zur Ablenkung
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 16.09.02 20:24 | ||||
Eröffnet am: | 16.09.02 16:39 | von: Roter Oktob. | Anzahl Beiträge: | 25 |
Neuester Beitrag: | 16.09.02 20:24 | von: McKenzie | Leser gesamt: | 2.586 |
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Mein Patenkind (3 Jahre) lernt gerade eigenständig zu schaukeln und ich hab Ihm erklärt, er soll beim Vorwärtsschwingen die Beine nach vorne tun und den Kopf nach hinten und beim Rückwärtsschwingen die Beine nach hinten und Kopf nach vorne. Natürlich kam die Frage zurück: WARUM???
Tja - warum? Könnt Ihr mir das erklären????
"warum" hat sehr wenig mit erklären bei einem 3-jährigen zu tun
Und das schreibt Dir ein Kaufmann
Das Stichwort lautet Schwerpunktverlagerung:
Um die Schaukel in Schwingung zu versetzen, muss man ihr Energie zuführen. Energie ist bekanntlich Kraft mal Weg. Als Weg ist nur die Verschiebung des Körperschwerpunktes verfügbar, doch die Kraft kann sich mechanisch nirgends abstützen. Nur die Fliehkraft ist in der Lage, die nötige Gegenkraft zur Verfügung zu stellen, damit Energie umgesetzt werden kann.
Ist die Schaukel am Totpunkt, so beginnt man sich zurückzulehnen, was den Schwerpunkt nach unten verlagert. Erreicht die Schaukel ihren Maximalausschlag, richtet man sich auf und hält den Schwerpunkt hoch, bis die Schaukel wieder den Totpunkt erreicht. Dann beginnt das gleiche Spiel in rückwärtiger Richtung. Nur sehr geübte Schaukler schaffen es, auch den hinteren Arbeitsgang auszuführen. Der bewegliche Massepunkt auf der Schaukel beschreibt bei richtiger Masseverlagerung in etwa eine liegende Acht.
Quelle: Alfred Evert
Um das einem dreijährigen zu erklären, würde ich aber erstmal noch einen Handpuppenspielkurs für Fortgeschrittene an der VHS belegen.. :-)
Grüße
MadChart
@ZOCKEL: Wenn's in einem Physikbuch stünde, wüsste ich es schon.
@lutzhutzundsoweiter: Warum lass ich dann den Schwerpunkt nicht immer außen?
Ich vermute eher, das ist sowas ähnliches wie ein Doppelpendel, wo immer dann am besten beschleunigt wird, wenn beide Pendel (das obige Pendel bis zu dem Punkt, wo man die Seile festhält, das untere von da abwärts) in die gleiche Richtung schwingt.
Gruß,
T.
ist...
normaleweise stellen Kinder diesen Alters heutzutage
sehr gerne Fragen zu den Maxwellschen Gleichungen,
zu Quantentheorie... auch sind Fragen bezüglich
Schrödingers Katze heute bei 3-jährigen ausgesprochen
beliebt...
mcK
Aber auf der Seite gibt's so wahnsinnstolle Experimente:
http://www.hcrs.at
Um die Schaukel in Schwingung zu versetzen, muss man ihr Energie zuführen. Energie ist bekanntlich Kraft mal Weg. Als Weg hat man nur die Verschiebung des Körperschwerpunktes zur Verfügung, doch die Kraft kann sich mechanisch nirgends abstützen. Nur die Fliehkraft stellt die nötige Gegenkraft zur Verfügung, damit Energie umgesetzt werden kann.
Ist die Schaukel am Todpunkt, so beginnt man sich zurückzulehnen, was den Schwerpunkt nach unten verlagert. Erreicht die Schaukel ihren Maximalausschlag, steht man wieder auf und hält dann den Schwerpunkt hoch, bis sie wieder den Todpunkt erreicht. Dann beginnt das gleiche Spiel in rückwärtiger Richtung. Nur sehr geübte Schaukler schaffen es, auch den hinteren Arbeitsgang auszuführen. Der bewegliche Massepunkt auf der Schaukel beschreibt bei richtiger Masseverlagerung eine liegende Acht. Daraus lässt sich ein wichtiges Merkmal jeder parametrischen Schwingung erkennen, nämlich die unterschiedlichen Frequenzen des Erregers und des Schwingkreises. Die Schaukel muss für eine vollständige Periode, ausgehend von einem Punkt maximaler Auslenkung, ein mal hin und auch wieder zurückschwingen. In dieser Zeit führt der bewegliche Massepunkt aber zwei volle Perioden, von seiner Mittellage aus gesehen, aus.
Im Nulldurchgang ist die Fliehkraft am größten (größte Geschwindigkeit), so dass man von selbst nach unten gezogen wird. Im Endpunkt ist sie am geringsten und man kann fast verlustfrei aufstehen. Nur aus der Phasenverschiebung des Tiefpunktes der Masse zum Totpunkt der Schaukel wird Energie umgesetzt. Wenn die Schaukel verlustfrei schwingt, pendelt die Energie nur noch zwischen Massepunkt und Schaukel hin und her. Das kann man sich dann so vorstellen, dass der Massepunkt an einer Feder befestigt ist und nur durch die Fliehkraft bewegt wird. Die dann entstehende Bahn des Massepunktes ist nur noch eine, der Fliehkraft entsprechende, u-förmige Bahn mit der gleichen Frequenz wie die Schaukel. Die beiden Linien, der Acht schieben sich dann zu einer zusammen. Erst wenn Energie zum Antrieb der Schaukel zugeführt wird, ist wieder die doppelte Frequenz notwendig. Sie stellt sozusagen die Asymmetrie dar, durch die Energie ausgekoppelt werden kann.
Gruß,
T.
mcK
denn: Um Deine Beine nach vorne zu strecken, mußt du entsprechende Muskelkraft aufwenden. Diese Kraft wirkt aber als Gegenkraft gleichzeitig über Deinen Allerwertesten und Deine Hände (wenn Du Dich festhälst) auf die Schaukel zurück, und zwar leider in der falschen Richtung, m.a.W. durch die Streckbewegung an sich leitest Du keine Energie in die Schaukel ein. Für die Rückwärtsbewegung gilt sinngemäß das Gleiche.
Wie bereits in Heinz' Posting geschrieben: Es ist nur die Schwerpunktverlagerung maßgeblich!
Wenn Du's nicht glaubst: Stell Dich mal auf ein Skateboard und schwing ein Bein in der gewünschten Fahrtrichtung hin und her. (Vorsicht, nicht umfallen).
Wenn Du nicht schummelst, kommst Du unter Garantie keinen Millimeter vom Fleck, höchstens ein bisschen hin und her!
Grüße
MadChart
mck
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