Viva Media AG
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Eröffnet am: | 28.03.02 11:39 | von: shah | Anzahl Beiträge: | 1 |
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Die Viva Media AG hat 2001 einen Umsatz von 60,1 Mio. Euro erreicht. Damit verfehlt der Konzern leicht das im vergangenen Jahr genannte Ziel von 61,5 Mio. Euro. Zurückzuführen ist der Rückgang allerdings auf die Entkonsolidierung der verlustträchtigen Viva Plus Fernsehen GmbH im vierten Quartal des Jahres. In das Joint Venture mit AOL Time Warner wurde die Viva Zwei Musik TV und Vivadigital ausgegliedert. Den leichten Umsatzrückgang hat Finanzvorstand Christian Gisy dabei allerdings gerne in Kauf genommen.
Denn durch die Entkonsolidierung ist es dem Konzern gelungen, das vierte Geschäftsquartal des vergangenen Jahres mit einem operativen Gewinn abzuschließen. Ein Gesamtjahres-Ebitda von minus 4,87 Mio. Euro entspricht einem Ebitda von 2,78 Mio. Euro im vierten Quartal. Das Ebit liegt auf Jahressicht bei minus 13,91 Mio. Euro. Damit erwirtschaftete Viva in den letzten drei Monaten des Jahres ein Ebit von 1,14 Mio. Euro.
Im laufenden Jahr soll dieser Trend natürlich fortgesetzt werden, verspricht Gisy im Gespräch mit wallstreet:online. Allein durch die Übernahme der Brainpool AG, die im Jahr 2002 erstmals voll konsolidiert wird, wird aus dem Kölner Medienkonzern ein hochprofitables Unternehmen. „Wir planen für das Jahr 2002 mit einem Umsatz von 125 Mio. Euro und einem Ebitda von 44 Mio. Euro“, erklärt der Finanzvorstand. Der Umsatzanteil der beiden Unternehmen Viva und Brainpool werde dabei „ungefähr bei 50 zu 50“ liegen. Dem Ebitda kommt die einmalige Zahlung von AOL Time Warner aus dem eingegangenen Joint Venture zu Gute, die bei rund 30 Mio. Euro liegt.
Bei diesen rosigen Zukunftsaussichten ist es schon gar nicht mehr wichtig, dass die Flaute auf dem TV-Werbemarkt im vergangenen Jahr auch an Viva nicht spurlos vorbei gegangen ist. Im Oktober mussten die ursprünglichen Prognosen zurückgenommen werden, die von einem Umsatz in Höhe von 65 Mio. Euro und einem ausgeglichenen Ebit ausgingen. „2001 ist ein verschenktes Jahr“, konstatierte Gisy damals im Gespräch mit wallstreet:online. Bilanziell gesehen hat er sicherlich recht behalten.
Strategisch gesehen war das Jahr 2001 für die Viva Media AG hingegen ein wichtiges – wenn nicht sogar das wichtigste – Jahr der Unternehmens-Geschichte. Das Joint Venture mit AOL Time Warner, die Übernahme von Brainpool und die Expansion nach Polen, in die Schweiz, nach Österreich, Ungarn und Italien stellen Viva auf eine gefestigte Basis von der aus die Kölner mit einem soliden operativen Cashflow schlagkräftig agieren können. Denn expandieren will das Medienhaus auch im Jahr 2002. „Wir sind derzeit in Gesprächen“, erklärt Gisy. „Konkret ist allerdings noch nichts.“
Sonnige Aussichten für Viva Media. Doch wo Sonne ist, ist auch Schatten. Die Aktie der Viva Media AG ist am Neuen Markt weitgehend unbeachtet. Nur wenige Stücke gehen am Tag um – wenn überhaupt gehandelt wird. Dabei ist der Titel alles andere als überbewertet, sondern bietet auf der derzeitigen Kursbasis von 7,90 eine gute Einstiegs-Chance. Die Kursziele der Banken liegen zwischen 12 und 13 Euro. Analysten gehen im Konsens für das laufende Jahr von einem Gewinn je Aktie von 1,08 Euro aus. Für das Jahr 2003 liegt die Konsens-Schätzung bei 0,45 Euro pro Aktie. Damit liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Jahr bei 7,3 und für das kommende Jahr bei 17,5. Der Gewinnrückgang ist auf den Sondereffekt der genannten AOL-Zahlung zurückzuführen und sollte daher nicht irritieren.
Quelle: News (c) wallstreet:online AG