DAX Charts
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 21.09.04 23:29 | ||||
Eröffnet am: | 18.09.04 13:21 | von: Lolo22 | Anzahl Beiträge: | 55 |
Neuester Beitrag: | 21.09.04 23:29 | von: lumpensamm. | Leser gesamt: | 15.840 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 8 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | 2 | 3 > |
Man erkennt, der DAX befindet sich immer noch in dem Konsolidierungskanal.
Mittlerweile erreichte er die 4000 Punkte Marke wieder und damit liegt er ziemlich genau
unter der oberen Linie des Abwärtskanal.
Man kann auch erkennen, daß der DAX oft Wellen von der gleichen Länge bildet.
In dem jüngsten Abwärtstrendkanal sind die Wellen, die nach unten gerichtet sind, grau markiert,
die Wellen die nach oben gerichtet, dagegen braun.
Wenn der DAX jetzt an der 4000 abprallt, ist die jüngste Erholungswelle von der gleichen
Länge die davorgehende aufwärtsgerichtete Welle im gültigen Abwärtstrend. (beide braun markiert)
Die Indikatoren auf Tagesbasis befinden sich schon recht weit oben, wobei nur bei Slow Stochastic
erste Divergenzen zu erkennen sind.
---------------------------
DAX auf Stundenbasis.
DAX bildet immer schwächer steigenden Trend (Fächer).
Die Aufwärtsdynamik läßt nach.
Bei Indikatoren kann man die fallende Vola deutlich erkennen.
Bei Vola unter 3 kam es oft in der Vergangenheit zu zumindest kurzfristigen Rückschlägen im DAX.
RSI Indikator ist überkauft und bildet mittlerweile bärische Divergenz.
------
Das Momentum 100 im DAX auf Stundenchart zeichnet ebenfalls bärische Divergenzen.
Der Indikator ist zwar etwas träge und für die Daytrader recht unbrauchbar,
auf Sicht von mehreren Tagen aber dafür recht verläßlich.
Sobald starke Divergenzen auftreten, ist eine stärkere Gegenbewegung nicht weit.
-----------------------------------
DAX auf 15-Minutenbasis.
Hier kann man wieder die Wellenlängegleichheit erkennen.
Nach diesem Muster sollte jetzt der DAX zumindest bis 3930 korrigieren.
Wichtig dabei ist, jeder Muster ist irgendwann auch zu Ende, dann könnte der DAX auch tiefer fallen.
----------------------------------
Zum Schluß der F-DAX auf Stundenbasis.
Sehr sauberer Trend, untere Linie bei ca. 3930.
F-DAX notiert jetzt direkt unter seiner oneren Linie des Aufwärtstrends,
damit sind kurzfristige Kurszuwächse schwer.
Gap bei 3890 noch offen.
-----------------
Fazit:
Man kann mit recht hocher Wahrscheinlichkeit mit kurzfristiger Korrektur rechnen.
Mit dem Erreichen der 4000 Marke haben die Emmis ihr kurzfristiges Ziel erreicht
und ganz gut verdient, weil in den letzten Tagen viele auf fallende Kurse gesetzt haben
und aus dem Markt teilweise schon ausgequetscht wurden.
Wenns jetzt weiter hoch geht, würden die "Small Speculators" das erste Mal in der Geschichte sich das Geld der "Commercials" holen. Na da bin ich ja mal gespannt!
Für mich bleibt (siehe meine Nasdaq-Analyse von letzter Woche) dieser Chart weiterhin das Maß aller Dinge:
Wird der Abwärtstrend im COMPX unter überdurchschnittlichem Volumen auf Tagesschlusskursbasis gebrochen, fliegen meine Mittelfrist-Shorts raus.
Mittelfristig Long gehe ich erst, wenn sich nachhaltig positive News einstellen, die meine Konjunkturbedenken zerstreuen, vorrausgesetzt, die Kurse sind dann noch auf attraktivem Niveau.
So war es, so ist es, und so bleibt es! Basta!
