PACIFIC INTERNET - DIE ASIATISCHE AOL?
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 20.01.00 11:09 | ||||
Eröffnet am: | 18.01.00 10:59 | von: Brad Pitt | Anzahl Beiträge: | 12 |
Neuester Beitrag: | 20.01.00 11:09 | von: dow_dax | Leser gesamt: | 1.910 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 3 | |
Bewertet mit: | ||||
Ich stelle lediglich interessierten Lesern meine aktuellste Analyse von PCNTF zur Verfügung. Als Quelle dienten Ad hoch Meldungen des Unternehmens, Quartalsberichte und diverse Nachrichten aus Yahoo und anderen Suchprogrammen. Für eine total fehlerfreie Analyse gibt es keine Gewähr. Jeder Leser kann sich noch zusätzlich unter den Links von www.yahoo.com unter stock quotes bei Eingabe des Kürzels PCNTF ein eigenes Bild vom Unternehmen machen.
Pacific Internet - Die asiatische AOL?
Pacific Internet Aktionäre werden in den letzten Wochen mit Erfolgsmeldungen regelrecht überschwemmt. Kurssprünge zwischen 10 und 30 Prozent waren keine Seltenheit. Doch nun hat auf einem hohen Niveau erst mal eine Konsolidierung eingesetzt, denn die ganze Flut an Nachrichten über neue Marketingstrategien, Firmenübernahmen und Auslandskooperationen kann, mangels Kenntnis der langfristigen Konsequenzen, nicht innerhalb weniger Tage in den Kursen verarbeitet werden. Vielmehr erfordert eine weitere Orientierung eine genaue Analyse der Ausgangssituation und der Ursachen für das, im Vergleich zur Konkurrenz überproportionale Wachstum des Unternehmens. Angesichts seiner bisherigen Erfolge und mangels detaillierter Researchinformationen wird der Internetprovider mit seinen knapp 700 Mitarbeitern bereits in den diversen Diskussionsforen des Internets vom Mythos einer versteckten AOL umgeben.
Rückendeckung durch die Republik Singapur
Als Spinnoff aus einem Staatsbetrieb in Singapur hervorgegangen avancierte sich der einstige nationale Internet-Dienstleister innerhalb weniger Monate zu einem Global-Player, der sogar dem größten ISP Singapurs, der Sing Tel, das Fürchten lernt. Aufgrund seiner aggressiven Expansionsstrategie wird Pacific Internet (WKN 918 895) von Insidern, gerne als asiatische Version von AOL bezeichnet: Genauso wie AOL haben die Asiaten ihr Kerngeschäft im ISP-Bereich um zahlreiche Online Dienstleistungen wie Content, Commerce, Community und Kommunikationsdienstleistungen (z.B. seit Dezember 1999 call-back Services in Singapur) erweitert. Mit einer breiten Palette an zusätzlichen Dienstleistungen wie Email Service Dienste, die Installation von Servern, Webhosting und Webdesign deckt das Unternehmen fast sämtliche Internetdienstleistungsbereiche ab. Doch im Größenvergleich hinkt Pacific Internet weit hinter dem amerikanischen Branchendino hinterher: Während AOL gegenwärtig fast 21 Millionen Onlinkunden zählt, nehmen gegenwärtig erst rund 276.000 Internet-User die Dienste von Pacific Internet in Anspruch. Ein weiterer Unterschied zu AOL liegt auch in der Aktionärsstruktur. Während sich die Aktienmehrheit an Pacific Internet noch immer indirekt unter Staatskontrolle befindet, werden die Anteile an AOL fast ausschließlich von Privatpersonen bzw. Privatunternehmen und institutionellen Anlegern gehalten. Dieser Umstand schlägt sich auch in einem unterschiedlichen Verschuldungsgrad beider Unternehmen nieder: AOL kommt fast ohne Fremdkapital aus während Pacific Internet seine bisherigen Expansionsschritte zum Großteil mit Krediten finanzierte und noch bis vor einem Jahr eine im internationalen Branchenvergleich äußerst dünne Eigenkapitaldecke von 24,7 Prozent (zum 31. 12. 98) aufwies. Zur Verbesserung der Kapitalausstattung und Finanzierung der in den letzten Monaten veröffentlichten Akquisitionen erfolgte am 5. Februar 1999 der Börsengang: Mit 2.287.500 Aktien wurde ein Netto-Emissionserlös von 36,2 Mio. US-Dollar erzielt. Doch dieser Mittelzufluß reichte noch lange nicht zur Finanzierung weiterer Projekte und am 20. Mai 1999 folgte bereits die nächste Kapitalerhöhung: Es wurden 212.500 Aktien zu einem Stückpreis von 51,4 US-$ ausgegeben. Dadurch flossen weitere 10,4 Mio. US-$ in die Kassen des Unternehmens.
