beiden Energiekonzerne zusammen zu schließen gab es schon mehrmals. Zuletzt sorgte 2001 ein entsprechendes, angebliches Strategiepapier vom damaligen FPÖ-Wirtschaftssprecher Thomas Prinzhorn für Aufregung.
Sowohl der Öl- und Gaskonzern OMV als auch der Verbund haben zuletzt überdurchschnittlich gute Zahlen präsentiert. Während OMV 2005 ein Rekordjahr erlebte, konnte der Stromriese heuer im ersten Quartal die Erwartungen der Analysten übertreffen.
Sprunghafter Gewinnanstieg
Für das operative Ergebnis (EBIT), das tatsächlich um um 60 Prozent auf 213,9 Mio. Euro angestiegen ist, war von den Experten im Mittel bei 200 Mio. Euro lediglich 49 Prozent höher prognostiziert worden.
Für den Konzerngewinn war ein Plus von 37 Prozent auf 133 Mio. Euro erwartet worden, tatsächlich stieg es um 43 Prozent auf 138,2 Mio. Euro.
Negative Voraussetzungen
Die gute Ergebnisentwicklung erzielte der Verbund nach eigenen Angaben trotz schlechter Wasserführung: Der Wasserkraft-Erzeugungskoeffizient lag mit 0,83 um 17 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt (von 1,0) bzw. um 13 Prozentpunkte unter dem des Vorjahres.
Dieser negative Effekt sei jedoch durch die Preisentwicklung im Zusammenspiel mit der guten Absatzentwicklung in den europäischen Kernmärkten sowie durch eine Erhöhung der thermischen Erzeugung weiter überkompensiert worden, erklärte der Verbund Dienstagfrüh in seiner Ad-hoc-Mitteilung.
Die Preise für Grundlastenergie year ahead seien im 1. Quartal um rund 23 Prozent über dem Vorjahresniveau gelegen, zugleichen seien auch die Spotmarktpreise erheblich angestiegen. Getrieben worden sei dieser Anstieg vor allem durch die weiterhin hohen Kosten für Primärenergieträger und CO2-Zertifikate sowie den Rückgang der europäischen Reservekapazitäten.
Erst im Februar hatte der Verbund zum dritten Mal in Serie eine Rekord-Jahresbilanz vorgelegt. Das operative Ergebnis stieg um 37 Prozent auf 526,5 (2004: 385,5) Mio. Euro, das Konzernergebnis um 48 Prozent auf 349,3 (235,4) Mio. Euro, wie die Östereichische Elektrizitätswirtschafts AG (Verbund).
OMV-Gewinn verdoppelt
Die österreichische OMV, der führende Erdöl- und Erdgaskonzern Mitteleuropas, hat im Vorjahr den Jahresüberschuss auf 1,5 Mrd. Euro mehr als verdoppelt.
Das Betriebsergebnis (EBIT) wuchs um 129 Prozent auf 2,305 Mrd. Euro.
Der Umsatz wurde 2005 um 59 Prozent auf 15,580 Mrd. Euro ausgeweitet, der Cash flow um 103 Prozent auf 2,108 Mrd. Euro. Der Mitarbeiterstand sank v.a. durch die Dekonsolidierung der AMI Agrolinz auf 5.226 (6.475).
OMV HP: http://www.omv.com/smgr/portal/jsp/index.jsp?p_site=AT&ref=redirect
Verbund HP: http://www.verbund.at/at/
und OMV soll gross, die Gespräche
intensiv sein. Marktteilnehmer
sehen für die OMV
allerdings wenig Potenzial.
OMV und Verbund haben sich Stillschweigen
auferlegt - bis zum Abschluss
der Gespräche über eine mögliche „Energie-
Allianz“ werden keine Details genannt.
Durchgesickert ist allerdings, dass die beiden
Unternehmen nicht nur „sehr intensiv“
verhandeln, sondern dass auch eine
Voll-Fusion der beiden Unternehmen im
Raum steht, wobei die OMV das aufnehmende
Unternehmen wäre. Die Reaktion
auf dieses Szenario lässt sich an
der heutigen Kursentwicklung der beiden
Titel ablesen: Verbund liegt mit knapp 5%
im Plus, die OMV verliert an die 3%.
