Anti-US Film bricht alle Rekorde....
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Eröffnet am: | 10.02.06 15:32 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 177 |
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"Wolfsschlucht Irak" bricht in der Türkei alle Kinorekorde.
Ein Actionfilm, der mit den US-Amerikanern im Irak "abrechnet", bricht in der Türkei derzeit alle Kinorekorde: Bereits die Vorverkaufskarten für "Kurtlar Vadisi Irak" ("Wolfsschlucht Irak") gingen weg wie die warmen Semmeln. In den ersten drei Tagen lockte der Thriller 1,1 Millionen Zuschauer in die Kinos.
In "Wolfsschlucht Irak" nimmt ein türkischer "Rambo" Rache für die als demütigend empfundene Festnahme türkischer Soldaten durch die US-Armee. Mit einem Budget von umgerechnet 8,3 Millionen Euro ist es der teuerste Streifen in der Filmgeschichte des Landes.
Türkische Soldaten festgehalten
Der Film beginnt mit einer wahren Begebenheit: Am 4. Juli 2003 stürmte eine US-Armee-Einheit den Sitz einer türkischen Spezialtruppe in Sulaimanija im Nordirak und hielt elf türkische Soldaten zwei Tage lang gefangen.
Die USA erklärten, man habe die Soldaten nicht erkannt, weil sie keine Uniformen des NATO-Partners getragen hätten, und sie für irakische Aufständische gehalten.
"Angriff auf türkische Nation"
Das Bild der gedemütigten Türken - ihnen wurden etwa Kapuzen über den Kopf gezogen - hielt damals das Land in Atem. "Das ist kein Angriff auf uns, sondern auf die türkische Nation", sagt einer der Soldaten im Film.
Selbstmord und Rache
In der Filmversion begeht einer der türkischen Elitesoldaten Selbstmord, um seine Ehre zu retten - nicht ohne vorher einen Abschiedsbrief an den Filmhelden Polat Alemdar zu senden.
Alemdar, ein türkischer Geheimagent, reist daraufhin in den Nordirak und liefert abtrünnigen US-Soldaten, die die irakische Bevölkerung terrorisieren, einen blutigen Kampf.
Unschuldige Opfer
"Titanic"-Star Billy Zane spielt den Anführer der amerikanischen Bösewichte, einen selbst ernannten "Friedensstifter im Dienste Gottes". Seine Soldaten überfallen unter anderem eine Hochzeit und töten Dutzende unschuldige Gäste - darunter einen kleinen Buben und den Bräutigam.
Die Überlebenden verschleppen sie nach Abu Ghoraib, wo ihnen ein jüdisch-amerikanischer Arzt - gespielt von Hollywoods exzentrischem B-Star Gary Busey - die Organe entnimmt und sie an die Höchstbietenden in den USA und in Israel verscherbelt.
Begeisterte Politiker
"Der Plot ist großartig", erklärte Istanbuls Bürgermeister Kadir Topbas der Nachrichtenagentur AP nach der Premierengala des Films. "Die Ehre eines Soldaten darf nie beschädigt werden." Laut Medienberichten soll auch Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan Gefallen an dem Film gefunden haben.
Dass der Film die Beziehungen zu den USA weiter belasten könnte, glaubt man in der Türkei nicht. "Das wird sicher keinen Krieg auslösen", meinte etwa das türkische Fotomodel Nefise Karatay nach der Premiere. "Jeder weiß, dass die Amerikaner auch eine gute Seite haben. Aber darum geht es in dem Film nicht."
"Unterhaltung"
"Es ist Unterhaltung und hat nicht den Anspruch, eine akkurate Version der Geschehnisse zu sein", winkte auch ein US-Diplomat gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters ab.
Hollywood-Star Zane erklärte, der Film sei auf jeden Fall tendenziös. "Aber ich bin ein Patriot. Deshalb habe ich den Film gemacht."
