NOKIA - ein Tech-Turnaround?
Niemand behauptet, dass Nokia keine Probleme hätte. Wesen einer Turnaround-Spekulation ist es, bei ÜBERTRIEBENEM Kursverfall eines an sich zukunftsträchtigen Unternehmens - Nokia ist und bleibt Weltmarktführer - davon zu profitieren, dass die Aktie auf mittlere Sicht wieder ein angemessenes Kursniveau erreicht. Die Mehrzahl der Analysten (auch kritischer) hat zur Zeit ein Kursziel um 15 Euro. Das ist ein Drittel mehr als die jetzigen 11 Euro. Und für's Warten gibt es 2,8 Prozent Dividende. Man muss ja nicht Haus und Hof auf Nokia verwetten. Aber als Depotbeimischung ist die Aktie IMHO interessant.
Außerdem ist die Diskussion oberflächlich. Wie teilt sich denn das operative Geschäft auf? Wo wird verdient, wo gibt es Potentiale?
Nokia ist natürlich zu Recht fette Beute der Shorties geworden. Der Wert wurde über Jahre gepusht und jeder Lemming hatte sie im Depot. Letzteres dürfte sich hoffentlich mittlerweile geändert haben.
Die Kapitulation der schwachen Halter haben wir Nokia vermutlich bereits gesehen: zwei Gap-Downs mit riesigen Volumina. Der Chart schreit geradezu nach einer zumindest technischen Erholung.
Wir sind nur noch wenige Cents vom letzten Tief entfernt. Hmmm....
Nokia: Outperformer (LB Rheinland-Pfalz)
Kursziel 15 Euro
Die Analysten der Landesbank Rheinland-Pfalz stufen die Aktie des finnischen Mobilfunkkonzerns Nokia Oyj (Nokia Corp.) in ihrer Analyse vom 25. Mai von "Marketperformer" auf "Outperformer" herauf. Das Kursziel auf Jahresende beträgt 15 Euro.
Nachdem Nokia Anfang und Mitte April die Aktienmärkte mit einem schwachen Quartalsergebnis und mit einem enttäuschenden Ausblick geschockt habe, habe die Aktie um rund 37% auf aktuell nur noch knapp 11 Euro nachgegeben. Damit befinde sich der Titel auf dem niedrigsten Niveau seit 5 Jahren. Das KGV 2004 von 16,9 (15,5 auf Basis des Bloomberg-Konses) liege ebenfalls am unteren Ende der historischen Bewertungsbandbreite und dies obwohl die Analysten ihre Schätzung mittlerweile um 15% auf noch 0,65 Euro je Aktie reduziert hätten (Konsens - 20% auf 0,71 Euro). Auf Basis ihres Wertschöpfungsmodells ergebe sich bei relativ konservativen Annahmen (mittel- und langfristiger ROCE auf dem niedrigen Niveau von 2004 von rund 15%; CE-Wachstums von 10% mittelfristig und 5% langfristig) ein fairer Wert von 15 Euro, der ihrem Kursziel per Ende 2004 entspreche.
Vor diesem Hintergrund spreche nach Ansicht der Analysten einiges dafür, dass die schlechten Nachrichten ausreichend im Kurs berücksichtigt seien und nur ein sehr begrenztes weiteres Abwärtspotenzial bestehe. Im Gegenteil, mittelfristig werde Nokia dank der laufenden Modelloffensive die Marktanteilsverluste stoppen können und wieder für einen positiveren Newsflow sorgen können. Die Analysten sehen daher das aktuelle Kursniveau bei einem mittelfristigen Anlagehorizont als günstiges Einstiegsniveau an und stufen die Aktie auf "Outperformer" hoch.
Analyst: LB Rheinland-Pfalz
KGV: 14.6
Rating des Analysten: Outperformer
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21.5.04
Nokia: Overweight (Commerzbank Securities)
§
Commerzbank Securities bewertet in der Analyse vom 21. Mai die Aktie des finnischen Mobilkommunikationsunternehmens Nokia Oyj mit "Overweight"...
