BANKEN als BLOCKWARTE für das Finanzamt! PFUI!


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Neuester Beitrag: 14.05.04 21:53
Eröffnet am:13.05.04 10:19von: proxicomiAnzahl Beiträge:24
Neuester Beitrag:14.05.04 21:53von: kiiwiiLeser gesamt:3.661
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4690 Postings, 8834 Tage proxicomiBANKEN als BLOCKWARTE für das Finanzamt! PFUI!

 
  
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13.05.04 10:19
Hektisches Auflösen von Konten bringt gar nichts

Finaler Schlag gegen das Bankgeheimnis

Von Alexandra Kusitzky

Thomas Spies schwärzt von Beruf Kunden an. Im Akkord. Suspekt sind dem Angestellten der Deutschen Bank alle, die auf einmal viel Geld haben.
"Wenn ein Kunde plötzlich 50 000 Euro überwiesen bekommt, obwohl sonst im Monat höchstens 10 000 Euro auf seinem Konto eingehen, dann zeige ich das an." Jedenfalls wenn weder er noch der Kundenberater sich einen Reim auf den Geldsegen machen können.

Spies ist der Geldwäschebeauftragte der Deutschen Bank. Er muss auffällige Geldflüsse der Kunden prüfen. Einen wie ihn hat jede Bank, der Gesetzgeber verpflichtet sie dazu. Die Banken müssen prüfen, ob Kundengelder vielleicht aus einem Verbrechen stammen, sonst machen sie sich selbst strafbar. Die Kredithäuser nehmen die Überprüfung ernst. Lieber melden sie eine Kontobewegung zu viel als eine zu wenig. Der Geldwäschebeauftragte einer der größten deutschen Sparkassen sagt: "Ich gebe jeden Tag eine Anzeige raus."

8 261 Verdachtsanzeigen registrierte das Bundeskriminalamt 2002. Neuere Zahlen gibt es noch nicht, aber Experten sind sich sicher, dass die Zahl weiter gestiegen ist. Die Anzeigen landen nicht nur beim Staatsanwalt, sie gehen von dort automatisch in Kopie an die Steuerfahndung und das Finanzamt des Verdächtigten. Und die Fahnder dort knöpfen sich jeden Fall vor - nicht nur bei Geldwäsche oder Drogenhandel, auch bei Schwarzgeld oder Schwarzarbeit.

Zwischen Banken und Finanzämtern herrscht ein weit breiterer Datenfluss, als sich die meisten Anleger vorstellen. Viele glauben, das Auf und Ab ihres Kontos bleibe stets verborgen, sie vertrauen auf das Stichwort Bankgeheimnis. Doch "vom Bankgeheimnis ist nicht mehr viel übrig, wenn es um Steuerfragen geht", sagt der Landshuter Steuerberater Thomas Küffner. Banken melden Daten, Finanzbeamte können sie umgekehrt ebenso gut von den Geldhäusern einfordern.

Was vom Bankgeheimnis heute noch übrig ist, schützt Anleger im Verhältnis zum Staat nur vor einem: Finanzämter dürfen ihre Betriebsprüfer nicht einfach in eine Bank schicken, um Kundenkonten zu filzen.

Das bestätigte jüngst der Bundesfinanzhof. Er stoppte eine übereifrige Betriebsprüferin: Sie hatte, bevor sie sich die eigenen Geschäfte der Bank ansah, zunächst die Auszüge des Giroausgangskontos für ein halbes Jahr verlangt. Auf diesen Auszügen hätte die Beamtin die Geldtransfers aller Kunden sehen können - Überweisungen ins Ausland, Bareinzahlungen, die zur Anlage in Festgeldern verwendet wurden; eben alles, was Kunden der Steuerhinterziehung verdächtig macht. Die Bank weigerte sich, die Richter gaben ihr Recht (VII R 28/01).

Doch das ist auch alles. In den Großbanken scannen Computerprogramme kontinuierlich die Kundenkonten. Gehen Einnahmen ein, die deutlich über den üblichen Monatssummen liegen, erhält der Geldwäschebeauftragte automatisch eine Meldung. Abweichungen von 200 Prozent und mehr sind verdächtig, vor allem wenn die Überweisung von einer Bank aus dem Ausland stammt. "Ebenso fallen Kunden auf, die häufig Kredite vorzeitig ablösen oder immer wieder Bargeld einzahlen, ohne dass es dafür einen ersichtlichen Grund gibt", sagt Peter Schurau, Geschäftsführer des Frankfurter Beratungsunternehmen Bearing Point.

