Südafrika lässt Grundbesitz von Ausländern überprü
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Eröffnet am: | 24.07.04 11:48 | von: BeMi | Anzahl Beiträge: | 33 |
Neuester Beitrag: | 16.02.05 21:04 | von: Fischermoral. | Leser gesamt: | 4.297 |
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Die südafrikanische Regierung hat die Überprüfung ausländischen Grundbesitzes beschlossen. Die Ergebnisse sollen öffentlich erörtert werden, bevor die Regierung über mögliche Restriktionen für den Erwerb von Grund und Boden durch Ausländer entscheide, erklärte ein Regierungssprecher. In der Republik Südafrika haben Zehntausende Deutsche, Briten, Schweizer und andere Ausländer nach der demokratischen Wende Immobilien erworben. Die für Landwirtschaft und Landbesitz zuständige Ministerin Thoko Didiza hatte bereits vor Wochen öffentlich erklärt, die Regierung wolle die Spekulation mit Grund und Boden beschränken. Als mögliche Option hatte sie ein Quotensystem oder die Umwandlung von Besitzurkunden in Erbpachttitel erwogen. dpa
23. Juli 2004
Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.
http://finanzen.ariva.de/board/199625/...444&jump=1576832#jump1576832
Auf der Lauer, auf Kankras Lauer ...
Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.
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Auf der Lauer, auf Kankras Lauer ...
ein bischen prosa:]
Du
Wo keine Freiheit ist
bist du die Freiheit
Wo keine Würde ist
bist du die Würde
Wo keine Wärme ist
keine Nähe von Mensch zu Mensch
bist du die Nähe und Wärme
Herz der herzlosen Welt
Deine Lippen und deine Zunge
sind Fragen und Antwort
In deinen Armen und deinem Schoß
ist etwas wie Ruhe
Jedes Fortgehenmüssen von dir
geht zu auf das Wiederkommen
Du bist ein Anfang der Zukunft
Herz der herzlosen Welt
Du bist kein Glaubensartikel
und keine Philosophie
keine Vorschrift und kein Besitz
an den man sich klammert
Du bist ein lebender Mensch
du bist eine Frau
und kannst irren und zweifeln und gutsein
Herz der herzlosen Welt
(Erich Fried)
von einem Soldaten im Krieg verfasst worden]
Laß mich gehen, Mutter laß mich gehen!
All das Weinen kann uns nichts mehr nützen,
denn wir gehen, das Vaterland zu schützen!
Laß mich gehen, Mutter laß mich gehen!
Deinen letzten Gruß will ich vom Mund dir küssen:
Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen!
Wir sind frei, Vater , wir sind frei!
Tief im Herzen brennt das heiße Leben,
frei wären wir nicht, könnten wir`s nicht geben.
Wir sind frei, Vater, wir sind frei!
Selber riefst du einst in Kugelgüssen:
Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen!
Uns ruft Gott, mein Weib, uns ruft Gott!
Der uns Heimat, Brot und Vaterland geschaffen,
Recht und Mut und Liebe, das sind seine Waffen,
uns ruft Gott, mein Weib, uns ruft Gott!
Wenn wir unser Glück mit Trauern büßen:
Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen!
Tröste dich, Liebste, tröste dich!
Jetzt will ich mich zu den andern reihen,
du sollst keinen feigen Knechten freien!
Tröste dich, Liebste, tröste dich!
Wie zum ersten Male wollen wir uns küssen:
Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen!
Nun lebt wohl, Menschen, lebt wohl!
Und wenn wir für euch und unsere Zukunft fallen,
soll als letzter Gruß zu euch hinüberhallen:
Nun lebt wohl, ihr Menschen, lebt wohl!
Ein freier Deutscher kennt kein kaltes Müssen:
Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen!
Heinrich Lersch
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gruß
proxi
Deutsch-Südwestafrika
Der Hereroaufstand - Die Schlacht am Waterberg
"... Nach hier eingetroffenen Telegrammen haben die Hereros durch Einschließung Okahandja und durch die Zerstörung der Eisenbahnbrücken bei Osona, etwa drei Kilometer südöstlich von Okahandja, sowie durch Unterbrechung der Telegraphenverbindungen mit Windhuk die Feindseligkeiten eröffnet ... Wegen der durch den Ernst der Lage sofort gebotenen Maßnahmen schweben zwischen den beteiligten Ressorts Verhandlungen." Dieses durch das "Wolffsche Bureau" veröffentlichte Telegramm schreckte wie ein Blitz aus heiterem Himmel in der Frühe des 14. Januar 1904 die Gemüter in Deutschland höchst unbehaglich aus ihrer kolonialen Gleichgültigkeit auf. "Wie ist das möglich? - wo liegen die Ursachen zu dieser so unerwartet kommenden Empörung?" - das war in der Heimat die allgemeine Frage die bei diesen so unerwartet kommenden Nachrichten. Verständlich waren sie nur dem Kenner der geschichtlichen Entwicklung der eingeborenen Bewohner Südwestafrikas.
Ursprünglich war Südwestafrika (das heutige Namibia) von Buschmännern und Bergdamaras bewohnt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolgte von Nordosten her über den Okawangofluß die Einwanderung der Hereros und kurz darauf von Süden her über den Oranje in mehreren Zügen die der Hottentottenstämme. Der Name "Hottentotten" ist eine zeitgenössische Bezeichnung für das Volk der Nama. Holländische Siedler gaben ihnen, ihrer eigentümlichen Sprache wegen, den Namen "Hottentotten" (Stotterer). Sie selbst bezeichnen sich als Khoi-Khoi (die wahren Menschen) oder als Nama - nach ihrem Siedlungsgebiet Namaqualand, das wiederum nach einem Herrscher aus grauer Vorzeit benannt ist. Zu Begin des 19. Jahrhunderts folgten die Afrikaner-, Bersabaer- und Witboi-Hottentotten. Den kriegerischen Stämmen der Einwanderer gelang es schnell, die ursprünglichen Bewohner des Landes zu unterjochen und teilweise auszurotten. Zwischen den Hereros und den "Hottentotten" kam es zu jahrzehntelangen Kriegen. Anfangs waren die Hereros im Vorteil, als aber Ende der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts Hendrik Witboi die Führung übernahm, konnten die "Hottentotten" das Gleichgewicht einigermaßen wieder herstellen.
