f-h Oni BW sb & Friends-TTT, Dienstach 29.03.05
Am ersten Handelstag nach den Osterfeiertagen sieht sich der deutsche Aktienmarkt gemischten Vorgaben gegenüber. Die Wall Street hat mit leichten Aufschlägen geschlossen, wovon deutsche Standardwerte profitieren könnten. Dagegen hat die Tokioter Börse wegen schwacher Konjunkturdaten deutliche Verluste einstecken müssen. Und während Öl etwas günstiger gehandelt wird, legt der Euro gegenüber dem Dollar nach einem Sechswochentief wieder zu. Aus der Gemengelage läßt sich nur wenig Kursphantasie ziehen. Dax & Co. dürften kaum verändert eröffnen.
Impulse von außen könnte der Aktienmarkt am Nachmittag erhalten, wenn der Index des Verbrauchervertrauens in Amerika einlaufen wird.
Rentenmarkt mit leichtem Rückenwind
Der deutsche Rentenmarkt sieht sich am Dienstag recht guten Vorgaben gegenüber, nachdem er am Donnerstag noch leicht freundlich tendierte. Der wegweisende Terminkontrakt Bund-Future mit Fälligkeit Juni stieg um 20 Basispunkte auf 117,75 Prozent. Der Terminkontrakt habe den technischen Widerstand bei 117,60 Prozent genommen und könne sich nun weiter stabilisieren, meinen charttechnisch ausgerichtete Analysten laut Dow Jones-vwd. Der nächste Widerstand wird bei 117,90 Prozent ausgemacht. Die Kommentare der amerikanischen Notenbank Fed, die erhöhte Inflationsgefahren sieht, seien eingepreist, heißt es weiter. Zudem dürfte der zuletzt etwas gefallene Ölpreis einige der zuvor verstärkten Inflationssorgen nehmen. Zudem zeigt sich der Euro freundlich. Der nächste Widerstand sei bei 117,90/92 Prozent und dann bei 118,05 Prozent zu finden.
Euro holt gegenüber dem Dollar etwas auf
Der Euro tendiert am Dienstag in Fernost zum Dollar wieder fester. Im frühen Handel in Fernost liegt die Gemeinschaftswährung bei 1,2934 Dollar nach 1,2897 Dollar im späten amerikanischen Handel. Zum Yen notiert der Dollar wenig verändert bei Kursen um 107,10 Yen. Händlern zufolge stützten Spekulationen über eine raschere Zinserhöhung in Amerika aber weiterhin den Dollar. Hinweise darauf erhoffen sie sich von den amerikanischen Arbeitsmarktdaten für März, die am Freitag veröffentlicht werden sollen. Der Schweizer Franken notiert bei rund 1,1988 Franken je Dollar und 1,5512 Franken je Euro.
Schwache Konjunkturdaten belasten Tokioter Börse
Die Aktienbörse in Tokio tendiert am Dienstag sehr schwach, wobei die Verluste im Verlauf sich weiter ausdehnen. Bis 7.25 Uhr verliert der Nikkei 1,9 Prozent auf 11.568. Der Topix-Index reduziert sich um 1,3 Prozent oder 16 Punkte auf 1.178. Es handle sich um vom Futures-Handel getriebene Verkäufe, sagen Teilnehmer. Zudem nähmen die Investoren nach den Aufschlägen des Vortags nun Gewinne mit. Insbesondere Technologie-, Auto- und Bankenwerte seien davon betroffen. Es sei nun abzuwarten, ob sich der Index in der Nähe der Marke von 11.600 Punkten stabilisieren könne.
Aktienmarkt Hongkong im Verlauf mit Abgaben
Schwach tendiert die Aktienbörse am Dienstagmittag in Hongkong. Der Hang Seng Index (HSI) verliert 1,4 Prozent oder 192 Punkte auf 13.405. Teilnehmer beobachten futuregetriebene Verkäufe und verweisen zudem auf die übrigen schwachen Börsen der Region. Der Verfalltag am Mittwoch drücke auf den Markt, heißt es. In den Fokus rücke abermals die Sorge wegen der Zinssteigerungen in Amerika und in Hongkong. Unicom zeigen sich unter den Blue Chips am schwächsten und verlieren vier Prozent auf sechs Hong Kong Dollar.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Etwas höher zeigten sich die amerikanischen Aktien am Montag nach dem Schluß des offiziellen Handels. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator stieg 0,05 Prozent auf 1.473,48Punkte.