Auf diese Weise geraten auch unbescholtene Kunden ins Visier. Kunden, deren ungewöhnliche Überweisungen einen ganz banalen, harmlosen Grund haben können. Doch das erfährt der Geldwäschebeauftragte nicht. Er darf nicht nachfragen. "Der Beauftrage darf den Kunden nicht über den Verdacht informieren", sagt Rainer Spatscheck, Anwalt bei der Kanzlei Streck, Mack, Schwedhelm in München. So regelt es das Gesetz. Sobald er auffällt, steht der Kunde unter der heimlichen Beobachtung der Banker. Die fragen nach. Nicht beim Kunden, sondern bei der Absenderbank, ob sie etwas weiß. "Geht es um Geldwäsche, gilt das Bankgeheimnis nicht", sagt Achim Diergarten, Geldwäschebeauftrager der Stadtsparkasse München. Bleibt es beim Verdacht, folgt die Meldung an die Behörden.

Die Finanzbeamten müssen nicht auf die Anzeigen der Banker warten. Sie können sich die Finanzen ihrer Steuerschäfchen auch so vornehmen. Interessieren einen Fiskalsachbearbeiter die Zinseinnahmen, Dividenden oder Aktiengewinne eines Bürgers, kann er ihn um seine Konto- und Depotauszüge bitten. Weigert sich der Steuerzahler - er ist schließlich nicht dazu verpflichtet, Bankunterlagen aufzubewahren - schreibt der Steuereintreiber an die Bank. Sie muss die Unterlagen herausrücken.

Die Krux dabei: Der Finanzbeamte kann den Steuerzahler aus dem Prozedere ausklammern und gleich bei der Bank anfragen, wenn er meint, die Korrespondenz mit dem Bürger habe ohnehin keine Aussicht auf Erfolg. "Woher der Beamte diese Einsicht bekommen soll, ist völlig offen", ärgert sich Steuerberater Küffner. Es regiert die Willkür.


Dass so wenige Steuerzahler unangenehme Überraschungspost vom Finanzamt erhalten, verdanken sie in erster Linie einem schnöden Zeitproblem. Die Beamten haben zu wenig Luft, um jeden zu überprüfen. Daher treten sie erst in Aktion, wenn ihnen in einer Steuererklärung eine grobe Ungereimtheit auffällt oder ihnen eine Anzeige auf den Tisch flattert - obwohl ihre rechtliche Handhabe weiter reicht.

Ein weiteres pragmatisches Problem schnüffelnder Beamten: Für eine Abfrage müssen sie zunächst die Konto- und Depotnummern des Steuerzahlers kennen. Michael Sell, Ministerialrat im Bundeskanzleramt: "Den Finanzbehörden fehlt die Verbindung zwischen Steuerpflichtigen und einem konkreten Konto oder Depot." Die meisten Steuerzahler helfen den Beamten allerdings unbeabsichtigt bei der Suche: Sobald sie einen Freistellungsauftrag für ein Konto oder Depot stellen, ist die Bankverbindung im Bundesamt für Finanzen registriert. Und von dort erfahren die Finanzbeamten alles, was sie wissen wollen.

Im April 2005 wird den Beamten das Nachforschen um noch einen Schritt erleichtert. Denn dann kann jeder im Finanzamt von seinem Arbeitscomputer aus bequem und online die gesamten Kontoverbindungen aller Steuerzahler abrufen. Nur "Kontostände und -bewegungen können auf diese Weise nicht abgefragt werden", klagt Sell. Doch das ist gar nicht notwendig, auch so kann sich ein ganz neues Bild für den Finanzbeamten ergeben: Hat ein Steuerzahler keine oder nur geringe Gewinne aus Börsengeschäften erklärt, aber sind unter seinem Namen mehrere Depots und Konten gelistet, wird der Beamte sofort misstrauisch.