1899-1902:
Aus den Niederlanden stammende Siedler (Buren) hatten im Süden Afrikas zwei unabhängige Staaten, Transvaal und den Oranje-Freistaat, gegründet. Als große Goldfunde immer mehr britische Einwanderer aus der Kapkolonie nach Transvaal lockten, verschlechterten sich die Beziehungen zusehends. Zudem hatte Großbritannien stets Sorge, die deutschfreundlichen Buren-Republiken würden auch enge militärische Verbündete des Hauptkonkurrenten Deutschland werden. Als britische Soldaten die Goldgebiete besetzten, forderten die Burenrepubliken ultimativ den Rückzug des Militärs. Da die Briten nicht reagierten, kam es im Oktober 1899 zum Krieg. Nach anfänglichen militärischen Erfolgen der Buren gerieten diese Anfang 1900 in die Defensive und gingen zu einem Guerillakrieg über. Der Führer der britischen Armee, Lord Kitchener, antwortet mit der Taktik der verbrannten Erde, rund 30 000 burische Farmen wurden zerstört und die dort lebenden Bewohner wurden in Konzentrationslager gesperrt. Infolge der unwürdigen Lebensbedingungen in diesen Lagern starben dort über 42 000 Menschen (hauptsächlich Frauen und Kinder). Großbritannien verlor in diesem Krieg über 22 000 Soldaten, die Buren 7 000 Kämpfer. Der Krieg wurde finanziell und moralisch zum Debakel für Großbritannien, da die Weltöffentlichkeit aufseiten der Buren stand. Die niederländische Königin Wilhelmina bat sogar Kaiser Wilhelm II. im Interesse der Buren zu intervenieren, was dieser aber aus verständlichen Gründen ablehnte. Im Mai 1902 mussten sich die Buren endgültig geschlagen geben. Nach diesem Krieg waren in Südafrika sehr große Mengen an Waffen und Munition vorhanden. Später verkauften britische Händler u.a. 20 000 - 30 000 moderne Gewehre an die Hereros in Deutsch-Südwestafrika.
Anfang 1904 - Beginn des Hereroaufstandes:
Zu Beginn des Jahres 1904 leben nicht mehr als 4500 Weiße (mehr als die Hälfte waren Deutsche) in Deutsch-Südwestafrika, einem Land, das 1½-mal so groß, wie das Deutsche Reich in den Grenzen bis 1914 war. 1897 vernichtete eine große Rinderpest nahezu den gesamten Viehbestand der Eingeborenen, dadurch ging auch den Hereros ihre wirtschaftliche Grundlage im Land verloren. Da die Viehherden der weißen Siedler rechtzeitig geimpft wurden, waren deren Verluste an Vieh wesentlich geringer. Die Hereros hatten aber die überlebenden Tiere geschickt im Land verteilten und so erholten sich die Viehbestände relativ schnell. Nun hatten aber einige Häuptlinge der Hereros im Norden der Kolonie große Landflächen an vorwiegend deutsche Siedler verkauft, die Hereros nutzten diese aber weiter als Weideland für ihre immer größer werdenden Vieherden. Diese und andere wirtschaftlichen Probleme führten zu massiven Spannungen zwischen den Hereros und den Einwanderern. Gouverneur Leutwein berichtete dem Kolonialamt in Berlin von den Sorgen und Problemen, aber nichts tat sich. Noch einmal wanden sich "Herero-Großleute" an den deutschen Gouverneur, mit der Bitte, ein großes Hereroreservat von Otjituepa bis Omitava zu bilden. Mit der Losung "Ich kämpfe - tötet alle Deutschen!" begann der Aufstand, erst zwei Tage später änderte Hererokapitän Samuel Maharero seinen Befehl um in: "... tötet keine Frauen, Kinder oder Missionare, keine Buren und Engländer". Es kam zu Plünderungen deutscher Siedlungen und teilweise brutalen Morden an rund 150 (mache Quellen schreiben von 123) Deutschen, darunter auch 5 Frauen. Deutsche Soldaten wurden unter "viehischen Martern zu Tode gebracht", so beschreibt das Buch "Rust: Krieg und Frieden im Hereroland" die Ermordung eines gefangenen deutschen Offiziers durch Hereros folgendermaßen: "... dann kamen die Ohren an die Reihe, und als sie diese abgeschnitten, stachen sie dem noch Lebenden die Augen aus ..." Ebenfalls wurden viele Angehörige des im Norden lebenden Damara-Volkes von den Hereros ermordet.
Deutsch-Südwestafrika - zerstörte Wagenbauerei (zeitgenössische Postkarte)
Anfangs versuchen die Schutztruppen vergeblich den Hereros Herr zu werden; nur 766 deutsche Soldaten standen, einigen tausend gut bewaffneten Kämpfern der Hereros entgegen. Die Hereros gingen sogar in die Offensive, schlossen zeitweise Okahandja und Windhuk ein, zerstörten die Eisenbahnbrücke bei Osana und brachten den Deutschen eine Niederlange nach der anderen bei. Von außerhalb des Schutzgebietes war für absehbare Zeit keine Hilfe zu erwarten. An Kriegsschiffen befand sich in erreichbarer Nähe nur das Kanonenboot "Habicht". Bei einer Besatzungsstärke von 130 Mann und mangels Ausrüstung mit eigentlichen Landungsgeschützen konnte das Eingreifen des Schiffes keine entscheidende Wirkung haben. Die aus Eingeborenen bestehende Schutztruppe in Kamerun war zur Hilfeleistung nicht geeignet, vermochte aber wenigstens mit Waffen, Munition und sonstigen Vorräten auszuhelfen. In der Heimat bestand eine zur schnellen Unterstützung der Schutztruppe geeignete Formation nicht. Außerordentliche Verstärkungen mussten, ebenso wie der alljährliche Ersatz, erst durch Aufgebot von Freiwilligen aus der ganzen Armee zusammengestellt werden, was nicht ohne Zeitverlust und andere Nachteile geschehen konnte. Schneller verwendungsbereit waren die beiden Seebataillone, die aber nach Stärke und Organisation nicht ausreichend und nicht genügend geschult waren für überseeische Unternehmungen größeren Stils. So war die Kolonie zunächst wenigstens für längere Zeit auf ihre eigenen militärischen Hilfsmittel angewiesen. Gouverneur Leutwein übertrug die militärische Führung Hauptmann Franke.
Verteidigung von Hohewarte gegen Hereros (zeitgenössische Postkarte)
11. und 12. August 1904 - "Die Schlacht am Waterberg":
Das 20 km breite und 50 km lange Waterberg-Plateau östlich von Otjiwarongo erhebt sich rund 200 Meter aus der umgebenden Ebene und besteht aus porösem Sandstein. Die Umgebung besteht aus unübersichtlichem Buschland.