Mit besten Grüßen,
Euer Emittent
siehst du konjunkturelle/fundamentale verbesserungen kommen? falls ja, kannst du das anhand von fakten belegen oder ist das "nur so ein gefühl" wie bei den meisten optimisten hier? thanx!
achso, große veränderungen haben sich bei deinen investionsquoten seit mai ja nicht ergeben. warum wurde das geld denn bisher noch nicht investiert? und warum soll das ausgerechnet jetzt (in den nächsten wochen/monaten) passieren?
greetz,
dein emi(ttent)
ich denke, dass ihr das sentiment etwas zu "bärisch" einschätzt. der folgende chart zeigt, dass die mittelfristigen erwartungen wieder auf jahreshöchstniveau sind:
als die 3690 im dax gebrochen wurde, hätten wir doch eigentlich regelrecht abstürzen müssen. sind wir aber nicht, d.h. die institutionellen habens so gut wie alle ausgesessen. diejenigen, die raus sind, waren ein paar kleinanleger, und die sind in den letzten tagen teilweise wieder zurückgekommen. und die kleinanleger, die bis jetzt immer noch nicht zurück sind, kommen bei weiter steigenden kursen auch nicht mehr, sondern bleiben sidelined.
wer erklärt mir, warum das diesmal nicht der fall sein wird? danke!
achso, glaubt ihr eigentlich es wird nie wieder rezessionen geben? falls doch, wann rechnet ihr denn in etwa mit der nächsten? 2030? oder 2040? oder 2050 vielleicht? und woran erkennt ihr, dass bzw. wann es (wieder) eine geben wird?
schöne Beiträge von dir und den anderen hier!
Ganz kann ich efha positive Einschätzung auch nicht verstehen, aber er wird schon wissen warum er so bullisch ist.
Sein Chart vom DJIA zeigt ganz deutlich das wir den kursfristigen Aufwärtstrend verlassen haben und es den Bullen bis jetzt nicht gelungen ist die Abwärtstrends signifikant zu überschreiten.
Allerdings konnten sie bis jetzt auch verhindern das wir in die mittelfristigen Abwärtstrends zurückfallen.
Fazit: die Entscheidung über den weiteren Verlauf wurde vertagt!
http://www.ariva.de/board/199363/...amp;jump=1637518&#jump1637518
ciao
dein chart mit den rezessionen und den ölpreisanstiegen ist nachvollziehbar.
ein denkbares szenario wäre aber auch, daß der ölpreis noch weiter steigt und die abstürze an den aktienmärkten erst nächstes jahr eintreten.
die genannten prognosen für den dax beziehen sich aber alle auf dieses jahr.
es könnte also im moment noch zu früh sein für den erwarteten absturz.
desweiteren kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen, daß sich george w. bush die wahlen durch fallende aktienmärkte vermiesen lässt.
ich werde also beim nächsten rücksetzer meine shorts hergeben und in longs wechseln.
greetings
mave
:-)
der chart zeigt mir, dass der ölpreis nach der letzten rezession von 20 dollar auf 45 dollar angestiegen ist. das ist ein zuwachs von 125%. kannste jetzt gerne noch die inflation abziehen *g* das ändert aber auch nix mehr.
@emittent: die Kleinanleger, die kommen; wie die Motten zum Licht; das war schon immer so ... warts ab ... und die Fondis kommen auch im Herbst, denn dann geht´s um die Jahresgratifikation ... ansonsten würde mich das "für die Bären deutlich verbesserte Umfeld" interessieren ... wo kann man das finden ?? In der Charttechnik ?? Am So. war in der FAZ ein schöner Artikel über den LKW-Absatz, der bisher bereits weltweit (!!) um mehr als 38% gestiegen ist ... die Frage wurde da gestellt, ob dieser klassische Frühindikator nun einen Aufschwung andeutet, oder nur Ersatzbeschaffungen darstellen ...
;-))
Just relax and see ...
MaMoe ....