Die Banken müssen sämtliche Nummern von Depots, Konten und Festgeldkonten ihrer Kunden melden. Dabei wird auch vermerkt, wann das Konto eröffnet wurde. Bei einer Auflösung der Bankverbindung wird ebenfalls Meldung gemacht. Sell: "Über eine Standleitung aktualisieren die Banken den Datenpool tagesaktuell."

Ein hektisches Auflösen von Konten und Depots noch in diesem Jahr, um Spuren zu verwischen, bringt nichts mehr. Denn auch das dürfte unangenehm auffallen. "Die Beamten werden einen Einblick in alle Kontendaten seit Anfang 2003 haben", sagt Thomas Höche, Geldwäscheexperte des Bundesverbands deutscher Banken. Die Institute mussten bereits zum 1. April 2003 der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) diese Bankdaten zur Verfügung stellen. Schon bisher können die Fahnder auf diese Daten zugreifen, wenn sie einen konkreten Verdacht auf Steuerhinterziehung haben. Ursprünglich waren die Dateien angelegt worden, um bei Bedarf schnell einen Überblick über die Konten mutmaßlicher Verbrecher oder Terroristen zu bekommen.

2005 wird jeder Finanzsachbearbeiter den Zugriff auf die Datenbank erhalten. "Wir sind die Hilfsarbeiter der Finanzämter", sagt der Deutsche-Bank-Geldwäschebeauftragte Spies resigniert. Seine Kollegen sehen das ebenso. Drei Viertel der von Bearing Point zum Thema befragten Banken betrachten schon die heutige Datenbank der BaFin als Aushöhlung des Bankgeheimnisses. Sobald jeder Finanzbeamte beliebig zugreifen kann, erleidet das Bankgeheimnis seinen vorletzten Schlag.

Den finalen Schlag wollen jetzt Politiker setzen. Hans Eichels Staatssekretärin Barbara Hendricks verkündete in einem "Handelsblatt"-Interview, eine Lockerung des restlichen Bankgeheimnisses werde "auf jeden Fall Gegenstand unserer Prüfungen sein". Wenn sie den Rest der Burgruine Bankgeheimnis schleifen will, bleibt ihr wenig zu tun. Sie kann höchstens noch das richterlich gestützte Verbot angreifen, dass Betriebsprüfer wahllos Akten aus der Bank herausschleppen. In fast allen anderen Punkten können Anleger ohnehin nicht mehr auf das Bankgeheimnis vertrauen.

Quelle: Wirtschaftswoche Nr. 014 v. 25.3.2004


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gruß
proxi
 

95441 Postings, 8721 Tage Happy EndNa, haste Angst

 
  
    #2
13.05.04 10:40
...dass da etwas bei Dir entdeckt wird? *lol*  

4690 Postings, 8834 Tage proxicomiWovor, ist wie im SOZIALISMUS! EICHELS STASI!

 
  
    #3
1
13.05.04 14:58
jeder weiß alles, über jeden.

STAATSTERRORISMUS IN FORM VON ÜBERWACHUNG!



furchtbar.....

die schweiz ist so schön frei.


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gruß
proxi

 

7336 Postings, 7991 Tage 54reabarbeitnehmer, das bedeutet einkommen

 
  
    #4
13.05.04 15:08
aus abhängiger beschäftigung, haben keine geheimnisse.

der arbeitgeber, die bank, die sozialversicherungen und das finanzamt sind über die einkommenshöhe informiert. die steuer wird sofort an der quelle abgezogen.

wieso ist das bei anderen einkunftsarten nicht auch so. ich dachte immer, alle wären vor dem gesetz gleich? ist aber nicht so. gewerbetreibende, freiberufler, vermieter, spekulanten und geldanleger verlangen das sonderrecht, das finanzamz bescheissen zu können. jetzt, wo diese sonderrechte langsam zerbröckeln, leben wir  unter staatsterrorismus? es sei allen empfohlen, das us-amerikanische finanz- und bankenrecht anzuschauen. es ist vobildlich. dort sind alle gleich und das finanzamt weiss alles.


 Salute 54reab - baer45: <a href=">www.baer45.de.vu">

 

1339 Postings, 9154 Tage EddieGläserne Bundestagsmitglieder

 
  
    #5
13.05.04 15:37
als die Bundestagsabgeordneten ihre Nebenverdiesnste
offenlegen sollten, hieß es: "wir" wollen doch keine
gläsernen MdB. Nein, nein das kommt nicht in Frage!