Am Waterberg gab es keine "Schlacht", es gab isolierte, viele Kilometer auseinander liegende Gefechte mit unterschiedlichem Erfolg, die bei Hamakari fast in eine Katastrophe für die Schutztruppe geendet wären. Die Deutschen hatten am Waterberg-Plateau ca. 1600 Soldaten (auf deutscher Seite kämpften auch "Witbois-Hottentotten" und "Bastards", auch andere Stammesangehörige befanden sich unter den Hilfstruppen) konzentriert und nach ihren eigenen Angaben waren ihre Verluste "verhältnismäßig groß", teilweise waren ganze Abteilungen eingeschlossen. Die Artillerie blieb meist stecken, kam nur selten zum Einsatz und schoss manchmal sogar auf die eigenen Leute. Nach Schätzungen von Hauptmann Bayer waren 3000 - 5000 Hereros in der Umgebung des Waterberg-Plateaus versammelt. Sie verloren ihre Kämpfer mehr durch Krankheiten und Gefangenahme, weniger im Kampf mit der Schutztruppe selbst. Die Kämpfe zogen sich über zwei Tage hin, teilweise gingen die Hereros zu Gegenangriffen über. Nach mehreren Gefechten unbesiegt, brachen sie auf und zogen mit ihren Familien (nach realistischen Schätzungen 12 000 - 30 000 Menschen) und Vieherden nach allen Seiten ab. Die kaiserlichen Truppen waren nicht in der Lage sie aufzuhalten, oder zu verfolgen, weil ihr größter Teil seine Pferde verloren hatte, erschöpft oder erkrankt (viele deutsche Soldaten litten an Typhus und Cholera) war. Der vorgesehene Einschließungsring war längst nicht geschlossen, zudem wurden die Absichten der Deutschen von den Hereros schon frühzeitig durchschaut. Da die Briten den Hereros Asyl zugesagt hatten (unter der Bedingung, dass sie die Kämpfe nicht in ihre Kolonien tragen würden), wollte die Mehrheit der am Waterberg versammelten Hereros ins (300-400 km entfernte) britische Betschuanaland (heutiges Botswana) und so zogen sie (mitten in der Trockenzeit) in Etappen und in Gruppen getrennt nach Süden und Südosten. Nur 20 Tote wurden in den verlassen Stellungen von den Deutschen gefunden.
General von Trotha sieht am 12. August von einer Verfolgung der Hereros vorerst ab, vielmehr hoffte er"...daß der Feind, wenn er nicht allzu scharf gedrängt würde, sich vielleicht am Omuramba-u-Omatoko wieder setzen und es dann möglich sein würde, ihn bald von neuem zu fassen."
Am 13. August schicke von Trotha einzelne Abteilungen Kundschafter aus, der General "hatte verboten, Frauen und Kinder zu töten, allen Männern jedoch, die bewaffnet der Truppe in die Hände fielen, hatten ihre letzte Stunde geschlagen." Die, auf deutscher Seite, unter Leutnant von Berneck kämpfenden Witbois ("Hottentotten") spürten lediglich eine kleine Gruppe versprengter Hereros auf und es kam zu einem kurzen Feuergefecht.
Am 14. August "stiegen ernste Zweifel auf, ob es überhaupt gelingen würde, mit den aufs äußerste erschöpften Pferden in dieser Gegend ohne Wasser und Weide den in rastloser Eile fliehenden Gegner noch einzuholen"..."Der mit Sicherheit drohende Verlust an Mannschaften und Vieh stand in keinem Verhältnis zu dem an sich wenig wahrscheinlichen, völlig ungewissen Erfolg."
Am 15. August wurde die Abteilung Estroff-Heyde bei Omatupa "plötzlich von drei Seiten von starken Hereromassen angegriffen, die in dem außerordentlich dichten Busch unbemerkt an die Sicherungsposten herangekommen waren."..."Das Gefecht hatte den Deutschen fünf Tote und sieben Verwundete gekostet, darunter zwei Offiziere von diesen kamen zwei Tote und sechs Verwundete auf die nur noch 26 Reiter zählende 5. Kompanie."
Am 16. August marschierte Major von Estorff in südliche Richtung, nach kurzem Kampf erbeutete er "300 Stück Rinder und 600 Stück Kleinvieh. An den Wasserstellen lag zahlreiches verendetes Vieh und wie Gefangene aussagten, hatten die Hereros trotz eifrigsten Grabens daselbst kein Wasser finden können. Auch die deutsche Abteilung fand keines und mußte daher noch am selben Tage nach Omatupa zurückmarschieren."
So endeten die Kämpfe am Waterberg.
General von Trotha, nach ihm müßten noch viel mehr Strassen und Plätzen benannt werden.
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gruß
proxi
irgendwie hatte ich ja schon lange, diese bohrenden fragen nach dem WARUM!
es sind milliarden €'s die sie haben wollen, für eine 100 jahre alte geschichte.
das kennen wir doch irgendwo her, deshalb auch immer dieses aufgepusche von wild erfundenen zahlen und die darstellung der grausamen deutschen.
das die linken, alt68er und generell alle deutschnlandhasser mit einstimmen in das gegreine ist wie selbstverständlich.
in der sendung kam auch zum ausdruck, daß es sich um eine verkettung von mißverständnissen handelte. aber wenn es gegen deutschland geht, ist einer bestimmten klientel jedes mittel recht.
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gruß
proxi
ist dies eine art diskriminierung durch die spd/"grünen" regierung, gegenüber den anderen volksstämmen in namibia???
WIECZOREK-ZEUL IN NAMIBIA
Deutschland entschuldigt sich für Kolonialverbrechen
Entwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul war den Tränen nahe. In Namibia bat sie die Herero um Vergebung für die Verbrechen der deutschen Kolonialherren. Das war mehr, als die Nachfahren der Opfer des ersten deutschen Völkermordes erwartet hatten - und weniger als sie erhofft hatten.
Okakarara - Zum 100. Jahrestag der Niederschlagung des Herero-Aufstands in Namibia hatte Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) bei Okakarara an den zentralen Gedenkfeiern teilgenommen. Bei der Gelegenheit entschuldigte sie sich für den von deutschen Soldaten begangenen "Völkermord". Es war das erste Mal, dass ein Mitglied einer deutschen Regierung sich offiziell für das Massaker an rund 70.000 Menschen entschuldigte. Bislang wurde der Terminus penibel vermieden, da befürchtet wurde, er könnte "entschädigungsrelevant" (Außenminister Joschka Fischer) sein. Der Oberhäuptling der Hereros erklärte nach der Entschuldigung nach Angaben des Bundesentwicklungsministeriums, er werde eine Entschädigungsklage gegen Deutschland fallen lassen. Ein AP-Reporter, der am Samstag die Gedenkfeier am Waterberg verfolgte, berichtete dagegen, die Hereros wollten einen Rückzug der Klage lediglich in Erwägung ziehen.
Die Grausamkeiten, die bei der Niederschlagung des Aufstands von Truppen des deutschen Kaiserreichs begangen wurden, würde man heute als Völkermord bezeichnen, sagte die Ministerin. Sie wies auf den "kolonialen Wahn" hin, der einst in deutschem Namen Gewalt, Diskriminierung, Rassismus und Vernichtung Tür und Tor geöffnet habe. "Alles, was ich gesagt habe, war eine Entschuldigung der deutschen Regierung." Nach diesen Worten spendeten die Zuschauer lautstark Beifall. "Das ist es, worauf wir sehr lange gewartet haben", sagte der namibische Minister für Rehabilitierung, Hifikepunye Pohamba.
