Arbeitslosigkeit in Deutschland heißt
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 22.02.04 23:21 | ||||
Eröffnet am: | 22.02.04 19:44 | von: Notar | Anzahl Beiträge: | 7 |
Neuester Beitrag: | 22.02.04 23:21 | von: faulersack | Leser gesamt: | 2.590 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 3 | |
Bewertet mit: | ||||
Sorge bereiten vor allem die jüngeren Arbeitslosen.
Die haben zum Teil mit Mitte zwanzig noch nie gearbeitet,
kein Studium, noch nicht einmal eine Ausbildung.
So einen Menschen zu vermitteln ist schwierig.
Wir hatten in Hamburg mal ein Projekt mit 50 Kandidaten
- Sozialhilfeempfänger, denen wir einen Start ins Berufsleben möglich machen wollten. Das Problem dabei: Die brauchten kein Coaching, was den Lebenslauf anging, die mussten erst einmal lernen, einen Arbeitsrhythmus zu finden.
WamS: Wie meinen Sie das?
Reitz: Es fing damit an, zu vermitteln, dass es Sinn macht, um elf Uhr abends ins Bett zu gehen. Die Schicht für gewerbliche Mitarbeiter geht in der Regel um sechs Uhr früh los. Das heißt um halb fünf Uhr aufstehen. Wenn man natürlich zehn Jahre lang gewöhnt ist, erst mittags aufzustehen und gemütlich "Hans Meise"zu schauen, dann ist so eine Umstellung schwer.
WamS: Und? Waren Sie erfolgreich?
Reitz: Wir haben das Projekt nach ein paar Monaten abgebrochen.
WamS: Warum?
Reitz: Wir haben alles versucht. Weckdienst. Zu Hause abholen. Es nutzte nichts. Am Ende hatten wir noch vier Kandidaten.
WamS: Ist so ein Problem zu lösen?
Reitz: Ein kleines Druckmittel ist da durchaus die Personal-Service-Agentur. Damit kann man Arbeitslosen sagen: "Pass' mal auf. Entweder du lässt dich jetzt zu einer PSA vermitteln und die helfen dir, Arbeit zu finden, oder du musst selbst sehen, wie du klarkommst." Insofern ein Schritt in die richtige Richtung.
WamS: Aber nicht der Weisheit letzter Schluss?
Reitz: Nein. Ich bin grundsätzlich gegen Subventionen. So kann kein fairer Wettbewerb entstehen. Und wohin sie führen, hat man am Subventionsmissbrauch durch Maatwerk gesehen. Ganz zu schweigen vom negativen Effekt auf die kommerzielle Zeitarbeit. Arbeitsmarktpolitisch kann ich das deshalb nicht bejubeln. Aber: Die Rahmenbedingungen sind wie sie sind.
Aus:
http://www.wams.de/data/2004/02/22/241373.html
Notar: go fuck yourself, if you think to fuck is funny, fuch yourself and save the money.
Sowas von daneben ... unglaublich ... nicht mal die Mühe wert, sich damit auch nur ansatzweise auseinander zu setzen.
Notar: Du bist der klassische Eunuch: immer daherreden, wie es geht, aber wenn's drauf ankommt, fehlen wohl doch die Voraussetzungen.
Nochmal: soviel an dummer Scheiße habe ich bei ariva noch nicht gelesen.
Geh in die FDP, die brauchen Leute wie Dich.
Und tschüss
Sind Sie etwa arbeitslos?
Dann sind Sie selbstverständlich damit nicht gemeint,
da Sie ja offensichtlich ein älterer Arbeitnehmer sind.
Hier der gesamte Artikel, Verehrtester:
Maatwerk war Subventionsmarktführer"
Krieg der Zeitarbeitsfirmen: Manpower-Chef Thomas Reitz über die Insolvenz der Konkurrenz und die Sorgen der PSA-Anbieter
WELT am SONNTAG: Herr Reitz, mit Maatwerk musste in dieser Woche der Marktführer in Sachen Personal-Sevice-Agenturen (PSA) Insolvenz anmelden. Ist das Hartz-Konzept gescheitert, Langzeitarbeitslose auf Staatskosten wieder in Lohn und Brot zu stellen?