Aber den Steuerbürger will man bis auf's Hemd ausziehen.
Und das mal wieder mit einem riesen Verwaltungsapparat.

Wieviele Konten ich habe und was da drauf ist, geht den
Staat nichts an. Wir leben schließlich nicht in einem
Überwachungsstaat, wo jeder unter Generalverdacht steht
ein Terrorist oder Steuerhinterzieher zu sein.  

35 Postings, 7683 Tage EismannEingangsposting

 
  
    #6
13.05.04 16:09
Das Bankgeheimnis müßte nicht fallen, wenn sich alle Bürger an die Steuerehrlichkeit halten würden. Sich darüber zu beklagen, daß die Steuern in Deutschland zu hoch sind und gleichzeitig die nächste Überweisung für Schwarzgeldkonten vorzubereiten, halte ich für sehr vermessen. Wenn man mit dem vom Staat entgegengebrachten Vetrauen Mißbrauch betreibt, kann die logische Konsequenz nur der Entzug des Vertrauens sein.
Steuerhinterziehung ist eine Straftat und muß genauso verfolgt werden wie der Autofahrer, der eine rote Ampel überfährt.
Die Wirtschaftswoche ist die Bravo für Manager.  

5698 Postings, 8170 Tage bilanzProxicomi

 
  
    #7
13.05.04 16:31
Stimme Dir voll zu.
In der Schweiz wird jetzt das Bankgeheimnis in die Bundesvervassung gemeiselt.
Die Regierung und das Parlament sind dafür.  

7985 Postings, 7753 Tage hotte39Die letzten beißen die Hunde ...

 
  
    #8
13.05.04 16:33
, und zwar die, die ihre Konten noch in Deutschland haben, weil es sich bei ihnen nicht lohnte, ihr Geld ins Ausland zu bringen. In meinem Bekanntenkreis gibt es Leute, die haben ihr Geld schon vor mehr als 10 Jahren ins Ausland geschafft. Nach Luxemburg, Österreich und in die Schweiz. Anlass war, glaube ich, die Einführung der Zinsabschlagsteuer.

In meinem Fall war es so, dass ich ganz selten über die Freigrenze kam.

Ich plädiere dafür, in allen Fällen sofort nach Auszahlung die Zinsen und Dividenden zu  besteuern, wie es bei den ausländischen Aktien üblich ist. Bei der Steuererklärung muss man dann aber auch die Verluste geltend machen bzw. gegenrechnen können. Woran scheiterte das bisher?

Gruß Hotte

 

12850 Postings, 8353 Tage Immobilienhaiist klar bilanz

 
  
    #9
13.05.04 16:34
wenn einem das wasser bis über den kopf steht und nur noch die spitze des strohhalms zum atmen rausguckt, dann ist es kurzfristig einfacher nen neuen strohhalm auf den alten zu stecken anstatt schwimmen zu lernen...die frage ist, wieviele strohhalme habt ihr noch...  

5698 Postings, 8170 Tage bilanzImmobilienhai

 
  
    #10
13.05.04 16:43
Der Schweizer Einzelhandel hat im März 2004, 4,4 Prozent zugelegt genüber in3/03!
Die Konsumlust steigt!
Das ist kein Strohhalm, das ist Aufschwung.

Und übrigens entscheiden wir über unsere Gesetzte alleine, die lassen wir uns von aussen nicht nicht aufdrängen.

Wenn die Schweiz unter Wasser ist, dann ist Deutschland schon längst ersoffen.

"lol"

 

7336 Postings, 7991 Tage 54reabEU einigt sich mit den Eidgenossen

 
  
    #11
13.05.04 16:45
ZINSSTEUER

EU einigt sich mit den Eidgenossen

Die EU-Staaten haben mit der Schweiz eine Einigung im Streit über die Einführung einer einheitlichen Zinsbesteuerung Anfang 2005 erreicht.
 
Brüssel - Regierungsvertreter der EU-Staaten hätten in Brüssel eine Einigung erzielt, sagte ein Sprecher der irischen EU-Ratspräsidentschaft am Donnerstag. Vor allem Luxemburg hatte zuletzt Bedenken gegen den Schutz des Bankgeheimnisses in der Schweiz geltend gemacht. Damit sei der Weg für ein Spitzentreffen mit der Schweiz am Mittwoch kommender Woche frei, um eine Einbeziehung der Schweiz in das Steuersystem für EU-Bürger zu erreichen.

