US-Börsenbrief (iWatch Free) vom 23.04.04


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    #1
25.04.04 13:55
übernehme mal diese Aufgabe für Herrn Rübensalat, der uns immer damit versorgt hat...

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i W A T C H . F R E E

                  - US-BOERSENBRIEF -
          4. Jahrgang - Ausgabe 17 (23.04.2004)
    ______________________________________________

         DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1616-1521

    Erscheinungsweise: woechentlich Freitag/Samstag
        * Bitte Schriftart Courier einstellen *
 (-;______________________________________________;-)

                      I N H A L T

01. IWATCH ABSTRACT
02. RUECKBLICK: POFF - TASER-BLASE ZERPLATZT, AUTOS UND OEL
03. AUSBLICK: ROHSTOFFE, OEL, GOLD und US-DOLLAR IM KONTEXT
04. LESERFRAGEN
   FRAGE 1: NORTEL
05. TRADINGIDEEN UND BILANZ
06. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
07. CHARTTECHNIK DOW JONES, NASDAQ & GOLD
08. BROKER- UND HANDELSPLATTFORMEMPFEHLUNGEN
09. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
10. AN-/ABMELDUNG

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01. IWATCH ABSTRACT
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Liebe Boersenfreunde,

Die Aktienboerse sucht eine neue Richtung. Alan Greenspan ver-
wirrt wieder einmal mit nichtssagenden Formulierungen und in
China scheint der Boom zu einem Ende zu kommen. Alles truege-
rische Zeichen?

Heute hat Ihr Autor im Ausblick die verschiedenen Komponenten
Oel, Gold, Rohstoffe allgemein, als auch die Zinsentwicklung und  
den US-Dollarkurs unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind
interessante Ideen fuer die kommenden Monate.

Sind Nortels Bilanzierungsunregelmaessigkeiten Grund genug, das
Unternehmen aus Vorsicht zu meiden? Dieser Frage wird im Kapitel
04 - Leserfragen nachgegangen.

Der Mai naehert sich und die Boersenweisheit "Sell in May and go
away" kommt auf den Tisch. In den kommenden Wochen werden daher
die Tradingideen mit besonders kritischem Auge betrachtet.

Viel Anregendes bei der Lektuere wuenscht

Stephan Heibel


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02. RUECKBLICK: POFF - TASER-BLASE ZERPLATZT, AUTOS UND OEL
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Index      Aenderung z.  Aenderung z.   22.04.     Aenderung
            52/W-Tief     52/W-Hoch   Schlusskurs  zum 15.04.
Internet            77%       -3%        157,07       2,79%
S&P 500             29%       -2%      1.139,93       0,98%
Nasdaq              44%       -6%      2.032,91       1,54%
Nasdaq-QQQ          39%       -5%         36,92       2,13%
Dow Jones           26%       -3%     10.461,20       0,61%
Gold                18%       -8%        392,30      -1,49%
Oel                 49%       -6%         33,39      -1,27%
30-Jahr Anl         26%       -6%          5,19      -0,01
Volatilitaet         6%      -39%         14,61      -1,13
Euro-Dollar         10%       -7%          1,19      -0,01

Als ich Ihnen letzten Freitag im iWatch das Unternehmen Taser  
(TASR) vorstellte, notierte der Kurs noch bei $100. Am Montag
erreichte der Aktienkurs ein All-Time-High bei $128,3, in den
letzten drei Tagen ist der Kurs um 40 % auf $77 gefallen. Mace
Sec. Intl. (MACE. $4,8) notiert inzwischen 67,5 % unter seinem
Hoechstkurs von vor einer Woche, Ipix (IPIX, $8,09) fiel gar 70
% zurueck.

Da hatte Ihr Autor ja ein recht gutes Haendchen mit dem Zeit-
punkt meiner Warnung. Aber glauben Sie nicht denjenigen, die be-
haupten, sie haetten zu diesen Hoechstkursen verkauft: Der Ab-
sturz kam ebenso ploetzlich wie unerwartet. Wir betrachten diese
Achterbahnfahrt lediglich als Unterhaltung und Lehrstueck ueber
die Willkuer der Boerse ... oder glauben Sie, dass fundamentale
Aenderungen der Grund fuer die ploetzlichen Bewertungsabschlaege
der Unternehmen von 40 %, 67,5 % oder 70 % sind?