Die Gedenkfeier fand am Waterberg statt, wo es vor 100 Jahren zur Entscheidungsschlacht zwischen den kaiserlichen Besatzungstruppen unter General Lothar von Trotha und den Volksgruppen Herero und Nama gekommen war. Während der Zeremonie spielten Hereros Szenen des Aufstands und der Unterdrückung ihres Volkes durch die deutschen Kolonialherren nach. General von Trotha hatte 1904 die vollständige Auslöschung des Stammes angeordnet.
Statt individuelle Entschädigungen zu leisten, wolle Berlin die Entwicklungszusammenarbeit mit Namibia fortsetzen, erklärte Wieczorek-Zeul. Deutschland unterstützt Namibia, die ehemalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika, nach Angaben des Entwicklungsministeriums jährlich mit 11,5 Millionen Euro. Gemessen an der Bevölkerungszahl seien dies die höchsten Entwicklungsleistungen in ganz Afrika.
Nach der Gedenkfeier eröffnete Wieczorek-Zeul ein von Deutschland finanziertes Kulturzentrum, in dem Geschichte und Lebensweise der Hereros dargestellt werden. Am Sonntag traf sie zu Gesprächen über Maßnahmen gegen Aids mit der namibischen Gesundheitsministerin Libertina Amathila zusammen.
für deren persönliche schuldgefühle kann kein mensch. dies ist eine sache des psychologen. die masse der deutschen fühlt sich nicht schuldig, an den opfern der selbstverteidgung unserer kolonialtruppen.
ihre private "entschuldigung" könnte sich vor den us-gerichten, als sehr negativ auswirken, auf unseren hochverschuldeten staatshaushalt. (forderungen von 40mrd. €, stehen zur disposition)
als ob eine wohlstandslinke über die damaligen verhältnisse urteilen kann. aber frau zeul hier gibt es auch noch viel arbeit, im anschließenden text. bitte machen sie doch die nachfahren, der durch das germanische schwert umgekommenen slawen ausfindig.
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II. Die Sachsen und die Slawen
Die vom Fehmarnsund landeinwärts bis hinter die ostholsteinische Seenplatte reichende Halbinsel wird „Wagrien“ genannt. Der Name ist germanischen (wahrscheinlich dänischen) Ursprungs und bedeutet „Meeranwohner“ (von Wagwariosz).
Die Sachsen waren der letzte germanische Stamm, der im Zuge der Völkerwanderung in unserer Region eintraf.
Etwa ab dem fünften Jahrhundert n. Chr. wanderten auch diese weitgehendst südwärts ab. Dort siedelten sie in Westfalen, Engern und Ostfalen. Ihr Siedlungsgebiet dehnt sich nach Südwesten bis an das Siegerland, im Osten an die Elbe bis nach Magdeburg und im Südosten bis nach Thüringen aus. Die sächsischen Stämme der Holsaten, Dithmarscher und Stormarn jedoch blieben bis in die heutige Zeit nördlich der Elbe.
Um 450 n. Chr. werden Sachsen und Angeln von britischen Kelten um militärische Unterstützung gegen die Schotten gerufen. Auf Britannien herrschte seit Abzug der Römer 50 Jahre zuvor ein Machtvakuum. Im Anschluss folgte eine große Wanderbewegung von Sachsen und Angeln nach Britannien. Die Artussage berichtet von der anschließenden Eroberung Britanniens durch Sachsen und Angeln. Die Grafschaften in Südengland haben bis heute die alten Namen bewahrt (Wessex, Essex, Sussex).
Auf dem Festland prallten die wandernden Sachsen im Süden nun auf das erstarkende Frankenreich, das wiederum nach Norden drängte. Die Franken benannten dieses Volk nach deren Hauptwaffe, dem Kurzschwert (= sax), „Sachsen“. Sie selber führen die (Bart-)Wurfaxt (= francisca) und wurden bereits von den Römern „Franken“ genannt.
Nach lange schwelenden Konflikten besiegte der Franke Karl der Große die südelbischen Sachsen 786 bei Verden. Um die überlebenden Sachsen kontrollieren zu können, mussten sie sich taufen lassen. Trotzdem erschien es Karl unmöglich, dieses Gebiet von Süddeutschland aus dauerhaft zu befrieden. Das Sachsengebiet an der Elbe sollte entvölkert werden. Tausende siedelte Karl in das fränkische Kerngebiet um. Über viertausend (einige Quellen sprechen vom Zehnfachen), die sich weigerten, ließ Karl in Verden köpfen. Mit der Taufe von Herzog Wittekind waren die südelbischen Sachsen „befriedet“.
Den Eindruck, den die Sachsen vom Frankenkönig und späteren Kaiser Karl hatten, lässt sich einem alten Gebet entnehmen, dass auf Pergament verfasst in einer Urne in Harzburg gefunden wurde. Darin heißt es auf sächsisch:
Hilli krothi Woudana,
ilp osk un osken pana Witekin ok kelta
of ten aiskena Kareluiti ten Slakatenera.
Ik kif ti in ur tu scapa un tat rof.
Ik slakte ti all fanka up tinen iliken Artisberga.
Heiliger, großer Wotan!
Hilf uns und unserem Hauptmann Wittekind, auch den Unterfeldherren,
gegen den abscheulichen Karl, den Schlächter.
Ich gebe (opfere) dir einen Auerochsen, zwei Schafe und den Raub.
Ich schlachte dir alle Gefangenen auf deinem heiligen Hirschberge (Harzberge).
Im Paderborner Archiv befindet sich ein Gefolgschaftseid des Unterführers Otto, welchen dieser Karl im Jahre 786 nach der Schlacht leistete:
Hilken matik konnink Karelo,
ik tin vanken Oddo, pana of thousand,
vorsaki ten krotten Woudana belta up Artisbarko.
So ok all min godmanni ok krisknekti to kerstene.
Al min sittoma ok rekto is in thin will ok anda.
We bit die otmode um Levens ok friedoms.
We will oldena bi Gotto almaktik ten vater, ten son, ton illiken ost,
so we nu lernet, ok an ti, os nadik konik.
Heiliger, mächtiger König Karl.
Ich, dein Gefangener Otto, Hauptmann über Tausend,
entsage dem großen Wotansbild auf dem Hirsch(Harz)berge.
So (sollen) auch alle meine Untertanen und Kriegsknechte zu Christen (werden).
All mein Besitztum und Recht ist in deinem Willen und in deiner Hand.
Wir bitten dich demütig um Leben und Freiheit.
Wir wollen halten bei Gott dem allmächtigen Vater, dem Sohn und dem heiligen Geist,
so (wie) wir nun lernten, (und) auch an dir, unserem gnädigen König.