Wenn die Börsen tatsächlich zulegen sollten, werden sie es ohne fundamentale Grundlage und hauptsächlich durch Short squeezes tun. Die fundamentals (Konsum, Realeinkommen, Verschuldung, Arbeistmarkt, Rohstoffpreise, Immobilienpreise etc.) stehen auf sehr wackligen Beinen und deuten eher Richtung Süden.
Schwarzmaler |
07.06.2004 |
Glaubt man einigen sehr prominenten Finanzexperten, könnte – ausgehend von den USA – eine Katastrophe auf die Kapitalmärkte zukommen. An den Kapitalmärkten ist jeden Tag die eine Hälfte der Akteure optimistisch und die andere pessimistisch. Die einen würden ohne positive Erwartungshaltung keine Wertpapiere kaufen und die anderen diese wohl nicht hergeben, wenn sie von weiter steigenden Kursen ausgehen würden. Gibt es mehr Optimisten als Pessimisten, steigen die Kurse, im umgekehrten Fall sinken sie. Unabhängig davon, ist wohl jeder Marktteilnehmer an den Börsen eher ein optimistischer Mensch – Weltuntergangspropheten, die Aktien kaufen, dürften in ihrer Anhängerschaft einiges an Glaubwürdigkeit einbüßen. Der langfristige wirtschaftliche Aufwärtstrend hat bewirkt, dass man heute vielfach unterstellt, dass dies in alle Ewigkeit so weitergehen wird. Aktien bringen mehr als Anleihen, Anleihen mehr als der Geldmarkt, lautet die These. Gerade diese Aussage wird aber inzwischen von einer wachsenden Anzahl von renommierten Experten und Beobachtern mit langjähriger Börsenerfahrung ernsthaft angezweifelt. „Eine langfristig ausgerichtete Buy-and-Hold-Strategie halten wir ... auf Sicht der nächsten zehn bis 15 Jahre für falsch. Als vorsichtige Anleger müssen wir davon ausgehen, dass auch dieser Abwärtszyklus ähnlich verlaufen wird wie seine Vorgänger. Er wird also noch einige Jahre in Anspruch nehmen, und in seinem Verlauf werden Aktien irgendwann fundamental attraktiv bewertet sein und gleichzeitig gehasst oder wenigstens mit Missachtung gestraft werden“, lautet etwa eine Schlüsselpassage des vor kurzem vorgelegten Buchs „Das Greenspan-Dossier“. Die Autoren des Werks sind der seit rund 20 Jahren europaweit bekannte Banker und Börsenkommentator Roland Leuschel und Claus Vogt, Research-Leiter der Berliner Effektenbank. Leuschel und Vogt legen in ihrer Arbeit dar, warum die inflationäre Geldpolitik des US-Notenbankchefs Alan Greenspan langfristig das internationale Finanzgefüge und die Weltwirtschaft ins Wanken bringen könnte bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit wird. Dass Leuschel, der bis zum 1987er-Crash vor allem durch besonders optimistische Markteinschätzungen auffiel, ein derart negatives Bild der nächsten Jahre malt, ist allerdings keine Überraschung. Er hat sich seit dem Ende der 80er Jahre fast schon zu einem „professionellen“ Schwarzmaler entwickelt. Spricht Leuschel auf Messen und Kongressen zur allgemeinen Marktlage, dann warnt er vor der internationalen Schuldenkrise, bezeichnet das aktuelle Weltwährungssystem als dem Untergang geweiht, weist auf die enorm gestiegene Volatilität an den Aktienmärkten hin und rät in erster Linie zu Goldinvestments. In dem vorliegenden Buch empfiehlt er seinen Lesern: Wer schon in Anleihen investieren wolle, solle sich auf TIPS (inflationsgeschützte Anleihen) konzentrieren und klassische Staats- und Unternehmensanleihen sowie amerikanische bzw. europäische Immobilien meiden. Obwohl die Argumentation der Autoren plausibel klingt, leidet sie unter der Tatsache, dass Leuschel schon Anfang der 90er Jahre ein Börsen-Armageddon ankündigt hat. Gegenstimmen? Der Aktienmarkt und die Schulden – gibt es einen Zusammenhang? Ein von vielen Beobachtern immer stärker in den Mittelpunkt