15 Euro Praxisgebühr pro Arztbesuch möglich


Seite 1 von 1
Neuester Beitrag: 19.03.03 21:02
Eröffnet am:19.03.03 18:02von: KopiAnzahl Beiträge:8
Neuester Beitrag:19.03.03 21:02von: volvicLeser gesamt:5.300
Forum:Talk Leser heute:2
Bewertet mit:


 

1712 Postings, 9112 Tage Kopi15 Euro Praxisgebühr pro Arztbesuch möglich

 
  
    #1
19.03.03 18:02
Nach Berechnungen der Rürüp-Kommission müsste eine Praxisgebühr von 10-15 Euro berechnet werden, um die Kassenbeiträge unter 13 Prozent zu drücken.

Die von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) vorgeschlagene Praxisgebühr wird sich nach Ansicht der Rürup-Kommission auf 10-15 Euro belaufen. Kommissionsmitglied Eckhard Nagel sagte am Mittwoch gegenüber «Focus-Money», dass nur mit einer Eigenbeteiligung in dieser Höhe, Schröders Ziel erreicht würde, die Kassenbeiträge unter 13 Prozent zu drücken.

Der Bundeskanzler hatte vergangene Woche die Zuzahlungen und die 13 Prozent-Grenze als Reformansätze vorgeschlagen. Das Bundesgesundheitsministerium wollte sich am Mittwoch nicht zur Höhe künftiger Eigenbeteiligungen äußern.

Die Ankündigung einer Praxisgebühr war bei Sozialverbänden auf scharfe Kritik gestoßen. Der Präsident des Sozialverbands VdK hatte von einer Bestrafung der Kranken durch Praxisgebühren und höheren Zuzahlungen gesprochen. (nz)

 

59073 Postings, 8764 Tage zombi17Die sollten Risikoprämien draufhauen , z.B

 
  
    #2
19.03.03 18:09
für Raucher , Trinker , Übergewichtige , Extremsportler, Wähler  , Skifahrer und den ganzen Tag vorm PCHocker . Oder einfach die Verwaltung halbieren , dann kommen sie locker unter 10%.  

432 Postings, 8667 Tage Alter@zombi17: Verwaltung halbieren

 
  
    #3
19.03.03 18:33
Im folgenden ein Ausschnitt aus dem Hamburger Abendblatt vor einigen Wochen. Wenn auch die BKK Mobil wohl den Vorteil vieler jüngerer Mitglieder hat, so zeigt doch der Rest des Artikels, dass eine schlanke Verwaltung - siehe die 1600 "AOK-Glaspaläste", ähnlich sicherlich bei DAK, TK, Barmer usw - viel bringen kann. Und die Bosse verdienen sich auch noch dumm und dämlich.

"Heute sind es 480 000 Mitglieder, von denen mehr als die Hälfte jünger als 39 Jahre ist." Junge, vergleichsweise gesunde Mitglieder also, die wenig Kosten verursachen - und damit den Beitragssatz niedrig halten. Der könnte sogar bei lediglich 4,1 Prozent liegen, rechnet Bollhorn vor. Denn fast zwei Drittel der Einnahmen muss er über den so genannten Risikostrukturausgleich an die finanzschwachen Kassen weiterreichen. Allen voran an die AOK.

Was Bollhorn besonders aufregt: Das Bundesversicherungsamt hat für die BKK Mobil Oil vor einigen Tagen einen Beitragssatz von 12,8 Prozent angeordnet. "Ohne vernünftige Begründung", sagt Bollhorn. Vermutlich gehe es aber nur darum, die Abwanderung aus anderen Kassen zu stoppen, argwöhnt er. Dabei sei etwa die AOK für ihren hohen Beitragssatz doch weitgehend selbst verantwortlich. Seine Argumente: Während sich die BKK Mobil Oil mit einem Verwaltungskostenanteil von zwei Prozent begnüge, läge er bei der AOK derzeit bei knapp 6,5 Prozent. "Die leben wie die Made im Speck", regt sich Bollhorn auf und verweist auf die "Glaspaläste" und "gleich mehrere dutzend" AOK-Regionaldirektoren in den einzelnen Bundesländern. "Da gibt es sogar Dienstwagenprivilegien."

Die BKK Mobil Oil dagegen habe nur einige Etagen eines Bürohauses gemietet, deutlich weniger Mitarbeiter gemessen an der Zahl der Mitglieder als die AOK sowie bundesweit lediglich zwei Geschäftsstellen. Zum Vergleich: 1600 sind es bei AOK mit ihren 19 Millionen Mitgliedern. "Außerdem zahlen wir weder Prämien für neue Versicherte noch haben wir ein Vertriebsnetz", so Bollhorn weiter. Statt dessen setze man auf fortschrittliche EDV-Technik sowie moderne und kostengünstige Kommunikationswege wie das Internet."