Anti-US-Roman als Bestseller
"Wolfsschlucht Irak" wurde im Fahrwasser des anti-amerikanischen Romans "Metallsturm" produziert, der die türkischen Bestsellerlisten monatelang anführte. Darin geht es um einen Krieg zwischen der Türkei und den USA in der unmittelbaren Zukunft.
Kinoversion einer TV-Serie
Der Film ist ein Ableger der erfolgreichen TV-Serie "Wolfsschlucht", in der Geheimagent Alemdar, gespielt von Necati Sasmaz, die türkische Mafia infiltriert.
"Wolfsschlucht Irak" wurde auf Türkisch, Arabisch, Kurdisch und Englisch gedreht. Der Film soll unter anderem auch in den USA, in Großbritannien, Deutschland, Dänemark, Russland, Ägypten, Syrien, Australien und den Niederlanden gezeigt werden.
Solche albernen Seifenopern gabs schon im Dutzend und allen Varianten.
Der Hauptdarsteller war schon bei der Titanic der Buhmann...
Karlchen hat Recht,das Proplem ist nicht der Film,sondern die Zuschauer.
Der Film wird leider den Mob wieder anstacheln...
Kino Ich bin ein Türke Von Karen Krüger |
16. Februar 2006 So etwas gab es in der Türkei noch nie: Mit Produktionskosten von zehn Millionen Dollar ist „Tal der Wölfe” der teuerste Film in der Geschichte des türkischen Kinos.
Mehr als eine Million Menschen sahen in der Türkei den Film in den ersten drei Tagen. Seit seinem Deutschlandstart in der vergangenen Woche sind auch hier die Kinosäle bis zum Platzen gefüllt. Die meisten Besucher sind Türken (siehe auch: „Tal der Wölfe” im türkischen Familienkino).
Der Film schockiert mit blutigem Antiamerikanismus und antisemitischen Stereotypen. Weniger deutlich formuliert, jedoch stets im Subtext von Bildern und Dialog enthalten, ist das Plädoyer des Films für den türkischen Nationalismus. „Wegen der Mohammed-Karikaturen haben im Moment alle eine sehr selektive Wahrnehmung”, sagte Cem Özdemir, Abgeordneter im Europaparlament, gegenüber dieser Zeitung. „Das eigentliche Problem des Films ist jedoch nicht sein religiöses Moment, sondern der überbordende türkische Nationalismus. Er ist die Folie, auf der der Film funktioniert.”
„Die Schande ist noch lebendig”
Der Film beginnt mit der historisch verbürgten Verhaftung der elf türkischen Offiziere durch amerikanische Soldaten. „Die Szene ist wichtig, weil sie die verletzten Gefühle der Menschen berührt”, sagt Selcuk Sazak, der in Berlin die türkische Filmwoche organisiert, „Die Schande ist noch heute in den Köpfen vieler Türken lebendig.”
Der Nordirak von Regisseur Serdar Akar ist eine verdrehte Zitatensammlung von Bildern des Terrors und der Gewalt, die in der Türkei jeder schon einmal so oder ähnlich irgendwo gesehen hat: Das Gefängnis Abu Ghraib und eine Rampe, an der Menschen zur Organentnahme selektiert werden - in der Welt von „Tal der Wölfe” ist der Arzt allerdings Jude. Die Regierung von Ankara erscheint als Marionettenregime der Vereinigten Staaten. „Sogar das Gummi in euren Unterhosen ist aus Amerika”, schnaubt der Bösewicht Sam Marschall vor einem Kinopublikum, das teilweise noch mit türkischen Schulbüchern gelernt hat, die den Marshallplan als imperialistisches Zwangskorsett der Vereinigten Staaten verdammten.