gerücktes Argument ist die zunehmende internationale Verschuldung. Längst ist eine vollständige Rückzahlung der weltweiten Schuldenberge praktisch unmöglich geworden – das gesamte System funktioniert nur, so die Kritiker, weil alle Marktteilnehmer noch daran glauben. Was vielfach übersehen werde, sei die Tatsache, dass alle nationalen internationalen Schulden zugleich das Vermögen der Wohlhabenden sind – Bankguthaben, Anleihen oder Lebensversicherungen sind nichts anderes als Forderungen an die Schuldner. Sollte das Vertrauen in das aktuelle Finanzsystem verloren werden, könnte es sehr rasch kollabieren, Schulden und Vermögen wären zeitgleich mit einem Schlag verschwunden. Dividendenfonds – Lösungsansatz für harte Börsenzeiten? Angesichts der derzeitigen „Begeisterung“ für Horrorszenarien drängt sich natürlich unweigerlich die Frage auf, was man denn nun als Investor tun kann, um sich gegen die scheinbar drohende Kapitalverluste zu schützen. Denn es könnte ja tatsächlich sein, dass die Auguren Recht haben (falls sie sich irren, muss man sich nicht weiter darüber den Kopf zerbrechen). Ein Mann, der sich darüber schon vor zehn Jahren den Kopf zerbrochen hat, ist der in den USA weithin anerkannte Wirtschaftsforscher, Finanzexperte und Autor Jeremy Siegel. 1994 behauptete er in seinem Buch „Stocks for the Long Run“ (Aktien für den langfristigen Anlagehorizont), dass Aktien langfristig die attraktivste Anlageform darstellen, weil sie eine Risikoprämie erwirtschaften, die kurzfristige Rückschläge mehr als ausgleicht. |
21.09.2004
Aktueller Kommentar zur US-Wirtschaft von John Hatherly, Head of Global Analysis bei M&G Investments:
Der Aktienmarkt setzt verstärkt auf einen Wahlsieg George Bushs und da ein solcher Wahlausgang sicher scheint, schlägt er sich bereits in den Marktpreisen nieder. Laut der September-Umfrage von Merrill Lynch gehen 66 % der befragten Fondsmanager von einem Wahlsieg Bushs aus, während nur 20 % einen Sieg Kerrys erwarten. Ich meine, dass andere Themen die Wall Street stärker beeinflussen werden als die Wahlen - etwa, ob die US-Wirtschaft ihren gegenwärtigen Schwachpunkt überwinden kann oder wie der Tenor der Quartalsberichte Anfang Oktober lauten wird. In bestimmten Sektoren ist mit Rallyes zu rechnen, beispielsweise im pharmazeutischen Sektor, sofern sich die Preispolitik für die Unternehmen nicht negativ verändert. Profitieren könnten auch ölfördernde Unternehmen angesichts der Aussicht auf die Erschließung neuer Fördergebiete. Der "faustische Pakt" zwischen den USA und China bleibt nach wie vor bestehen: Die USA können weiterhin billig chinesische Waren importieren. Dadurch heizen sie im Gegenzug das Wachstum in China an und recyceln die Dollarüberschüsse des asiatischen Landes. Massive Käufe von US-Staatsanleihen trugen dazu bei, den Dollar zu stützen und die Anleiherenditen zu senken. Niedrigere Renditen bei Anleihen wirken den Folgen des Anstiegs der kurzfristigen Zinsen entgegen und könnten die Wachstumsphase bei den Verbraucherausgaben verlängern.
---------------
MaMoe ....
-----------------------------------------------
Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Eine Gewähr für ihre Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden.
Volkswirtschaft Aktuell
Montag, 20. September 2004 Volkswirtschaftliche Abteilung DEKA Bank
USA: Wir erwarten eine Erhöhung der Leitzinsen auf 1,75 %
• Diesen Dienstag trifft der Offenmarktausschuss der US-Notenbank seine Zinsentscheidung. Wir erwarten,
dass die Notenbank die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf ein Niveau von dann 1,75 % erhöhen wird.