Nach jahrelangem Streit will die EU vom kommenden Jahr an Steuerbetrug mit einem einheitlichen Zinssteuersystem bekämpfen. Vor allem Deutschland erhofft sich davon hohe Mehreinnahmen.


 

12850 Postings, 8353 Tage Immobilienhaimerke bilanz...

 
  
    #12
13.05.04 16:46
hohlkörper können nicht untergehen....

und dein toller einzelhandelsaufschwung...nix wachstum, preiserhöhung bei den grundnahrungsmitteln, gewisse güter des täglichen bedarfs sind nicht substituierbar...aber das merkst du in deiner selbstherrlichkeit nicht, wie dich andere abzocken...  

21799 Postings, 9124 Tage Karlchen_IOch bilanz

 
  
    #13
13.05.04 16:52
Wenn die EU beschließt, dass peinlich genau zu kontrollieren ist - jeder LKW und jeder Güterzug, dann wollen wir mal sehen, wem zuerst das Wasser zum Halse steht. Die EU braucht die Wirtschaft der Schweiz nicht - aber ob die Schweiz die Wirtschaft der EU braucht?

Es geht nur darum: die selben Spielregeln für alle.

Also muss das weg:

Vor allem mit ihrer Weigerung, bei Verdacht auf Steuerhinterziehung internationale
Rechtshilfe zu leisten, fördert die Schweiz aktiv den Zustrom von steuerhinterzogenen
Geldern. Und obwohl der Druck aus dem Ausland steigt und eine deutliche Mehrheit der
Schweizer Bevölkerung durchaus für eine Lockerung des Bankgeheimnisses bei Verdacht
auf Steuerhinterziehung ist, meinte der 2003 zurückgetretene Bundesrat Kaspar Villiger
stur: „Das Bankgeheimnis ist nicht verhandelbar.“ Zur Zeit bemühen sich rechtsbürgerliche Politiker sogar, das Bankgeheimnis in der Verfassung zu verankern.  

7336 Postings, 7991 Tage 54reabBankgeheimnis

 
  
    #14
13.05.04 16:53

Druck auf Bankgeheimnis hält an

Das Schweizer Bankgeheimnis kommt unter Druck. Schliessfachraum der Bank Leu in Zürich (Bild key).

Artikelübersicht
Letzte Aktualisierung: 13. Mai 2004

Der Vertragsentwurf über die Zinsbesteuerung zwischen der EU und der Schweiz (PDF-Datei; ab Seite 8).

tsf. Bisher hat sich der hartnäckige Kampf um das Bankgeheimnis gelohnt. Nach jahrelangem Verhandlungspoker zwischen der Schweiz und der EU über die Besteuerung von Zinserträgen haben die EU-Finanzminister am 3. Juni 2003 einem Schweizer Kompromissvorschlag zugestimmt. Zur Eindämmung der Kapitalflucht sieht die EU einen automatischen, länderübergreifenden Informationsaustausch unter den Steuerämtern vor. Aus Rücksicht auf das Bankgeheimnis wehrte sich die Schweiz erfolgreich gegen diese Informationspolitik. Die EU akzeptierte ihr Gegenangebot einer Quellensteuer, deren Einnahmen weitgehend dem Steuersitzland des Anlegers zufliessen sollen. Bankkunden bleibt es offen, anstelle des Steuerrückbehalts einer Meldung an ihre Steuerbehörden zuzustimmen. Damit können Länder wie die Schweiz, aber auch Luxemburg, Österreich oder Liechtenstein am Bankgeheimnis festhalten.

Trotz der Einigung bleibt der Finanzplatz nicht vor Angriffen auf das Bankgeheimnis sicher. So hat die Schweiz im Rahmen der Bilateralen Verhandlungen mit der EU dafür zu sorgen, dass nicht durch die Hintertür des Schengen/Dublin-Abkommens eintritt, was zuvor am Hauptportal der Zinsbesteuerungs-Verhandlungen abgewiesen wurde. Überraschend hat zudem die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) eine nächste Offensive auf den Finanzplatz Schweiz lanciert. Sie will Steuerprivilegien, welche die Schweiz ausländischen Holdings anbietet, als "schädlichen Steuerwettbewerb" ins Visier nehmen. Noch ist offen, ob die OECD die Schweiz - wie angedroht - auf eine schwarze Liste von Ländern mit schädlichen Steuerpraktiken setzt. Die Schweiz wartet ab und schliesst ein Veto gegen eine solche Liste nicht aus.