Besinnen auf die Wurzeln
In dieser Welt des Bösen hat Menschlichkeit nur eine Chance, wenn man sich auf die gemeinsamen Wurzeln, nämlich das Osmanische Reich, das Turkmenen, Araber und Kurden vereinte, besinnt, lautet die Botschaft des Films. Immer wieder bedauern die Protagonisten den Zerfall des Großreichs und plädieren für ein erneutes Miteinander. Jung und Alt schwärmen von der Türkei. Wiederholt wird die türkische Fahne geküßt. „Bist du stolz auf die Türkei?” herrscht Dante, der amerikanische Oberschlächter, eine Frau an. Im Film zeigen sich die Anführer der Turkmenen und Araber bereit für den gemeinsamen Weg, doch weil die Kurden aus Gier nach Macht und Öl mit den Amerikanern paktieren, scheitert der Versuch. Aus deutscher Perspektive mag der Film als simpelste Schwarzweißmalerei erscheinen. Für viele Türken konstruiert er dagegen eine Realität, die glaubwürdig wirkt, weil sie sich auf Mythen der türkischen Vergangenheit bezieht und gängige Interpretationsmuster der Nahostpolitik durch konservative türkische Kreise adaptiert.
Mißtrauisch beobachten diese die Wirkung der kurdischen Selbstverwaltung im Nordirak auf die Türkei. Viele türkische Kurden würden einen EU-Paß bevorzugen, anstatt zu einem autonomen Staat zu gehören, der von Feinden umgeben ist. Andere sympathisieren jedoch immer noch mit der PKK. Das Gebiet im Nordirak gilt als ihr Rückzugsort, und die amerikanische Armee zeigte sich bisher nicht willens, dort eine neue Front zu eröffnen, um sie zu entwaffnen. Nicht allein die sogenannte Sack-Affäre führte zu einer Abkühlung der türkisch-amerikanischen Beziehungen. Gleichzeitig tritt die türkische Regierung seit geraumer Zeit als Schutzmacht der Turkmenen im Irak auf. Wenn im „Tal der Wölfe” Agent Polat mit Turkmenen spricht, zieren Bilder von Atatürk deren Wände. Sie sind diejenigen, denen er im Kampf gegen Sam Marschall vertraut. Der Türkei versichern sie ihre uneingeschränkte Solidarität. „Der Film übertreibt an dieser Stelle sicherlich”, befindet Özdemir. „Es gibt unter den Turkmenen durchaus kritische Stimmen.”
Freundschaft, Ehre und Anstand
„Tal der Wölfe” macht den Traum von der Nation an der Abgrenzung vom Westen fest, verkörpert durch Sam Marschall. Seine obersten Gebote heißen Geld und Gott. Der Nordirak ist sein heiliges Babylon, in das er die Christen zurückführen möchte. Das Öl der Region ist ihm Mittel zum Zweck. Beim Gebet unter dem goldenen Kruzifix heckt er Mord und Verderben aus. Agent Polat, der Türke und Held des Films, handelt dagegen aus Freundschaft, Ehre und Anstand. Er achtet die Alten, beschützt Frauen und Kinder und ehrt den Zusammenhalt der Familie. Politik interessiert ihn wenig. „Ich bin nicht Diplomat, nicht Offizier. Ich bin ein Türke.”
In einer Schlüsselszene, die nach der „Sack-Affäre” eine weitere Spirale der Gewalt öffnet, versinnbildlicht der Regisseur den nationalistischen Traum vom großen Türkenvolk durch eine Hochzeitsgesellschaft: Kurden tanzen mit Turkmenen und Araber mit Türken; es wird musiziert und über Familienbande und Tradition geplaudert, alle sind in ihre Festtagstracht gekleidet. Mit anderen Worten: Sie sind unterschiedlich und doch eins. „Ich bin meiner Kinder Erbe Hüterin”, sagt Leyla, als ihr Bräutigam ihr einen Dolch als Geschenk reicht, den die Frauen seines Stammes seit Jahrhunderten tragen. Mit diesem Dolch bringt Polat später Marschall um. Das Fest wird durch den Überfall amerikanischer Soldaten gesprengt. Jeder einzelne von ihnen ein Rambo, ungewaschen und schlecht frisiert. Wie eine Herde Vieh werden die Männer in einen Lastwagen gepfercht und davongefahren.
