"Gescheitertes Wahlexperiment"
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Eröffnet am: | 05.11.03 17:24 | von: Rechts | Anzahl Beiträge: | 9 |
Neuester Beitrag: | 05.11.03 18:20 | von: Karlchen_I | Leser gesamt: | 975 |
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Gescheitertes Wahlexperiment
Brandenburg: Wählen-ab-16-Simulation endete mit Siegen für die NPD
Christoph Schulze Es hatte ein kraftvolles Zeichen für ein Wahlrecht ab 16 werden sollen, aber das Experiment ging gehörig daneben. Für die Brandenburger Kommunalwahlen forderte der Verband »Berlin-Brandenburgische Landjugend« Heranwachsende im Alter von 16 und 17 Jahren auf, per Telefon, SMS, Fax oder in ausgewählten Jugendklubs an die Wahlurne zu treten. Es sollte gezeigt werden, daß die Brandenburger Jugend nicht politikverdrossen ist, sondern ihre Interessen zu vertreten weiß. Die Auswertung der rund 350 abgegebenen Stimmen liegt nun vor und bestätigt eher Vorurteile über einige Brandenburger Landstriche, als daß aus ihr ein
Zeichen für ein Wahlrecht ab 16 abzulesen wäre: Ein großer Teil der Jugend in Brandenburg tendiert nach rechts. In Cottbus bekamen etwa die Neonazis der NPD 15 Prozent aller Stimmen, in der Prignitz knapp 22 Prozent. Im Landkreis Spreewald-Neiße kürte die Jugend mit 28,7 Prozent die NPD gar zum Wahlsieger. Zweitstärkste Kraft wurde dort die CDU mit 21,5 Prozent. Auf das ganze Land umgerechnet landete die NPD mit 11,9 Prozent auf Platz vier - mehr Stimmen bekamen CDU (23,5), PDS (20,8) und SPD (19,9). Die DVU erreichte lediglich 2,1 Prozentpunkte. Bei den wirklichen Wahlen am vergangenen Sonntag erhielt die NPD 14500 Stimmen - 0,52 Prozent. Die starken Ergebnisse für Rechtsaußen bei der Jugend-Wahlsimulation seien als »Protest« gegen die
etablierte Politik zu sehen, analysiert die Landjugend, »andererseits zeigen sich hier deutlich die zunehmend starken Einflüsse rechtskonservativer und rechtsextremistischer Gruppierungen auf Jugendliche.« Zum Einbruch der SPD - in der Größenordnung vergleichbar mit den Ergebnissen der tatsächlichen Kommunalwahl - sei es gekommen, weil die Sozialdemokraten auf Bundesebene für »ein gewisses Chaos in der Politik« stünden.
Jau - und dann wurden 350 Stimmen abgegeben - bei so (nur in Brandenburg 2 Mio. Wahlberechtigen). Auf Cottbus entfallen etwa 100.000 Wahlberechigte - also ein 1/20 der Stimmen. Wenn ich nun 1/20 von 350 nehme, dann müssen dort 7 Jugendliche für die NPD gestimmt haben. So was macht doch der dortige NPD-Vertreter über Handy zwischen Tagesschau und Wetterkarte im Alleingang.
Aber die Wähler wissen schon: "Jedes Kreuz hat seinen Haken ( egal wo die Stimme liegenbleibt!" :-))))))))
Viele Grüße
MadChart
An soziologischem Kram mache ich aber eher weniger - interessiere mich dafür, warum die Ostdeutschen selbst dann mit ihren Einkommen unzufriedener sind als die Westdeutschen - selbst dann, wenn sie zumindest die selben Einkommen beziehen. Oder: Wieviel Arbeitslose tatsächlich arbeiten wollen. So ein Zeug eben.