In einer kurzen Note der Deutsche Bank
heisst es dazu etwa: „Wir erachten jede
Initiative, die beiden Unternehmen zusammenzuschliessen,
als von der Politik
motiviert“. Weiters kämpfe man mit der
Annahme, dass Anleger in die OMV investiert
haben, um dann einer Fusion mit
einem Strom-Erzeuger bzw. -Verteiler zuzusehen.
Eine Fusion würde nicht in die Strategie
der OMV passen und die Hebelwirkung
des Unternehmens in Bezug auf Öl,
Raffineriegeschäft und Restrukturierung
bei Petrom verwässern. Weiters würde die
OMV, so sie das aufnehmene Unternehmen
in einer „Fusion unter Gleichberechtigten“
wäre, eine stattliche Kapitalerhöhung
benötigen. Auch wenn es von
Fragezeichen nur so wimmelt, wäre das
für die OMV stark verwässernd. Auf Basis
einer Kapitalerhöhung bei 55 Euro sehen
die Analysten der DB für 2007 eine
Verwässerung von 13% des Gewinns je
Aktie für 2007.
Zweifel an Synergien
Stichwort Synergien: Erste Bank-Analyst
Christoph Schultes sieht mögliche
Synergien im Gasgeschäft. Auch könnte
der Verbund möglicherweise die OMV
als grösseres Trittbrett nach CEE nutzen.
Nichtsdestotrotz ist das Gasgeschäft für
beide Unternehmen aber kein grosser Bereich.
Laut DB wären Synergien im Bereich
des Head Office möglich, diese könnten
aber bestenfalls einige zehn Mio. Euro
ausmachen.
Laut Schultes ist auch die Eigentümerstruktur
des Verbund - für das Aufgeben
der staatlichen Zwei-Drittel-Mehrheit
ist ein Parlamentsbeschluss notwendig -
ein wesentlicher Punkt, den man ins Kalkül
ziehen müsse. Weiters würde im Fusionsfall
der Einfluss des Staates auf die
OMVwieder zunehmen, meinen weitere
Marktteilnehmer. Das Unternehmen steht
derzeit zu 50,9% in Streubesitz. „Bei einer
Fusion würden die Aktionäre daran
erinnert werden, was der Begriff Minderheitsaktionär
heisst“, so die DB. (bs)
liebe be-leser,
anbei ein gastkommentar von andreas wölfl, minerva investments, zu den aktuellen
themen.
"Die Ankündigung, dass OMV und Verbund fortgeschrittene Gespräche über eine
Fusion führen, kam wohl für so ziemlich alle Investoren überraschend, dazumal
festgehalten wurde, dass es auch politischen Rückenwind für einen solchen Deal
gebe. Noch vor einem Jahr hätte ich ausgeschlossen, dass sich im Nationalrat
eine zwei Drittel-Mehrheit findet, die einer Änderung des
Verstaatlichtengesetzes, das eine Mehrheitsbeteiligung der öffentlichen Hand an
Energiekonzernen vorschreibt, zustimmen würde.
Aber die Zeiten ändern sich – zum Wohle des Wirtschaftsstandort Österreich. Wir
gehen davon aus, dass die Fusion aus Aktionärssicht den Verbund-Aktionären mehr
bringen wird, als den OMV-Aktionären, das kann man aber auch schon aus der
Reaktion der Aktien heute früh herauslesen. Der klarste Profiteur ist unserer
Ansicht nach aber die EVN. Der niederösterreichische Energie-Riese hält
bekanntlich mehr als zehn Prozent an der Verbundgesellschaft, sollte aber nach
menschlichem Ermessen nach einer Fusion OMV/Verbund kein strategisches
Interesse an dieser Beteiligung mehr haben und diese mittelfristig placen. Wir
sind in der Eile zwar nicht dazugekommen, uns im Detail anzusehen, was das für
EVN-Aktionäre bedeutet, aber positiv ist es allemal und wenn wir uns nicht
verrechnet haben, würde eine Platzierung des Verbund-Stakes, den die EVN hält
bereits auf aktuellem Verbund-Aktienkursniveau ein Drittel des EVN-Enterprise
Value bringen. Wir sehen die EVN-Aktie daher als klaren Kauf mit e
inem Kursziel von vorerst 110 Euro je Aktie.
