Bush-Gesetz soll Leben v. Komapatienten verlängern


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Neuester Beitrag: 16.06.05 11:15
Eröffnet am:21.03.05 13:01von: EinsamerSam.Anzahl Beiträge:44
Neuester Beitrag:16.06.05 11:15von: lassmichreinLeser gesamt:7.025
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24466 Postings, 7360 Tage EinsamerSamariterBush-Gesetz soll Leben v. Komapatienten verlängern

 
  
    #1
21.03.05 13:01
Entscheidung nun beim Bundesgericht

Bush-Gesetz soll Leben von Komapatienten verlängern

„Unsere Gesellschaft, unsere Gesetze und unsere Gerichte sollten im Zweifel für das Leben sein“, sagte US-Präsident George W. Bush am Montag in einer Erklärung, nachdem er ein Gesetz unterzeichnet hatte, das das Dasein der künstlich am Leben gehaltenen US-Amerikanerin Terri Schiavo verlängern soll.

HB WASHINGTON. Dem Gesetz zufolge kann nun ein Bundesgericht darüber entscheiden, ob es gegen die Verfassungsrechte der 41-jährigen Koma-Patientin aus Florida verstößt, die künstliche Ernährung zu beenden und Medikamente abzusetzen. Die Abgeordneten des Repräsentantenhauses waren am Sonntag eigens zu einer Sondersitzung zu dieser Frage zusammen gekommen. Bush kehrte vorzeitig von seiner Ranch in Texas nach Washington zurück, um das gebilligte Gesetz umgehend zu unterzeichnen.

Die Sondersitzung war beantragt worden, nachdem Mediziner im Woodside Hospiz in Pinellas Park in Florida eine Magensonde entfernt hatten, über die Terri Schiavo bislang künstlich ernährt worden war. Experten zufolge dürfte sie innerhalb von 14 Tagen sterben, sollte die Entscheidung zum Absetzen der künstlichen Ernährung nicht revidiert werden.

Schiavos Ehemann Michael hatte sich gegen lebensverlängernde Maßnahmen eingesetzt und argumentiert, seine Frau hätte nicht gewollt, in ihrem Zustand auf Dauer künstlich am Leben erhalten zu werden. Die Patientin war im Alter von 26 Jahren nach einem Herzinfarkt ins Koma gefallen und hatte keine schriftliche Erklärung über gewollte Sterbehilfe hinterlassen. Die Eltern Schiavos setzten jedoch alle Hebel in Bewegung, um ihre Tochter am Leben zu erhalten. Zuletzt appellierte Schiavos Mutter direkt an Bush, ihre Tochter nicht sterben zu lassen.

Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 21. März 2005, 12:19 Uhr

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61594 Postings, 7706 Tage lassmichrein@AN - das war natürlich nur grob umrissen.

 
  
    #20
22.03.05 16:05
Das ist schon "etwas" differenzierter formuliert... ;)  

8970 Postings, 7731 Tage bammie@LMR, seh ich auch so , das dumme ist nur

 
  
    #21
22.03.05 16:18
für deutsche Verhältnisse, wäre das dem Gesetz nach wäre das eine Straftat. Auch wenn es schriftlich vorliegt, oder ? D.h., Deine Frau könne Dich nicht einfach abschalten.

 

42128 Postings, 9256 Tage satyrBush will sich nur selbst retten,der ist schon

 
  
    #22
22.03.05 16:24
jahrelang im Koma.  

8051 Postings, 7927 Tage RigomaxChartsurfer(#14): Es gibt keinen schriftlich

 
  
    #23
22.03.05 16:24
niedergelegten Wunsch der Frau, daß in einem solchen Fall die Ernährung eingestellt werden soll. Es gibt dazu nur die Aussage des Ehemannes. Der sagt, seine Frau habe sich ihm gegenüber früher mal so geäußert. Aber auch mit dieser Aussage kam der Ehemann erst zwei Jahre nach dem Unfall.

Die Eltern haben auch darauf hingewiesen, daß der Ehemann wegen der falschen ärztlichen Behandlung seiner Frau die Ärzte verklagt hatte und seine Frau deshalb eine Entschädigung von etwa einer Mio USD zugesprochen bekam. Die erbt der Ehemann, wenn Terri nun stirbt. Ob das so im einzelnen stimmt, weiß ich nicht, aber so wurde es früher berichtet.

Und mit den Patientenverfügungen ist das so eine Sache. Wer gesund ist, wird dazu neigen, solche Behandlungen für sich abzulehnen. Wenn es dann aber soweit ist, dann entdecken die Kranken doch noch die vielen kleinen und für sie schönen Seiten eines für Gesunde schwer erträglich scheinenden Lebens. Dann wollen sehr viele doch gern weiterleben. Fragt mal die Pfleger in Pflegeheimen.

Ich bin deshalb ganz und gar nicht sicher, daß eine in guten Zeiten abgegebene Patientenverfügung in einer solchen Situation immer die tatsächliche und aktuelle Meinung des Patienten wiedergibt.
 

95441 Postings, 8723 Tage Happy EndEs muss nicht heißen "Let her live"

 
  
    #24
22.03.05 18:04
...sondern "Lasst sie in Würde sterben" - wobei das Verhungernlassen damit nicht unbedingt gemeint ist.  

4112 Postings, 8851 Tage Rexinisoviel ich mitbekommen habe

 
  
    #25
22.03.05 18:24
ist die frau seid längerem hirntod.  es besteht also keine hoffnung auf ein zurückkehren ins reale leben.  