Sowohl die jüngste Kapitalspritze als auch die gegenwärtige Aktionärsstruktur führen, zumindest bei asiatischen Banken, zu einer höheren Kreditwürdigkeit des Unternehmens, denn schließlich befinden sich noch immer 56,5 % der Aktien indirekt über diverse Holdings der SembCorp Industries Ltd im Besitz der staatlichen Temasek Holdings Ltd. Weitere 23,5 % werden von privaten und institutionellen Insidern gehalten, die zu einem überwiegenden Teil auch im Aufsichtsrat vertreten sind. Dieser Umstand kann auf jeden Fall als Risikobegrenzung interpretiert werden, da Pacific Internet im Krisenfall mit einer Unterstützung seiner finanzkräftigen Großaktionäre rechnen kann. Auch die Finanzierung des laufenden kostenintensiven E-Commerce-Marketing-Projektes verläuft in geregelten Bahnen.
Revolutionäres Marketingkonzept
Zwar äußerst originell aber auch kostspielig ist die aggressive Marketingstrategie als Antwort auf einen freien Internetzugang und einer 30 bis 40 prozentigen Senkung der Online Gebühren durch Konkurrenten wie StarHub und SingTel. Nahmen die Programmierarbeiten für Pacfusion.com, einer virtuellen Einkaufsstadt bestehend aus 80 Online-Stores mit insgesamt über 10 000 Produkten, bereits 100 Mio. US-$ in Anspruch, werden nun potentielle Kunden für das Surfen in den eigenen Websites mit Pacfusion.com -Warengutscheinen bezahlt. Internet-Surfer erhalten nach einer kurzen Registrierung als ClubFusion Mitglieder im Pacfusion.com-Portal die Möglichkeit, durch Aktivitäten wie Online-Spiele, Chats und die Anforderdung von Produktinfos, Punkte (sogenannte „Atoms") für Warengutscheine zu sammeln. 500 Punkte (Atoms) ergeben zum Beispiel einen Gutschein für Waren und Dienstleistungen im Wert von 5US-$. Durch diese Aktionen soll die Anzahl der Pageimpressions von derzeit 15 Millionen im Monat drastisch ansteigen und sich Pacfusion.com als internationaler Markennamen etablieren. Alleine aufgrund der Tatsache, daß der pazifische Raum die weltweit höchsten Wachstumsraten bei neuen Internetanschlüssen aufweist, sieht diese Marketingstrategie sehr vielversprechend aus.
Der Patriotismus asiatischer Verbraucher ist ein zusätzlicher Erfolgsfaktor. Selbst finanziell und vom Know How her überlegenere Auslandskonkurrenten wie AOL, Amazon und Egghead werden in dieser Region nur schwer Fuß fassen und unter dem Branchendurchschnitt liegende Umsätzzuwächse erwirtschaften, da es sich im E-Commerce-Geschäft um eine Vertrauenssache handelt und heimische Anbieter das größere Vertrauen der Bevölkerung genießen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, daß Pacific Internet Websiten in den einzelnen asiatischen Landessprachen vefaßt und somit über einen wesentlich besseren Zugang zu breiten Schichten der Bevölkerung verfügt, als zum Beispiel seine amerikansichen Mitbewerber. Ausländische Kunden hingegen werden, angesichts des laufenden „pay-for-surfing" Programm verstärkt auf die bezahlten Websites zurückgreifen und langfristig hier auch entsprechend konsumieren. Neben enormen Zuwächsen im E-Commerce-Geschäft ist auch mit einem Anstieg der Werbeinnahmen zu rechnen, denn sobald die monatichen Pageimpressions nachhaltig gesteigert werden, steht auch einer Anhebung der Werberaten nichts mehr im Wege.