Nicht aus den Augen verlieren sollte man auch die Porr-Wertpapiere. Wir stehen
nach wie vor zu unserer Aussage aus dem Vorjahr, dass die Übernahme durch die
B&C Holding die Chancen auf eine Einheitsaktie deutlich erhöht hat und auch
die Dividendenpolitik in Richtung höhere Ausschüttung gehen sollte. Wenngleich
man auf dem aktuellen Kursniveau nicht blind kaufen kann und soll, so ist ein
sorgfältiges Beobachten dennoch angebracht
Die Kapitalerhöhung der Immofinanz könnte für österreichische Retail-Anleger zu
einem Freudenfest werden. Trotz guter Nachfrage nach den Papieren kommt der
Titel an der Börse weiter ein schönes Stück zurück. Für uns ein klares Signal,
dass man vor der 3-Milliarden-Monster-Kapitalerhöhung der Immoeast unbedingt
einen klaren Erfolg der Immofinanz-Kapitalerhöhung haben möchte und selbst ein
KE-Preis im Bereich 8,30 bis 8,45 Euro das Stück nicht ausgeschlossen ist. Auf
diesem Niveau sollte man dann aber definitiv dabei sein, ich rate daher,
zumindest mit einem Limit 8,45 Euro eine Order ins Buch zu legen. Uns würde
selbst ein kurz- bis mittelfristiger Anstieg auf mehr als neun Euro je Aktie
nicht wundern"
Nachdem ich bei ca 40 vor geraumer Zeit den Einstieg verpasst habe, überlege ich mir das jetzt ernsthaft!
Bei einem KGV von 9,06 / Umsatz von ca 10 mrd eur und einer Bewertung von ca 15 mrd eur denke ich mir dass es weitergehen könnte, v.a. vor dem Hintergrund dass die OMV immer mehr ein zentraler ÖL Player in Mittel- und Osteuropa wird, bzw. schon ist.
Und nachdem ich die österreichische Rally gänzlich verschlafen habe - tja hmmm DEnk Grübel usw.
Ausserdem wie in anderen Threads finde ich AUA (Übernahmemöglichkeit durch Lufthansa) und RHI (spottbillig auf Kgv Basis um die 5) interessant.
Was denkt ihr? Keine informierten Wiener hier im Board? Sind wir denn alle nur doofe Pfiefkes?? ;)
09:19 10.05.06
Der österreichische Mineralölkonzern OMV AG (ISIN AT0000743059/ WKN 874341) meldete am Mittwoch, dass er mit der Österreichische Elektrizitätswirtschafts-AG (Verbund) (ISIN AT0000746409/ WKN 877738), Österreichs führendem Stromdienstleister, eine Vereinbarung zur Bildung eines neuen Energiekonzerns mit Sitz in Wien geschlossen hat.
Ziel der beiden Unternehmen ist eine Fusion als gleichberechtigte Partner im Verhältnis ihrer Marktkapitalisierung 60:40. Damit entsteht ein führender integrierter Energiekonzern mit Wachstumspotenzial in Mitteleuropa. Neben den klassischen Synergieeffekten wird der neue Konzern Produktion, Transport und Handel von Öl, Gas und Strom, also mehrere Energieformen, vereinen, endliche Ressourcen mit der erneuerbaren Ressource Wasserkraft ergänzen, die zukunftsträchtige Stromgewinnung aus Gas sowie größere Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit ermöglichen. Die Realisierung dieser neuen Energielösung ist - vorbehaltlich im Wesentlichen der Zustimmung des österreichischen Parlaments, einer OMV-Hauptversammlung und der zuständigen Wettbewerbsbehörden - gegen Ende 2006 zu erwarten.