Kontroverse Diskussionen
Beim Verlassen des Kinosaals im Berliner Stadtteil Neukölln äußerten sich viele türkischen Zuschauer begeistert über den Film. Endlich zeige das Kino einen Blickwinkel, der nicht der Perspektive des Westens entspreche. Der Diskurs über den Islam und den Krieg im Nahen Osten sei ohnehin zu sehr von der deutschen Aufnahmegesellschaft bestimmt. „Mir hat gefallen, daß ,Tal der Wölfe' sich für eine Einheit der türkischen Völker ausspricht. Hier in Berlin gibt es ein Dutzend türkischer Gemeinden. Anstatt an einem Strang zu ziehen, geht jede ihren eigenen Weg”, sagt ein Jugendlicher. Für seinen Freund Cengiz ist „Tal der Wölfe” einfach ein Action-Film, „bei dem es richtig schön kracht”. Über Satellit hatte er zuvor die gleichnamige Fernsehserie gesehen, aus der sich der Kinofilm speist.
Die türkische Presse diskutierte den Film kontrovers - der Zuschauererfolg in Deutschland liegt sicherlich auch darin begründet. Viele Journalisten freuten sich darüber, einmal die Amerikaner in der Rolle der Schurken zu sehen. Andere kritisierten seine nationalistische Botschaft. „Das Hauptmenü besteht aus Nationalismus, über den eine volle Kanne islamische Sauce gekippt wird”, schrieb die Zeitung „Milliyet”. „Die Partei, die sich die Botschaft des Film zu eigen macht, wird die nächsten Parlamentswahlen haushoch gewinnen”, prophezeite dagegen ein Journalist der „Hürriyet”. Damit könnte die Zeitung recht behalten. Mit dem republikanischen Verfassungsbegriff hat das Plädoyer des Films allerdings nichts zu tun. Im Tal der Wölfe sind nur diejenigen Brüder und Schwestern, die sich zum ethnischen Türkentum bekennen.
Text: F.A.Z., 17.02.2006, Nr. 41 / Seite 37
Das fetzt
Der türkische Actionfilm »Das Tal der Wölfe« liefert der Friedensbewegung gute Munition – und Stoff für Diskussionen
Von Jürgen ElsässerBayerns Ministerpräsident will den Film am liebsten verbietenFoto: AP/Murad Sezer |
Was ist schlecht daran, einen guten Actionfilm zu sehen, in dem einmal die Amerikaner die schlechtere Rolle haben?« Der deutsch-türkische Wortkünstler Feridun Zaimoglu ist der einzige aus dem Kulturestablishment, der den Kopf oben hält. Die deutsche Presse dagegen überbietet sich in Schmähungen: »übles Machwerk« (taz), »alle Klischees des Kampfs der Kulturen« (Tagesspiegel), »offenkundige antiwestliche und antisemitische Hetze« (FAZ), »rassistische Einstellungen« (Grünen-Abgeordneter Cem Özdemir). Der Zentralrat der Juden forderte die Kinobetreiber gar dazu auf, die Produktion nicht vorzuführen.
Im Herz der Finsternis
Die Aufregung gilt dem teuersten türkischen Film aller Zeiten. »Kurtlar Vadisi Irak – Tal der Wölfe« hat die zehn Millionen Euro Produktionskosten allerdings schon längst wieder eingespielt. Im Heimatland drängten zehn Millionen Türken schon in den ersten drei Tagen in die Kinos, in Deutschland nach dem Start am 9. Februar jeden Tag etwa 30000 – trotz einer geringen Kopienzahl von nur 65 Stück. Sie sahen packende hundert Minuten, die ganz nach der Rezeptur von Hollywood – nur eben politisch andersrum – mit wildem Geballere, sadistischen Foltereien, schmachtender Liebe und ein paar Späßeken gefüllt sind.