Das nächste Treffen Karls galt 12 Jahre später den nordelbischen Sachsen. Er verbündete sich mit den slawischen Obodriten und Polaben im heutigen östlichen Schleswig-Holstein. Auf dem Sventanafeld (= heiliges Feld, im Quellgebiet der Schwentine) bei Bornhöved kam es 798 n. Chr. zur Schlacht. Unter einem fränkischen Feldherrn schlugen die Slawen die Aufgebote der Holsaten, Stormarn und Dithmarscher. Um 804 n. Chr. waren auch die nordelbischen Sachsen durch Karl „befriedet“.
Doch wer waren die Slawen? Als erster hat Adam von Bremen um 1057 - etwa hundert Jahre später der Priester Helmold von Bosau in seiner berühmten Slawenchronik - die Stammesstrukturen im Ostseeraum beschrieben. Die mittelalterliche Geschichtsschreibung nannte sie "slavi" = Heiden.
Obgleich seine Beschreibung noch ganz im Zeichen des beschränkten mittelalterlichen Weltbildes stand, nannte Helmold zahlreiche Stämme mit ihren Siedlungsgebieten, so die Obodriten, Polaben, Pomoranen und viele mehr als „heidnische“ Stämme. Von den Polen wusste er, dass sie bereits Christen waren. Ebenso die Russen. Er beschreibt die Christianisierung der Russen nach oströmischem, orthodoxen Vorbild. Doch sie unterschieden sich nicht nur in ihrem Glauben von den germanischen Stämmen. Die deutschen und die slawischen Sprachen könnten trotz ihrer Urverwandtschaft unterschiedlicher kaum sein.
Die Ostsee nannte Helmold das „Skythische Meer“. Die Skythen waren aber ein kleinasiatisches Volk. Damals wurde angenommen, dass die Ostsee eine direkte Wasserverbindung zum Schwarzen Meer hatte. Vermutlich hatte Helmold wohl von den Handelswegen der Wikinger gehört, die das schwarze Meer mit ihren Langschiffen über die russischen Flüsse erreicht haben.
Die Slawen vom Stamm der Obodriten (Alternative auch Abodriten) sind den abwandernden Sachsen nach Ostholstein gefolgt. Sie wanderten etwa ab dem achten Jahrhundert n. Chr. aus Mecklenburg in den Raum Lübeck ein und siedelten in der folgenden Zeit in ganz Ostholstein. Die Sachsen nannten sie „Wenden“ oder nach der ostholsteinischen Halbinsel „Wagerwenden“. Die Obodriten wählten Oldenburg als ihren Fürstensitz und erweiterten die Befestigungen erheblich. Die „Alte Burg“ in Oldenburg ist um 680 n. Chr. in ihrer Grundanlage noch von Sachsen errichtet worden. Die Ausmaße der slawischen Festung sind noch heute sehr gut zu erkennen und es lohnt immer ein Besuch im Wallmuseum. Die Anlage ist das bedeutendste Bauwerk dieser Zeit in Ostholstein.
Als weitere Hauptburgen bauten sie Lubice (Alt-Lübeck) an der Schwartaumündung und Plune (Plön) im Plöner See, sowie Liutcha (s. u. Lütjenburg) am Großen Binnensee aus. Ein weiterer Slawenstamm, die Polaben (= Elbslawen), befestigte Ratzeburg zu ihrer Hauptburg.
Auch südlich der Elbe wanderten slawische Völker ein. Sie besiedelten das Wendland (im heutigen Landkreis Lüchow-Dannenberg) und große Teile der Lüneburger Heide. Im Wendland wurde noch im 17. Jahrhundert eine slawisch-deutsche Mischsprache nachgewiesen. Im Süden zogen sie über die Lausitz nach Sachsen und Thüringen, besetzten sogar große Gebiete Frankens. In Österreich siedelten sie in der Steiermark.
Nachdem die slawische Wanderung auch im Norden zum Stillstand kam, bildete sich ein obodritisches Königreich mit der Mecklenburg bei Wismar als Königssitz. Im mittleren Schleswig-Holstein trafen die Slawen auf die Stammesgebiete der nordelbischen Sachsen. Es kam zu ersten schweren Auseinandersetzungen um den Siedlungsraum.
Im Norden erstarkte ein neuer Gegner, die Dänen. Um 800 n. Chr. machte eine Wikingerflotte die slawische Handelsmetropole Reric bei Wismar dem Erdboden gleich. Damit schalteten sie den größten Konkurrenten für ihre neu gegründete Stadt Haithabu (heute noch im Ortsnamen Haddeby) an der Schlei aus. Für die nächsten zweihundert Jahre sollte Haithabu der bedeutendste Handelsplatz des Ostseeraumes bleiben.
Zurück zu Karl und seinen Plänen nach der Schlacht bei Bornhöved:
Die Sachsen sollten nach niedersächsischem Vorbild deportiert werden, die Slawen erhielten so das gesamte nordelbische Gebiet zur Besiedlung. (Deportierte nordelbische Sachsen gründeten z.B. Elbingerode am Harz). Dieses Vorhaben wurde jedoch nicht völlig umgesetzt. Im Jahre 814 starb Karl, 816 n. Chr. kam es zum Bündnisbruch mit den Slawen. Der Fürst der Obodriten wurde in Starigard (sl., Oldenburg i.H.) gefangen genommen und vor den Aachener Reichstag gebracht. Die Pläne für das nordelbische Gebiet wurden geändert. Die Holsaten, Stormarn und Dithmarscher sollten nördlich der Elbe verbleiben dürfen, wenn sie sich weiter missionieren ließen.
Die Slawen erhielten Wagrien und das Gebiet von Ratzeburg bis zur Elbe gegen eine Zinsabgabe. Damit waren sie in das Reich eingegliedert. Bereits Karl befahl die Errichtung des „limes saxoniae“, einer Grenzziehung zwischen den slawischen Obodriten und Polaben einerseits und den nordelbischen Sachsen andererseits. Als Reichsgrenze nach Norden legte er die Eider fest.
Nach dem Chronisten Helmold von Bosau verlief der Limes:
- von Kiel ausgehend an der Eider entlang südwärts
- weiter zwischen Bornhöved und dem großen Plöner See
- folgte dann der Trave bis nach Bad Oldesloe
- und knickte schließlich nach Süden an die Elbe ab.
gelb: Sachsen (Holsaten, Stormarn, Dithmarscher)
blau: Slawen
rot: (Nord-)Friesen
grün: Dänen
Von einer befestigten Grenze nach römischem Vorbild hatte dieser „limes“ jedoch nur den Namen. Er wurde von der Elbe bis nach Kiel durch den riesigen Urwald „Isarnho“ gebildet, ein Niemandsland, welches nicht betreten (besiedelt) werden durfte. Ein Relikt dieser Grenze sind der Sachsenwald und die Waldgebiete am Bungsberg. Noch im 17. Jahrhundert war auch der heutige Kreis Plön sehr waldreich. Nach alten Buchführungen des Gutes Rantzau, zwischen Plön und Lütjenburg an der Kossau gelegen, wurden um diese Zeit noch jährlich 4000 Schweine in den umliegenden Wäldern nur mit Eicheln und Bucheckern gemästet. Helmold berichtete auch von der früheren Besiedlung dieses Waldes, denn zahlreiche alte Besiedlungsspuren, wie etwa Mühlendämme, wären zu seiner Zeit noch erkennbar gewesen.