Thomas Reitz: Ich würde Maatwerk nicht als Marktführer bezeichnen. Marktführer ist man, wenn man das meiste beim Kunden umsetzt. Da Maatwerk dies nicht geschafft hat, waren sie vielleicht Subventionsmarktführer. Mehr nicht.
WamS: Wieso?
Reitz: Die hatten rund 500 Menschen beim Kunden im Einsatz ...
WamS: ... kassierten aber für zehntausende Arbeitslose zehn Millionen Euro an Zuschüssen? Wo ist das Geld geblieben, das Maatwerk vom deutschen Staat kassiert hat?
Reitz: In den Aufbau der Infrastruktur investiert, und auch um damit Dumpingpreise am Markt zu realisieren. Maatwerk hatte nicht umsonst die meisten Personal-Service-Agenturen unter Vertrag. Aber der Schuss ging nach hinten los. Gegen betriebswirtschaftliche Regeln kommt man auch nicht mit Subventionen an.
WamS: Also noch mehr Millionen, die der Staat, beziehungsweise die Bundesanstalt für Arbeit, auf Kosten der Steuerzahler verbuddelt hat?
Reitz: Das kann man so sagen. Aber davor warnen nicht nur wir seit einem halben Jahr. Aber Herr Clement war unseren Argumenten leider nicht zugänglich.
WamS: Was passiert nun mit den Arbeitslosen von Maatwerk?
Reitz: Für die 500, die von Maatwerk tatsächlich vermittelt wurden, ist das natürlich bitter. Für den Rest hat sich nichts geändert. Die erhalten weiter ihr Arbeitslosengeld und sitzen zu Hause.
WamS: Welches Unternehmen übernimmt die frei gewordenen Personal-Service-Agenturen? Maatwerk hatte 201 der 1000 PSA in Deutschland. Sie haben nur zwölf.
Reitz: Wir sprechen natürlich mit jenen Arbeitsämtern, die damals Maatwerk uns als Partner vorgezogen haben. Aber es wird mindestens drei Monate dauern, bis Lose neu vergeben werden. Man darf nicht vergessen, dass wir immer noch mit einer Behörde zusammenarbeiten. Es müssen jetzt wieder neue Ausschreibungen erfolgen.
WamS: Ein ziemlich arbeitslosenfreundliches Modell, oder? Es gibt bei Arbeitslosigkeit nicht nur finanzielle Unterstützung vom Staat, sondern der bemüht sich auch noch um einen neuen Arbeitsplatz. Klingt nach sozialer Hängematte. Wird das von ihren Kunden, den Arbeitslosen, honoriert?
Reitz: In dieser Gesellschaft hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Sorge bereiten vor allem die jüngeren Arbeitslosen. Die haben zum Teil mit Mitte zwanzig noch nie gearbeitet, kein Studium, noch nicht einmal eine Ausbildung. So einen Menschen zu vermitteln ist schwierig. Wir hatten in Hamburg mal ein Projekt mit 50 Kandidaten - Sozialhilfeempfänger, denen wir einen Start ins Berufsleben möglich machen wollten. Das Problem dabei: Die brauchten kein Coaching, was den Lebenslauf anging, die mussten erst einmal lernen, einen Arbeitsrhythmus zu finden.
WamS: Wie meinen Sie das?
Reitz: Es fing damit an, zu vermitteln, dass es Sinn macht, um elf Uhr abends ins Bett zu gehen. Die Schicht für gewerbliche Mitarbeiter geht in der Regel um sechs Uhr früh los. Das heißt um halb fünf Uhr aufstehen. Wenn man natürlich zehn Jahre lang gewöhnt ist, erst mittags aufzustehen und gemütlich "Hans Meise"zu schauen, dann ist so eine Umstellung schwer.