Vorübergehende Ergebnisbelastung
Doch die hohen Zuwächse müssen Anfangs in Form von erhöhten Werbeausgaben erstmal teuer erkauft werden, bevor in den darauffolgenden Jahren wieder beachtliche Gewinnsteigerungen erzielt werden können. Deshalb wird der Gewinnprognose-Konsens von 32 Cents pro Aktie im laufenden Geschäftsjahr auf keinen Fall erreicht werden. Ähnlich wie vor einem Jahr bei Globix, einem der größten ISPs in New York, dessen Kurs sich, trotz weit über den Erwartungen gelegener Quartalsverluste, binnen 12 Monaten mehr als verzehnfachte, könnte auch die Entwicklung bei Pacific Internet aussehen. Denn weniger Fundamentaldaten spielen bei Internetwerten eine Rolle sondern, sondern viel mehr das vom Durchschnitt der Marktteilnehmer geschätzte Wachstumspotential des Unternehmens. Außerdem verfügt die Aktie über die besten Voraussetzungen bald wieder aus ihrer Konsolidierungsformation auszubrechen um zu einer längeren Rekordjagd anzusetzen, denn angesichts noch relativ weniger amerikanischer Analysten, die diesen Wert regelmäßig verfolgen, vergeht eine längere Zeitspanne, bis sich die jüngsten Informationen unter allen relevanten Marktteilnehmern herumgesprochen haben. Je langsamer diese Informationsverarbeiten erfolgt, desto länger wird der Trendverlauf sein und Charttechniker, Daytrader und Momentumsplayer sorgen dann noch für eine zusätzliche Beschleunigung im weiteren Verlauf. Erst diese Phase, in der dann Kurssprünge von bis zu 30 Prozent innerhalb weniger Stunden an der Tagesordung stehen, sollte man bei ersten Anzeichen einer nachlassenden Dynamik zum Ausstieg nützen. Doch bis dahin könnte Pacific Internet bereits um einige hundert Prozent zugelegt haben.
Unterbewertete Aktie
Da in den meisten Ertragsschätzungen der Analysten die jüngsten Akquisitionen noch keine Berücksichtigung finden, ist davon auszugehen, daß die langfristigen Wachstumsprognosen bald nach oben revidiert werden. Auch wenn einzelne Unternehmensaufkäufe, wie zum Beispiel die jüngste Übernahme des thailändischen ISPs IT Star Co Ltd oder strategische Allianzen wie zum Beispiel gemeinsame Unternehmensbeteiligungen mit Liam Consulting in Tel Aviv, dem Silicon Valley des Nahen Osten, den Kurs innerhalb eines Tages um 10 bis 30 Prozent nach oben treiben, sind die langfristigen Potentiale dieser Allianzen in den Kursen noch weitgehend unberücksichtigt. Obwohl der Eintritt in neue Märkte bisher fast reibungslos über die Bühne lief haben die Anleger diesen Umstand und alle in diesem Zusammenhang stehenden Informationen noch immer nicht berücksichtigt. Daraus resultiert ein enormer Nachholbedarf, der eines Tages in Form explosionsartiger Kursanstiege abgebaut werden könnte.
Äußerst erfolgreich verlief laut Unternehmensangaben vor wenigen Wochen der Eintritt in den indischen Markt: In einem Joint Venture mit den Thakral Brothers bietet Pacific Internet nun auch hier seine Online-Dienste an. Dieses Geschäft sollte in den nächsten Jahren einen nicht unerheblichen Ergebnisbeitrag liefern und die Verluste aus dem E-Commerce-Bereich zumindest wieder teilweise kompensieren. Für zusätzliches Wachstum sollte noch die Übernahme von zwei australischen ISPs, der Zeta Internet und der Hub Communications sorgen. Mit sämtlichen Anteilen an Hong Kong Supernet, 40 Prozent an Primeworld Digital Systems in Manila, der im Frühjahr 1999 erfolgten Akquisition der beiden australischen Online-Dienstleister Mira Networking und Zip World und seinen jüngsten Übernahmen ist das Unternehmen auf einen laut Branchenexperten jahrelangen Internetboom im pazifischen Raum bestens vorbereitet. Alleine in China wird sich heuer die Zahl der Internet-Anschlüsse gegenüber dem Vorjahr auf 10 Mio. verfünffachen. Daß sich die starke Expansion des Unternehmens bezahlt macht, zeigen die jüngsten Quartalszahlen: Die Zahl der Online-Kunden stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 43,2 Prozent auf 267 865 und ging Hand in Hand mit einer Umsatzsteigerung von 35,3 Prozent auf 15,3 Mio. US-$. Damit konnte der mit dem schnellen Wachstum des Unternehmens einhergehende explosive Kostenanstieg in den Bereichen Personal und Marketing mehr als kompensiert werden. Dabei kletterte der Personalaufwand infolge zahlreicher Neueinstellungen im Kundendienst um 61,6 % Prozent auf 5,9 Mio US-$ während die Marketingaufwendungen sogar um 75 % auf knapp 1 Mio. US-$ anstiegen und auch erhöhte Abschreibungen infolge der regen Investitionstätigkeit das Ergebnis belasteten. Trotzdem konnte nach einem Minus von etwa 572.000 US-$ im letzten Quartal nun wieder ein kleiner Gewinn von 168.000 US-Dollar ausgewiesen werden. Für das Gesamtjahr rechnen wir 1999 rechnen wir infolge der oben genannten Faktoren mit einem Gewinn/Aktie von 0,11 US-$. Der Jahresabschluß wird am 15. Februar veröffentlicht. Sollte das an diesem Tag bekanntgegebene Ergebnis nicht signifikant von unserer Schätzung abweichen, halten wir an unseren Umsatz -und Gewinnwachstumsprognosen fest. Zur Ermittlung des Fair Values gehen wir von folgender Wachstumsdynamik aus: Die erstmalige Konsolidierung von IT Star Co. Ltd, Zeta Internet und Hub Communications sollte im laufenden Geschäftsjahr für einen kräftigen Umsatzschub von fast 70 Prozent sorgen. Bis zum Jahr 2003 gehen wir dann von einem jährlichen Umsatzwachstum von 45 Prozent aus. Erst danach senken wir das Umsatzwachstum jährlich um 10 Prozent ab. Das starke Umsatzwachstum wird zwar in den nächsten Jahren mehrere Prozentpunkte an Umsatzrendite kosten, sich jedoch langfristig positiv auf die Rentabilitätssituation auswirken.