Ein Leser machte Ihren Autor darauf aufmerksam, dass die Dar-
stellung der handelbaren Aktien nicht ganz korrekt war: Durch
vermehrte Leerverkaeufe wird die Anzahl der handelbaren Aktien
letztlich erhoeht, und nicht vermindert. Das heisst, je staerker
die Anzahl der leerverkauften Aktien ansteigt, desto schneller
waechst die Anzahl der handelbaren Aktien an.

Im Umkehrschluss heisst dies, dass bei einer sich vermindernden
Anzahl von leerverkauften Aktien die Anzahl der handelbaren Ak-
tien sinkt. Die Schlussfolgerung ist jedoch die gleiche: In den
letzten Wochen haben sich Leerverkaeufer verstaerkt eindecken
muessen, dieser Short Squeeze fuehrte zu dem exorbitanten Kurs-
anstieg der Taser-Aktien.

Ist damit die Taser-Blase zerplatzt?

Die Charttechnik sieht noch keinen Bruch des Aufwaertstrends.
Taser war so stark gestiegen, dass selbst ein Rueckschlag von 40
% den intakten Aufwaertstrend noch nicht gefaehrdet. Allerdings
ist der Grund fuer den starken Kursanstieg, wie bereits letzte
Woche erlaeutert, nun nicht mehr gegeben: Die Shortquote hat
sich drastisch verringert (gedrittelt). Ich koennte mir also
vorstellen, dass Taser in den kommenden Tagen seinen Aufwaerts-
trend, der aktuell bei rund $77 verlaeuft, nach unten durch-
bricht. Naechstes Ziel waeren dann $59, anschliessend $48.


Ford (F, $15,77) und General Motors (GM, $48,84) haben in dieser
Woche herausragend gute Quartalsergebnisse vermeldet. Bei Ford
war die positive Ueberraschung so gross, dass selbst Chairman
Bill Ford aus seiner Ueberraschung keinen Hehl machte: Endlich
habe bei Ford das Automobilgeschaeft wieder einmal mehr ver-
dient als die Finanzdienstleistungen, verkuendete er voll Freu-
de.

Und tatsaechlich: Der Gewinn je Aktie war mit 96 Cent nicht nur
besser als von Analysten und auch von Ford selbst erwartet, son-
dern mehr als doppelt so hoch, wie erwartet. Aehnlich sah es bei
General Motors aus, wenngleich dort das extrem gute Ergebnis
massgeblich durch das Chinageschaeft erzielt wurde.

General Motors verdiente $2,25 statt der erwarteten $1,78. Ohne
das Chinageschaeft waere der Gewinn allerdings nicht einmal halb
so gross gewesen.

Beide Automobilaktien vollfuehrten einen Freudensprung, Aktio-
naere ergoetzten sich an den Fruechten der gelungenen Restruk-
turierungsmassnahmen der letzten vier Jahre.

Ist damit nun tatsaechlich der Turnaround geschafft? Warten nun
wieder rosige Zeiten auf die Automobilaktien?

Meiner Einschaetzung nach nicht. Vielmehr handelte es sich wohl
um einen einmaligen Sondereffekt. Inzwischen sind die Zinsen in
den USA seit langem auf einem Rekordtief. Aggressive Finanzie-
rungsangebote haben die Nachfrage nach Automobilen aufrecht er-
halten. General Motors wirbt derzeit mit einem Angebot, dass
schon fast unserioes klingt: Kaufen Sie ein Auto zu $20.000,
dann erhalten Sie einen Kredit von uns, bei dem Sie in den ers-
ten 5 Jahren keine Zinsen zahlen. Weiterhin bekommen Sie umge-
hend nach Vertragsabschluss $1.000 ausgezahlt.

