IVU - sachlich und konstruktiv
Selbst schon so einfache Dinge wie der Brief zum Thema Kapitalallokation kosten sehr viel Zeit, Mühe und Organisation. Und wenn man dann einem ignoranten Management gegenübersteht, dass die Grundproblematik nicht versteht und mit Floskeln antwortet, dann muss man sich halt überlegen, was man tut.
Viele größere Anleger werden sich da verständlicherweise gedacht haben: "Bevor ich mich hier mit den Pfeiffen von IVU rumärgere, für die Shareholder Value ein nachgelagerter Gedanke ist, spar ich mir lieber den Stress, ziehe mein Geld ab und investiere in besser geführte Unternehmen." Daher ist der Kurs jetzt da, wo er ist.
Wieso sollten die an Aufsichtsräten und Vorständen kleben, die dem Unternehmen oder zumindest dem Aktienkurs schaden? Man kann also durchaus auf der HV darstellen, was einem an IVU derteit nicht gefällt. Vielleicht überzeugt man die Gründer ja durch öffentlichen Druck, sei es auf der HV oder bereits vorher auf anderen Wegen.
Und was die Floskeln angeht, seh ich das teilweise auch so, aber es gibt auch Dinge, die wie Floskeln klingen, aber halt einfach die Wahrheit sind, und deswegen vom Vorstand nur gebetsmühlenartig wiederholt werden,. Das kommt beim Aktionär natürlich schlecht an, aber macht ja die Aussagen deshalb nicht unwahrer, wie bei der Frage wieso man manche Details bei der Auftragsvergabe nicht transparent macht.
Was anderes sind Themen wie mögliche Aktienrückkäufe, also was direkt den Aktionär betrifft. Da kommen vom Vorstand auch immer nur die gleichen Antworten. Ich teile die meinung des Vorstands zwar nicht, aber deren Begründung für nicht vorgenommene Rückkäufe ist ja nun nicht völlig unverständlich. Insofern weiß ich nicht, ob das Thema Kapitalallokation so eindeutig ist. Wir sagen dann hier wie hzenger gerade wieder, das Management versteht die Grundproblematik nicht. Ist das den so eindeutig? Vielleicht verstehen wir ja nur nicht den konservativen Ansatz des Vorstands?
Man darf IVU doch jetzt nicht unterstellen, dass man dort nicht lernfaehig sind. Das Risikomanagement hat sich sicherlich geaendert und man wird aus den Fehlern gelernt haben.
Da man ja nach Neufauftraegen etwa 25% Umsatz im Folgejahr durch Wartung erwirtschaftet, muesste man - auch bei nur gleichbleibendem Umfang von Neuauftraegen im Jahr 2017 - sicher um die 7% bis 9 % mehr Umsatz in 2017 erreichen, so dass ein Rohertrag von 46.5 und damit ein Ebit von 6 Mio nicht ausgeschlossen sind.
Was mich halt stört, ist dass man bei IVU alles auf den Vorstand abwälzt und ihm unterstellt er würde grundsätzlich falsch handeln, während man da bei anderen Vorständen beide Augen zudrückt. Man muss sich ja nur mal das Beispiel Niederhauser bei S&T anschauen, der in den Foren weitestgehend als Topmaneger gehandelt wird, aber aus meiner Sicht in den letzten Jahren und auch zuletzt ziemlich fragwürdig gehandelt hat. Viele S&T Aktionäre scheinen das entweder garnicht mitzubekommen oder sie stört es einfach nicht, wenn Niedethauser dort vor der TecDax-Aufnahme mit starken Prognosen pusht und sie dann klammheimlich danach relativieren muss, von der ganzen Kontron-Übernahme mal ganz abgesehen, die weitestgehend positiv gesehen wird, trotz der Risiken.
Bei IVU wird dem Vorstand jetzt ein Strick draus gedreht und von der Vorstandswoche sogar von Schandenersatz geredet, nur weil ein israleischer Großkunde einfach seinen langfristigen Vertrag einseitig aufkündigt. Man tut so als müsse ein Vorstand so einen Vertragsbruch auf der Rechnung haben. Mag ja sein, dass der Vorstand da Fehler machte, aber was in den Foren und durch die Vorstandswoche nun auf IVU einprasselt, halte ich gemessen daran was anderswo genauso ab und zu passiert, doch für ein wenig übertrieben. Mal von der Unterstellung abgesehen, dass IVU in 2017 keine 5 Mio € Ebit erreichen können, wofür es keinerlei Begründung gibt. Die Überschrift bei der Vorstandwwoche mit dem Schadenersatz war mir gestern garnicht aufgefallen. Das hat dem heute Morgen noch die Krone aufgesetzt als ich das gesehen habe. Schadenersatz gegen den Vorstand, weil er nicht vorher erkannte, dass ein israelischer Großkunde seinen Vertrag einseitig aufkündigt? Na ich bitte euch ...
