Borussia Dortmunds Lage .. tiefdunkeldüster
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 05.01.04 19:31 | ||||
Eröffnet am: | 05.01.04 14:08 | von: Happy End . | Anzahl Beiträge: | 17 |
Neuester Beitrag: | 05.01.04 19:31 | von: zombi17 | Leser gesamt: | 1.423 |
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Borussia Dortmunds Lage ist noch ernster als angenommen – ohne Anleihe geht möglicherweise nichts mehr
Dortmund – Die Finanzlage von Borussia Dortmund scheint noch ernster zu sein als bisher angenommen. Manager Michael Meier beschrieb die kürzlich von der SZ veröffentlichte Situation am Sonntag zurückhaltend als „angestrengt“. Auf einer Eilsitzung des Aufsichtsrats des Bundesligisten sollen deshalb vor Weihnachten zum ersten Mal „die Fetzen geflogen“ sein, wie Teilnehmer berichten. Klub-Präsident und Geschäftsführer Gerd Niebaum, bisher eher ein Freund von einstimmigen Beschlüssen, soll dabei auf eine grundsätzlich neue, weniger risikofreudige Linie gezwungen worden sein. Aufsichtsratsvorsitzender Winfried Materna, im Hauptberuf Chef eines Software-Unternehmen mit 1300 Angestellten, hatte gefordert: „Wir brauchen einen kompletten Paradigmen-Wechsel.“ Soll heißen: Alles muss anders werden.
Fehlen 25 Millionen?
Die Frage ist nur: Kommt der Kurswechsel noch rechtzeitig? Das Vertrauen der Bankenszene ist offenbar „tiefgreifend erschüttert“, wie ein Banken-Insider glaubt. Bis Saisonende kann Borussia Dortmund nach internen Informationen planmäßig nur noch mit etwa 25 Millionen Euro Einnahmen rechnen (acht Millionen aus Zuschauereinnahmen und der „Hospitality“ der Vip-Logen, weitere maximal 17 Millionen aus Fernseh- und Sponsorengeldern). Wegen des schlechteren Tabellenplatzes in der Bundesliga sinken auch diese erfolgsabhängig gestaffelten Erträge. Dagegen stehen in den nächsten sechs Monaten allein Gehaltszahlungen von 27 Millionen. Hinzu kommen Stadionpacht (über acht Millionen), Kapitaldienst für Darlehen (3,8 Millionen), Kosten für die allgemeine Verwaltung (fünf Millionen) inklusive der Gehälter der beiden Geschäftsführer und jene 20 Prozent, die der Klub aus Sponsoringeinnahmen wieder an die Agentur Sportfive abgeben muss (1,4 Millionen). Es könnten Borussia also in den letzten sechs Saisonmonaten 20 bis 25 Millionen Euro an flüssigen Mitteln fehlen. Manager Meier ist derzeit fieberhaft damit beschäftigt, neue Geldquellen zu erschließen, um den BVB nicht abstürzen zu lassen.
Uneins sind sich die offenbar aufgescheuchten BVB-Gremien noch, ob zur Vermeidung des Schlimmsten doch eine massive Anleihe mit Hilfe des Londoner Finanzmaklers Stephen Schechter besorgt werden muss. Von Schechter könnte sich Dortmund mindestens 60 Millionen, eventuell bis zu 100 Millionen Euro beschaffen und hätte damit den „finanziellen Engpass“, von dem Meier spricht, zunächst hinter sich. Gremiums-Mitglieder wie Winfried Materna sträuben sich zwar, aber wenn kurzfristig keine anderen „außerordentlichen Erträge“ zu beschaffen wären, müsse man auch die Schechter-Anleihe ins Auge fassen. Eine Anleihe würde die Borussia auf sehr lange Zeit zu extremen Rückzahlungsverpflichtungen zwingen. Neben den mindestens 17 Millionen Euro, die die „Borussia Dortmund Kommanditgesellschaft auf Aktien“ jährlich für die Pacht des vor einem Jahr verkauften Westfalenstadions aufbringen muss, kämen dann normale Darlehenszahlungen von derzeit acht Millionen und noch einmal acht bis zehn Millionen für die Rückzahlungen aus der Anleihe. „Ein eventueller Nachfolger von Niebaum“, so ein Gremienmitglied, „hätte angesichts solcher Belastungen überhaupt keine Chance mehr. Niemand würde so ein Himmelfahrtskommando übernehmen. Deshalb muss das verhindert werden.“ Niebaum und Meier hatten auf einer eigens anberaumten Pressekonferenz am Tag vor Heiligabend noch jeden Zusammenhang zwischen der geplanten Anleihe und den Etatlöchern bestritten. Insider des Klubs bleiben jedoch dabei: Ohne Anleihe oder sonst eine neue Geldquelle geht nichts mehr.