Amerikaner koennen also ein Auto kaufen, dass sie sich nicht
leisten koennen. Weiterhin erhalten sie ausreichend Geld in die
Hand gedrueckt, um Zulassung und Versicherung zu zahlen. Der
Rest kann dann fuer die ersten Tankfuellungen verwendet werden.
Welcher Otto Normalverbraucher kann da noch widerstehen?

Nun deuten sich jedoch Zinserhoehungen an. Damit koennte es nach  
Auffassung Ihres Autors sein, dass Konsumenten im ersten Quartal
2004 mit einer Art Torschlusspanik von diesen guenstigen Angebo-
ten Gebrauch gemacht haben. Wenn demnaechst die Zinsen steigen,
und der T-Bond ist ja bereits in den letzten vier Wochen um 0,6
Punkte von 3,8 % auf 4,4 % gestiegen, dann werden diese Finan-
zierungsmoeglichkeiten verschwinden. Dann werden nicht nur weni-
ger Autos nachgefragt werden, sondern bestehende Finanzierungen
werden langsam marode. Auf die Autobauer warten somit schwere
Zeiten.

Auf der anderen Seite notieren die Autobauer auf Bewertungsni-
veaus, die tiefer kaum noch fallen koennen: General Motors hat
ein KGV 05e von 7. Das KUV betraegt 0,15. Dieses niedrige Niveau
spiegelt die Befuerchtung wider, dass GM mit einer Schuldenquote
von 10! und hohen Pensionsverpflichtungen bald nicht mehr in der
Lage sein koennte, den notwendigen Cashflow zu generieren.

Bereits im vergangenen Jahr konnte GM Steuerverguenstigungen  
nutzen, um die bestehenden Pensionsverpflichtungen zu unter-
stuetzen. Aus dem ueberraschend guten Quartal koennen nun weite-
re $1,6 Mrd. in die erforderlichen Rueckstellungen eingestellt
werden.

Und eine Leitzinserhoehung von 0,5 % wuerde noch lange nicht  
bedeuten, dass die USA ein "hohes" Zinsniveau haben. Mit dann
1,5 % werden Finanzierungen noch immer extrem guenstig sein.

Es ist also zu erwarten, dass der ueberraschende Erfolg von Ford
und General Motors vielleicht nicht in dem Ausmass des ersten
Quartals, jedoch zumindest in einem ausreichenden Mass, um wei-
tere finanzielle Verpflichtungen zu bedienen und zurueckzufueh-
ren, anhaelt. Es duerfte daher zunaechst von sekundaerem Inte-
resse sein, ob das Geschaeft nun langfristig wieder auflebt.
Primaer wichtig ist, dass diese beiden Unternehmen damit einen
grossen Schritt in Richtung Gesundung ihrer Bilanzen unternommen
haben.

Der Kursanstieg sollte also meiner Erwartung nach noch ein paar
Monate anhalten. Fuer Ford erwarte ich ein Kursziel von bis zu
$20, bei General Motors $55. Trader koennen diesen kleinen An-
stieg nutzen, langfristig orientierte Anleger sollten jedoch aus
Vorsicht vor den spaeter anstehenden Finanzierungsproblemen ihre
Positionen sukzessive aufloesen.

Wo wir gerade bei den Autos sind: DaimlerChrysler gab heute be-
kannt, nicht an der geplanten Kapitalerhoehung seines Japan-
Abenteuers Mitsubishi teilzunehmen. Mercedes-Chef Manfred Gentz
begruendete diesen Schritt damit, dass bisherige Bestrebungen,
Mitsubishis Bilanz zu gesunden, noch nicht den gewuenschten
Erfolg hatten. Man werde nun nach anderen Loesungen suchen.

Die Aktien von DaimlerChrysler sind heute um 8 % nach oben ge-
schossen. Sollte sich Mercedes endlich wieder auf seine eigent-
liche Staerke besinnen: Das Bauen von Autos?