Das slawische Gebiet im Osten des Limes (eigentlich aber erst östlich des Bungsberggebietes) war zu dieser Zeit größtenteils kultiviert und waldlos. Lediglich bei Putlos gab es noch bedeutenden Wald, wie Helmold beschrieb. Bei Putlos lag auch das bedeutendste slawische Heiligtum des Gottes Prove, ein umzäunter Eichenhain. Vicelin, der Apostel der Slawen, ließ es zerstören.
Die großen Wanderbewegungen waren durch Karl eingedämmt. Das weite Grenzgebiet trennte die Germanen und Slawen noch 300 Jahre, bis Ostholstein im 12. Jahrhundert wieder deutsch besiedelt wurde.
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III. Die deutsche Besiedlung Ostholsteins
Während der ersten Phase der Besiedlung ab etwa 1130 n. Chr. unter Adolf v. Schauenburg kamen die deutschen Siedler bis nach Plön, Eutin und Süsel (bei Neustadt i.H.). Der Raum um Lütjenburg und Oldenburg war noch ausdrücklich slawisches Rückzugsgebiet.
Nachdem dieses Gebiet durch Überfälle mecklenburgischer Slawen mit Verwüstungen bis nach Hamburg keine Ruhe fand, führte Heinrich von Badwide, der „interims-Graf“ von Holstein und Günstling der Welfenherzöge, einen Winterfeldzug gegen das Slawengebiet Lütjenburg-Oldenburg. Nun wurde auch diese Region deutsch besiedelt. Um eventuelle Aufstände der slawischen Bevölkerung zu verhindern, setzten die alsbald zurückgekehrten Schauenburger Grafen „Lokatoren“ in dieses Gebiet. Diese organisierten die Besiedlung und erbauten sich kleine Befestigungen (Turmhügelburgen). Die slawische Bevölkerung wurde den neuen Herren zinspflichtig. Diese Lokatorenfamilien bildeten den Grundstock des entstehenden nordelbischen Adels. Nach den anfänglichen schweren Militärschlägen gegen das slawische Rückzugsgebiet Lütjenburg - Oldenburg, muss man sich die Besiedlung als mehr oder weniger friedliches Miteinander, teilweise als Vermischung vorstellen. Eine totale Vertreibung oder Vernichtung der Slawen in Ostholstein hat nicht stattgefunden.
Die deutschen Siedler kamen wohl hauptsächlich aus Holstein, aber auch aus dem südelbischen Herzogtum Sachsen, hier vor allem aus Westfalen. Zur Urbarmachung der großen Sumpfgebiete warb man außerdem erfahrene Wasserbauer bei den (sächsischen) Flamen (Holland/Belgien) und den Friesen an. In geringerer Anzahl kamen Siedler auch aus Hessen. Familiennamen wie Westphal, Haß, Hess (Hesse), Freese, Saß (Sachse) oder Flemming (Flame) weisen heute noch auf die ursprüngliche Herkunft dieser Familien, zum Beispiel Wendt deutet auf eine slawische Wurzel.
Auch die mit der Besiedlung belehnten Adligen (Lokatoren) kamen neben (West-)-Holstein aus Engern, Westfalen, Lippe oder Ostfalen und Sachsen-Anhalt. Doch nicht nur deutsche, auch einheimische slawische Adlige wurden als Lokatoren eingesetzt, zum Beispiel die Familien v. Quaals und Pogwisch, ein Beleg für die Vermischungstheorie. Auch die späteren Mecklenburger Herzöge waren Slawen, sie regierten noch bis 1918.
Aus diesem Gemisch bildete sich eine neue niederdeutsche Sprache, das holsteinische Platt. Noch heute kann man die Dialekte in den einzelnen Regionen unterscheiden. So kann man noch erkennen, dass die Siedler der Probstei ursprünglich wohl überwiegend aus Westfalen, die späteren Siedler auf Fehmarn vor Allem aus Dithmarschen kamen. In der Hansezeit wurde Platt die Kaufmannsprache, die im gesamten Nord- und Ostseeraum in den Handelszentren gesprochen wurde. Das Platt ist demnach das eigentliche „sächsisch“, mit einer starken Verwandtschaft nach England, Holland und Dänemark. Mit Platt konnte man sich noch bis zur Sprachreform der Gebrüder Grimm im 19. Jhdt. (die vorhergehende Reform durch Luther war nicht so einschneidend) in diesen Ländern problemlos verständigen.
Weiterhin deuten die zahlreichen übernommenen slawischen Orts-, Gewässer und Flurnamen auf eine Vermischung der Bevölkerung hin. Als germanisches Relikt aus der Zeit vor der Völkerwanderung stammt eigentlich nur noch der Name der großen Halbinsel Wagrien (germ. = Wagwariosz – Meeranwohner), die Obodriten übernahmen diesen Namen und nannten sich selbst Wagrier, im Gegensatz zu den Pomoranen ( slawisch = Meeranwohner) - Pommern.
Von den bis in das Jahr 1500 n. Chr. erwähnten Orten sind ein Viertel der Namen slawischen Ursprungs, die Hälfte hat deutsche Namen und der Rest setzt sich aus Mischformen zusammen. Auch noch nach 1500 wählte man für Neusiedlungen in sechs Prozent der Fälle slawische Flurnamen.
Slawen und Deutsche siedelten anfangs selten am gleichen Ort. Es entstanden sehr häufig „Zwillingsdörfer“ mit dem gleichen Namen, unterschieden durch den Zusatz „dudeschen – deutsch“ und „wendisch“, oder „Groß- und Klein“. Diese Trennung hat sich bis heute in zahlreichen Beispielen erhalten, so z.B.:
- Gut Rantzau (slawisch) und Dorf Rantzau (deutsch)
- Nüchel und Kirchnüchel
- Alt-Harmhorst und Neu-Harmhorst
- Klein-Schlamin und Groß-Schlamin
Ab 1350 n. Chr. trat eine drastische Klimaveränderung ein. Im Winter erfroren die Schafe auf dem Feld. Ergiebige Regenfälle im Sommer und Herbst ließen die Ernten verrotten. Dann wiederum anhaltende Dürren ohne eine Tropfen Regen von April bis Oktober. (El Niño im Mittelalter?) Auf Missernten folgten Hungersnöte und immer wieder die Pest. Diese Phase des Niedergangs sollte im gesamten Ostseeraum 150 Jahre andauern.