Als Indiz für die problematische Finanzlage von Borussia Dortmund wird auch genommen, dass mehrere Spieler über ihre Berater behaupten, zum Teil schon Monate auf „vereinbarte Sonderzahlungen“ zu warten. Manager Meier blieb ein klares Dementi dazu schuldig. Mittelfeldspieler Tomas Rosicky dagegen hat ein angebliches Zitat bestritten, der ausgehandelte 20-prozentige Gehaltsverzicht der Spieler gelte nur bis 31. Dezember 2003. Rosicky erklärte allerdings, dass er durchaus damit rechne, Dortmund zum Saisonende verlassen zu müssen. Angesichts der „Situation des Vereins“ sei dies „logisch“.
Meier hatte bereits vor Weihnachten gesagt, dass vor allem die Spieler Dede, Rosicky und Ewerthon zur Disposition stünden. Auch Kehl, Frings und Koller kämen in Frage, ebenso der als Leihgabe in Bochum spielende Oliseh oder Reservisten wie Reina und Herrlich, die mit Gehältern von einer Million bzw. 1,5 Millionen Euro zu Buche stehen. Die Vertragsverhandlungen mit dem verletzten Christoph Metzelder werden seit Monaten verschleppt. Nach Aussagen von BVB-Insidern müssen „sechs bis acht Topverdiener“ verkauft werden, um die Mannschaft wieder bezahlbar zu machen. „Zweimal ohne Champions League“, sagt Meier, „können wir uns mit dieser Mannschaft nicht leisten.“ Andere in den Gremien glauben, dass der Kostenapparat selbst für äußerst erfolgreiche Jahre um 30 Millionen Euro pro Saison zu hoch lag.
Offenbar liegen die Gehälter von Top-Verdienern wie Amoroso, Wörns oder Kehl weit über bisherigen Schätzungen. Kehl soll bei seinem Wechselpoker zwischen Dortmund und München bei 3,5 Millionen Euro den Zuschlag gegeben haben. Über das Gehaltsniveau wird jetzt in den Klubgremien ebenso gestaunt wie über andere Ungereimtheiten. So soll der Verkauf (mit anschließender Rückpacht) des Westfalenstadions den Klub über die Jahre mindestens 255 Millionen kosten, obwohl die letzte Ausbaustufe nach eigenen Angaben nur 35 Millionen Euro (plus Hypothekenzinsen) hätte kosten müssen.
http://www.sueddeutsche.de/sz/sport/red-artikel508/
Gruß
Happy End
Gruß
Happy End
Als Bayern-Fan kenn ich solche Begriffe einfach nicht ;)))))))))))))))))))
Bayern-1 bis 18 besteht.
Mir tuts nur für die Fans von Dortmund leid. Sind echt nette Kerle dabei die ihr letztes Hemd für den Verein gegeben hätten.
Wenn ich im DFB Pokal ausscheide, in der Quali zur Champ-Liga scheitere, in der 2. Runde vom "Verlierer-CUP" raus bin, und in der Buli nicht unter den ersten 3 stehe dann sollte man über personelle Veränderungen nachdenken. Womöglich sind 50% Verletzte auch auf falsches Training zurück zu führen.
Wenn die Hütte mal BRENNT ist es zuspät sich über eine Feuerversicherung gedanken zu machen. Dortmund hat zu lange gewartet. Und der finanz. Erfolg hängt nun mal in der Bundesliga mit dem sportlichen Erfolg zusammen.
wenn jetzt noch einen schwarzen Stern kommt, ich will gar nicht weiterdenken:-)
Zurück zum Fußball: Es wird sowieso Zeit, dass es wieder Schule macht mit jungen hungrigen Spielern zu arbeiten und das die alten verwöhnten Divas in die Wüste geschickt werden.
Soviel Kohle für karakterlose Söldner, die treuen Fans können einem wirklich leid tun.
Erfolg ist käuflich, da bin ich ziemlich sicher. Aber dann muß man auch richtige Knaller kaufen und nicht viel Durchschnitt für teures Geld.
Wie geht es eigentlich der Hertha? Das ist doch auch so ein Sorgenkind, viel Mammon für nichts.
Eines ist sicher, diese Situation wird dem deutschen Nachwuchs helfen und deshalb finde ich die Entwicklung gut.