Schröder droht indirekt mit Rücktritt
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Eröffnet am: | 10.12.02 08:45 | von: Hörny | Anzahl Beiträge: | 21 |
Neuester Beitrag: | 10.12.02 11:52 | von: anarch. | Leser gesamt: | 4.195 |
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Quälende Debatten über Vermögensteuer, Mehrwertsteuer, Hartz, Rente - Kanzler Schröder gelingt es nicht, die Kakofonie in der Regierung abzustellen. Die Nerven des Regierungschefs liegen blank: Auf der Vorstandssitzung der SPD soll er nach einem Streit mit Fraktionschef Müntefering sein Amt angeboten haben.
DPA
Gerhard Schröder: Standpauke für die SPD-Spitze
Berlin - "Wer glaubt, dass er es besser kann, der soll es machen", zitierten die "Bild"-Zeitung und die "Frankfurter Rundschau" den Bundeskanzler am Montag im SPD-Vorstand. Er habe die Bundestagswahl gewonnen und nicht die SPD, soll Schröder gewettert haben.
Bei der Montags-Sitzung des Führungsgremiums habe es zum ersten Mal einen offenen Streit zwischen Schröder und Müntefering gegeben, berichtet die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf Sitzungsteilnehmer. Schröder habe heftig kritisiert, dass es der Partei insbesondere bei der Sozial- und Steuerpolitik an Geschlossenheit fehle, und das, obwohl er mehrfach daran appelliert habe. Er sei nicht bereit, das "andauernde Stimmengewirr weiter zu tolerieren", zitierte die "Bild" den Kanzler.
"Mit Steuererhöhungen kann man keine Wahlen gewinnen", habe Schröder Müntefering beschuldigt. Der SPD-Fraktionschef hatte am vergangenen Wochenende - wie schon eine Woche zuvor - die Vermögensteuerpläne der Länder begrüßt, nachdem er sie Mitte der Woche nach dem Eingreifen Schröders zurückgewiesen hatte. Und er habe sie auch am Montag im Bundesvorstand wieder eine "Forderung der SPD" genannt, wie es heißt.
Müntefering konterte laut dem Bericht die Vorwürfe des Kanzlers mit der Bemerkung, die Partei müsse wissen, was diskutiert werden solle und was nicht. Wie schon bei den Vorschlägen der Hartz-Kommission könnten auch die Vorstellungen der Rürup-Kommission nicht eins zu eins umgesetzt werden. Die Atmosphäre der Vorstandssitzung wurde von Teilnehmern als "sehr deprimierend" beschrieben, wie die Zeitungen berichteten.
SPD-Generalsekretär Olaf Scholz, auch einer, dessen Querschüsse der Kanzler unterbinden will, teilte nach der Sitzung mit, dass der Vorstand die Berufung von Franz-Josef Lersch-Mense zum Bundesgeschäftsführer der Partei offiziell bestätigt habe. Lersch-Mense ist Nachfolger von Matthias Machnig und war zuvor Abteilungsleiter Politik in der SPD-Zentrale. Außerdem kündigte Scholz kündigte an, dass die SPD beim Europa-Wahlkampf 2004 mit einer eigenen Bundesliste antreten werde.
Weiterführung der SPD-Regierung mit den "weiter wirkenden Grünen" entsteht.
E.-H.
Aber sonst war es ganz nett in Mainz...
Hier der Artikel:
Bürger Bohlen hat die Faxen dicke! Der Pop-Titan klagt in einem Interview mit dem Männermagazin „GQ“ über unfähige Politiker und die dramatische Wirtschaftslage in Deutschland. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird mir angst und bange.“ Bohlen will nicht jammern. Er will handeln, sich einmischen, selbst in die Politik gehen. Zu BILD sagt er: „Das bin ich meinem Vaterland schuldig. In schwierigen Zeiten hat man eine Verantwortung für das Land, in dem man geboren wurde.“
"Weder gab es eine offene noch eine verkappte Rücktrittsdrohung", hieß es in den Kreisen. Die "Bild"-Zeitung und die "Frankfurter Rundschau" hatten Äußerungen Schröders vom Vortag im SPD-Vorstand zitiert und als Rücktrittsdrohung dargestellt.
"Wer glaubt, dass er es besser kann, der soll es machen", zitierten die Zeitungen den Kanzler. Er habe die Bundestagswahl gewonnen und nicht die SPD, wurde der Kanzler und SPD-Vorsitzende weiter zitiert. Schröder griff den Zeitungen zufolge insbesondere SPD-Fraktionschef Franz Müntefering an, der sich unlängst aufgeschlossen für Forderungen der SPD-regierten Länder Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gezeigt hatte, die Vermögensteuer wieder einzuführen.
In den Regierungskreisen hieß es dazu, der Kanzler habe in der Tat "sehr eindringlich" auf die Geschlossenheit der SPD gedrungen. "In dem Maße, wie es gelingt, Vielstimmigkeit und Misstöne zu vermeiden, werden auch die Umfragewerte wieder steigen", sei die Botschaft Schröders gewesen.
Gruß
utscheck
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T.