Dazu kam heute folgende Meldung:
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Nokia hat heute den Verkauf des neuen Modell seines Handys N-Gage gestartet. Wie ein Konzernsprecher darlegte, werde das Mobiltelefon, das vor allem für sein Spiele-Angebot bekannt ist, in den meisten Märkten deutlich billiger zu haben sein als zuvor erwartet. In Europa, Afrika und Asien werde es zu Preisen um 50 Euro angeboten werden, sofern es von Händlern subventioniert sei. Auf manchen Märkten sei zudem die Wahrscheinlichkeit hoch, es umsonst zu bekommen. Der unsubventionierte Preis liege weiterhin bei 199 Euro.
Nachdem der finnische Konzern im abgelaufenen Quartal im weltweiten Handy-Markt deutlich Marktanteile eingebüßt hat, erwarten Marktbeobachter Preissenkungen, die die verloren gegangenen Kunden zurück bringen sollen.
Die Aktie kann sich im Xetra-Handel heute aber im Markttrend um 1,84 Prozent auf 11.07 Euro verbessern.
Nokias Marktanteile unter der LupeDer finnische Handyhersteller Nokia muss seine Angaben über eigene Marktanteile im ersten Quartal Medienberichten zufolge von 35 auf 30 bis 32 Prozent korrigieren. Wie das Stockholmer Wirtschaftsblatt Dagens Industri unter Berufung auf mehrere Branchenbeobachter berichtete, erwägt der weltweit bisher klar dominierende Hersteller von Mobiltelefonen, die Angabe von 35 Prozent aus der Zwischenbilanz nach den dem ersten Quartal nachträglich zu korrigieren. Nokia-Sprecherin Arja Suominen nannte die Angaben der Zeitung "überdramatisiert und teilweise falsch". Es sei völlig normal, dass Nokia in der Zwischenbilanz zunächst den Marktanteil schätze und dann nach genaueren Analysen durch endgültige Zahlen ersetze. Zum Stand dieser Analysen und dem Ausmaß möglicher Korrekturen wolle sie sich nicht äußern. Hintergrund sind Berichte aus anderen Unternehmen und von Analysten, wonach Nokia vor allem gegenüber Sony Ericsson, aber auch anderen Konkurrenten immer mehr an Boden verliert. Das finnische Unternehmen hatte in den letzten Monaten mit deutlich gesenkten Preisen versucht, den Verlust von Marktanteilen zu bremsen. (dpa) / (jk/c't) |
Ich glaube kaum, dass ein deutsche Landesbank irgendwelche Vorteile davon hat, die finnische Firma Nokia zu "pushen".
Das Kurzziel 15 Euro errechnet sich fundamental aus dem Wert der Summe der Teile.
1. Traue keiner Statistik ... usw.
2. Spielt an der Börse keine Rolle.
3. Wenn die LB (oder ein "befreundetes" Bankhaus) auf einem Batzen Nokias sitzt, besteht u.U. schon Interesse, da was zu drehen.
So long,
Calexa
www.investorweb.de
Und es ist noch überhaupt nicht lange her, da hiess es Sony
wolle das Joint Venture mit Ericsson hinschmeissen, weil es nur
Verluste gäbe.
Wenn man die Nokia-Abstufungen und das Lobgehuddel auf alles
andere hier so liesst, könnte man den Eindruck bekommen, dass die
meisten in diesem Thread noch nie was von anti-"zyklischem" Handeln
gehört haben.
@calexa: da bist du wohl neugierig, was ;-) achte aber mal darauf, dass ich im Alstom-Thread noch viel aktiver bin...
vor allem im design und verarbeitung leider keine camera on board !!schade das es nicht von nokia ist + cam
Wichtiger ist die geo-strategische Ausrichtung von Nokia. Und da tut sich vieles: Heute kam die Meldung, dass Nokia beim Netzausbau in Indien Anteile gewinnt (unten). Letzte Woche wurden die Brasilien-Aktivitäten verstärkt. In China arbeiten bereits 4300 Entwickler für Nokia - auch um den dortigen Markt besser zu bedienen.