61594 Postings, 7706 Tage lassmichreinRichtig Happy !

 
  
    #26
22.03.05 18:26
Jedem zum Tode verurteilten geben sie den schnellen Tod per Spritze oder Stuhl, und diese wehrlose Frau lassen sie qualvoll verhungern. Absolut pervers !!!!!!!!!!!!! :(((  

24466 Postings, 7360 Tage EinsamerSamariterKoma-Drama - "Unsere Tochter welkt dahin"

 
  
    #27
23.03.05 08:47
Koma-Drama

Koma-Drama - "Unsere Tochter welkt dahin"

Mit einem tränenreichen Appell hat die Mutter der Komapatientin Terri Schiavo um das Leben ihrer Tochter gefleht.

„Unsere Tochter welkt dahin", zitierte der Sender CNN Bob und Mary Schindler am Dienstag (Ortszeit). Sie forderten das Bundesberufungsgericht in Atlanta auf, schnell über die Wiederaufnahme der künstlichen Ernährung der 41-Jährigen zu entscheiden.

Unter Tränen bat die Mutter der Patientin auch die Politiker im US-Bundesstaat Florida um ihre Unterstützung. „Wir brauchen nur eine Abstimmung im Senat (Floridas), um das Leben meiner Tochter zu retten, bitte, Senatoren, ich flehe Sie an, bitte lassen Sie meine Tochter nicht sterben", sagte sie vor dem Hospiz Pinellas Park, in dem Schiavo die Magensonde entfernt worden war.

Grünes Licht für Schiavos Tod

Zuvor hatte ein Bundesrichter seine Zustimmung dazu verweigert, die Komapatientin erneut künstlich ernähren zu lassen. Bundesbezirksrichter James Whittemore begründete in Tampa (Florida) die Ablehnung damit, dass die Eltern nicht nachgewiesen hätten, dass die verfassungsmäßigen Rechte ihrer Tochter verletzt wurden. US-Präsident George W. Bush, der sich vehement für Schiavo eingesetzt hatte, zeigte sich enttäuscht über den Richterspruch. Das Weiße Haus hätte sich ein anderes Ergebnis gewünscht, sagte Präsidentensprecher Scott McClellan.

Berufungsgericht gefragt

Experten rechneten mit einer raschen Entscheidung des Berufungsgerichts. Im Fall eines Scheiterns auch dort bliebe dann praktisch nur noch der Zug vor den Obersten Gerichtshof der USA, der es aber schon einmal abgelehnt hatte, sich mit dem Fall zu beschäftigen. Viel Zeit bleibt den Eltern nicht: Die Komapatientin, deren künstliche Ernährung am vergangenen Freitag ausgesetzt worden war, könnte nach Einschätzung der Ärzte im Laufe der kommenden Woche sterben. Der Bruder der schwer hirngeschädigten 41-Jährigen, Bobby Schindler, nannte die ablehnende Richter-Entscheidung „barbarisch“.

Whittemore befand, es gebe keine „ausreichende Wahrscheinlichkeit", dass die Argumente der Eltern auf der Bundesgerichtsebene zu einer anderen Entscheidung führten als bei den staatlichen Instanzen Floridas. Dort war dem Ehemann der 41-Jährigen, Michael Schiavo, das Recht zugestanden worden, seine Frau sterben zu lassen. Noch am Montagabend hatte er seine Entschlossenheit bekräftigt, Terris mündlich geäußerten Wunsch, im Fall eines Siechtums sterben zu können, durchzufechten – „bis zum Ende“.

Republikaner betrieben Sondergesetz

Auf Betreiben der Republikaner hatte der Kongress in der Nacht zu Montag eigens ein Gesetz verabschiedet, das den Eltern die Möglichkeit einräumte, ein Bundesgericht anzurufen. Der Optimismus, den der Kongressbeschluss bei den Eltern und anderen Verfechtern des Weiterlebens der Kranken ausgelöst hatte, war zusehends geschwunden, nachdem die Entscheidung des Bundesrichters immer länger auf sich warten ließ. Bobby Schindler schilderte, es werde zunehmend quälender, „Terri ins Gesicht zu sehen und sich vorzustellen, wie sie langsam aber sicher verdurstet“.

Quelle: Focus.de

Meine absurde (???) Idee: Warum ruft man nicht eine Spendenaktion ins Leben und kauft die verdammte medizinische Ausrüstung? Dann holt man Terri aus dem Krankenhaus zu sich nachhause (z.B. zu den Eltern, der Schwester, ...) und hat sie somit gerettet... Jeden Tag kann man ihr zureden und/oder Musik vorspielen (was Koma-Patienten helfen soll)... und dann sch**** man auf die Richter, die Regierung und dem Bush-Komplex!!!

... und nochwas:

...wo gesagt wurde, dass sie sterben wollte, als sie sich dazu noch äußern konnte!

Sowas vermag ich garnicht zu lesen! Was heute gesagt wird, kann nach Wochen wieder kippen... Es rechtfertigt noch lange nicht, einem Richter die Macht über Leben und Tot in Form von Verhungern, Verdursten o.ä. zu geben! Nur jetzt nutzt man diese Aussage, damit man sich eine "weisse Weste" bewahren kann... Ich bleibe bei meiner Aussage:

Vielleicht ist sie in Ihrer Welt glücklich!!!