• Das FOMC sollte diskutieren, ob der diagnostizierte „soft patch“ länger als bislang erwartet anhält, welche
Auswirkungen die Ölpreisentwicklung auf Realwirtschaft und Inflation hat, und ob eine Pause im Zinserhöhungszyklus
eingelegt werden soll oder nicht.
• Über die Wortwahl des Statements sollte es daher eine größere Diskussion geben als über das Ausmaß der
Zinserhöhung. Das Wort „measured“ sollte solange im Statement beibehalten werden, wie keine Inflationsrisiken
zu sehen sind. Die Risiken zwischen Konjunktur und Inflation dürften als ausgeglichen angesehen
werden.
• Wir erwarten – abgesehen von dem morgigen Zinsschritt – für das zweite Halbjahr 2004 noch eine Zinserhöhung
im November mit 25 BP auf ein Niveau von dann 2,00 %. Beim Dezembermeeting sollte das
FOMC die Zinsen unverändert lassen.
1. Diesen Dienstag wird sich der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank zu seiner turnusmäßigen
Sitzung zusammenfinden und aller Wahrscheinlichkeit nach die Leitzinsen um 25 BP auf
ein Niveau von dann 1,75 % erhöhen. Wir erwarten für Ende 2005 ein Niveau von 3,75 %. Dieser
Wert entspricht in etwa dem Niveau, der von unserem Prognoseinstrument DekaBank-Fed-Indikator1 angezeigt
wird. Der Scoring-Wert blieb – bedingt durch die gedämpftere Konjunkturentwicklung – in diesem Monat auf
dem Niveau des Vormonats verharren.
DekaBank-Fed-Indikator
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Jan
90
Jan
91
Jan
92
Jan
93
Jan
94
Jan
95
Jan
96
Jan
97
Jan
98
Jan
99
Jan
00
Jan
01
Jan
02
Jan
03
Jan
04
Jan
05
0.00
1.00
2.00
3.00
4.00
5.00
6 .00
7.00
8 .00
9 .00
%
FedScore
FedFund
Score
Prognose
Bereich expansiver Geldpolitik
Bere ich re strik tive r Geldpolitik
Quelle: DekaB ank
Fe de ral Funds T arge t R ate
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Jan
9 5
Jan
96
Jan
97
Jan
98
Ja n
99
Jan
0 0
Jan
01
Jan
02
Jan
03
Ja n
04
Jan
0 5
%
0
1
2
3
4
5
6
7
8
%
Prog nos e
Quel le: B lo o mb erg , D ek aB ank
1 Der Dekabank-Fed-Indikator kondensiert in vier Säulen 22 Makroindikatoren der US-Volkswirtschaft zu einem
Geldpolitikscore mit einem Vorlauf vor den Zinsentscheidungen der Fed von 3 bis sechs Monaten. Ein Wert
von Null deutet auf eine extrem expansive, ein Wert von 100 auf eine extrem restriktive Geldpolitik hin. Ein
Score von 50 bedeutet eine neutrale Geldpolitik. Nähere Angaben zum DekaBank Fed-Indikator auf dekabank.
de/economics.
2
Die Basis der Zinsentscheidung
2. Die Diskussion im FOMC sollte durch drei Fragen bestimmt sein: Erstens, weitet sich der von Notenbankchef
Greenspan schon im Juni angesprochene „soft patch“, also die leichte Schwäche der Realwirtschaft
seit Juni, zu einer anhaltenden Schwächeperiode aus? Zweitens, drohen von Seiten der Ölpreise Gefahren
für die Realwirtschaft und die Preisstabilität? Drittens, wenn die realwirtschaftliche Entwicklung gedämpfter
verlaufen sollte, muss und kann dem durch eine Pause im Zinserhöhungszyklus Rechnung getragen werden?
Der Hintergrund der Zinsentscheidung
3. Realwirtschaftlich hat der Aufschwung an Fahrt verloren: Das Wachstum des Bruttoinlandsproduktsprodukts
im zweiten Quartal wurde von bereits enttäuschenden 3,0 % qoq (ann.) auf 2,8 % herunterrevidiert.