Der Film beginnt mit der Verhaftung einer türkischen Eliteeinheit im Nordirak kurz nach dem Sturz von Saddam Hussein. Die Soldaten werden von ihren eigenen Vebündeten, den US-Amerikanern, umzingelt und mit Säcken über den Kopf abgeführt. Der türkische Kommandeur erschießt sich aus Scham, sein Bruder zieht mit drei Freunden aus, die Schmach zu rächen. Im Zweistromland geraten sie in eine Hölle: Eine massakrierte Hochzeitsgesellschaft, eine bombardierte Moschee, brutale Razzien, schließlich Abu Ghraib als Herz der Finsternis.
Alle diese Rahmenelemente der Handlung sind tatsächlich passiert und hundertprozentig verbürgt. Mehr noch: Die Realität, etwa die echten Fotos aus Abu Ghraib, sind schlimmer als die cineastische Reprise. Der Aufschrei, der Film sei hetzerisch, kommt zumeist von Leuten, deren Geschäft die Verharmlosung der irakischen Realität ist. Auch der Vorwurf des Antisemitismus ist unzutreffend: Es gibt im Film zwar einen jüdischen Arzt, der Gefangenen Organe entnimmt und weiterverkauft. Doch er versucht, die Killer an einigen Stellen zu bremsen. Im Vergleich zu ihnen ist er eine eher harmlose Figur – nicht, wie im Klischee, der Drahtzieher, sondern eher der kleine Profiteur der US-Aggression. Wer wollte bestreiten, daß das eine recht zutreffende Allegorie des Verhältnisses zwischen den Regierungen in Jerusalem und in Washington ist?
Orientalische Party
»Im Tal der Wölfe sind nur diejenigen Brüder und Schwestern, die sich zum ethnischen Türkentum bekennen«, behauptet die FAZ. Eine glatte Lüge: Unter den vier Helden der Story ist mindestens ein Kurde, und in einer der faszinierendsten Sequenzen feiern Turkmenen, Araber und Kurden gemeinsam eine orientalische Party. Auch von Fundamentalismus keine Spur: Der Scheich warnt die Witwe eines von den Yankees Ermordeten vor einem Racheanschlag, und den Entführern eines US-amerikanischen Journalisten hält er eine Standpauke: »Wer hat euch das gelehrt? Das steht nicht im Koran! Wollt ihr werden wie die Tyrannen und Unschuldige töten?« Die vier Protagonisten ihrerseits sind gar nicht religiös: Die glattrasierten Sunnyboys lehnen lässig an ihrem Benz, wenn der Muezzin zum Gebet ruft. Doch sie haben Verständnis für und Respekt vor dem Geistlichen, spüren seine innere Stärke, stehen ihm gegen den Terror bei.
Kein Kanonenfutter
An allen diesen Punkten verbreitet der Film Inhalte, die auch der deutschen Linken gefallen müßten. An einem Punkt wird er manche provozieren: Er weist deutlich darauf hin, daß nicht die Kurden per se, wohl aber die kurdischen Parteien nichts anderes als Marionetten der US-Amerikaner sind. Gemeinsam sorgen sie für die ethnische Säuberung von Mossul und Kirkuk von Sunniten und anderen Unruhestiftern, um die Ölquellen ungestört ausbeuten zu können. Deswegen mußte die US-Armee den türkischen Einfluß im Nordirak – im kurdischen Autonomiegebiet – ausschalten. Der Film transportiert eine mächtige Botschaft: Die Türkei, während des Kalten Krieges ein NATO-Kettenhund gegen die Sowjetunion, ist nach deren Untergang zu einem Hindernis für die US-Politik geworden. Der Aggression gegen den Irak 2003 verweigerte sich Ankara. Deswegen spielen die Kriegsbrandstifter in Washington jetzt die kurdische Karte gegen die Türkei – und bekommen dabei objektiv Rückendeckung durch die Reste der PKK-freundlichen Solidaritätsbewegung hierzulande.