...der US Richter verachtender
  
Der Einsame Samariter

 

4697 Postings, 9001 Tage Chartsurfer@lassmichrein

 
  
    #28
23.03.05 09:17
ganz meiner meinung!

bush hat schon als gouverneur genug leute umbringen lassen ... äh sorry, zum tode verurteilen lassen - das ist ja was anderes, und von gott getragen. Er hat auch keine hemmungen, ohne rücksicht auf unschuldige seine politik im irak duchzusetzen, und wiederum mit der bibel in der hand den friedenstifter zu spielen.

Und warum? Weil man die reaktionären, religiös-fundamentalistischen gesellschaftlichen strömungen fördern und zementieren will ... natürlich alles vor dem Hintergrund, die freiheitlichste und demokratischste gesellschaft der ganzen welt zu sein.

Kurzum: Hier wird ein politisches Süppchen gekocht, mit medialer Gewalt auf dem Rücken einer Todkranken!

Übrigens gibt es gerade ein Interview mit der Poliklinik Eppendorf im Radio:
WACHKOMAPATIENTEN haben KEIN schmerzempfinden, KEIN hunger- oder durstgefühl, reaktionen wie augenrollen, mundbewegungen etc. geschehen auf unterster neuronaler ebene - also wird es im falle einer abschaltung der geräte oder einer einstellung der künstlichen ernährung KEINEN QUALVOLLEN TOD geben!!!

 

24466 Postings, 7360 Tage EinsamerSamariter@Chartsurfer

 
  
    #29
23.03.05 09:20
vorab: Nichts gegen Dich!

aber: Interview mit der Poliklinik Eppendorf... Wie können diese Leute solche Aussagen machen, wenn sie selbst noch nie in dieser Situation waren... Noch heute erkundet die Medizin auf diesem Gebiet!

Warum wachen Komapatienten nach Jahren so "mir-nichts-Dir-nichts" wieder auf und sprechen...? Hat die Medizin dafür eine tragbare und belegbare Begründung???

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Der Einsame Samariter

 

4697 Postings, 9001 Tage Chartsurfer@einsamer

 
  
    #30
23.03.05 09:31
warum ist die erde keine scheibe? warum kann man dank lauter Nullen und Einsen texte in foren schreiben, die jeder auf der welt lesen kann?

Mit diesem einwand von dir hatte ich komischerweise sofort gerechnet - aber 1. sowas nennt man forschung, klinische erfahrung usw usw ... du willst doch mit mir jetzt nicht ernsthaft darüber diskutieren, warum bestimmte fachleute mehr wissen als du und ich, oder? 2. auch das hat er erklärt: es gibt einen zeithorizont von ca. 2 jahren, wo patienten, die dann wieder aufwachen, noch einigermassen beisammen sein können, aber bei solchen hirnschädigungen, wie sie die amerikanerin hat, und der langen zeit von 15 jahren ist das absolut ausgeschlossen.

Außerdem müßte man diesem Arzt, der das interview gab, ja unterstellen, dass er ein interesse daran hätte, zu behaupten, dass es bei wachkoma-patienten so ist wie beschrieben. Aber was sollte sein interesse sein? Also unterstelle ich ihm einfach, dass er weiß, was er sagt - wobei DU einfach nicht glauben WILLST, was nicht sein DARF!!

Genau deswegen habe ich die spitze bemerkung mit der erde als scheibe gemacht - dahinter steckte die selbe grundhaltung des denkens.

sorry!  

24466 Postings, 7360 Tage EinsamerSamariterTerri: Will ihr Ehemann sie nur loswerden?

 
  
    #31
24.03.05 09:33

Bush-Bruder beantragte Sorgerecht für die Wachkoma-Patientin


Terri: Will ihr Ehemann sie nur loswerden?
                    §
Michael Schiavo (41) will seine Frau sterben lassen. Weil er sie liebt? Oder weil er frei sein will?

Es ist ein ungeheuerlicher Verdacht, den Krankenschwester Carla Sauer Iyer im US-TV äußerte. Sie pflegte Terri von 1995 bis 1996 und sagt:

„Sie machte sehr wohl Fortschritte, konnte Worte sagen wie ,Mami‘, ,Hilfe‘ und ,Schmerz‘.“ Ehemann Michael Schiavo (41) habe seine Frau abgeschottet, Fortschritte vor Gericht verschwiegen.

„Einmal hat er sich im Zimmer seiner Frau eingeschlossen“, so die Krankenschwester.

Danach habe Terri lethargisch im Bett gelegen, ihr Blutzuckerspiegel sei kaum noch meßbar gewesen. Unter Terris Brust will die Schwester Einstiche gesehen, im Mülleimer eine Insulin-Ampulle gefunden haben. Sie ist sicher: „Er wollte, daß sie stirbt.“

Was wäre Michaels Motiv?

Terris Eltern behaupten schon lange: „Er will frei sein für sein neues Leben.“

Seit zehn Jahren ist Michael mit Jodi Centonze (40) zusammen. Sie zeugten ein Mädchen und einen Jungen. Von Terri will er sich nicht scheiden lassen. Das soll der Tod erledigen.

Oder geht es um Geld? Als seine Frau 1990 ins Koma fiel, verklagte Michael das Krankenhaus. Mit Erfolg. Ein Gericht sprach ihm 750 000 Dollar zu. Das Geld wurde in einen Pflegefonds angelegt.

Terris Krankenhausaufenthalt in Florida zahlte die Sozialkasse, eine Hilfsorganisation übernahm die Bezahlung von Sonderbehandlungen und Medikamenten. Im Sterbehospiz liegt Terri kostenlos. Trotzdem ist der größte Teil des Geldes weg: Michael verbrauchte es für Gerichtskosten. 40 000 Dollar sind noch übrig, Anwaltskosten nicht bezahlt.