Zum Thema 10-15 Euro Praxisgebühr: Dann würde neben dem Apothekensterben auch ein Praixissterben geginnen. Denn viele Kassenpatienten werden das Geld nur noch im dringenden Fall bereit sein auszugeben, also weniger Arztbesuche. Schon heute muß ich für PSA-Test (prostataspezifisches Antigen, kostet 20 euro), oder meine Frau für Mammographie (80 Euro) selber bezahlen. Wenn dann noch mehr auf uns zukommt, läßt man vieles einfach sein. Dann schliessen auch viele Praxen und die Arztherferinnen sind arbeitslos. Dann freut sich Herr Clement wieder. Da beißt sich die Katze wieder in den Schwanz.  

86 Postings, 8242 Tage magnumhi alter, interessanter Artikel

 
  
    #4
19.03.03 19:07
allerdings widersprichst Du Dir. Beim Thema Praxisgebühr sagst Du, dass es zu einem Praxensterben kommen würde und damit Arbeitsplätze verloren gehen. Was glaubst Du was passiert, wenn die Kassen ihre Verwaltungsausgaben kürzen? Selbst die Glaspaläste haben nach Deiner Argumentation Arbeitsplätze in Deutschland gesichert. Die Ausgaben müssen runter, und das kostet in jedem Fall Arbeitsplätze im Gesundheitswesen. Es muss halt auf alle (Krankenkassen, Apotheken, Krankenhäuser, Ärzte und Versicherte) verteilt werden. Bisher wird hauptsächlich versucht alles auf die Patienten abzuwälzen anstatt strukturelle Änderungen in Angriff zu nehmen.
Wenn aber die Sozialausgaben sinken, könnten dann vielleicht in anderen Bereichen wieder eher Arbeitsplätze entstehen, da ja die Nebenkosten sinken. Nach Deiner Logik müssten die Krankenversicherungsbeiträge erhöht werden, da dann ja Arbeitsplätze en masse bei Apotheken, Ärzten usw entstehen. Das kann's ja nicht sein.
Problematischer sehe ich die Praxisgebühr bei chronisch Kranken. Wem seine Gesundheit aber keine 10 € Wert ist, der soll halt daheimbleiben und seine Vorsorgeuntersuchungen in den Harz kicken.

Viele Grüße
magnum  

8332 Postings, 8744 Tage maxperformancesehr gut analysiert magnum

 
  
    #5
19.03.03 20:01
die Praxisgebühr ist m.E. die erste
Massnahme die wirklich was bringen würde.

Für chronisch Kranke könnte man ja eine Ober-
grenze von 400-500€ einführen

gruß
maxp.  

432 Postings, 8667 Tage Alter@magnum

 
  
    #6
19.03.03 20:12
Ich sagte ja, dass eine schlanke Verwaltung ... viel bringen kann. Das bedeutet natürlich im wesentlichen Reduzierung von Mitarbeitern. Man stelle sich nur vor, die vielen BKK's, AOK's,DAK, Barmer usw. würden sich zu nur wenigen zusammenschließen......  

13475 Postings, 9274 Tage SchwarzerLordIch habe einen anderen Vorschlag.

 
  
    #7
1
19.03.03 20:40
Ich biete demnächst sogenannte SPD-Realitäts-Schulungen an. Dafür wird eine Schutzgebühr von monatlich 4578,53€ pro SPD-Abgeordnetem und 3888,45€ pro SPD-Mitglied ohne Parlamentssitz fällig. Wir üben gemeinsam die Wiedereingliederung dieser fehlegeleiteten armen Menschen in den realen Alltag. Ich verspreche auch, freiwillig 10% dieser Einnahmen an Kommission für Kommissionen in der SPD, die Kommissionen überprüfen soll, zu spenden. Soviel zu der schwachsinnigsten Idee des Jahres, der Eintrittsgebühr für Praxis.  

1380 Postings, 9155 Tage volvicrisikozuschläge sind quatsch

 
  
    #8
19.03.03 21:02
ich wäre ja auch für zuschläge von rauchern. aber das funktioniert nicht. fairerweise müsste man dann auch bei motorrad-fahrern, ski-fahrern, etc. etc. zulangen.
einfach undurchschaubar! und vor allem: nicht kontrollierbar. wer gibt dann schon ehrlich alle risiken an denen er unterliegt?

nein, das geht viel einfacher über die krankenversorgungskosten. einfach frei wählbare selbstbeteiligungen. wer wirklich gesund lebt und sich darüber im klaren ist, der wird keine probleme haben im jahr 1000 oder gar 2000 euro zuzuzahlen. dafür spart man dann auch gleich viele euros beitrag. im alter wird man die selbstbeteiligung dann wohl jedes jahr zahlen müssen, kann aber immernoch per saldo billiger sein.

das tolle dabei: bescheissen kann man nicht mehr. jeder zahlt ganz fair was er in anspruch nimmt. und wer kronisch krank ist, der kann zwar nicht sonderlich sparen, zahlt aber mit dem "normaltarif" ohne selbstbeteiligung auch nur eine summe die bezahlbar ist.

es liegt nicht im interesse der allgemeinheit, wenn besonders kranke leute super billig krankenversichert sind. wer sehr krank ist, der kann ruhig den "höchsten" satz bezahlen - der muss eben nur bezahlbar sein, dann ist das auch fair.

volvic  

   Antwort einfügen - nach oben