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Finanzen-Net
27.5.04
Der finnische Telekommunkationsausrüster Nokia Corp. gab am Donnerstag bekannt, dass er mit der Bharti Tele-Ventures Ltd., dem größten Telekombetreiber in Indien, Aufträge im Wert von rund 275 Mio. Dollar erhalten hat. Im Rahmen der Abkommen stellt Nokia demnach Netzwerkausausrüstung sowie Service-Dienstleistungen für die Errichtung bzw. den Ausbau von AirTel-Netzen zur Verfügung.
Gestern kam der "Beweis" in der Financial Times (online):
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Nokia recaptures lost market share
By Robert Budden in London
Published: May 30 2004 21:55
Nokia has seen a sharp rebound in sales of its mobile phones in Europe in recent weeks, in a strong sign that handset price cuts and the introduction of new models have reversed earlier falls.
In April, the world's leading maker of mobile phones cut the prices of some of its handsets by almost 25 per cent following the loss of global market share to rivals such as Samsung, Sony Ericsson and Siemens.
Nokia had suffered because rivals including Siemens were selling cheaper entry-level handsets and because it lacked a wide enough range of colour screen camera phones in the highly-competitive mid-tier price bracket.
However, mobile phone retailers report that Nokia's market share in Europe has been increasing noticeably in recent weeks as it has recaptured leading positions for sales with some of its handset models.
A senior executive at Carphone Warehouse, Europe's largest mobile phone retailer, with more than 1,100 outlets, said Nokia has now displaced Siemens for entry-level handsets with strong demand for its Nokia 1100 model.
Analysts said this indicated price cuts were having an impact on sales as Nokia introduced the most aggressive price cuts across its range to its low-end phones.
But Nokia has also regained market share at the top end, according to retailers, with its colour screen 6230 model becoming a top seller and with its first mainstream "clamshell" phone, the 7200, also proving highly popular.
Carphone Warehouse said demand for Nokia's clamshell phone was outstripping supply, boding well for Nokia's next range of handsets, six of which have the popular "clamshell" design.
Nokia had come under widespread criticism from analysts for its reluctance to introduce clamshell design phones despite their growing popularity in Europe.
"If this is reflective of what's going on across the wider market, Nokia will be very impressed by what's happening with the 7200," said Ben Wood, analyst at Gartner, the technology research house.
"This does not mean that Nokia has turned the corner. But it would indicate that the Band-Aid they have put on the wound is stemming the flow."
Nokia has traditionally dominated the mobile handset market in Europe with a market share of more than 50 per cent. However, according to figures from Gartner, its European market share fell to just 45.4 per cent in the last quarter of 2003 and some analysts fear it may have fallen further in the first three months of this year.
In recent weeks, approaching 45 per cent of Carphone Warehouse sales are thought to have been Nokia phones, taking it closer to its long-term peaks. Other popular models include colour handsets from Sony Ericsson and folding-phones from Motorola.
Finanzen-Net
31.05.2004
16:31
Der finnische Handyhersteller Nokia Corp. hat Berichten zufolge wieder Marktanteile in Europa zurückerobert, nachdem er im ersten Quartal eben diese an die Konkurrenten wie Samsung und Motorola verloren hatte. Dies berichtet die "Financial Times" in ihrer aktuellen Ausgabe.
Den Angaben zufolge erreichten die Finnen dies durch Preissenkungen und neue Handy-Modelle. Vor allem im Niedrigpreis-Segment konnte Nokia mit dem Modell 1100 punkten und in einigen Bereichen Siemens als Einsteiger-Modell verdrängen.
Weltweit ist Nokia mit einem Marktanteil von über 30 Prozent weiterhin Marktführer. Langfristig streben die Finnen einen Anteil von 40 Prozent an.
Die Nokia-Aktie notierte zuletzt bei 11,41 Euro.
Naja, eine Beobachtung nach nicht ganz einem Monat kann schwerlich zu guten Ergebnissen führen. Ein Einstieg ist aber immer noch nicht notwendig.
So long,
Calexa
www.investorweb.de
Aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Bei den nächsten Quartalszahlen werden die Restrukturierungskosten von 6 cents abgezogen, so dass nur 12 (statt 19) auf dem Papier stehen. Da wird mancher Schlauberger das Handtuch schmeißen.
Gruß
Nobody II