Ob die bösen Anschuldigungen gegen Michael stimmen oder nicht: Nach dem Scheitern eines Eilantrags zur Wiederaufnahme der künstlichen Ernährung von Terri bemüht sich jetzt Jeb Bush, der Gouverneur von Florida, um das Sorgerecht. Der Bruder von US-Präsident George W. Bush stellte am Mittwoch zusammen mit den Sozialbehörden einen entsprechenden Antrag vor dem Staatsgericht von Florida. Darin wird der Vorwurf der Vernachlässigung erhoben und die bisherige medizinische Diagnose in Frage gestellt.

Die Eltern von Terri Schiavo haben zeitgleich als letztmögliche Justizinstanz den Obersten Gerichtshof in Washington angerufen. Sie stellten am Mittwochabend (Ortszeit) einen Dringlichkeitsantrag auf Wiederaufnahme der Ernährung ihrer Tochter.

Quelle: ist auch an dieser Stelle bei einem solchen Thema egal!

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24466 Postings, 7360 Tage EinsamerSamariterEin pensionierter kath. Pastor besiegelt das Ende!

 
  
    #32
28.03.05 22:35
Letzte Ölung

Schiavo mit Messwein benetzt

Die sterbende Koma-Patientin Terri Schiavo hat gegen den Widerstand ihres Ehemanns noch einmal die heilige Kommunion erhalten.

Ein pensionierter katholischer Pastor und Freund der Familie benetzte die Zunge der 41-Jährigen am Sonntag (Ortszeit) mit Messwein.

Die letzte Ölung hatte die schwer hirngeschädigte Frau bereits am 18. März erhalten, als Ärzte die Magensonde, die sie seit 15 Jahren am Leben hält, auf Antrag des Ehemanns und gegen den erbitterten Widerstand der Eltern entfernt hatten. Zu den Sterbesakramenten gehören Beichte, Ölung und Kommunion.

Eltern haben aufgegeben

Die Eltern, Bob und Mary Schindler, gaben den juristischen Kampf um das Leben ihrer Tochter und die Hoffnung auf ein Wunder am Wochenende praktisch auf. Nach tagelangen öffentlichen Appellen zogen sie sich resigniert zurück und bereiteten sich auf die letzten Stunden ihrer Tochter vor.

Pater Paul O´Donnell appellierte noch einmal an den Gouverneur von Florida einzuschreiten, und die religiöse Rechte kündigte für Montag einen Marsch auf das Weiße Haus in Washington an. Doch haben die Bush-Brüder – der Präsident und der Gouverneur – mehrfach versichert, sie hätten alles in ihrer Macht stehende getan, um Schiavo am Leben zu halten.

Elf Tage ohne Nahrung

Die einst strahlende junge Frau, die seit einem Herzstillstand 1990 ohne Bewusstsein in einem Wachkoma liegt, begann am Montag ihren elften Tag ohne Nahrungsmittel- und Flüssigkeitszufuhr. Während der Anwalt des Ehemanns, Michael Felos, Schiavo nach einem Besuch am Krankenbett am Samstag als friedlich ruhend und wunderschön beschrieb, verglich die Familie ihren Zustand mit dem eines Opfers im Vernichtungslager. Die Kranke wurde nach ihren Angaben zudem mit Morphium versorgt, obwohl Ärzte betonen, dass Wachkoma-Patienten in Schiavos Zustand kein Schmerzempfinden haben.

Ehemann schützt Privatsphäre

„Wir glauben, dass der Zeitpunkt überschritten ist, an dem sie sich noch einmal erholen könnte", sagte Schindlers Anwalt David Gibbs am Sonntag. Andere Familienmitglieder bestritten dies. Ärzte hatten Schiavo nach dem Entfernen der Magensonde ein bis zwei Wochen zu Leben gegeben. Der Ehemann hat Bilder aus dem Krankenzimmer im Woodside-Hospiz in Pinellas Park unter Hinweis auf die Privatsphäre seiner Frau verboten.

Streit auch um die Bestattung

Auch mit dem nahen Tod von Schiavo vor Augen haben die Angehörigen ihren seit als zwölf Jahren dauernden erbitterten Streit nicht beendet. Michael Schiavo, der als Vormund seiner Frau allein entscheidungsberechtigt ist, will die sterblichen Überreste einäschern und in der Familiengruft in Philadelphia beisetzen lassen. Die Eltern wollen eine Erdbestattung in Florida.

Behinderte kippen aus Rollstühlen

Vor dem Hospiz gingen die Proteste gegen die Sterbehilfe für Schiavo unterdessen weiter, obwohl Bob Schindler die Wartenden aufgefordert hatte, das Osterfest mit ihren Familien zu verbringen. Am Sonntag ließen sich mehrere Schwerbehinderte aus ihren Rollstühlen auf die Einfahrt zum Hospiz fallen und riefen: "Wir sind noch nicht tot.“ Seit Beginn der Mahnwachen vor einer Woche ließen sich fast 40 Menschen bei dem Versuch, mit Wasser und Brot auf das Gelände des Hospizes vorzudringen, absichtlich festnehmen.

Auch vor dem Haus von Michael Schiavo im nahe gelegenen Clearwater standen Demonstranten. Schiavo lebt dort mit einer anderen Frau zusammen, mit der er inzwischen zwei Kinder hat.