Die Verbindung von OMV und Verbund soll sich auch in der gemeinsamen
Zusammensetzung des Vorstands der neuen OMV Verbund AG widerspiegeln. Ziel ist eine Führungsstruktur, die das Know-how der bestehenden Teams in den jeweiligen Geschäftsbereichen verknüpft. So wird sich der Vorstand des neuen Unternehmens aus den sieben bisherigen Vorstandsmitgliedern von OMV und Verbund zusammensetzen, die im Prinzip weiterhin für ihre Geschäfte zuständig sind. An der Spitze stehen zwei Vorstandsvorsitzende (Co-CEOs), also der jetzige Vorstandsvorsitzende der OMV und derjenige des Verbund.
Zur geplanten Transaktion sind folgende Schritte erforderlich: Die Republik Österreich bringt ihren 51 Prozent-Anteil am Verbund via ÖIAG in die OMV AG gegen Ausgabe von jungen OMV Aktien im Verhältnis 1:6,4893 bzw. gegen Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung ein. Dies erfolgt durch eine Kapitalerhöhung durch Sacheinlage unter Ausschluss der Bezugsrechte. Für die Minderheitsaktionäre der Verbund AG wird es ein antizipiertes Pflichtangebot mit einer Bar- und einer Aktien-Alternative geben. Aktionäre des Verbund haben daher die Möglichkeit, - im Falle der Annahme des Tauschangebotes - eine Verbund Aktie in 6,5 neu auszugebende OMV Verbund AG-Aktien zu tauschen oder - im Falle der Annahme des Barangebotes - eine Verbund-Aktie für 425 Euro (nach 1:10 Aktien-Split 42,5 Euro) zu verkaufen. Das Barangebot liegt damit über 20 Prozent über dem durchschnittlichen Börsekurs der Verbund-Aktie während der letzten sechs Monate. Nach erfolgter Transaktion zur OMV Verbund AG wird der neue Energiekonzern eine kontrollierende Mehrheit an der Verbund AG halten.
Die neue Eigentümerstruktur an OMV Verbund AG bietet weiterhin den Vorteil einer stabilen Kernaktionärstruktur durch die unveränderte Syndizierung der ÖIAG mit IPIC, die in Zukunft gemeinsam etwa 45 Prozent an der OMV Verbund AG halten werden. Die Unternehmen beabsichtigen, in einem weiteren Schritt im Jahr 2007 Verbund mit der OMV Verbund AG zu verschmelzen.
Die Aktie von OMV schloss gestern in Wien bei 50,00 Euro (-6,72 Prozent), die von Verbund bei 394,50 Euro (-2,35 Prozent).
Unter den am Mittwoch vorgestellten Bedingungen wird es keine Zustimmung der Verbund-Großaktionäre EVN und Wienstrom zur geplanten Übernahme und Verschmelzung von OMV und Verbund geben, hieß es am Vormittag aus Kreisen von EVN und Wienstrom zur APA.
Sollte die Fusion weiter angestrebt sein, müsse es zu weiteren Verhandlungen und Gesprächen mit EVN und Wiener Stadtwerken kommen. Der Ball liege nun aber bei den an der Fusion interessierten Unternehmen.
Österreichische Stromlösung gefordert
Unverzichtbare Voraussetzung für EVN und Wiener Stadtwerke sei dabei jedenfalls die Realisierung der Österreichischen Stromlösung (ÖSL).
Wie bekannt, haben sich im Zuge der Österreichischen Stromlösung EVN und Wiener Stadtwerke mit zweistelligen Prozentsätzen am Verbund beteiligt. Der Anteil dürfte derzeit knapp unter der Sperrminorität liegen. Vor allem ein Merger zwischen OMV und Verbund dürfte gegen die Stimmen dieser beiden Großaktionäre nur schwer möglich sein.
Wien Energie will die Zustimmung auch von der Gesamtstrategie eines künftigen Großkonzerns abhängig machen - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.
Van Staa: Sperrminorität
Ein Verbund-Großaktionär ist mit 7,2 Prozent auch die Tiroler TIWAG. Tirols Landeshauptmann Herwig van Staa (ÖVP) kündigte heute an, er werde die Vorgangsweise mit den Landeshauptleuten von Wien und Niederösterreich abstimmen, zumal die drei Landesgesellschaften Wien-Energie, EVN und TIWAG gemeinsam eine Sperrminorität an der Verbundgesellschaft halten.
