US-Studenten gegeg COCA-COA...
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 23.02.06 09:07 | ||||
Eröffnet am: | 06.01.06 15:16 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 22 |
Neuester Beitrag: | 23.02.06 09:07 | von: börsenfüxlein | Leser gesamt: | 6.269 |
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BOYKOTTWELLE IN DEN USA
Studenten meutern gegen "Killer-Coke"
Von Kirsten Grieshaber, New York
Die Revolte kehrt zurück auf den US-Campus. Im Visier haben Studenten ein uramerikanisches Symbol: Brausegigant Coca-Cola. Schon zehn Unis legten Millionenverträge auf Eis. Die Vorwürfe wiegen schwer - Umweltschäden in Indien, Ausbeutung in Kolumbien bis zur Verstrickung in Morde.
New York - Als die 54.000 Studenten der University of Michigan diese Woche vom Weihnachtsurlaub an ihre Uni zurückkamen, fanden sie die Cola-Automaten leer vor. Seit Beginn des Jahres verbietet die Hochschule den Verkauf sämtlicher Coca-Cola-Getränke auf dem Campus. Sie wirft dem internationalen Getränkekonzern Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien und Umweltverschmutzungen in Indien vor.
AP
Student Ryan Bates (bei Anti-Cola-Demo in Michigan): Die Automaten bleiben leer
Damit ist sie nicht allein: Die University of Michigan ist bereits die zehnte US-Uni, die sich dem Druck von Studentengruppen und Aktivisten gebeugt und millionenschwere Verträge mit Coca-Cola auf Eis gelegt hat. Bereits vor zwei Wochen hatte die New York University - die größte Privatuni der USA - erklärt, so lange keine Coca-Cola mehr zu verkaufen, bis das Soft-Drink-Unternehmen sich bereit erklärt, den gravierenden Anschuldigungen nachzugehen. Auch auf dem Campus der Rutgers University in New Jersey und der Santa Clara University in Kalifornien sowie an Hochschulen in Kanada, Großbritannien, Irland und Italien bleiben neuerdings die Coke-Zapfhähne trocken.
Erstmals seit den Studentenunruhen der frühen siebziger Jahre haben sich Protestgruppen an Universitäten aus allen Teilen der USA zu einem solch durchschlagenden Boykott zusammengefunden. Sie bezichtigen den Getränkekonzern, für Pestizidverseuchungen und sinkende Grundwasserspiegel in mehreren Regionen Indiens verantwortlich zu sein, somit für extreme Trockenheit und Not der dortigen Dorfbevölkerung. Außerdem behaupten sie, Coca-Cola sei an der Ermordung von sieben Gewerkschaftsführern in Kolumbien beteiligt gewesen und habe Dumping-Löhnen in Abfüllanlagen eingeführt. "Murder - It's the real thing" lautet der bissige Slogan ihrer Kampagne gegen "Killer-Coke", in Anlehnung an die Werbung für die braune Brause. Die Protest-Aktivisten berufen sich auf Berichte verschiedener Menschenrechts- und Umweltschutzorganisationen, darunter "Corporate Accountability International", das India Resource Center", die Wohlfahrtsorganisation "ActionAid" und Greenpeace.
Der Konzern hat ein Imageproblem
Eine Sprecherin von Coca-Cola bezeichnete die Vorwürfe der Studenten als falsch. "Die Anschuldigungen gegen unsere kolumbianischen Betriebe in Hinblick auf Arbeiterrechte sind nicht wahr", sagte Kari Bjorhus SPIEGEL ONLINE. "Der Abfüller war nicht daran beteiligt, die Löhne der Arbeiter illegalerweise und systematisch zu senken." Auch die Vorwürfe zur Umweltverschmutzung in Indien wies das Unternehmen zurück. "Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass unsere Produktion Umweltschäden verursacht hat", erklärte Bjorhus.
Auf die Boykott-Ankündigung der University of Michigan reagierte Coca-Cola trotz aller Unschuldsbeteuerungen mit Besorgnis. "Die Entscheidung ist sehr bedauerlich. Der eigentliche Umsatzverlust ist gering, das größere Problem ist unser Ansehen", erklärte Bjorhus letzte Woche in einer Stellungnahme.
Das sind wahre Worte: Selbst wenn Hunderttausende von Konsumenten Coca-Cola, Cola Light, Sprite, Dasani-Wasser und andere Getränke der Firma meiden, halten sich die kommerziellen Einbußen des Getränkegiganten in Grenzen. Der Imageschaden jedoch ist irreparabel.