Im Jahre 1500 n. Chr. war die Bevölkerung in Ostholstein auf ein Drittel geschrumpft, 65 Ortschaften und hunderte Höfe liegen allein im heutigen Kreis Plön wüst. Einige junge Städte wie z.B. Grube bei Dahme im Kreis Ostholstein verloren ihr Stadtrecht. Die Bevölkerung Lütjenburgs war so dezimiert, dass die Stadt aufgegeben und bei Hohwacht neu erbaut werden sollte. Obwohl es dazu nicht kam, gab der dänische König und holsteinische Herzog Christian IV. aus dem Hause Oldenburg die Stadt als Erbbesitz an die Rantzaus auf Neuhaus. Diese bauten Lütjenburg wieder auf, das Färberhaus ist das verbliebene Zeichen aus dieser Zeit. In Lütjenburg ist diese Phase mit dem „beschnittenen“ Stadtrecht noch immer ein Ärgernis. Ohne die Rantzaus hätte sich die Stadt aber höchstwahrscheinlich nicht mehr erholt.
Wegen fehlender Neusiedler gliederten die Lokatorenfamilien die wüst liegenden Ortschaften und Höfe in ihre Bewirtschaftung ein, die großen Gutsbezirke entstanden. Diese Besiedlungsform mit großen Gutsanlagen und Pächter- und Arbeiterdörfern ist bis heute vorherrschend. Allein die Probstei als Besitz des Preetzer Klosters und das Dorf Kaköhl als Besitz des Lübecker Domkapitels behielten ihren „freien“ Status.
Um diese „Anmaßung“ verstehen zu können, muss man sich vor Augen halten, dass die Lokatorenfamilien Ostholstein nach der Eroberung von den Slawen als ihren rechtmäßigen Besitz ansahen. Die Siedler bekamen demnach ihre Höfe von den Lokatoren als „Lehen“ - auch wenn sie anfangs praktisch abgabenfrei waren - so wie die Lokatoren ihre Güter als Lehen vom Holsteinischen Grafen bekamen.
Als der dänische König und holsteinische Herzog Christian IV. den Landadligen 1542 eine eigenständige Rechtsprechung auf ihrem Land versicherte, gerieten die Bauern jedoch in eine vollkommene Abhängigkeit von ihren Landherren. Die Hofabgaben und die Dienstbarkeiten wurden stark erhöht, die Landbevölkerung an ihren Wohnsitz gefesselt. Die weitere Folge war das „Bauerlegen“, die Enteignung und Eingliederung der letzten freien Bauernhöfe in die adligen Güter. Hatte das Gut Helmstorf 1623 noch ungefähr dreißig Höfe, waren diese 1715 komplett verschwunden, deren Land in das Gut eingegliedert.
Erst mit dem Gedankengut der französischen Revolution erfolgte, neben klar wirtschaftlichen Überlegungen, bei den Grundherren ein gedankliches Umschwenken. Das Wirtschaften mit Abhängigen wurde mehr und mehr unproduktiv. Die Einstellung der abhängigen Landbevölkerung findet ihren Ausdruck in folgendem Vers:
Verfällt mein Haus, verreckt mein Vieh,
ja, lässt mein Herr mich gar krepieren,
so wird nur er dabei verlieren.
Wer nichts besitzt, verlieret nie!
Der Erste, der aus diesem Verfall Schlüsse zog, war 1798 Hans v. Rantzau auf Ascheberg. Er teilte die Fläche seines Gutes auf, und schaffte daraus ungefähr 60 Pächterstellen. Die Pacht wurde so bemessen, dass ein guter Teil des erwirtschafteten Mehrgewinns dem wirtschaftenden Pächter in die Tasche floss. Auf diese Weise stieg der Gewinn des Gutes Ascheberg durch den Produktivitätszuwachs innerhalb kurzer Zeit um das Vierfache. Dieses Beispiel machte schnell Schule. Zahlreiche neue Pächterhöfe entstanden, und es kamen auch wieder Neusiedler in das Land. Zu erkennen sind diese Höfe heute noch an den Namensinitialen der Grundherren im Giebel.
Natürlich blieb das Land weiterhin im Eigentum des Grundherren. Noch 1928 wurde am Reichsgerichtshof in letzter Instanz eine Klage der Pächter auf Landeigentum abgewiesen. Erst in den dreißiger Jahren (!) des 20. Jahrhunderts erhielt die Masse der Pächter das von ihnen bewirtschaftete Land als Eigentum und war somit endgültig „frei“.
Durch die Bauernbefreiung Ende des 18. Jahrhunderts und die große Anzahl Neusiedler nach dem zweiten Weltkrieg hat sich schließlich die ländliche Besiedlung zum heutigen Bild gewandelt.
ich fühle mich schuldig....:) bitte bestraft uns, wenn auch 1100 jahre später, wir werden an alle osteuropäer zahlen, achso da gab es ja noch die eu.
da zahlen die deutschen ja sowieso schon 80%.
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gruß
proxi
Gruß BarCode
ich formuliere mal um, passend zum thema.
Aber auch die Hereros, die von der BRD sehr viel Unterstützung erhalten haben, könnten die Geschichte auch langsam mal Geschichte sein lassen - zumal in der 2. oder 3. Generation.
bar code ist ein weiser mann, wie recht er hat.
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gruß
proxi
ich fin
Dein Herero-Küsschen kannst du aber ohne mich austeilen - das interessiert wenige und dass da von denen noch was zu holen ist, glaube ich auch nicht.
Gruß BarCode
Und:
"Statt individuelle Entschädigungen zu leisten, wolle Berlin die Entwicklungszusammenarbeit mit Namibia fortsetzen, erklärte Wieczorek-Zeul. Deutschland unterstützt Namibia, die ehemalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika, nach Angaben des Entwicklungsministeriums jährlich mit 11,5 Millionen Euro. Gemessen an der Bevölkerungszahl seien dies die höchsten Entwicklungsleistungen in ganz Afrika."
Und jetzt sag mir noch, wo sie das einklagen wollen und wie.
Gruß BarCode
Der Geschichtenerzähler vom Waterberg
Lionel Moroua ist Touristenführer am Waterberg, im Naturschutzgebiet führt er Touristen zu Büffeln, Elefanten und Nashörnern. Zugleich ist er Filmer und Historiker seines Volkes, der Herero. Das geplante Kulturzentrum, von der deutschen Bundesregierung unterstützt, soll ihre Kultur bewahren helfen.