Her mal eine Gegenüberstellung der Passagen über den möglichen Rechtsstreit wg. des geplatzte Israel-Projekts:
Börse-Online-Interview mit Müller-Elschner:
Ein Projekt, das wir fest eingeplant hatten, wurde überraschend storniert. In einem weiteren, bereits laufenden Projekt hat der Kunde den Vertrag einseitig gekündigt - aus unserer Sicht völlig unbegründet, weshalb wir auch rechtliche Schritte einleiten werden.
Vorstandwoche:
Zu allem Übel sei das Projekt sogar seitens des Kunden gestoppt worden. Die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" würden nicht ausschließen, dass es an dieser Stelle noch zu einem Rechtstreit komme.
Hört sich ziemlich unterschiedlich an. Bei Müller-Elschner eher so, dass man sich von dem Prozess etwas Positives erwartet, bei der Vorstandswoche klingt es eher so, dass sich der Schaden noch vergrößern könnte.
Ansonsten sehe ich es weitgehend so wie Katjuscha und andere hier. Einerseits ist die Kritik in einigen Bereichen durchaus berechtigt und sinnvoll, andererseits werden unbegründete Spekulationen über mögliche Ergebnisse herangezogen, um eine "Überbewertung" zu konstruieren bzw. es wird die Ankündigung, schon im nächsten Jahr wieder alte EBIT-Resultate zu erzielen, schlicht und einfach und ohne Angabe von Gründen als unrealistisch eingestuft.
Tradegate St. 23k
Xetra St. 13k
Und noch jede Menge ca. 22k bis 3€ im Brief.
Also, da sind noch jede Menge Marktteilnehmer auf der Verkäuferseite und derzeit ist es für mich noch nicht ersichtlich, wann diese Positionen abgearbeitet werden. Ich denke, ohne fremde Hilfe wie die Meldung neuer, großer Aufträge wird es schwer werden, dass wir uns die 3€ wieder von oben ansehen können.
Ein positives Zeichen, wie ich meine. :)
Damit setzt Dr. Müller-Elschner auf jeden Fall ein Zeichen, welches vom Markt auch positiv aufgenommen werden sollte.
Ich hatte übrigens eine Anfrage an Dr. Steck als Verantwortlichen für die Pressemitteilungen per mail gesendet. Darin habe ich nachgefragt, warum die zuletzt doch sehr positiven Berichte aus dem Unternehmen nur wenig bis gar keine Verbreitung in den relevanten Fach- und Finanzmedien bzw. auf den Internetportalen fanden. Nach nur einem Tag habe ich eine sehr freundliche Antwort erhalten.
Darin erklärte mir Dr. Steck unter anderem, dass das Unternehmen selbst großes Interesse an einer Verbreitung der Berichterstattung hat.
Ich möchte hier nicht die ganze mail einstellen, also hier das wesentliche:
" Ich kann Ihnen versichern, dass wir alle Medien sowie Nachrichtenagenturen bei unseren Veröffentlichungen berücksichtigen. Als Nebenwert sind wir für die großen Agenturen jedoch nur bedingt von Interesse, so dass leider nicht alle unsere Pressemitteilungen aufgegriffen werden. Das ist eine redaktionelle Entscheidung, die wir nicht beeinflussen können. Anders als andere Unternehmen sehen wir zudem davon ab, die Ad-hoc-Publizität als PR-Instrument zu missbrauchen.
Selbstverständlich prüfen wir regelmäßig den Umfang und die Wirkung unserer Aktivitäten. Sollten wir zu dem Schluss kommen, dass unsere Nachrichten den Markt nicht in ausreichendem Maße erreichen, werden wir gemeinsam mit unseren Dienstleistern über weitere Maßnahmen entscheiden."
Ich denke es macht Sinn immer mal wieder freundlich bei den Verantwortlichen anzuklopfen, denn wenn mann beispielsweise bei ariva auf die news von IVU klickt, werden da seit September leider nur die negativen news dargestellt, obwohl es auch genug positiven newsflow gab.
http://www.ariva.de/ivu_traffic_technologies-aktie/news
Gruß Wavesurfer
oder ist es realistisch, dass das heute Zufall war? Müller-Elschner fragt 22k bei Tradegate heute früh nach und wird dann sofort bedient. hmmm, ...
okay, vielleicht wusste er aber auch einfach nur von einem größeren Verkäufer, der ihm die Stücke wahrscheinlich verkauft.
Der Grund ist, sonst hätte man die Stücke ins Xetra gegeben. Denn dort ist ja der größte Handel. Das weiß auch ein Vorstand, der nicht so wertpapiervertraut ist.