Da auch Mercedes in einem aehnlichen konjunkturellen Umfeld wie
Ford und General Motors agiert, koennten Sie diesen Kurssprung
nutzen, um sich von ein paar Ihrer Daimler-Aktien zu trennen: Es
gibt bessere Aktien, sogar in Deutschland :-)


Das Fass Oel kostet nur noch $33,39. Noch vor wenigen Wochen
stand das Oel bei einem All-Time-High von $38. Seither hat die
OPEC die Foerderquote gesenkt und die Unruhen im Irak haben zu-
genommen. Wie kommt es in einem solchen Umfeld dazu, dass der
Oelpreis faellt? Haben wir hier eine weitere Spekulationsblase
gesehen, die am Zerplatzen ist? Ist ein Oelpreis von $25 wieder
in Sicht?

Oder sind neue Oelvorkommen entdeckt worden? Gibt es ein Oelsub-
stitut, wie beispielsweise die Oelsandvorkommen in Kanada (ich
berichtete in dem Oel-Special im letzten Sommer darueber. Sie
koennen diesen wie immer ueber www.ekip.de beziehen)?

Nein, einen Oelpreis von $25 je Fass erwarte ich auf absehbare
Zeit nicht mehr. Auch das Gold, Kupfer, Silber, ja sogar Holz-
preise sind in den letzten Wochen gefallen.

Zum einen ist dieser Preisrueckgang auf den starken US-Dollar
zurueckzufuehren. Alan Greenspan verkuendete diese Woche, dass
die Gefahr eine Deflation nicht mehr bestehe, dass aber auch
eine Inflation noch nicht drohe. Sollten jedoch inflationaere
Tendenzen zu erkennen sein, so werde die Fed entsprechend rea-
gieren (also den Leitzins anheben).

Das ist das Zeichen fuer die internationale Anlegergemeinschaft,
dass der US-Dollar eventuell wieder, mit einem hoeheren Zins  
belegt, interessant werden koennte. Der US-Dollar war diese Wo-
che mit $1,18 je Euro so stark, wie seit sechs Monaten nicht
mehr.

Ein starker US-Dollar führt zu sinkenden Preisen in den meist in
US-Dollar gehandelten Rohstoffen.

Aber es gibt noch weitere Gruende fuer den ploetzlichen Verfall
der Rohstoffpreise. Wenn Sie diese Gruende verstehen, dann wer-
den Sie gleichzeitig wissen, was Sie in den naechsten Monaten
von der Boerse zu erwarten haben. Mehr dazu im naechsten Kapi-
tel.


Nach BSE-Krisen und Cholesterin-Klagen hat sich McDonalds (MCD)
in den USA in den letzten Jahren erfolgreich neu orientiert: Ge-
sunde Salate und alternative Speisen wurden eingefuehrt und ka-
men bei den McDonalds-Kunden gut an. Investitionen wurden umge-
leitet: Weg von der Eroeffnung immer neuer McDoof-Filialen hin
zu mehr Qualitaet im angebotenen Fast Food.

Diese Entwicklung verdankt McDonalds Jim Cantalupo, seinem CEO.
Leider hatte Cantalupo diese Einsicht etwas zu spaet, denn das
gesunde Essen wurde fuer seinen Gesundheitszustand zu spaet ein-
gefuehrt: Cantalupo starb letzten Montag voellig ueberraschend
in einer McDonalds-Filiale an einem Herzinfarkt.

Langjaehrige Leser kennen mich: ich moechte nicht Tragoedien zum
Geldverdienen nutzen, vielmehr sind meine Gedanken bei seiner
Familie, und ich wuensche den Mitarbeitern des Unternehmens,
dass dieser Verlust verkraftet werden kann. Ein wenig Moral
sollte sich jeder Anleger bewahren, denn auch hinter den Zahlen
der Aktienwelt stecken Menschen. Daher gibt es keine Tradingemp-
fehlung von mir fuer die McDonalds-Aktien.

Mittelfristig fuehle ich mich jedoch der Vermoegensanlage meiner
Leser verpflichtet und moechte Sie davor bewahren, Geld zu ver-
lieren. Daher spreche ich diesen Fall hier an. McDonalds hatte
ich gerade auf meine Liste gesetzt, um eine Anlage in den Aktien
zu erwaegen. Denn meiner Auffassung nach hat Cantalupo tatsaech-
lich eine Imageveraenderung bei dem Koloss bewirkt, die in den
USA bereits erfolgreich ist und bald nach Europa exportiert wer-
den sollte.

