IVU - sachlich und konstruktiv
Wenn dann im Herbst eine Prognoseerhöhung bekannt gegeben wird, erwarte ich einen kräftigen Hopser nach oben.
IVU's Staerke liegt im grundlegenden Wachstum des Geschäftsfeldes, in dem über Jahre bewiesenen, stetigen Anstieg aller Zahlen, und der Wahrscheinlichkeit auf die Eroberung neuer Märkte - neben sauberen Bilanzen. Das spricht für sich ...
Meine Annahme für die Halbjahreszahlen ist die folgende:
Umsatz : 25 Millionen
Rohergebnis: 19,5 Millionen
Personalaufwand: 14,9 Millionen
EBIT: -0,9 Millionen
Konzernüberschuss: -1,0 Millionen
liquide Mittel: 9,5 Millionen
Wenn der Kurs sich dann noch über die 4,25 bewegen würde, wäre ich ganz zufrieden ;)
Ich bin noch etwas optimitischer:
Umsatz : 27,6Millionen
Rohergebnis: 21,2 Millionen
Personalaufwand: 14,6 Millionen
EBIT: -0,62 Millionen
Konzernüberschuss: -0,9 Millionen
Sollten nicht wieder Sondereffekte eintreten, gehe ich fest davon aus, dass wir mit 2017 ein Rekordjahr der IVU sehen werden. Im Q1 hatte man schon 84% des Auftragsbestandes für 2017 in der Tasche. Ich glaube, dass Q2 ganz ordentlich gelaufen ist und noch der ein oder andere Auftrag gewonnen werden konnte. Daher mein Optimismus bei den Halbjahreszahlen.
Laut Aussagen von IVU liegt die Prognose bei einem Jahresumsatz von rund 62 Mio. € und einem Rohergbnis von 45 Mio. €. Also schon in der relativ konservativen Planung geht man von neuen Rekorden aus. Ich sehe mind. die 65 Mio. € beim Jahresumsatz und ein Rohergbnis von 47 Mio. € für 2017. Ebit könnte dann um die 5,6 Mio. € bis 5,8 Mio. € liegen.
Am 30.08 wissen wir mehr :)
Aufgrund der Sondereffekte im letzten Jahr sollte es aber beim Gewinn entsprechend besser aussehen. Könnte mir da auch nur einen Ebit-Verlust von 0,3-0,5 Mio vorstellen, also besser als bei dir.
Was die Jahresprognose angeht, wird IVU wie üblich konservativ bleiben und wohl erst im Oktober/November die Prognose erhöhen, einfach aufgrund des Projektzyklus/Saisonalität und den negativen Erfahrungen der letzten zwei Jahre. Erst wenn man sich sicher ist, insbesondere die Rohertragsprognose auch zu schaffen und auch keine größere Sonderabschreibungen kommen sieht, wird man die Ebit-Prognose fürs Gesamtjahr erhöhen. Zumindest meine Einschätzung.
in Mio € (Vorjahr)
Umsatz = 25,3 (22,8)
Rohergebnis = 19,5 (17,5)
Personalaufwand = 15,0 (14,5)
AfA = 0,7
SbA = 4,2
Ebit = -0,5
Netto = -0,75
Gesamtjahr 2017
Umsatz = 64,5
Rohergebnis = 47,1
Ebit = 5,2
Netto = 4,8
MarketCap = 72 Mio
Enterprise Value = 65 Mio
KUV = 1,12
KGV = 15,0
EV/Ebit = 12,5
2018 rechne ich dann nochmals mit 6-8% Umsatzwachstum und überproportionalem Gewinnwachstum, so dass sich die Kennzahlen folgendermaßen verringern
KUV = 1,05
KGV = 12,5
EV/Ebit = 10,7
Wobei ich abschließend immer nur betonen kann, dass einzelne Quartale bei IVU aufgrund des Projektgeschäfts immer schwer voraussehbar sind. Wenn sich da mal eine Abrechnung um ein paar Wohen verschiebt, gerade wenn es margenträchtiges Softwaregeschäft ist, schwankt das Ergebnis halt mal zwischen zwei Quartalen stark. Insofern sind meine Q2-Schätzungen mit Vorsicht zu genißene, aber ich halte sie für halbwegs realistisch.
Der Investmentcase geht nur auf, wenn der Markt IVU als jährlich organisch wachsenden Mobilitätssoftwareunternehmen begreift, welches zudem noch konjunkturunabhängig ist. Dieses Umdenken muss aber auch vom Unternehmen ausgehen/kommuniziert werden. Das alte Problem...