Coca-Cola ist der bekannteste Markenartikel der Welt. Der geschwungene weiße Schriftzug auf knallrotem Grund steht nicht nur für das international beliebteste Erfrischungsgetränk. Coca-Cola symbolisiert ein unbeschwertes Lebensgefühl, die Überlegenheit der westlichen Konsumkultur, Freiheit, Genuss und Jugendlichkeit. Mehr noch: Coca-Cola symbolisiert Amerika. Und wenn die Jugend Amerikas sich gegen ihren eigenen Lieblingstrunk, gegen das klassischste aller US-Produkte wendet, dann schrillen in der Konzernzentrale in Atlanta zu Recht die Alarmglocken.
"Welt von Coca-Cola ist eine Welt voller Lügen"
Dabei sind die harten Vorwürfe gegen den Global Player schon seit längerem bekannt. So reichte eine Studentengruppe der University of Michigan bereits im November 2004 offizielle Beschwerde bei der Univerwaltung ein und verlangte, dass die Hochschule ihren 1,4 Millionen Dollar schweren Vertrag mit Coca-Cola auflösen müsse.
Der Watchdog-Organisation "Corporate Accountability International" zufolge wurden zwischen 1989 und 2002 sieben führende Mitglieder der kolumbianischen Gewerkschaft Sinaltrainal im Zuge von Protestaktionen gegen Coca-Cola-Abfüllanlagen in Carepa, Bucaramanga und anderen Orten Kolumbiens umgebracht - von Todesschwadronen der rechten Paramilitärs. Das Unternehmen habe die übrigen Gewerkschaftsmitglieder zum Austritt gezwungen, anschließend ihre Monatsgehälter von 380 Dollar auf 130 Dollar gekürzt, den Kündigungsschutz aufgehoben und ihre Krankenversicherungen gestrichen, sagt Ray Rogers, Direktor der Arbeiterrechtsorganisation "Campain to Stop Killer Coke".
AP
Coca-Cola-Werbung (in Atlanta): Symbol für Amerika
Im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE verurteilt der New Yorker Menschenrechtler den Konzern aufs Schärfste und behauptet, dass Coca-Cola indirekt als Auftraggeber in die Morde in Kolumbien verwickelt sei. Er verlangt, dass die Familien der Opfer eine Kompensation von Coca-Cola erhalten und dass das Unternehmen die Rechte der Arbeiter künftig respektieren müsse. "Die Welt von Coca-Cola ist eine Welt voller Lügen, Betrug, Korruption und weit verbreiteter Menschenrechts- und Umweltschutzverletzungen", erklärt Rogers.
Zum Vorwurf der Verstrickung in Morde an Gewerkschaftern äußert sich der Konzern auch auf Anfrage nicht im Detail. Sprecherin Bjorhus betont aber, zwei Ermittlungsverfahren in Kolumbien hätten keine Hinweise auf eine "Mitschuld des Abfüller-Managements an Gewalt gegen Gewerkschaftsführer" ergeben. Es gebe auch keine Einschüchterungen von Gewerkschaftsmitgliedern; im Gegenteil biete die kolumbianische Partnerfirma ihnen im Falle von Drohungen sogar routinemäßig Sicherheitsmaßnahmen an. Im übrigen habe Coca-Cola eine lange Geschichte des Schutzes von Arbeitnehmerrechten.
Die Firma bekennt sich nicht schuldig
Ray Rogers dagegen behauptet, das Unternehmen beute im Namen des Profits Arbeiter aus und zerstöre ihre Lebensgrundlagen - wie etwa durch Umweltverschmutzungen in Indien. Dabei stützt er sich unter anderem auf das globalisierungskritische "India Resource Center" und auf Berichte internationaler Medien, darunter die britische Zeitung "Guardian" und die BBC. Ein seit vielen Monaten andauernde Massenprotest in Indien zeigt, wie essentiell sich die Menschen von Coca-Cola bedroht fühlen. Seit März 2004 haben Dorfbewohner eine Fabrik im südindischen Plachimada stillgelegt. In nordindischen Staat Rajastan kam es nach Demonstrationen zu Ausschreitungen und Festnahmen rund um die örtliche Coca-Cola-Produktionsstätte in Kala Dera.