WamS: Und? Waren Sie erfolgreich?
Reitz: Wir haben das Projekt nach ein paar Monaten abgebrochen.
WamS: Warum?
Reitz: Wir haben alles versucht. Weckdienst. Zu Hause abholen. Es nutzte nichts. Am Ende hatten wir noch vier Kandidaten.
WamS: Ist so ein Problem zu lösen?
Reitz: Ein kleines Druckmittel ist da durchaus die Personal-Service-Agentur. Damit kann man Arbeitslosen sagen: "Pass' mal auf. Entweder du lässt dich jetzt zu einer PSA vermitteln und die helfen dir, Arbeit zu finden, oder du musst selbst sehen, wie du klarkommst." Insofern ein Schritt in die richtige Richtung.
WamS: Aber nicht der Weisheit letzter Schluss?
Reitz: Nein. Ich bin grundsätzlich gegen Subventionen. So kann kein fairer Wettbewerb entstehen. Und wohin sie führen, hat man am Subventionsmissbrauch durch Maatwerk gesehen. Ganz zu schweigen vom negativen Effekt auf die kommerzielle Zeitarbeit. Arbeitsmarktpolitisch kann ich das deshalb nicht bejubeln. Aber: Die Rahmenbedingungen sind wie sie sind.
WamS: Also kein Vorwurf an die Bundesanstalt für Arbeit?
Reitz: Vielleicht ein kleiner. Die Auswahlkriterien für die Partner-Arbeitsvermittler wurden fahrlässig angewendet. 60 Prozent wurden über den Preis entschieden, 40 Prozent über das Qualitätsprofil. Ich würde sagen, das gehört genau andersherum. Mindestens. Man muss sich nur einmal ansehen, was der ganze Spaß Personal-Service-Agenturen bis jetzt gekostet hat. 600 Millionen Euro? Daran gemessen sind 6300 fest vermittelte von 32 000 Arbeitslosen als Erfolg bescheiden. Besser man hätte zehn Millionen mehr ausgegeben und mehr von Profis machen lassen.
Das Gespräch führte Martina Goy
Artikel erschienen am 22. Feb 2004
Teilweise insofern, weil ich selbst arbeitslos bin und gerade erst aufgestanden bin. Insofern verzeihen Sie mir bitte meine Fehlinterpretationen.
Es geht wohl offensichtlich darum, daß PSA's von Schwagern, Brüdern, Schwestern oder sonstigen Verwandten von BA-Mitarbeitern mit Aufträgen zugeschissen werden, mit der Maßgabe, möglichst viel Provision abzukassieren.
Das nennt man "business fraud". Und weil in einem Land, wo es keine Arbeit mehr gibt, nur noch dann Provision kassiert werden kann, wo die Unvermittelbarkeit offensichtlich ist, ist der Alkoholiker, Drogensüchtige und Student an erster Stelle.
"Das Geld ist nichts als ein kleines Stück Faulheit. Je mehr man davon hat, desto ausgiebiger wird man die Glückseligkeit der Faulheit kennenlernen.Im Kapitalismus ist die Arbeit auf eine Weise organisiert, die den Zugang zur Faulheit nicht allen Menschen gleichermaßen ermöglicht: Genießen kann die Faulheit nur, wer durch Kapital abgesichert ist. So hat sich die Klasse der Kapitalisten von dieser Arbeit befreit, von der sich die gesamte Menschheit befreien muß."
Es ist offensichtlich, daß Paul Lafargue, der Autor von "Recht auf Faulheit", ein historisches Vorbild des Glücklichen Arbeitslosen ist.
Jedoch fordern wir nicht ein Recht auf Faulheit. Faulheit ist nur die Kehrseite vom Fleiß. Wo Arbeit nicht anerkannt wird, verliert auch Faulheit ihren Sinn. Kein Laster ohne Tugend.