Übernahmeschlacht Viva TV umkämpft


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03.06.02 10:51


Viva TV umkämpft



Der Musiksender Viva steht möglicherweise vor der Übernahme durch einen US-Medienkonzern. Der Fortbestand unabhängiger Viva-Programme ist damit gefährdet.
"Mitten in einer Übernahmeschlacht"


"Wir befinden uns mitten in einer Übernahmeschlacht", zitierte das Magazin "Der Spiegel" den Mitbegründer des Musikkanals, Helge Sasse. Die beiden US-Konzerne AOL Time Warner sowie Viacom kämpften derzeit um die Mehrheit an der am Neuen Markt gelisteten Viva Media AG und bemühten sich um die Anteile der Großaktionäre EMI und Vivendi Universal , berichtete das Magazin weiter. Eine Sprecherin von Viva wollte den Bericht nicht kommentieren. Dass EMI und Vivendi Universal einen Ausstieg aus dem Gesellschafterkreis erwägen, hat vor allem mit der wirtschaftlichen Situation der beiden Konzerne zu tun. Beide brauchen Geld.

Konkurrent MTV
Im Falle eines Sieges von Viacom, dem Mutterkonzern des Viva-Konkurrenten MTV, müsste die Viva-Gründungsmannschaft um Sasse und Viva-Vorstand Dieter Gorny um den Fortbestand unabhängiger Viva-Programme fürchten, hieß es in dem Bericht weiter. Deshalb dürften die Kölner Musikmanager nach Einschätzung des Magazins eine Übernahme durch AOL Time Warner bevorzugen. Ende vergangenen Jahres hatte Sasse den Angaben zufolge seine Aktien in einem Poolvertrag mit dem US-Konzern gebündelt. Beide verfügten derzeit zusammen mehr als 30 Prozent der Stimmen.

Viva-Aktie steigt gegen den Trend
Viacom führt dazu nach Angaben aus Unternehmenskreisen Gespräche mit den Großgesellschaftern EMI und Vivendi Universal, die jeweils 15 Prozent an Viva halten und einen Verkauf prüfen. Möglicherweise kauft MTV auch auf dem freien Markt bereits Viva-Aktien. Dafür spricht zumindest der gegen den allgemeinen Trend steigende Aktienkurs des Kölner Musiksender-Betreibers. Seit Mitte April stieg das Papier um 28,5 Prozent auf 10,50 Euro. "Aus dem deutschen Phänomen Viva ist ein Unternehmen geworden, über das nicht mehr hier zu Lande, sondern in New York entschieden wird", sagte der Gründer und Vorstandsvorsitzende von Viva, Dieter Gorny. In New York sitzt die MTV-Gruppe.

Quelle: Financial Times Deutschland
 

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