Insbesondere der Konsum zeigte sich durch die hohen Ölpreise getroffen. Dagegen war der Arbeitsmarktbericht
vom August mit 144 Tsd. zusätzlich geschaffenen Stellen wieder etwas freundlicher,
nach den enttäuschenden Zahlen vom Juli (+32 Tsd. Stellen). Gegeben die massiven geld- und fiskalpolitischen
Impulse ist eine solche Zahl dennoch nicht zufriedenstellend, benötigt die Wirtschaft doch jeden Monat
rund 150 Tsd. neue Stellen, um die durch das Bevölkerungswachstum bedingten zusätzlichen Arbeitsplätze in
den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Daten des dritten Quartals werden zeigen, ob die konjunkturelle
Schwäche länger anhält als bislang erwartet. Fed-Chef Greenspan zeigte sich zuletzt hinsichtlich der
konjunkturellen Entwicklung optimistischer als noch im August-Statement zum Zinsentscheid: „...the expansion
has regained some traction.“.
4. Hinsichtlich der Inflationsentwicklung schlug Greenspan trotz des massiven Anstiegs der Ölpreise
in den letzten Wochen und Monaten ebenfalls einen optimistischen Ton an. Die Verbraucherpreise
befanden sich im August in einem Bereich, in dem sich die Fed sehr wohl fühlt: Die Kernrate des CPI lag bei
lediglich 1,7 %, der auf das Jahr hoch gerechnete Sechsmonatsdurchschnitt der Kerninflation ist wieder im
Sinken begriffen, die Headline Inflation befindet sich bei nur 2,7 % – und dies trotz Ölpreisanstieg. Die Fed hat
somit mit ihrer Prognose vom Frühjahr, dass der enorme Anstieg der Inflationsrate im ersten Halbjahr 2004 nur
temporärer Natur ist, recht gehabt.
5. Die Fed steht dennoch vor einem Dilemma: Einerseits wirken die hohen Ölpreise wie eine Besteuerung
des Konsums, so dass die damit einher gehenden Belastungen für die Konjunktur die Fed vorsichtiger an der
Zinsschraube drehen lassen sollten. Andererseits erhöht der Anstieg der Ölpreise die Inflationsgefahren und
damit die Notwendigkeit für die Fed, die Zinsen stärker anzuheben. Eine Zentralbank, die als wenig glaubwürdig
bei der Bekämpfung von Inflation gilt, muss den zweiten Punkt fokussieren. Eine Zentralbank, die über
eine hohe Glaubwürdigkeit besitzt, die Preisniveaustabilität zu sichern, kann hingegen den ersten Punkt ernster
nehmen. Wir erwarten zwar, dass die Ölpreise nachhaltig hoch bleiben werden. Da die Fed aber
auf ihre hohe Glaubwürdigkeit als „inflation fighter“ setzen kann, wird sie ihre Zinspolitik vor allem
zur Stabilisierung der Konjunktur einsetzen. Eine längere Pause sollte das FOMC im Zinserhöhungszyklus
aber nicht einlegen. Dafür sind die zins- und ölpreisbedingten Inflationsrisiken dann doch zu groß
und die Konjunkturrisiken zu gering.
6. Der Forschungsstab der Fed sollte bei diesem Meeting insbesondere eruieren, wie sich die nachhaltig
hohen Ölpreise auf die Inflationsentwicklung und die Konjunktur auswirken. Weiterer Fokus der
Prognosen sollten zusätzliche adverse Effekte auf die Realwirtschaft sein: Denn die Erwartung, dass
die Fed die Zinsen sukzessive erhöhen wird, sollte die Auflösung sogenannter „carry trades“ (Verschuldung am
kurzen Ende und Kauf langfristiger Staatsschuldtitel) durch die Finanzinstitute provozieren. Der damit einher
3
gehende Zinsanstieg würde die hoch verschuldeten Konsumenten belasten. Zumal eine Abschwächung des
Wachstums in China die Exportentwicklung der USA dämpfen wird. Auch wenn sich das USLeistungsbilanzdefizit
auf einem Rekordhoch befindet, und das FOMC das damit einher gehende Risiko
einer massiven Abwertung auf seinem letzten Meeting diskutiert hat, so wird es doch keinen Einfluss auf
die morgige Entscheidung haben, da es eher ein Problem für die mittlere Frist darstellt.