Skepsis bei Salzburg AG
Kritisch sieht der Vorstand des Versorgers Salzburg AG die geplante Fusion. Durch die neue Eigentümerstruktur wären die Nutzung der heimischen Wasserkraft und die Übertragungsnetze für Strom künftig dem freien Spiel der Kräfte an der Börse ausgesetzt.
Die Behauptung, die Fusion schütze den Verbund-Konzern vor feindlichen Übernahmen, sei schlichtweg falsch, meinten die beiden Vorstände Arno Gasteiger und August Hirschbichler am Mittwoch.
"Die verfassungsrechtliche Bestimmung, 51 Prozent oder mehr in Besitz der Republik zu halten, ist die einzige Möglichkeit, den Ausverkauf der heimischen Assets zu verhindern, und das einzige Instrument, österreichische Interessen sicherzustellen."
Auch OMV und Verbund für ÖSL
OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer und Verbund-Chef Hans Haider erklärten am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz, die Österreichische Stromlösung solle auch bei der geplanten Fusion zu Stande kommen. Die Verträge seien fertig und könnten in den nächsten Tagen unterschrieben werden.
Dabei bietet die OMV den Verbund-Aktionären einen kräftigen Aufschlag auf den aktuellen Aktienkurs. Pro Verbund-Aktie sollen 425 Euro geboten werden, 20 Prozent mehr als der durchschnittliche Kurs der letzten sechs Monate und 7,7 Prozent mehr als der Schlusskurs von Dienstag.
Bis Ende des Jahres
Die Fusion sollte im Verhältnis 60:40 erfolgen, gaben OMV und Verbund bekannt. Aktionäre des Verbunds könnten alternativ auch 6,5 neu auszugebende "OMV Verbund AG"-Aktien tauschen.
Die Realisierung der Mega-Lösung im Energiebereich soll gegen Ende 2006 realisiert sein, so die beiden Unternehmen. Die beiden Aufsichtsräte haben bereits zugestimmt.
Einige Hürden warten noch
Zuvor sind allerdings auch die Zustimmungen des österreichischen Parlaments, der in zwei Wochen tagenden OMV-Hauptversammlung und der zuständigen Wettbewerbsbehörden nötig. Zudem ist auch noch die europäische Wettbewerbsbehörde - die EU-Kommission - am Wort. Von ihr werden zumindest Auflagen für den Deal erwartet.
An Umsatz- und Kostensynergien werden mindestens 100 Mio. Euro pro Jahr erwartet.
Nach erfolgter Transaktion zur "OMV Verbund AG" werde der neue Energiekonzern eine kontrollierende Mehrheit an der Verbund AG halten.
Siebenköpfiges Vorstandsteam
Die neue "OMV Verbund AG" soll von einem siebenköpfigen Vorstandsteam geleitet werden, bestehend aus den bisherigen Vorständen der beiden Unternehmen, die dann im Prinzip auch weiterhin für ihre Geschäfte zuständig sein sollen.
An der Spitze sollen zwei Vorstandsvorsitzende (Co-CEOs) stehen. Diese Struktur gewährleiste die Gestaltung der künftigen Geschäfte des Riesenkonzerns am besten.
OMV-Betriebsrat ist dabei
Die OMV-Konzernvertretung stimmt dem Zusammenschluss "grundsätzlich" zu.
"Angesichts des intensiven europäischen Wettbewerbs und der aggressiven Expansionsstrategie von multinationalen Konzernen ist die neue Energiegruppe mit Sitz in Wien eine sinnvolle europäische Antwort, wie auch in Zukunft Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen werden können", schrieb Konzernbetriebsratschef Leopold Abraham in einer Stellungnahme.
Aktien wieder im Aufwind
Sowohl die Verbund- als auch die OMV-Aktien zeigten sich am Mittwoch deutlich erholt. OMV-Titel kletterten nach Verlusten von über zehn Prozent am Montag und Dienstag um rund sieben Prozent nach oben.
Die Aktien des Verbunds wurden zunächst vom Handel ausgesetzt, verzeichneten danach einen Kurssprung um 5,20 Prozent. Ebenfalls deutlich zulegen konnten im Sog die Papiere der EVN, die um 7,4 Prozent sprangen. Die EVN ist mit mehr als zehn Prozent am Verbund beteiligt.