Rechtliche Möglichkeiten ausgeschöpft

Bob und Mary Schindler hatten am Samstag die wahrscheinlich letzte gerichtliche Niederlage in dem siebenjährigen Rechtsstreit um das Leben ihrer Tochter einstecken müssen. Nach einem neuen Dringlichkeitsantrag auf Wiederherstellung der Ernährung erklärte sich das Oberste Gericht von Florida erneut für nicht zuständig. Die Anwälte der Familie sahen nach fast 30 gerichtlichen Niederlagen keine Chance auf neue Eingaben.

Quelle: focus.de

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69033 Postings, 7691 Tage BarCodeMal wieder eine sehr schmuddelige Geschichte

 
  
    #33
28.03.05 22:51
Wie hier die religiöse politische Rechte - durch Bush ganz oben schwimmend - eine bemitleidenswerte Kreatur für ihre Doppelmoral-Kampagnen missbraucht. Einigen mag es ja ernst sein mit dem Respekt vor dem Leben. Aber wo war der Aufschrei dieser Lete bei den misshandelten von Abu Ghraib? Wo ist der Aufschrei, wenn es um staatliche Tötung per Todesstrafe geht?

Und dann mischen sich auch als Scharfmacher so zwielichtige Gestalten ein, wie der den Moralhammer schwingende Tom "the hammer" DeLay - seines Zeichens republikanischer Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus  - mit starken populistischen Sprüchen ein. Unter den Antikorruptions- und Bürgerrechtsgruppen gilt DeLay ald der korrupteste unter den Republikanern. Und besonders peinlich: Wie sich jetzt herausstellt hat er selbst bei seinem Vater die Einwilligung gegeben, lebensverlängernde Maßnahmen zu beenden.
Wo treiben die Republikaner inzwischen eigentlich ihrer Politiker auf?

Mit Bush ist eine ganz neue Qualität des Sittenverfalls in den USA an die Töpfe gekommen: Die Doppelmoral ist zur öffentlichen Moral schlechthin erklärt.

Gruß BarCode  

24466 Postings, 7360 Tage EinsamerSamariterWut auf zwei Männer aus Texas

 
  
    #34
29.03.05 07:15
Koma-Patientin

Wut auf zwei Männer aus Texas

Ein letztes Aufgebot zieht zur Rettung von Terri Schiavo nach Washington. Doch dort hat man plötzlich ganz andere Sorgen.

Es ist grau in Washington D.C. Kalter Regen prasselt aufs Weiße Haus und Pat Mahoney fröstelt. Der Prediger und Direktor der rechts-konservativen „Christian Defense Coalition“ ist aus Florida in die US-Hauptstadt geflogen, um mit einem kleinen Häuflein von Anhängern das letzte Aufgebot zur Rettung für Terri Schiavo anzuführen.

Zeugenvorladung vom Regen durchweicht

Mahoney hält einen vom Regen durchweichten Zettel in der Hand. Es ist eine Zeugenvorladung vor den US-Kongress. Vor einer Woche hatten Senat und Repräsentantenhaus den Bescheid verabschiedet, in der Hoffnung, dass Schiavo zumindest bis zur Anhörung wieder an ihre Magensonde angeschlossen werden muss, über die sie bis zum 18. März künstlich ernährt wurde.

Doch als die Gerichte „Nein“ sagten und sich die Öffentlichkeit gegen eine Intervention des Kongresses wandte, haben beide Kammern ihre Hearings erst einmal stillschweigend verschoben: der Senat auf den 6. April, das Repräsentantenhaus auf unbestimmte Zeit.

Nieren versagen langsam

Am 6. April wird Terri Schiavo tot sein: auf eigenen Wunsch, wie ihr Ehemann Michael erklärt. Sie würde den Tod einem Dahinvegetieren im Wachkoma vorziehen. Bereits am Montag (Ortszeit) zeichnete sich ab, dass ihre Nieren langsam versagen.

Auch die Politiker im Kongress, klagt Mahoney, haben Schiavo offenbar aufgegeben: „Es fehlt einfach jeder politische Wille.“ Und nach einer kurzen Pause schiebt er noch nach: „Aber wir verlangen Antworten!“

Bush lässt sich nicht blicken

Doch die werden Mahoney und die anderen Demonstranten an diesem Ostermontag nicht bekommen. US-Präsident George W. Bush, der sich acht Tage zuvor noch mitten in der Nacht hatte aufwecken lassen, um ein Eilgesetz zur Rettung von Terri Schiavo zu unterschreiben, lässt sich nicht blicken.

Tom DeLay plötzlich ganz still

Auch der Republikanerführer im Repräsentantenhaus, Tom DeLay aus Texas, der das Gesetz in einer eilends anberaumten Nachtsitzung durchgeboxt hatte, will seine Osterfeiertage nicht unterbrechen.

Eigener Vater auch im Koma

Außerdem hat DeLay im Moment ganz andere Sorgen. Wie die „Los Angeles Times“ jetzt enthüllte, leistete er vor 17 Jahren keinerlei Widerstand, als es um das Sterberecht seines eigenen Vaters, Charles DeLay, ging. Dieser war nach einem Unfall ins Koma gefallen und die Familie hatte die Ärzte gebeten, ihn nicht länger künstlich am Leben zu erhalten. „Tom wusste, dass sein Vater so nicht hätte weiterleben wollen“, versichert DeLays Mutter Maxine.