Ke rnin fla tionsra te CP I
0.0
1.0
2.0
3.0
4.0
J
2000
M S J
2001
M S J
2002
M S J
2003
M S J
2004
M S
12-Monats durc hs c hnitt 3-Monats durchs chnitt 6-Monatsdurchs c hnitt
%
Quelle: B ureau o f Lab o r S t at ist ics, D ekaB ank
Ölpreis und Inflationsentwicklung
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005
0
2
4
6
8
10
12
14
16
Core CPI
Offizieller Preis für Saudi Light
Durchschnittspreis für importiertes Rohöl (USA)
Preis für WTI Quellen: DekaBank, EIA
%
Das voraussichtliche Statement
7. Für das Statement zum Zinsentscheid sind kaum Änderungen zu erwarten. Im letzten Statement
im Juni 2004 stand: „The Federal Open Market Committee decided today to raise its target for the
federal funds rate by 25 basis points to 1-1/2 percent. The Committee believes that, even after this action, the
stance of monetary policy remains accommodative and, coupled with robust underlying growth in productivity,
is providing ongoing support to economic activity.” Dieser Teil des Statements sollte unverändert beibehalten
werden.
8. “In recent months, output growth has moderated and the pace of improvement in labor market conditions
has slowed. This softness likely owes importantly to the substantial rise in energy prices. The economy
nevertheless appears poised to resume a stronger pace of expansion going forward. Inflation has been somewhat
elevated this year, though a portion of the rise in prices seems to reflect transitory factors .” Möglich
ist, dass der Satzteil „[t]he economy nevertheless appears poised to resume a stronger pace of expansion
going forward“ ersetzt wird durch „...the expansion has regained some traction.“
9. “The Committee perceives the upside and downside risks to the attainment of both sustainable growth
and price stability for the next few quarters are roughly equal.” Die Risikoeinschätzung sollte beibehalten
werden.
10. “With underlying inflation still expected to be relatively low, the Committee believes that policy accommoda-
tion can be removed at a pace that is likely to be measured. Nonetheless, the Committee will respond to
changes in economic prospects as needed to fulfill its obligation to maintain price stability.” Dieser Teil sollte
ebenfalls beibehalten werden.
Der zweistufige Zinserhöhungszyklus
11. Das FOMC befindet sich momentan auf der ersten Stufe eines zweistufigen Zinserhöhungsprozesses
hin zu einem geldpolitisch neutralen Niveau der Leitzinsen. In der ersten Phase ist es das Ziel des
FOMC, die Leitzinsen vom „Deflationsniveau“ von 1% auf ein Niveau von etwas 2 % zu erhöhen. Bei einer
4
Kerninflationsrate für den Preisindex der Konsumausgaben PCE von 1,5 % würden sich die realen Leitzinsen
damit nicht mehr in negativem Terrain befinden und damit inhärenten Inflationsdruck implizieren. Wir erwarten,
dass die erste Phase nach dem Meeting am 10. November mit zwei Zinserhöhungen um jeweils 25 BP
morgen und im November abgeschlossen sein sollte. Für Dezember erwarten wir aufgrund des geringen
Handelsvolumens an den Märkten und damit starken Effekten von Zinsänderungen auf die Märkte eine Pause
im Zinserhöhungszyklus.