Ein solch unerwarteter Verlust an der Spitze eines Unternehmens
bedeutet jedoch immer einen Rueckschlag. Da mag der Vergleich
mit dem Tanker, der einige Seemeilen braucht, um seinen Kurs zu
aendern, Ihre Traegheit unterstuetzen. Ich denke jedoch, dass  
Cantalupo, dessen Nachfolger bereits bestellt ist (COO Charlie
Bell), eine Luecke hinterlassen wird.

Es gilt als ungeschriebenes Gesetz an der Wall-Street, dass man  
erst einmal ein Jahr abwartet, ehe man Aktien von Unternehmen
mit einem neuen CEO kauft. Der "Neue" muss sich erst einmal be-
waehren. Bei einem solch ploetzlichen Wechsel erwarte ich, dass
die Aktien von McDonalds im kommenden Jahr nichts tun oder sogar
leicht nach unten tendieren.

Kein Grund zum Panik-Verkauf, jedoch sehe ich auf absehbare Zeit
auch keinen Grund, in McDonalds investiert zu sein. Es gibt bes-
sere Anlagemoeglichkeiten. Loesen Sie daher Ihre Position bei
Gelegenheit auf.


Alles in allem war die Woche gepraegt von vielen positiven
Ueberraschungen, die es letztlich knapp geschafft haben, die Ak-
tienboerse ins Plus zu fuehren. Wie vor einigen Wochen bereits
erlaeutert, sind die Ampeln nun umgesprungen: Waren sie seit
Maerz 2003 auf Gruen, so sind sie nun auf Gelb gesprungen. Konn-
ten Sie im Maerz 2003 alles kaufen, was Sie fanden, so muessen
Sie nun etwas selektiver vorgehen...


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03. AUSBLICK: ROHSTOFFE, OEL, GOLD und US-DOLLAR IM KONTEXT
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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des iWatch.Pro
vorbehalten. Bitte haben Sie Verstaendnis dafuer, aber ohne
eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Service nicht
aufrecht erhalten.

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04. LESERFRAGEN
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FRAGE 1: NORTEL

Sehr  geehrter Herr Stephan Heibel,

Hab Ihren  US-Boersenbrief iWatch abonniert und finde es hoch  
interessant, unter welchen Gesichtspunkten Sie die Aktien  ein-
stufen. Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie gleich mit einer
Frage belaestige: Sie empfehlen die Aktie von Nortel zum Kauf
( 929925 ). Wenn ich als absoluter Laie nachstehenden Artikel
lese, kaeme ich nie auf die Idee, diese Aktie zu kaufen.
Vielleicht sind Sie so nett und beantworten meine Frage.

Franz von Tegernsee

Anmerkung der Redaktion: Der erwaehnte Artikel raet von einem
Engagement in Nortel aufgrund von Bilanzierungsunregelmaessig-
keiten ab.


ANTWORT 1:
bis vor einem Jahr gab es eine Faustregel: "Bilanzierungsunre-
gelmaessigkeiten = Verkaufen!"

Seit den Enron-, Worldcom-, Adelphia-, Tyco-, Martha Stewart-,  
...-Debakeln sind die Behoerden so streng geworden, dass erst-
mals sogar Gefaengnisstrafen fuer schlechtes Management in Aus-
sicht stehen. Unternehmenschefs habe daher in den letzten Mona-
ten ihre Bilanzen ueberarbeitet. Die oben aufgestellte Regel
galt frueher, als eine Untersuchung nur die Spitze des Eisbergs
einer nicht enden wollenden Skandalreihe bedeutete.

Heute hingegen denke ich, dass eine solche Untersuchung inzwi-
schen in Zusammenarbeit mit dem amtierenden Management zu einer
wie auch immer gearteten Strafe fuehren kann, dieser Prozess
laeuft aber wesentlich schneller... und Nortel hat meines Erach-
tens nicht zu befuerchten, sein Management an den Knast abtreten
zu muessen. Dort sehe ich also die Untersuchung als Abschluss
einer langen Geruechtekette, nicht als Spitze eines Eisbergs.
Daher: Viel tiefer als $5 kann meines Erachtens der Kurs nicht
mehr fallen.