Nach Angaben des "India Resource Center" bedroht der rapide sinkende Wasserspiegel über 50 Dörfer in der Umgebung von Kala Dera. Die Bauern klagen, dass der Getränkekonzern sie ihrer natürlichen Wasserressourcen beraubt, das noch vorhandene Grundwasser verschmutzt und den Boden mit Pestiziden verseucht habe. "India Resource" beschuldigt den Konzern außerdem, in Indien durch Pestizide belastete Getränke zu verkaufen. Und bereits im Juli 2003 berichtete die britische BBC, Coca-Cola habe Bauern mit Abfallprodukten aus einer Abfüllanlage als Düngemittel beliefert, die giftige Chemikalien wie Cadmium und Blei enthalten hätten.
"Coca-Cola in Indien ist das perfekte Beispiel dafür, was schiefgeht, wenn Institutionen wie die Welthandelsorganisation den Unternehmen immer mehr Zugeständnisse machen", erklärt Amit Srivastava vom "India Resource Center". "Es ist wichtig, dass wir Coca-Cola zur Rechenschaft ziehen, damit ihnen bewusst wird, dass die Rechte der Menschen und der Umweltschutz unveräußerlich sind."
Coca-Cola indes streitet jede Verantwortung für Umweltschäden in Indien ab. "Unsere Abläufe halten die weltweiten Umweltstandards des Unternehmens ein und entsprechen allen gesetzlich festgelegten Anforderungen der lokalen Behörden", so Sprecherin Kari Bjorhus. Beispielsweise habe das Werk in Kala Dera Regenwasser-Auffanganlagen installiert und liefere damit dreimal so viel Wasser, wie der Betrieb verbrauche.
Wenn man den amerikanischen Studenten glauben kann, ist der Cola-Boykott auf dem Campus erst der Beginn einer rapide anschwellenden Protestbewegung gegen den Getränkekonzern. "Unsere Kampagne ist noch längst nicht vorbei", erklärt Clara Hardie, eine der Hauptorganisatorinnen des Boykotts an der University of Michigan. "Wir werden weiter kämpfen und dafür sorgen, dass sich unsere Universität auch in Zukunft in die richtige Richtung bewegt." Die Boykottwelle hat auch die ersten Unis in Europa bereits erfasst: Globalisierung von unten eben.
Globalisierung wird/ist gescheitert...Globale Unternehmen haben sich in den letzten 5 Jahren viel zu Schulden kommen lassen...World-Bank, WTO und IWF fördern das Ganze...aber irgendwann ist der Bogen überspannt...
Profit ja; Profit um jeden erdenklichen Preis? Nein; und ne Menge Leute sehen das mittlerweile auch so...www.attac.de zB. ist ne gute Form sich darüber zu informieren...die Zeit ist reif dafür...
grüsse
füx
Ausgedacht ist oft viel schöner als die Wahrheit.
Deshalb verkauft sich die BLÖD-Zeitung wie Sau.
Vorteil: Das Denken wird einem abgenommen.
Nachteil: Das Denken wird einem abgenommen.
Viele Grüße
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aus dem Ruhrpott
Die Leute wollen beschissen werden.
Ausgedacht ist oft viel schöner als die Wahrheit.
Deshalb verkauft sich die BLÖD-Zeitung wie Sau.
Vorteil: Das Denken wird einem abgenommen.
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aus dem Ruhrpott
Hat mir eh nie geschmeckt.
Von CocaCola, hab ich in den letzten 5 od. 6 Jahren 3 x 1 Liter gekauft, 2 Liter davon hab ich weggeschüttet - weil´s abgelaufen war.
Den 3ten Liter hab ich irgendwann mal mit Whisky zu mir genommen.
Also mit mir verdienen die nix.
Am besten ist er pur, der
Talisker
grüsse
füx
arme Hardstylister aber nicht so häufig leisten.
Und zum Tema Aldi-Cola: Bääääh, ist ja wie wenn man Kölsch trinken würde.
Mit Pepsi schmeckts auch nicht, beim Whiskey und Rum hilfts nichts, da muss es CocaCola sein.
Zeitpunkt: 06.01.06 18:53
Aktion: Nutzer-Sperre für immer
Kommentar: Regelverstoß - Sperrung auf Wunsch von Hardstylister2
Coca Cola
Zynische Realität
US-Universitäten mobilisieren gegen den Coca-Cola-Konzern, die Vorwürfe der Studenten wiegen schwer: Neben Umweltschäden werden sie in Kolumbien mit der Ermordung von Gewerkschaftlern in Verbindung gebracht.