12. Die häufige Betonung des Satzteiles „accomodative monetary policy“ (expansive Geldpolitik) in den Reden
der Fed-Vertreter deutet darauf hin, dass das FOMC ein Zinsniveau von 2 % bis 2,5 % als ein Zinsniveau
ansieht, das mindestens erreicht werden muss. Grund ist, dass das FOMC erst begann, von einer
akkomodierenden Geldpolitik zu sprechen, als es die Leitzinsen im Januar 2002 von 2 % auf 1,75 gesenkt
hatte. Bei einem Wert von 1,75 % würden sich die Leitzinsen mit ausreichendem Abstand über dem impliziten
Inflationsziel der Fed von 1,5 % für den Kernpreisindex der persönlichen Konsumausgaben PCE befinden.
Zudem benötigt das FOMC Spielraum, adversen Schocks zu begegnen.
13. Im neuen Jahr beginnt dann die zweite Phase des Zinserhöhungszyklus, die wesentlich von den
Konjunktur- und Inflationsdaten abhängen wird. Ziel in dieser Phase wird ein geldpolitisch neutrales Niveau
von 3 % bis 5 % der Leitzinsen sein, bei dem sich die Wirtschaft weder überhitzt noch unterkühlt. Je näher
das FOMC der unteren Grenze des neutralen Zinsniveaus von 3 % kommt, desto geringer wird die Dringlichkeit
weiterer Zinserhöhungen werden.
14. Entscheidend für die Zinsentwicklung in diesem und im nächsten Jahr werden die Entwicklungen
auf dem Arbeitsmarkt, dem Ölmarkt sowie die geopolitische Lage sein: Für den US-Arbeitsmarkt
ist für die Zukunft eine weitere Besserung zu erwarten. Für den Ölmarkt ist dagegen weiter mit hohen Ölpreisen
zu rechnen. Beides zwingt die Notenbank zu höheren Leitzinsen. Und je höher das Leitzinsniveau, desto
mehr Spielraum hat die Notenbank, die Zinsen zu senken, um den adversen Folgen eines Terroranschlags zu
begegnen.
Dr. Guido Zimmermann, Tel.: 069/7147-3760, E-Mail: Guido.Zimmermann@dekabank.de
_____------------------------------------------
MaMoe ....
Zu den langfristigen Crash-Szenarien: Ja, das sehe ich so ähnlich wie die meisten der zitierten Spezialisten, denn das Schneeballsystem kann nicht ewig weiter gehen. Wer das glaubt, ist wirklich blauäugig. Allerdings habe ich null Ahnung, wann dieses worst case Szenario eintritt. Ich denke mal, innerhalb der nächsten 20 Jahre.
@ecki: Das ist es ja. Die Rohstoffpreise steigen, weil die Weltwirtschaft wächst und natürlich auch, weil diese Hausse spekulativ getrieben ist. Die Betonung liegt aber auf Welt- und nicht auf Wirtschaft. D.h. China, Indien und Rußland spielen jetzt plötzlich mit beim Spiel des Westens. Sie fragen diese Rohstoffe mit dramatischen raten nach und machen sie dadurch teuer. Nur können deren Betriebe die Rohstoffkosten durch geringe Löhne ausgleichen. Der produktive Westen kann das aber nicht. Damit reduzieren diese Newcomer nicht nur den Profit der westlichen Firmen, sie nehmen uns auch die Arbeitsplätze, die wir und vor allem die USA für unser Inlandswachstum brauchen. Da sehe ich den fundamentalen Unterschied zu vorangegangenen Boomphasen. Die exportschwache USA wird als erster darunter leiden und dann Europa zum Teil mit nach unten ziehen (nach unten heißt für mich nicht absoluter Crash). Zudem kommen einfach zu viele Schwächezeichen aus den USA. Das doppelte Defizit ist natürlich ein langfristiges Problem, die private Verschuldung der Amerikaner aber ein viel kurzfristigeres. Da in den letzten Jahren die Realeinkommen so gut wie gar nicht gestiegen sind, die Verschudung aber dramatisch angestiegen ist, bleibt relativ wenig Luft für weitere Konsumsteigerungen. Das sehe ich als die Achillesverse 2005. Deshalb bin ich bear, nicht mehr, nicht weniger.
Von den 2005er Bullen hört man da nur wenig fundamentale Gründe, wie ich finde.