"Krieg ein unsicheres Geschäft"
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Eröffnet am: | 24.03.02 22:40 | von: Neee Max! | Anzahl Beiträge: | 1 |
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USA bereiten weitere Angriffe auf El Kaida vor
(neu: Briten führen ISAF-Kommando länger als geplant)
Bagram, 24. Mär (Reuters) - Die USA haben zur Vorbereitung weiterer Angriffe auf Einheiten der El Kaida und Taliban am Wochenende Erdkampfflugzeuge auf dem afghanischen Luftwaffenstützpunkt Bagram stationiert.
Die Flugzeuge würden von Bagram aus eingesetzt werden, sagte der US-Militärsprecher Major Bryan Hilferty am Sonntag. Sie tragen die offizielle Bezeichnung A-10 "Thunderbolt" (Blitzschlag), werden aber wegen ihres Aussehens "Warthogs" (Warzenschweine) genannt. Von Bagram aus hatten die USA und ihre Verbündeten die "Operation Anaconda" gestartet. Dort werden auch rund 1700 britische Gebirgsjäger erwartet, die bis Mitte April voll einsatzbereit sein sollen. Großbritannien wird nach den Worten von Außenminister Jack Straw das Kommando der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) länger als ursprünglich geplant führen.
Die A-10 war bereits in der vor zehn Tagen beendeten "Operation Anaconda" eingesetzt worden, allerdings wird sie nun erstmals fest in Afghanistan stationiert sein. "Wir können schneller reagieren, wenn wir hier sind, und wir können schneller dort sein, wo wir gebraucht werden", sagte Staffelkapitän James Baldwin. Der Luftwaffenstützpunkt Bagram liegt nahe der Hauptstadt Kabul.
Die Ankunft der "Warthogs" und der britischen Soldaten wurden als Zeichen gewertet, dass die Kämpfe noch nicht beendet sind. Nach US-Angaben ist das El-Kaida-Netz lahm gelegt. Die USA machen die El Kaida und ihren Chef Osama bin Laden für die Anschläge vom 11. September verantwortlich. Nach afghanischen Militärangaben sind allerdings einige Kämpfer geflohen und haben sich in Dörfern der ostafghanischen Provinz Paktia versteckt, wo es noch Unterstützung für die Taliban gebe.
Das britische ISAF-Kommando werde "etwas verlängert", sagte Straw der BBC und bestätigte damit erstmals eine Verlängerung des ursprünglich auf sechs Monate befristeten Oberkommandos. Einzelheiten nannte Straw nicht. Die Türkei hat Interesse, die Führung des etwa 5000 Mann starken ISAF-Kontingents zu übernehmen. Zuvor will die Türkei aber unter anderem geklärt wissen, ob das bislang auf Kabul und Umgebung begrenzte Mandat erweitert wird und wie die Kostenverteilung aussieht.
Straw widersprach zudem Befürchtungen, das militärische Engagement in Afghanistan könnte für sein Land zu einer Katastrophe werden, wie sie den USA in Vietnam widerfuhr. Zwar sei "Krieg ein unsicheres Geschäft", doch ein Vergleich mit Vietnam sei "völlig aus der Luft gegriffen". Die USA hatten nach Jahre langem Krieg 1973 geschlagen aus Vietnam abziehen müssen. Er gehe davon aus, dass die britischen Truppen nicht sehr lange in Afghanistan bleiben werden, sagte Straw.
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