HCA sind am Ostermontag nachbörslich bis um 18.36 Uhr Ortszeit um 8,5 Prozent auf 53,00 Dollar gestiegen, nachdem der Krankenhausbetreiber mitgeteilt hatte, dass er überraschend gute Erstquartalszahlen erwarte. Der Gewinn je Aktie soll bei 0,88 bis 0,93 Dollar je Aktie liegen, der Konsens liegt derzeit bei 0,76 Dollar. Applebees International kletterten um 0,03 Dollar auf 27,70 Dollar, obwohl die Restaurantkette ihren Ausblick für 2005 und die Zahlen für 2002 bis 2004 wegen von der SEC geforderten Änderungen in den Buchungsmethoden beim Leasing gesenkt hatte. Sirenza Microdevices brachen nachbörslich um über 21 Prozent auf 2,97 Dollar ein. Das Unternehmen hat seine Prognose für den Erstquartalsumsatz reduziert. Nunmehr wird mit einem Umsatz zwischen 12 und 12,5 Millionen Dollar gerechnet nach 15 bis 16 Millionen Dollar zuvor.
Wall Street schließt fester
Etwas fester aber mit einem Abschwung zum Handelsende haben die Aktienkurse am Ostermontag an Wall Street geschlossen. Händler sagten, der Markt sei nach den jüngsten Verlusten reif für eine leichte Erholung gewesen, zumal der Ölpreis wieder etwas zurückgefallen sei und das Quartalsende bevorstehe. Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent oder 43 Punkte auf 10.486. Der S&P-500-Index stieg um 0,2 Prozent oder 3 Zähler auf 1.174. Der Nasdaq-Composite-Index rückte um 0,1 Prozent oder eine Stelle auf 1.993 vor.
AIG waren Tagessieger im Dow und legten um 2,5 Prozent auf 57,02 Dollar zu. Hier beflügelte ein Bericht des ”Wall Street Journal”, demzufolge ein Vertreter des Board dem New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer mitgeteilt haben soll, daß der Konzern die Verbindungen mit Chairman Maurice ”Hank” Greenberg bald auflösen wolle. Gleichzeitig hieß es, daß die Börsenaufsicht SEC für ihre Untersuchungen wegen zweifelhafter Finanztransaktionen zwölf Manager von AIG vorgeladen haben soll. Es solle geklärt werden, ob mit diesen Transaktionen die Geschäftsergebnisse ungerechtfertigt aufgebläht worden sind.
Walt Disney rückten um 1,5 Prozent auf 28,17 Dollar vor. Zuvor hatte der Konzern die Auflösung der zentralen Strategie- und Planungseinheit bekannt gegeben. Der scheidende CEO Michael Eisner hatte sie befürwortet, aber sie war unbeliebt bei den Konzernmanagern. Weitere Gewinner waren SBC Communications mit einem Plus von 0,8 Prozent auf 23,49 Dollar und Boeing mit plus 2,3 Prozent auf 58,10 Dollar. Intel kletterten um 0,5 Prozent auf 23,30 Dollar. Größter Verlierer im Dow waren General Motors mit einem Minus von 3,2 Prozent auf 28,37 Dollar, nachdem die UBS den Titel auf ”Reduce” von ”Neutral” abgestuft hatte.
Amerikanische Anleihen schließen leichter
Leichter zeigen sich die amerikanischen Anleihen im späten Geschäft in New York am Ostermontag. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,000 Prozent sank um 13/32 auf 94-30/32 und rentieren mit 4,64 Prozent. Die Rendite liegt damit deutlich über dem erst in der vergangenen Woche erreichten Acht-Monats-Hoch von 4,60 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Treasury gab um 23/32 auf 107-3/32 nach. Seine Rendite liegt bei 4,89 Prozent nach 4,85 Prozent zuvor. In einer Sitzung ohne wichtige Konjunkturdaten habe eine bearishe Stimmung dominiert, sagte ein Händler.
David Ging, Analyst bei Credit Suisse First Boston sprach von dünnen Umsätzen und Nervosität vor den Zahlen zur Inflation am Donnerstag und den monatlichen Zahlen zum Arbeitsmarkt am Freitag. Insgesamt sei es aber ein ruhiger Wochenstart gewesen ohne echten Katalysator für stärkere Abschläge, sagte Jason Evans, Händler bei der Deutschen Bank. Er verwies auf stärkere Verkäufe durch langfristig orientierte Investoren wie zum Beispiel Fondsmanager. Auch Hypothekenbanker hätten zu Sitzungsbeginn zur Verkaufsseite gehört.
Einige Beobachter rechnen mit einem Rendite-Anstieg bis auf 4,75 Prozent in dieser Woche, wenn sich der Verdacht bestätigt, dass die gut laufende Konjunktur allmählich die Verbraucherpreise nach oben treibt. ”Wenn es bei den Daten keine Überraschungen gibt, dürfte es Shorteindeckungen geben und der Markt wieder an das obere Ende der jüngsten Spanne zurückkehren”, sagt Legg Mason, Händler bei Marty Mitchell. ”Wenn die Zahlen aber höher als erwartet sind, dann werden wir die Tiefs der vergangenen Woche herausnehmen und die Rendite der Zehnjährige auf 4,75 Prozent zugehen”, fügt er hinzu.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
Der Dax