Daraus resultiert folgende Reihe:
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Umsatz(MioUS$) 65 110 159 231 335 471 643 854 1102
Umsatzrendite 2 % 6 % 11 % 17 % 21 % 23 % 24 % 24 % 24 %
Gewinn je Aktie 0,11 0,54 1,42 3,19 5,72 8,81 12,55 16,67 21,50
Fairer Kurs bei Abzinsung der Gewinne mit 12,5 % = 92,93 US-$
Auf Basis dieses Bewertungsmodells ist Pacific Internet bei Kursen zwischen 60 und 70 Euro ein klarer Kauf. Zur Sicherheit ziehen wir noch einen alternativen Bewertungsmaßstab für Internetaktien heran. Wir vergleichen den Marktwert pro Kunden (Marktwert/Zahl der Online-Kunden) mit jenem von AOL. Da es sich bei AOL um den weltweit größten Internetprovider handelt, und dieser auch über durchschnittlich kaufkräftigere Kunden als Pacific Internet verfügt, ist ein Bewertungsaufschlag von 100 Prozent gerechtfertigt. Da AOL über einen Marktwert von 6.700 US-$/Kunden verfügt, darf Pacific Internet maximal einen Wert von 3350 US-$/Kunden aufweisen, um noch als verhältnismäßig günstiges Investment eingestuft werden zu können. Tatsächlich ist Pacific Internet auch unter diesem Aspekt mit einer Börsenkapitalisierung von 3079 US-$ pro Kunden ein attraktives Investment.
Gewichtet man beide Bewertungsmodelle zu je gleichen Teilen, dann errechnet sich ein fairer Wert von 84 US-Dollar.
Aufgrund ähnlicher Überlegungen ist die Pacific Internet-Aktie auch als Basisinvestment eines für Februar geplanten Spezialfonds von J.P. Morgan vorgesehen Die Käufe des Investmentfonds könnten bereits in den nächsten Wochen für starke Kursgewinne sorgen, da es sich bei Pacific Internet angesichts des geringen Streubesitzes und einer für ein Internetunternehmen extrem niedrigen Börsenkapitalisierung von ca. 850 Mio. US-$ (AOL 140 Mrd. US-$) um einen verhältnismäßig marktengen Wert handelt. Dieser Umstand findet in einer erhöhten Volatilität seinen Niederschlag. Deshalb sollten Sie diesen Wert kaufen und mehrere Jahre liegenlassen um nicht bei stärkeren Rückschlägen die Nerven zu verlieren, auszusteigen und den nächsten Anstieg zu verpassen.
Fazit:
Pacific Internet ist ein finanziell abgesicherter Wachstumswert und bietet als einziges Unternehmen im asiatischen Raum ein „pay-for-surfing" Programm an. Die starke Expansion des Unternehmens beeinträchtigt zwar die kurzfristige Rentabilität aber wirkt sich dafür langfristig um so positiver auf die Ertragsentwicklung aus. Das Unternehmen ist sowohl vom Earning Discount Modell als auch in der Relation des eigenen Marktwertes pro Kunden im Vergleich zu jenem des Weltmarktführers AOL günstig bewertet. Da nur wenige Analysten diesen Wert beobachten und deshalb nur wenig aktuelle Resarchinformationen verfügbar sind, sind zahlreiche positiven Nachrichten noch nicht in den Kursen enthalten. Wir rechnen aufgrund dieses Umstandes und des verhältnismäßig geringen Streubesitzes mit starken Kursanstiegen, sobald institutionelle Anleger diesen Wert entdecken.
Brad Pitt: Pacific Internet werden langsam von den Börsenbriefen (zB New Tec Investor) entdeckt o.T.
18.01.00 13:10
Brad Pitt: Habe CyBio bei 40 zum Einstieg empfohlen - Nun die nächste Info: PCNTF o.T.
20.01.00 09:53