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Ort eines Völkermords: Der rote Tafelberg erhebt sich weit sichtbar aus der Dornbuschsavanne
Okakarara - Alles glüht vor Sonnenuntergang. Wenn die Abendsonne den Waterberg im Nordosten Namibias ins Visier nimmt, leuchtet er in Farbabstufungen von ockergelb bis violett. Wie ein Patronengürtel umkränzen steile Felsriffe das lang gezogene Plateau, das sich aus der Dornbuschsavanne heraushebt. Das Pastellblau des Himmels macht die Farbpalette komplett.
Das Abendlicht leuchtet so friedlich, dass man sich kaum vorstellen kann, dass hier vor mehr als 100 Jahren das begann, was Historiker als den ersten deutschen Völkermord bezeichnen. Namibia war deutsche Kolonie, als es im August 1904 nach Aufständen der Volksgruppen Herero und Nama am Waterberg zur entscheidenden Schlacht mit den kaiserlichen Besatzungstruppen kam. Die Aufständischen wurden geschlagen, die Überlebenden flüchteten in die nahe gelegene Omaheke-Wüste. Zehntausende ließen dort ihr Leben.
Wo einst erbittert gekämpft wurde, tummeln sich heute Touristen, die vor allem wegen der Tier- und Pflanzenwelt kommen. Das Besondere des tafelbergartigen Massivs ist sein Wasserreichtum - an 15 Stellen sickert Wasser aus natürlichen Quellen in den porösen Sandstein. So kann eine einzigartige Flora gedeihen, die viele Tiere anzieht. Im Jahr 1972 erklärte die Regierung das Plateau zum Naturschutzgebiet.
Giraffen, Büffel, Löwen und Nashörner
Heute ist ein besonderer Tag. "Wide und Tailor haben sich getrennt nach vielen Jahren", flüstert Lionel. Sie hätten sich einfach nicht mehr verstanden. "Deshalb müssen sie jetzt ihre eigenen Wege gehen", fährt Lionel fort, während er gemeinsam mit seiner Touristengruppe die beiden Rappenantilopen-Männchen beobachtet.
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Kudu-Antilopen: Das Plateau des Waterbergs wurde zum Naturschutzgebiet erklärt
Offiziell ist Lionel Moroua Touristenführer am Waterberg. Aber schon nach den ersten Kilometern mit ihm im Safari-Jeep offenbart er sich darüber hinaus als Geschichtenerzähler, Historiker, Dokumentarfilmer und Wildwart. Jahrelang seien Wide und Tailor gemeinsam durch das Land gezogen, erzählt Lionel. Doch nun sei es für beide Zeit, sich eine Herde mit Weibchen zu suchen.
"Insgesamt 380 Rappenantilopen haben wir hier", erklärt Lionel. Seit 17 Jahren macht der 38-Jährige Herero diesen Job. Er weiß genau, welche Tiere die Besucher auf seiner Pirschfahrt antreffen können: Eland, Kudu, Oryx, Damara Dik Dik, aber auch Giraffen, Büffel, Nashörner und Löwen. 90 verschiedene Säugetierarten kommen hier vor.
Vielen Tieren hat Lionel Namen gegeben, er sprudelt nur so die Charakteristika heraus. Da ist etwa der Büffel mit dem Namen "4 o'clock": "Der kommt täglich um vier Uhr zur Wasserstelle." Wide habe weit auseinander stehende Hörner, daher sein Name, und Tailor heiße so wegen seines kurzen Schwanzes, auf Englisch tail.
Roter Sand aus der Kalahari
Genauso vielfältig wie die Tierwelt ist der Pflanzenwuchs - die Bandbreite reicht vom buschigen Lavendelgras und Kudubusch bis hin zur Ringelhülsenakazie und dem weit ausladenden Feigenbaum. Auch Vogelliebhaber kommen auf ihre Kosten: Mehr als 200 Arten wurden am Waterberg entdeckt, darunter seltene Exemplare wie der Kapgeier, der Schwalbenschwanz-Bienenfresser oder der Bergzistensänger.
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Waterberg: Bis zu 1800 Meter hoch, 48 Kilometer lang und bis zu 16 Kilometer breit
Magma habe diesen Berg vor zweieinhalb Millionen Jahren geschaffen, erzählt Lionel. Und der rote Sand auf der Kuppe sei aus der Kalahari-Wüste im Osten herübergeweht worden. 48 Kilometer lang ist das Plateau und 8 bis 16 Kilometer breit. Es liegt an seiner höchsten Stelle 1800 Meter über dem Meeresspiegel. Von seinem Rand aus kann man in die Weite der Omaheke-Wüste blicken.
Der Krieg von 1904 und die Vertreibung in die Wüste sind weiterhin beherrschendes Thema bei den Herero Namibias. "Wir sprechen zu Hause jeden Tag darüber", sagt Lionel. Sein Großonkel Tjejo etwa habe während der Schlacht einen Kanonenwagen gestoppt. Allerdings hegt Lionel keinen Groll gegen die ehemaligen Kolonialherren: "Für mich sind die Deutschen Schwestern und Brüder." Ein Soldatenfriedhof am Fuß des Waterbergs erinnert an die gefallenen Deutschen.
Entschuldigung durch Wieczorek-Zeul
Vertreter der Herero hatten 2001 die Anerkennung des Völkermordes durch den Deutschen Bundestag sowie Wiedergutmachung gefordert. Im August 2004 kam es in Okakarara zur historischen Entschuldigung: In dem 60 Kilometer östlich vom Waterberg gelegenen Ort entschuldigte sich Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul für die Verbrechen der deutschen Kolonialherren. Nun entsteht hier ein kleines Kulturzentrum mit einem Museum, einer Freiluftbühne und einem Denkmal - auch die Bundesregierung unterstützt das Projekt.
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Friedhof deutscher Soldaten: Zehntausende Herero starben 1904 bei dem Massaker am Waterberg
Der Ort Okakarara selbst ist unauffällig. Es gibt eine Hauptstraße, zwei Supermärkte, etliche Bottle-Stores und Bars. "Hier herrscht fast 80 Prozent Arbeitslosigkeit", sagt Almut Hielscher, die Koordinatorin des Zentrums. Es soll Touristen anziehen, Arbeitsplätze schaffen und die Gegend insgesamt attraktiver machen. "Außerdem soll es Kultur und Geschichte der Herero wahren."
Lionel begrüßt das Projekt: "Das Zentrum wird mehr Entwicklung nach Okakarara bringen." Gemeinsam mit Freunden will er außerdem einen Film drehen über die Zeit vor, während und nach der Schlacht. Seine oberen vier Schneidezähne hat er entfernen lassen - ein Schönheitssymbol seiner Herero-Kultur. Außerdem will er zurück zu traditioneller Kleidung, Leopardenhaut tragen und Ochsenwagen fahren. Für Besucher möchte er traditionelle Herero-Hütten bauen: "Damit will ich meine Geschichte zurückbringen."
Von Christiane Schulte, gms
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