Jede Partei, die sich die Message dieses Filmes zu eigen macht, wird die nächsten Wahlen in der Türkei gewinnen, schrieb die Tageszeitung Hürriyet. Die Menschen zwischen Istanbul und Diyarbakir wollen offensichtlich nicht weiter das Kanonenfutter der US-Armee sein. Ihre Verwandten in Deutschland, das zeigt der Erfolg des Blockbusters, sehen das genauso. Müßte die Friedensbewegung nicht endlich versuchen, mit ihnen in direkten Kontakt zu kommen? Der Film bietet die Möglichkeit dazu. Jeder Kriegsgegner sollte ihn sehen. Jede Initiative sollte Flugblätter vor den Kinos verteilen, möglichst zweisprachig, und zu Diskussionsveranstaltungen einladen. In kleineren Städten, wo »Tal der Wölfe« nicht gezeigt wird, könnte man eigene Vorführungen organisieren – Videokopien werden sich auftreiben lassen. Nicht immer über sie, sondern endlich mit den Moslems zu reden, sich kennenzulernen und sich durchaus auch die Meinung zu sagen – das ist das beste Mittel gegen den Kampf der Kulturen, den die Neoliberalen zur Vorbereitung des vierten Weltkriegs entfesselt haben.
(jw)
ich zitiere,das der Parteivorsitzende der MHP,aufgerufen hat den Film "nicht zu sehen"
also lassen wir die Vourteile
Eigentlich geht es uns deutsche nicht um den Film sondern!
es geht darum das es die Türken gedrehrt haben.
Und ganz ehrlich ,wievile voruteile wir gegen die Türken haben wissen wir ja selbst,
http://www.netzeitung.de/voiceofgermany/384364.html
Gruß
Talisker
Showdown in Schmollywood
Von Yassin Musharbash
Die Grünen-Chefin Claudia Roth wollte es genau wissen: In einem Berliner Kino sah sie sich den umstrittenen Film "Tal der Wölfe" an und diskutierte anschließend mit dem mehrheitlich türkischstämmigen Publikum. Das wollte sich den Film aber nicht schlechtreden lassen.
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,403568,00.html
nennt man das dann Realität?
Gruß BarCode
"Tal der Wölfe - Irak" stellt die liberale Gesellschaft auf die Probe ihrer eigenen Toleranz
... http://blau.ariva.de/board/248460 ....
Macher erklären "Tal der Wölfe"
Bei einer Pressekonferenz in Deutschland hat nun auch Produzent Raci Sasmaz zu seinem türkischen Film "Tal der Wölfe - Irak" Stellung genommen. Seiner Meinung nach ist der umstrittene Streifen weder antiamerikanisch noch antisemitisch: "Es steht uns fern, irgendwelche Klischees zu bedienen".
Einen Rambo-Film wollten die Macher nicht produzieren. "Wir wollten einen Antikriegsfilm machen.", erklärt Sasmaz. "Es ging uns darum, das zu zeigen, was im Irak passiert. " Drehbuchautor Bahadir Özdener meinte, der Film wende sich gegen Krieg, Besatzung und die Verletzung von Menschenrechten. Er wolle zeigen, dass der "Tragödie" im Irak Einhalt geboten werden müsse.
Ausgangspunkt des Spielfilms ist die "Sack-Affäre". Türkische Soldaten sind im Juni 2003 von Amerikanern festgenommen und aus türkischer Sicht ähnlich wie die Häftlinge im US-Gefängnislager Guantánamo behandelt worden. So wurden den Türken Säcke über die Köpfe gestülpt. "Wir versuchten, die realen Begebenheiten wiederzugeben", erklärte Özdener den zahlreich erschienenen Journalisten.