Das Dossier Neue bilaterale Verhandlungen behandelt neben den Diskussionen um das Bankgeheimnis weitere Themenbereiche im Rahmen der neuen bilateralen Verhandlungsrunde zwischen der Schweiz und der EU.

 

7336 Postings, 7991 Tage 54reabEU bekommt einheitliche Zinssteuer

 
  
    #15
13.05.04 17:01
EINIGUNG MIT DER SCHWEIZ

EU bekommt einheitliche Zinssteuer

Die EU-Staaten haben mit der Schweiz eine Einigung im Streit über die Einführung einer einheitlichen Zinsbesteuerung Anfang 2005 erreicht.
 
Brüssel - Damit ist die letzte Hürde für eine einheitliche Zinsbesteuerung ausländischer Kapitalerträge aus dem Weg geräumt. Dies verlautete am Donnerstag aus diplomatischen Kreisen in Brüssel.

Den Angaben zufolgen einigten sich die Botschafter der 25 EU-Staaten darauf, dass die Schweiz bei der Rechtshilfe im Fall von Steuerhinterziehung eine Ausnahmeregelung erhalten soll. EU-Länder wie Luxemburg sollen dabei künftig nicht schlechter gestellt werden und denselben Regeln unterliegen.

Wie es weiter hieß, stimmten Frankreich und die Niederlanden dem Kompromiss nur mit großen Bedenken zu. Beschlossen werden muss die Position der EU von den Außenministern, die am kommenden Montag in Brüssel zusammen kommen. In diplomatischen Kreisen wurde aber davon ausgegangen, dass die Minister geschlossen zustimmen würden.

Bei einem Gipfeltreffen zwischen der EU und der Schweiz am 19. Mai sollen dann die bilateralen Verhandlungen abgeschlossen werden. Damit ist der Weg frei für den Beitritt der Schweiz zum Schengen-System. Zudem kann die EU-Richtlinie zur Zinsbesteuerung ausländischer Kapitalerträge wie geplant Anfang 2005 in Kraft treten.

Mehr dazu in Kürze bei SPIEGEL ONLINE.
 

5698 Postings, 8170 Tage bilanz54reab

 
  
    #16
13.05.04 17:17
Ich finde die Einigung über die Zinsbesteuerung gut, nur das ganze Paket beinhaltet auch den freien Personenverkehr mit Schengen, Betrugsbekämpfung und andere weniger wichtige Dossier.
Was ausgeklammert ist, ist Steuerhinterziehung, das ist kein strafbares Delikt in der Schweiz und die Banken müssen auch keine Auskünfte erteilen.(Auch für uns gilt das)
Das Bankgeheimnis bleibt weiterhin bestehen und wie Karlchen 1 richtig sagt wird dieses mit grosser Warscheinlichkeit in die Verfassung aufgenommen.
Die Schweiz hat sich gut verkauft, vor allem weil sie darauf bestand, dass das Zinsbesteuerungsabkommen nur im Rahmen der Gesamt-Bilateralen II unterschrieben wird.
Die EU wollte die Zinsbesteuerung alleine unterschrieben haben, um dann neue Forderungen gegenüber der Schweiz in Sachen Schengen und anderen Dossiers zu erheben.
Dadurch das die EU die Zinsbesteuerung unbedingt wollte war die Regierung in Bern in einer komfortablen Ausgangslage und konnte der EU wesentliche Konzessionen abringen.
Die Milliarde Franken für fünf Jahre an die neuen EU-Oststaaten tut nicht weh, bezahlte die Schweiz diesen Ländern vor ihrem EU-Beitritt wesentlich mehr an Entwicklungshilfe, die wurde gestrichen.
Nun müssen die meisten dieser Dossier noch vors Volk und das wird eine harte Nuss für die Regierung.
Es scheint, dass der Verhandlungspoker für die Schweiz aufgegangen ist. Wir werden sehen, wenn der Text der Bilateralen II vorliegt.
 