Warum faellt der Kurs ueberhaupt auf $5? Aufgrund von Artikeln,
wie der von Ihnen genannte, die die Zeichen der Zeit noch nicht
erkannt haben. Es werden damit wieder einmal Anleger zu frueh
aus der Aktie getrieben. Als Kontraindikator ist mir ein solcher
Artikel also sehr willkommen: Man kann dadurch nochmals guenstig
einsteigen :-)

Anders ausgedrueckt: Frueher brachten SEC-Untersuchungen bei-
spielsweise zu Tage, dass 50 % des ausgewiesenen Umsatzes gar
keine Umsaetze nach US-GAAP waren, sondern nur Scheingeschaefte,
Innenumsaetze oder sonstiges. Solches ist derzeit nicht mehr zu
befuerchten, inzwischen versteht das Management die US-GAAP Aus-
legung. In der Vergangenheit jedoch wurde damit viel Schindluder
getrieben und solche Bilanzen koennten korrigiert werden mues-
sen.

Nach solch einer Korrektur hat Nortel vielleicht andere Zahlen
auf dem Papier stehen, jedoch nicht einen Cent weniger auf dem
Bankkonto. Und die Auftragsbuecher von Nortel sind voll, die
aktuelle Bilanz ist recht sauber.

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06. TERMINE DER NAECHSTEN WOCHE
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Im volkswirtschaftlichen Kalender geht es mal wieder rege zu in  
der naechsten Woche. Dabei spielen die Hausverkaeufe sicherlich  
eine wichtige Rolle. Der positive Wachstumstrend neuer Hausver-
kaeufe laesst nun ein wenig nach, befindet sich jedoch mit 1160
Tausend erwarteten Verkaeufen auf hohem Niveau. Gerade der an-
haltende niedrige Hypothekenzinssatz unterstuetzt diese Erwar-
tung. Persoenliche Einkommen halten Erwartungen zufolge mit 4 %
den gesunden Aufwaertstrend vom Februar. Der Boom der Einzel-
handelsverkaeufe im Maerz spricht fuer einen Anstieg der per-
soenlichen Ausgaben von 1 %. Dagegen soll das Konsumentenver-
trauen laut Conference Board trotz guter volkswirtschaftlicher
Aussichten zum dritten Mal zurueckgegangen sein. Verantwortlich
hierfuer koennten der schwache Arbeitsmarkt und staerkere inter-
nationale Spannungen sein.  

BERICHT                                 ERWARTUNG         TERMIN
Verkaeufe Neubauten (Maer)               1160K           4/26/04
CB Konsumentenvertrauen (Apr)            87,5            4/27/04
Verkaeufe bestehender Haeuser (Maer)      6,30M          4/27/04
Persoenliches Einkommen (Maer)            0,4%           4/30/04
Persoenliche Ausgaben (Maer)              1,0%           4/30/04
Michigan Konsumentenerwartungen (Apr     93,2            4/30/04
Chicago Einkaufsmanagerindex (Apr)       60,5            4/30/04



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07. CHARTTECHNIK DOW JONES, NASDAQ & GOLD
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Index      Aenderung z.  Aenderung z.   22.04.     Aenderung
            52/W-Tief     52/W-Hoch   Schlusskurs  zum 15.04.
Internet            77%       -3%        157,07       2,79%
S&P 500             29%       -2%      1.139,93       0,98%
Nasdaq              44%       -6%      2.032,91       1,54%
Nasdaq-QQQ          39%       -5%         36,92       2,13%
Dow Jones           26%       -3%     10.461,20       0,61%
Gold                18%       -8%        392,30      -1,49%
Oel                 49%       -6%         33,39      -1,27%
30-Jahr Anl         26%       -6%          5,19      -0,01
Volatilitaet         6%      -39%         14,61      -1,13
Euro-Dollar         10%       -7%          1,19      -0,01
 

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