Aber okay, man muss auch berücksichtigen, dass sich IVU den Ruf zumindest am Finanzmarkt in den letzten zwei Jahren selbst beschädigt hat. Operativ ist das Wachstum seit über 10 Jahren ungebrochen. Jetzt muss man halt mal die hohen Sonderabschreibungen vermeiden (kleinere wirds in dem Geschäft bei jedem Unternehmen, siehe auch Init, immer geben), und dann wird auch der Aktienkurs wieder profitieren. Mein Kursziel liegt bei 5,8 € auf Sicht von 9-12 Monaten bzw. 7,5 € auf Sicht von zwei Jahren.
Bislang sehe ich noch keine verstärkten IR Aktivitäten die IVU auf der HV eigentlich in Aussicht gestellt hat.
Und du schreibst ja auch: "Bislang sehe ich noch keine verstärkten IR Aktivitäten, die IVU auf der HV eigentlich in Aussicht gestellt hat." Es kann sein, dass Müller-Elschner & Co. das nicht ernstnehmen.
Natürlich wäre eine offensivere IR wünschenswert.
Daher IR-"Mitleser" aufgepaßt: Dieses sehr lesenswerte Forum bietet viel Sachverstand, den die IVU viel direkter nutzen könnte, indem sie einem der Hauptforisten einen Beratervertrag anbieten könnte. Ich meine das ernst. Das würde zu einem neuen Verständnis beider Seiten, einer besseren Unternehmenskommunikation und einer hoffentlich offensiveren IR führen.
Ein weiterer Treiber wäre die Vermeldung eines Großauftrags....... IR hin und her
Ich bin beispielsweise weitaus weniger kritisch als Scansoft in dem Punkt. Ich wüsste jetzt auch nicht auf Anhieb, was Scansoft meinen könnte, was die IR seit der HV bereits hätte verbessern können. Vielleicht kann Scansoft ja mal schreiben, was ihm da vorschwebt. Ich fand und finde die ruhige IR Arbeit von IVU eigentlich immer ganz gut. Trotzdem gibt es natürlich Raum für erhebliche Verbesserungen, aber viele Dinge, die Kritikern so vorschweben, sind bei IVU halt nicht möglich. Das hat mit der Saisonalität des Geschäftsmodells und den Wünschen der IVU-Kunden nach Vertraulichkeit zu tun. Meine Kritikpunkte liegen eher bei Details der Finanzberichterstattung und wie man Finanzprognosen sinnvoll kommuniziert. Da gibt es Verbesserungsbedarf. Aber ich bin nicht dafür, jetzt zwischen den Quartalsterminen irgendwelche News per Adhoc zu veröffentlichen oder alle 4-5 Wochen ein Interview zu führen, wobei das mit den Interviews durchaus mal ein Ansatz wäre, wenn man davon 1-2 pro Jahr mehr einstreuen würde, die dem Anleger das Geschäftsmodell und die gute operative Entwicklung und Perspektive näher bringen. Vielleicht kann man sogar ein Mal halbjährlich einen Investorenchat einrichten. Das wären so Maßnahmen, die ich (nicht nur bei IVU) ganz gut fände. Da könnten dann Fragen beantwortet und Missverstädnisse ausger#umt werden.
https://www.middelmenne.de/
Wie man Überrenditen erzielt, ist mir schon klar. Das gleiche Prinzip gilt aber auch in die andere Richtung. Man kann auch stark underperformen, wenn man Erwartungen schürt, die nicht gehalten werden können, also die Bewertung sich zusätzlich zum ausbleibenden Gewinn verringert. Insofern ist IR Arbeit immer ein Drahtseilakt. Man darf es mit der Selbstdarstellung auch nicht übertreiben. Was ist beispielsweise, wenn sich IVU als stark wachsendes Softwareunternehmen darstellt, aber der Markt das trotzdem weiter anders sieht und IVU ab und zu weiterhin Schwankungen beim Jahresgewinn verkraften muss? Irgendwann fühlt sich der Markt dann verarscht, wenn die IR vorher immer einen auf "dicke Hose" gemacht hat. Und dann fällt einem dieser Überrenditeeffekt genau in die andere Richtung auf die Füsse.
Ich glaube du verwechselt einen aktive IR mit "Pushen". So etwas ist unseriös und dies würde ich als Aktionär niemals unterstützen. Ich meinte nur eine fokussierte Darstellung des Investmentcases, verbunden mit der proaktiven Ansprache potentiell interessierter Instis. Mehr eigentlich nicht.
vielleicht können ja Goethe oder biergott was dazu sagen.
http://www.sti-ag.ch/
Nach der zu urteilen, haben dort nur wenige Leute gearbeitet. Sinn kann die Übernahme natürlich dennoch machen, aber großartig zusätzlichen Umsatz wird man daraus eher weniger generieren können. Also bleibt die Hoffnung, dass die Übernahme wenigstens strategisch Sinn macht.
Spannender werden dann wohl doch erst die Quartalszahlen zum dritten und vierten Quartal.