IRAQ kurz vor ATOMBOMBE2
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Eröffnet am: | 10.09.02 15:36 | von: BesserEsser | Anzahl Beiträge: | 4 |
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- von Thomas Seythal -
Berlin, 10. Sep (Reuters) - Das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS) glaubt, dass Irak innerhalb weniger Monate eine Atomwaffe bauen könnte, wenn ausreichend angereichertes Uran verfügbar wäre. Irak bestreitet dies. Sein Land könne keine Atomwaffe bauen und habe auch nicht die Absicht, sagt der irakische Außenminister Nadschi Sabri.
Waffentaugliches, also hoch angereichertes Uran kann nur mit großem Aufwand hergestellt werden. Uran besteht vor allem aus zwei Arten (Isotopen): U-235 und U-238. U-235 kann als Brennstoff in Atomkraftwerken und für Atombomben verwendet werden. Natur-Uran besteht nur zu 0,711 Prozent aus dem Isotop U-235 und zu 99,27 Prozent aus U-238.
Kanada und Australien sind die Hauptproduzenten von Uran. Förderstätten gab es aber auch in Deutschland: Zwischen 1946 und 1990 wurden in Thüringen und Sachsen vor allem für die sowjetische Atomindustrie etwa 220.000 Tonnen Uran abgebaut.
Um einen höheren Anteil von U-235 zu erhalten, muss das Uran angereichert werden. Für Brennstoff muss der Gehalt auf vier Prozent gesteigert werden. Für Atombomben benötigt man dagegen einen U-235-Gehalt von mindestens 90 Prozent. Auch die Atombombe, die 1945 über Hiroshima abgeworfen wurde, enthielt U-235.
Bei der Anreicherung müssen U-235 und U-238 getrennt werden. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen. Eine gängige Methode ist die Trennung in Zentrifugen. Dazu wird das Uran gasförmig gemacht. In der Zentrifuge trennen sich bei hoher Geschwindigkeit die unterschiedlich schweren Isotope U-235 und U-238 und lagern sie sich unterschiedlich stark ab. So kann bei jedem Anreicherungsdurchgang reineres U-235 gewonnen werden.
"Dafür braucht man eine unglaublich diffizile Technik", sagt Heinz-Peter Butz von der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit in Köln. Für die Herstellung benötige man einen großen Maschinenpark.
IISS - IRAK WOLLTE SCHON EINMAL ATOMWAFFEN BAUEN
Den IISS-Wissenschaftlern zufolge stand Irak beim Ausbruch des Golf-Krieges 1991 kurz davor, größere Mengen hoch angereichertes Uran herzustellen. Damit hätte Irak innerhalb von zwei bis drei Jahren eine Atomwaffe herstellen können. Bis Anfang 1994 beschlagnahmten UNO-Inspektoren in Irak 33 Kilogramm Atommaterial mit unterschiedlichen Anreicherungsgraden.
Am vergangenen Wochenende war aus Washingtoner Geheimdienstkreisen verlautet, dass Saddam Hussein verstärkt Bauteile für die Atomwaffenproduktion beschaffen wolle. Demnach habe der Irak in den vergangenen Wochen tausende Aluminium- Röhren importieren wollen, die in Zentrifugen zur Anreicherung von Uran benötigt würden.
Den IISS-Wissenschaftlern zufolge kann Irak zurzeit kein eigenes Waffen-Uran herzustellen. "Irak ist wahrscheinlich Jahre davon entfernt, eine Atomwaffe mit selbst hergestelltem Material zu bauen. Doch diese Zeitspanne wäre viel kürzer, wenn Irak ausreichend atomwaffentaugliches Atommaterial aus einer ausländischen Quelle bekäme."
Seit dem Ende des Kalten Krieges haben die Quellen für Uran zugenommen: Nach Schätzungen der Stanford-Universität in den USA sind in den vergangenen zehn Jahren mindestens 40 Kilogramm waffentaugliches Uran und Plutonium aus den schlecht bewachten Nuklearanlagen in der früheren Sowjetunion gestohlen worden. Zwar sei das meiste Material wieder gefunden worden, doch mindestens zwei Kilogramm hoch angereichertes Uran aus einem georgischen Reaktor würden noch immer vermisst, hatte die Forschergruppe im März berichtet.
Ihrer Einschätzung nach besteht die Gefahr, dass der Schwarzmarkt für radioaktives Material wächst. Allein in der früheren Sowjetunion seien schätzungsweise 600 Tonnen waffentaugliches Uran gelagert.
Und nun wünscht der Öl-Cowboy eben eine Bedrohungs"analyse".