7336 Postings, 7991 Tage 54reabwarten wir den text ab bevor wir urteilen.

 
  
    #17
13.05.04 17:24
in einem zwischenstand hatte die schweiz schon bezüglich direkter steuern und steuerhinterziehung nachgegeben. auch soll es zu jederzeit nachverhandlungen geben können (bei der weiterentwicklung des eu-rechtssystem). aber den endgültigen  stand weiß ich noch nicht.  

5698 Postings, 8170 Tage bilanz54reab

 
  
    #18
13.05.04 17:32
Die EU wollte unbdingt dieses Zinsbesteuerungsabkommen,ohne die Schweiz hätte sie es nicht durchsetzen können.
Dadurch war die Schweiz in einer guten Ausgangslage.
Luxemburg und Oesterreich sind natürlich Trittbrettfahrer der Schweiz, ich verstehe das, sind sie doch weiterhin so in einer komfortablen Lage in der EU.

Nun ich bin froh, dass es so kommen wird und sicherlich auch gut sein wird.

Jetzt kannst Du ja mit Deinen zwei schönen Gläsern rot und weiss im nächsten Posting anstossen.
 

129861 Postings, 7676 Tage kiiwiiWir brauchen die Blockwarte; sie müssen mithelfen,

 
  
    #19
13.05.04 18:16
denn:

Beim Fiskus führt oft der Fehlerteufel Regie

Bei einigen Ämtern Fehlerquoten von über 50 Prozent
- Nord-Süd-Gefälle bei der Qualität - Viele vertrauen dem Finanzamt blind


von Dorothea Siems


Berlin  -  Jeder siebte Steuerbescheid in Deutschland ist falsch. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung, die das Bonner Forschungsinstitut Europressedienst im Auftrag von "Capital" durchgeführt hat. Zwischen den einzelnen Bundesländern wurden dabei erhebliche Unterschiede festgestellt.

In Deutschland gibt es offensichtlich auch bei der Qualität der Finanzämter ein Nord-Süd-Gefälle. Am besten schnitten die Behörden in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen ab. Am unteren Ende der Skala stehen dem Test zufolge Niedersachsen, Thüringen und Brandenburg. Bei einigen Ämtern seien Fehlerquoten von bis zu 50 Prozent festgestellt worden, rügen die Tester. Als Sieger kürten sie das Amt in Hamburg-Harburg. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Bad Salzungen in Thüringen und Geldern in Nordrhein-Westfalen. Das schlechteste Amt fanden die Forscher im sächsischen Riesa. Nur wenig besser wurde Koblenz (Rheinland-Pfalz) und Altenburg (Thüringen) bewertet. Für die Untersuchung der 572 Finanzämter befragte das Bonner Institut Steuerberater und Lohnsteuerhilfevereine sowie Privatpersonen.

Kritik übten die Tester an der in der Regel zu langen Bearbeitungszeit. Im Durchschnitt verschickten nur 11,4 Prozent der Dienststellen einen Einkommensteuerbescheid bereits innerhalb von vier Wochen. Fast 40 Prozent der Finanzämter benötigten dafür zwischen vier und acht Wochen, knapp die Hälfte sogar länger als zwölf Wochen. Sehr viel schneller sind die Beamten jedoch, wenn der Steuerpflichtige eine Frist versäumt: In diesen Fällen mahnen laut Erfahrung der Befragten, mehr als die Hälfte der Ämter nach spätestens 14 Tagen.

Für den Steuerpflichtigen haben die großen Qualitätsunterschiede der Ämter gravierende Folgen. Da es offensichtlich kein einheitliches Vorgehen der Steuerverwaltung gibt, hängt die Festsetzung der zu zahlenden Einkommensteuer stark vom zuständigen Finanzamt ab. Die Befragten monierten, dass der Kenntnisstand der Finanzbeamten über Gesetze, Urteile oder Erlasse von Amt zu Amt verschieden sei.

Als häufigsten Fehler beklagten mehr als zwei Drittel der Befragten, dass Ausgaben nicht anerkannt worden seien. Mehr als 50 Prozent nannten Übertragungsfehler; 42 Prozent monierten, dass Freibeträge und Pauschalen nicht berücksichtigt worden seien.