„Fälle nicht vergleichbar“

Kritiker halten Tom DeLay jedoch Heuchelei vor. Solange es um persönliche Interessen gehe, habe er keine Probleme mit dem Recht auf den eigenen Tod. Anderen dagegen verweigere er es aus rein politischen Gründen, weil er die Unterstützung seiner christlich-fundamentalistischen Basis nicht aufs Spiel setzen wolle. Warum lasse DeLay den eigenen Vater in Frieden sterben, wolle zugleich aber Schiavo zum Leben zwingen?

Bisher gibt sich der Republikanerführer noch zugeschnürt Ein Mitarbeiter erklärt: „Beide Fälle sind nicht miteinander vergleichbar.“

Quelle: focus.de

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24466 Postings, 7360 Tage EinsamerSamariterAHA!!! Morphium über einen Tropf

 
  
    #35
29.03.05 07:22
Morphium über einen Tropf

Ein Anwalt des Ehemanns der Patientin, Michael Schiavo, erklärte, der Sterbenden würden inzwischen Schmerzmittel verabreicht. "Sie haben damit begonnen, ihr gegen die Schmerzen Morphium über einen Tropf zu geben", sagte David Gibbs dem US-Sender CBS.

AHA! Schmerzmittel??? Warum das? Ich dachte, die Ärzte sagen aus, Terri würde nichts spüren???

Siehe #32: ...obwohl Ärzte betonen, dass Wachkoma-Patienten in Schiavos Zustand kein Schmerzempfinden haben.

Quelle: N-TV.de

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742 Postings, 7362 Tage Schwertfegerok,dann will ich mal aus der reihe tanzen....

 
  
    #36
29.03.05 08:13
wie ihr das seht konnte man ja in 34 postings einschaulich sehen.

meine meinung dazu, ich wäre meiner frau SEHR dankbar wenn ich durch unfall oder krankheit in diesen bemitleidenswerten zustand komme, sie den mut und die korasche hat sich gegen die die ganze welt mit ihrer doppelmoral zu stellen und dafür kämpft das ich sterben darf!
 

24466 Postings, 7360 Tage EinsamerSamariter@schwertfeger

 
  
    #37
29.03.05 08:52
Tja, wenn das Deine Einstellung und Meinung ist... Bitte!

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742 Postings, 7362 Tage Schwertfegerdanke das du mir meine meinung läst...

 
  
    #38
29.03.05 10:54
der vergleich hinkt zwar etwas.... aber es gibt auch immer wieder hundebesitzer die von einem hund ihr leben lang treu als freund bekleitet werden und es aus feigheit und falscher liebe  nicht übers herz bringen ihren freund zu erlösen obwohl  dieses tier fürchterlich leidet.
glaube mir, ich habe schon 3 hunde verloren in meinem leben und jedesmal hat es mir das herz förmlich zerissen,(KEINE ÜBERTREIBUNG)aber man schuldet dies einfach einem tier und darf nicht egostisch nur an sich denken.
zugegeben weit hergeholt aber ich wäre meiner frau sehr dankbar wenn ich in diesem zustand bin und sie den mut hat mich zu erlösen.  

24466 Postings, 7360 Tage EinsamerSamariterRechtsstreit geht in die nächste Runde

 
  
    #39
30.03.05 09:04
KOMA-PATIENTIN

Rechtsstreit geht in die nächste Runde

Der juristische Streit um das Leben der Koma-Patientin Terri Schiavo geht weiter. Ein US-Bundesberufungsgericht wird sich noch einmal mit dem Antrag der Eltern befassen, die vor 13 Tagen unterbrochene künstliche Ernährung ihrer Tochter wieder aufzunehmen.

Pinellas Park - Das Berufungsgericht in Atlanta im US-Staat Georgia will sich jetzt mit der Frage befassen, ob der Fall vor den Gerichten neu verhandelt werden sollte. Bislang war immer nur überprüft worden, ob die bisherigen Urteile rechtmäßig waren. Schiavos Mutter, Mary Schindler, flehte ihren Schwiegersohn Michael Schiavo erneut öffentlich an: "Du hast deine eigenen Kinder. Bitte gib mir mein Kind zurück!" Die künstliche Ernährung der Komapatientin war auf Antrag ihres Ehemanns nach 15 Jahren und zahllosen Prozessen am 18. März beendet worden.

Gestern hatte sich der schwarze Bürgerrechtler Jesse Jackson in den Streit um das Schicksal der Koma-Patientin eingeschaltet. Er traf mit den Eltern Schiavos zusammen und betete mit ihnen. Den bevorstehenden Tod der 41-Jährigen nannte er "eine Ungerechtigkeit". Es sei unnötig, ihr eine Magensonde oder Wasser zu verweigern, sagte er. "Dies ist eine moralische Frage, und sie geht über Politik und Familienstreitigkeiten hinaus", erklärte Jackson, einst Präsidentschaftskandidat der Demokraten.

Schiavo soll nach ihrem Tod obduziert werden. Ihre Ärzte stimmten einer Autopsie zu, wie der Anwalt von Schiavos Ehemann Michael, Georges Felos, mitteilte. Der Eingriff solle das Ausmaß von Terri Schiavos Hirnschaden klären. Über den Zustand der Patientin, die gestern den zwölften Tag in Folge ohne Nahrung war, lagen unterdessen widersprüchliche Angaben vor.

Michael Schiavo wolle einen endgültigen Beweis für die Schwere der Hirnverletzung seiner Frau, sagte Felos. Auch Terri Schiavos Eltern, die für eine Wiederaufnahme der künstlichen Ernährung ihrer Tochter kämpfen, befürworten eine Obduktion, wie ein Anwalt der Familie mitteilte. "Bei all diesen unbeantworteten Fragen würden wir eine Autopsie unterstützen und anregen", sagte der Anwalt David Gibbs.