Von Andrian Kreye
Als die University of Michigan am 1. Januar ihre Verträge mit Coca Cola beendete, setzte der Studentenausschuss einen Beschluss in die Tat um, dem im vergangenen Frühjahr und Sommer unzählige Sitzungen und Diskussionen vorangegangen waren. Nun sind 1,4 Millionen Dollar Jahresumsatz in den Kantinen einer Hochschule für einen Konzern wie Coca Cola eine Zahl, die in der Jahresbilanz erst gar nicht auftauchen wird. |
Der Fall Kolumbien wirft einige grundsätzliche Fragen auf. Die Lage im Andenstaat ist seit Jahrzehnten unübersichtlich. Linke Guerilla, die Todesschwadrone der rechten Paramilitärs, Drogenkartelle und Armee sind hier seit Jahrzehnten in einen Bürgerkrieg verwickelt, dessen Allianzen sich stetig verändern. Noch am selben Nachmittag marschierten die Männer der Todesschwadron auf dem Gelände des Abfüllwerkes auf und brannten das Büro der Gewerkschaft nieder. Eine Woche später trommelten sie am frühen Morgen die gesamte Belegschaft auf dem Werkshof zusammen. Calíche hatte einen Stapel Austrittserklärungen für die Gewerkschaftsmitglieder mitgebracht, fein säuberlich mit allen persönlichen Daten ausgefüllt, die er sich aus dem einzigen Firmencomputer hatte ausdrucken lassen. Amerikanische Gewerkschaften haben sich der kolumbianischen Fälle längst angenommen. Ein Schutzprogramm des US-Gewerkschaftsverbandes finanziert beispielsweise Jahresaufenthalte verfolgter Kolumbianer in den USA. Gils Freund Luis Cardona war einer dieser Stipendiaten, der nicht müde wurde, im Auftrag der Gewerkschaft durch Amerika zu ziehen und die Geschichte seines ermordeten Freundes zu schildern, verbunden mit der Forderung, das Land müsse Verantwortung für die Verfolgung der kolumbianischen Gewerkschaftler übernehmen. |
(SZ vom 11.1.2006) |
Die kolumbianische Ernährungsmittelgewerkschaft Sinaltrainal, Initiator der weltweiten Kampagne gegen Coca Cola wegen Verletzung von Menschenrechten, sieht sich erneut mit Morddrohungen gegen ihre Mitglieder konfrontiert.
Plutarco Vargas Roldan, Mitglied Sinaltrainals in Bogota und Arbeiter bei Coca Cola erhielt am 4. Februar 2006 einen Brief in dem sein Leben und das seiner Familie bedroht werden.
Die Morddrohung steht im Kontext der Kampagne gegen Coca Cola und einer von Sinaltrainal in den USA eingereichte Klage gegen das Unternehmen wegen Menschen- und Arbeitsrechtsverletzung. Innerhalb der letzten Jahre wurden 7 bei Coca Cola aktive Mitglieder Sinaltrainals ermordet.
Die Kampagne hat in den letzten Monaten weltweit vermehrt Unterstützung und Aufmerksamkeit bekommen da sich mehrere us-amerikanische Universitäten dem Boykott Coca Colas angeschlossen haben. Auch die Gemeinde Turin entschloss zur Unterstützung der Kampagne gegen Coca Cola (Coca Cola ist einer der Hauptsponsoren der olympischen Winterspiele) und der olympische Fackellauf wird in ganz Italien von Protesten gegen das Unternehmen begleitet.
Coca Cola Atlanta reagierte inzwischen mit einer Stellungsnahme auf den Druck und legt in den kolumbianischen Abfüllanlagen seit einigen Wochen Unterlagen aus, in denen per Unterschrift von den ArbeiterInnen bestätigt werden soll, das Unternehmen verletze keine Menschenrechte. Gleichzeitig verteilt Coca Cola in Kolumbien Flyer in denen die AktivistInnen der Kampagne der ?Verunglimpfung des Unternehmens? beschuldigt werden.
In Deutschland hat die Gewerkschaft Ver.di bereits im Herbst 2003 auf ihrer Bundeskonferenz einen Boykott von Produkten der Coca-Cola Company beschlossen. "Ver.di ist entsetzt über die Vorgehensweise der kolumbianischen Coca-Cola-Tochter Panamco und wird aufgrund dessen in Zukunft keine Getränke der Coca-Cola-Company mehr einkaufen. Im Klartext heißt das, dass sich alle Bezirke selbstverständlich verpflichtet fühlen, bei Veranstaltungen, Sitzungen etc. bewusst Getränke der Coca-Cola Company zu meiden." In Deutschland ist Coca Cola Hauptsponsor der WM.