Immerhin jeder zweite Steuerzahler überprüft seinen Bescheid, jeder vierte lässt ihn sogar von Steuerberatern oder der Lohnsteuerhilfe prüfen. Doch fast 20 Prozent vertrauen dem Finanzamt blind; sechs Prozent gaben an, den Bescheid nicht zu verstehen.

Mit rund 70 Prozent hat die große Mehrheit der Steuerbürger noch nie Einspruch gegen einen Bescheid des Finanzamtes eingelegt. Knapp 30 Prozent jedoch widersprachen - davon fast 24 Prozent mit Erfolg.

Großzügig gehen die meisten Finanzämter (82 Prozent) mit Fristen und Fristverlängerungen um. Kritik übten die Befragten hingegen an der Art und Weise, wie Finanzbeamte Betriebsprüfungen durchführen. 43 Prozent gaben an, die Prüfung sei einseitig auf die Erzielung höherer Steuereinnahmen ausgerichtet. Gerade mal ein Drittel aller Privatpersonen nimmt für die Steuererklärung keine Hilfe in Anspruch. Zwei Drittel hingegen benötigen Unterstützung: durch Steuerberater (42 Prozent), amtliche Erläuterungen (38 Prozent), Software (21 Prozent) oder Verwandte und Bekannte (32 Prozent). Neun Prozent suchen einen Lohnsteuerhilfeverein auf.

Schlechte Noten bekommt auch die Steuerpolitik der Bundesregierung: Von der Steuerentlastung, die zum Jahreswechsel in Kraft trat, merken die meisten Steuerzahler wenig: 45 Prozent sehen keine Veränderung, 30 Prozent fühlen sich sogar stärker belastet. Jeder zweite hält das gesamte Steuersystem zudem für ungerecht.

WELT/Artikel erschienen am 13. Mai 2004  

95441 Postings, 8721 Tage Happy EndWas ist denn das für ein Test gewesen???

 
  
    #20
13.05.04 18:24
In Deutschland gibt es offensichtlich auch bei der Qualität der Finanzämter ein Nord-Süd-Gefälle. Am besten schnitten die Behörden in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen ab. Am unteren Ende der Skala stehen dem Test zufolge Niedersachsen, Thüringen und Brandenburg.

Seit wann liegt NRW im Süden und Thüringen im Norden???


42 Prozent monierten, dass Freibeträge und Pauschalen nicht berücksichtigt worden seien.


Die werden doch normalerweise automatisch mit dem Rechenprogramm berücksichtigt.

Als häufigsten Fehler beklagten mehr als zwei Drittel der Befragten, dass Ausgaben nicht anerkannt worden seien.

Die Nichtanerkennung von Ausgaben ist ja wohl noch kein Fehler - nur, wenn sie anerkannt hätten werden müssen.
 

129861 Postings, 7676 Tage kiiwiilt. Welt von "Capital veranlasst:

 
  
    #21
13.05.04 20:02

http://www.welt.de/data/2004/05/13/277211.html

Zu Nord und Süd: Wahrscheinlich hat sich gerade das Erdmagnetfeld umgepolt.
Alles eine Frage des Standpunkts.

Und aus Bonner Sicht ist des eh alles Wurst. Hauptsache Bonn liegt am Rhein.  

129861 Postings, 7676 Tage kiiwiiHäbbi: Du fühlst Dich doch hoffentlich nicht in

 
  
    #22
13.05.04 20:04
Deiner Berufsehre gekränkt !?  

9 Postings, 7606 Tage ZwerghaseLöschung

 
  
    #23
13.05.04 20:19

Moderation
Zeitpunkt: 02.02.09 22:41
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß

 

 

129861 Postings, 7676 Tage kiiwiiich glaub, ich hab´s jetzt: der häbbi ist auf´m

 
  
    #24
14.05.04 21:53
Finanzamt.
Entweder als Leiter oder Pförtner, sonst könnte er nicht soviel posten jeden Tag.
Und ziemlich schreibt man ohne "h", genau wie dämlich und nämlich.
Denn wer nämlich mit "h" schreibt, der ist dämlich. Das gleiche gilt für "ziehmlich" und "dähmlich" .  

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