Ärzte haben bei Schiavo einen dauerhaft vegetativen Zustand diagnostiziert. Demnach wurde die Hirnrinde infolge einer 1990 erlittenen Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr bei einem Herzstillstand massiv geschädigt. In der Hirnrinde befinden sich die komplexen Zellstrukturen, die Gedanken, Empfindungen, Erinnerungen und Gefühle kontrollieren. Schiavos Eltern zweifeln diese Diagnose an. Michael Schiavo erklärte in dem seit 15 Jahre andauernden Rechtsstreit, seine Frau habe nicht künstlich am Leben erhalten werden wollen.

Quelle: Spiegel.de

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Der Einsame Samariter

 

3374 Postings, 9114 Tage PieterMilliarden für immer effektivere Massenvernichtung

 
  
    #40
30.03.05 10:00
swaffen, tausende oder gar Millionen zum Erhalt der Körperzellen einer Leiche,
und praktisch nix für die Gesundheit vieler Millionen ärmere aber lebenden Amerikaner.
Das ist das Land der Familie Bush. Einfach pervers. Schnell mal die Gesetze neu verbiegen, um das machen zu können, was man als Regierung will. pervers.

Die Mrs. Schiavo ist doch praktisch seit 15 Jahren tot. Aber die Amis, die nicht mit der Wimper zucken, wenn sie woanders auf der Welt Leben vernichten, wollen nicht den Lauf des Lebens zulassen und geben Unsummen aus, um tote Körper zu erhalten.
Vielleicht sehen diese Amis sich selber in der Toten. Mindestens 51% der Amis liegen ja schliesslich selber in einem tiefen Wachkoma. Wenn Bush wirklich religiös wäre, dann wüsste er, das der Glaube nicht nur die Tötung anderer Menschen verbietet (Bush scheint diese Stelle übersehen zu haben) sondern auch das Recht auf friedliches Sterben einräumt wenn es soweit ist. Und wenn ein Mensch nicht mehr Reden, Nicken, Stehen, sich bewegen oder sonst irgend etwas tun kann, und das über viele Jahre, dann ist es eben an der Zeit friedlich zu sterben.
Mit Maschinen und Magensonden die Zellen versorgen, bis dann irgendwann einmal nach 40...50...60 Jahren die Zellen so alt sind, das sie durch keine Medizin mehr zu erhalten sind zähle ich jedenfalls nicht zu einem friedlichen Sterben.
Oder was machen die, wenn nach 20 Jahren Koma sich ein Krebsgeschwür bildet. Werden dann auch noch teure Therapien und Operationen gemacht, oder dürfte die Tote dann endlich gehen.

Pieter

Pieter

Pieter  

24466 Postings, 7360 Tage EinsamerSamariterEltern ziehen wieder vor Gericht

 
  
    #41
30.03.05 11:04
Jesse Jackson für Terri

Eltern ziehen wieder vor Gericht

Zwölf Tage nach Beendigung der künstlichen Ernährung der Wachkoma-Patientin Terri Schiavo haben ihre Eltern die wohl letzte Hoffnung auf ein neues Gesetz in Florida gesetzt. Der demokratische Bürgerrechtler Jesse Jackson hatte nach einem Treffen mit den Eltern in Pinellas Park vom Senat des US-Bundesstaates gefordert, ein entsprechendes Gesetz doch noch zu verabschieden. Damit könnte Floridas Gouverneur Jeb Bush die künstliche Ernährung wieder anordnen. Sie war auf Weisung des gesetzlichen Vertreters der Komapatientin, ihres Ehemanns Michael Schiavo, nach 15 Jahren und zahllosen Prozessen beendet worden.

Der Senat Floridas hatte noch im März mit 21 zu 18 Stimmen gegen ein Gesetz gestimmt, das dem Gouverneur das Recht gegeben hätte, sich über den Willen des Ehemannes hinwegzusetzen. Dieser hatte betont, dass seine Frau früher mehrfach gesagt habe, sie wolle in einem solchen Zustand der Hilflosigkeit nicht künstlich am Leben erhalten werden.

Der n-tv Partnersender CNN berichtete inzwischen, dass offenbar auch eine neue Runde vor Gericht vorbereitet wird. Die Eltern wollen in einer neuen Klage vor dem Bundesberufungsgericht in Atlanta (US-Staat Georgia) weiterhin erreichen, dass die vor zwölf Tagen unterbrochene künstliche Ernährung ihrer Tochter wieder aufgenommen wird.

Eine kleine aus drei Richtern bestehende Kammer des Bundesberufungsgerichts in Atlanta hatte am vergangenen Wochenende einen entsprechenden Antrag der Eltern bereits abgelehnt. Nun wollten die Eltern vor der gesamten Kammer des Gerichts mit allen elf Richtern eine neue Eingabe machen, berichtete CNN.

Inzwischen sprechen alle Seiten von dem näher rückenden Tod der 41 Jahre alten Komapatientin. Auf Wunsch ihres Ehemannes soll nach ihrem Tod eine Autopsie durchgeführt werden, um die Schwere ihres Gehirnschadens nachzuweisen, so Michael Schiavos Anwalt George Felos. Mit der Autopsie will der Ehemann auch die Behauptung der Eltern widerlegen, ihre Tochter sei nicht so schwer hirngeschädigt wie es von ihm dargestellt werde. Auch zahlreiche unabhängige Gutachter hatten die schwere Schädigung bestätigt.