Im fiktiven Teil der Handlung macht ein türkischer Geheimdienstler Jagd auf einen Amerikaner, der im Nordirak brutal schaltet und waltet, und bringt ihn am Ende des Films um, wobei es in manchen Kinos Szenenapplaus vom deutsch-türkischen Publikum gibt. Die US-Soldaten werden großteils als tumbe Rambos dargestellt, die Menschen im Irak als Opfer. In einer Sequenz entnimmt ein jüdischer Arzt im Gefängnis von Abu Ghoreib Organe, um sie unter anderem nach Tel Aviv zu schicken.
Özdener wehrte die Antisemitismus-Vorwürfe ab, die unter anderem der Zentralrat der Juden in Deutschland erhoben hatte. Der Film habe Folter und Organhandel thematisieren wollen und solle in seiner Gesamtheit gesehen werden. "Wir sind keine Antisemiten", betonte er. Auf die Nachfrage, warum der Arzt ausgerechnet Jude sei, meinte er, dann könne man auch darüber diskutieren, warum die Hauptfigur Polat in der einen Szene einen schwarzen und nicht einen weißen Anzug trägt. "Es ist natürlich eine Fiktion, wobei die wahren Begebenheiten mitunter zur Hilfe genommen worden sind."
Über "Tal der Wölfe" wird seit Wochen heftig diskutiert, weil er nach Meinung seiner Kritiker Hass gegen den Westen sät. In der Türkei haben bereits vier Millionen Menschen die mit 8,4 Millionen Euro teuerste Filmproduktion des Landes gesehen. In Deutschland war die untertitelte Fassung mit 345.000 Zuschauern in wenigen Wochen ebenfalls ein überraschender Erfolg. Der Film soll Ende März synchronisiert werden.
- ersetze die darin agierenden US-Soldaten durch Türken,
- ersetze die darin agierende Wehrmachtssoldaten (Vietcong, Araber, etc.) durch US-Soldaten,
- peppe das ganze mit einem Krümel einer wahren Geschichte aus der Gegenwart auf
- und fertig ist "Tal der Wölfe".
So what?
Mit seinem Guantanamo-Film macht Regisseur Michael Winterbottom gegen die US-Regierung mobil.
"The Road to Guantanamo"
Die Wache ist auf der Hut. "Vorsicht!", ruft der Soldat dem Gefangenen zu. Der Mann in der Zelle erstarrt. Er sieht, wie eine fette Schwarze Witwe auf ihn zu kriecht. Der Wachsoldat öffnet die Zellentür und zerquetscht die Spinne. Ein Zeichen von Menschlichkeit? Vielleicht, aber der Gefangene weiß auch: Jederzeit könnte es ihm genauso ergehen wie dem Achtbeiner.
Szene aus "The Road to Guantanamo": Was ist Schikane, was Folter?
Michael Winterbottoms semi-dokumentarischer Spielfilm "The Road to Guantanamo" beruht auf den Erlebnissen dreier britischer Muslime, die 2001 von US-Militärs zusammen mit Taliban-Kämpfern in Afghanistan verhaftet und nach Guantanamo Bay, Kuba, geflogen wurden. Erst 2004 kamen sie wieder frei - ohne, dass ihnen ein Vergehen nachgewiesen werden konnte.
Alptraumhaft wirken die Szenen in den Gefangenenlagern "Camp X-Ray" und "Camp Delta" im Südosten der Karibikinsel. Wie Tiere hocken die Helden in ihren Verschlägen, im Staub verwischt die Grenze zwischen Schikane und Folter. Winterbottom nutzt den Umstand, dass seine Geschichte auf Tatsachen beruht, wie einen unbegrenzten Überziehungskredit: So und nicht anders, klagt er an, trampeln die USA auf den Menschenrechten herum.
Geschickt und kraftvoll betreibt er die emotionale Mobilmachung mit allen Mitteln - auch mit den Klischees des US-Gefängnisfilms. Doch egal, ob man diese drastische Darstellung der Haftbedingungen für übertrieben oder angemessen hält: Der Film zwingt den Zuschauer, angesichts eklatanter Ungerechtigkeiten niemals die Wut zu verlieren.