Bürgerrechtler Jackson hatte sich für die US-Öffentlichkeit überraschend auf die Seite zahlreicher religiöser und rechter Gruppen gestellt, die seit Wochen massiv gegen eine Einstellung der lebenserhaltenden Maßnahmen agitieren und protestieren. Es sei "umenschlich, unmoralisch und unnötig" Terri Schiavo verhungern und verdursten zu lassen, sagte Jackson, der selbst ein Geistlicher ist. Ein Ersuchen Jacksons, die Sterbende besuchen und an ihrer Seite beten zu dürfen, wurde von Michael Schiavo abgelehnt.

Anwalt Felos bestätigte, dass sich Schiavos Zustand weiter verschlechtert habe. Es gebe aber keine Anzeichen dafür, dass sie körperliches "Unwohlsein" verspüre. Sie liege weiterhin "friedlich" und "ruhig" in ihrem Bett - umgeben von Blumen, mit sanfter Musik im Hintergrund und einem Stofftier im Arm. Zuvor hatte der Vater der Patientin, Bob Schindler, erklärt, es gehe seiner Tochter immer schlechter. Aber sie habe ihren Lebenswillen noch nicht verloren. Sie "kämpfe wie verrückt" gegen das Sterben.

Quelle: n-tv.de

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3374 Postings, 9114 Tage PieterDie Amis sind einfach nur Krank. o. T.

 
  
    #42
31.03.05 23:02

24466 Postings, 7360 Tage EinsamerSamariterSchiavo-Autopsie beendet - "Extrem hirngeschädigt"

 
  
    #43
16.06.05 07:14
Schiavo-Autopsie beendet

"Extrem hirngeschädigt"

Das Gehirn der im März nach 13-tägigem Nahrungsstopp gestorbenen US-Komapatientin Terri Schiavo war so schwer geschädigt, dass keine Behandlung ihren Zustand hätte verbessern können. Es gibt auch keinerlei Anzeichen dafür, dass ihr Ehemann sie misshandelte und dadurch ihre Erkrankung verursachte. Das sind die beiden Kernpunkte eines Autopsieberichts, den der zuständige Gerichtsmediziner am Mittwoch - rund zweieinhalb Monate nach dem Tod der 41-Jährigen - in Largo (Florida) veröffentlichte.

Der Fall Schiavo hatte nicht nur in den USA, sondern international eine leidenschaftliche Debatte über Sterberecht und Sterbehilfe ausgelöst. Die Amerikanerin war nach einem plötzlichen Zusammenbruch 1990 in ein so genanntes Wachkoma verfallen und seitdem über eine Magensonde künstlich ernährt worden. Mitte März hatte ihr Ehemann Michael nach langjährigem erbitterten Streit mit den Eltern der Kranken, Bob und Mary Schindler, eine Einstellung der Ernährung durchgesetzt, was am 31. März zum Tod der 41-Jährigen führte.

Die Autopsie war auf Wunsch von Michael Schiavo durchgeführt worden, der damit unter anderem den von den Eltern geäußerten Verdacht entkräften wollte, er habe den Zusammenbruch seiner Frau durch Schläge herbeigeführt. Vater und Mutter Schindler hatten zudem die Überzeugung geäußert, dass ihre Tochter nicht so krank gewesen sei wie es von ihrem Schwiegersohn und im Zuge des Streits von Gerichten eingeschalteten medizinischen Gutachtern dargestellt wurde.

Die Möglichkeit einer Verbesserung des Zustands der Kranken war das Hauptargument der Eltern in deren verzweifeltem Kampf gegen eine Einstellung der Nahrungszufuhr gewesen. Michael Schiavo hatte dagegen erklärt, seine Frau habe früher wiederholt bekundet, sie wolle im Fall eines Siechtums nicht künstlich am Leben erhalten werden und ihr Wunsch müsse erfüllt werden.

Gerichtsmediziner Jon Thogmartin bestätigte nun, dass Terri Schiavo tatsächlich so schwer hirngeschädigt war, dass keine Behandlung -" was und wie viel auch immer" - genützt hätte. Nach Angaben des Spezialisten wog das Gehirn der jungen Frau nur rund die Hälfte von dem, "was man allgemein von einem menschlichen Gehirn erwartet". Thogmartin teilte auch mit, dass Terri Schiavo, die während ihres Komas oft die Augen geöffnet hatte, "völlig blind war".

Was zum Zusammenbruch der jungen Frau und damit zum Gehirnschaden führte, konnte dem Mediziner zufolge durch die Autopsie nicht geklärt werden. Ursprünglich war ein "chemisches Ungleichgewicht" -konkret Kaliummangel als Folge einer Essstörung -vermutet worden. Thogmartin äußerte Zweifel an dieser Theorie. Ganz sicher war er sich dagegen, dass der Körper der Kranken seinerzeit - bei einer ersten Untersuchung kurz nach dem Zusammenbruch und nun auch bei der Autopsie - keinerlei Zeichen für Gewaltanwendung wie Knochenbrüche oder Würgemale aufwies.

Terri Schiavo sei nach 13 Tagen ohne Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr schließlich an Austrocknung gestorben, bestätigte der Mediziner weiter. "Es war kein Hungertod."

Quelle: n-tv.de

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    #44
16.06.05 11:15

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(Immer noch Alizee - aber auf allgemeinen Wunsch nur noch klein, und nicht mehr als dösige Zappelfigur!!!)

 

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