S21-Pressespiegel
Alle anderen Städte (waren 12 oder 15 in den 90er Jahren) wie München, Frankfurt, Dresden usw. haben die 21er-Bahnpläne zurückgewiesen und ihre flexiblen Kopfbahnhöfe als Regionales Pendlerzentrum behalten.
In Stuttgart kann mit S21 nicht mal mehr ein VFB-Sonderzug zu Auswärtsspielen fahren, oder die Ski-Sonderzüge die am Wochenende ein Bereitstellgleis gefunden haben usw....
Alles auf Kante genäht und muss künftig 20 km nach Esslingen zur Abfahrt von Sonderfahrten.
Bin auch gespannt wie das weitergeht. Seit 1 Jahr ist die Volksabstimmung rum, aber der Fertig-Termin ist seither schon 2 Jahre geschoben worden, der Flughafen wird erst einige Jahre später angeschlossen und alles kostet angeblich nicht mehr als geplant.
Nur jeder weiß, das man Milliarden nachschiessen muss. Aber Land, Stadt, Bund und DB: Alle haben keinen Etat frei um mit noch mehr Geld die Kapazität zurückzubauen.
... Wie lange die Reparatur der Weiche und der Gleise dauere, sei nicht klar. „Die Gleise 9 und 10 bleiben bis zur Klärung der Unfallursache gesperrt“, machte der Sprecher deutlich. „Da reden wir sicher von Wochen.“ Vor der verunglückten Testfahrt am Dienstag sei noch geplant gewesen, diese Gleise wieder für den Zugverkehr freizugeben. ....
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Danke S21. :-(
Das Entgleisungsproblem ist nicht nur dem engen Weichenradius geschuldet, sondern den zwischen den engen Weichen fehlenden Ausgleichsgeraden. Ausserdem ist genau in diesem Bereich ein Kurvenwechsel eingebaut worden.
Das aktuelle Problem ist nun, das es eigentlich keine einfache Lösung gibt.
Das Gleisfeld ist in dem Bereich um 150m verkürzt worden. Die Kurvenradien verengt und die Ausgleichsgeraden eingespart. Damit wird Züge herausschieben zum Dauer-Risiko.
Entweder man muss künftig manche Züge umkoppeln, oder kann im Bahnhof eben bestimmte eigentlich notwendige Belegungen nicht mehr fahren. Letztlich wird die Kapazität weiter eingeschränkt, der Bahnhof unflexibler. Aus bestimmten Gleisen kommt man eben nicht mehr in die richtige Richtung raus.
Für die nächsten Wochen werden deshalb auch verschiedene Intercitys Stuttgart nicht mehr anfahren und Wahlweise in Esslingen, Vaihingen, Kornwestheim oder Böblingen halten und an Stuttgart vorbeifahren.
Für S21 gewöhnt man sich an alles, auch vorgezogene Kapazitätsminderungen, als Vorgeschmack auf später.
Habe ich keine, die zitiert werden will, dann schreibe ich es eben auch dazu.
Glaube es oder nicht. ......
Und siehe da, ich habe gesucht und tatsächlich einen Bericht von gestern gefunden, der das von mir beschriebene (zugetragene) genau so schildert.
Obwohl eine offizielle Stellungnahme des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) zur Ursache des neuerlichen Unfalls am Stuttgarter Hauptbahnhof noch aussteht, gilt es dennoch als wahrscheinlich, dass eine sogenannte Überpufferung der Grund für die jüngsten Entgleisungen gewesen ist. Darunter versteht man ein Phänomen, das dann auftreten kann, wenn ein Zug mit langen Waggons durch zu enge Kurven fährt oder zwischen zwei gegenläufigen Bögen eine zu kurze Ausgleichsgerade liegt – sprich: eine S-Kurve zu eng für die langen Waggons ausgelegt ist.
Die Wahrscheinlichkeit einer Überpufferung ist größer, wenn ein Zug von einer hinten angehängten Lokomotive geschoben wird, als wenn der Zug von der Lokomotive gezogen wird.
Das habe ich also offensichtlich sinngemäß exakt richtig wiedergegeben. Ist ja auch sehr einleuchtend mit der Überpufferung, wenn man was von Technik und Geometrie versteht.
Naja, jetzt wird halt stillgelegt. Bin gespannt, mit welchen Einschränkungen man das wieder zum laufen kriegt.....
Stuttgart - Das Brandschutzkonzept der Deutschen Bahn für den Stuttgart-21-Tiefbahnhof sowie die angrenzenden Tunnelbauten ist nach Ansicht von Gutachtern derzeit nicht genehmigungsfähig
Das Brandschutzkonzept der Deutschen Bahn für den Stuttgart-21-Tiefbahnhof sowie die angrenzenden Tunnelbauten ist nach Ansicht von Gutachtern derzeit nicht genehmigungsfähig und gefährdet im Evakuierungsfall sogar Menschenleben. .... die von der Bahn vorgelegten Pläne für den Brandschutz, die Sicherheit und die Entrauchung der unterirdischen Durchgangsstation, des Fildertunnels und des Tunnels nach Wangen stellten „kein gesamthaftes, funktions- und genehmigungsfähiges Konzept“ dar. ....
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Aber sind ja nur Menschenleben um die es da geht.....
Das steht aber eigentlich spätestens seit der Schlichtung fest. Die Stuttgarter Feuerwehr beschwert sich seit Jahren immer wieder erfolglos über die Pläne.
Auszug aus
http://www.badische-zeitung.de/kommentare-1/...mit-der-ueberpufferung
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.
Echt hart, wenn man die veröffentlichten Details liest.
Naja, kostet sicher auch alles nichts, den Bahnhof noch einmal genehmigungsfähig umzuplanen. Ist ja nur der Brandschutz. Sollen mal beim Wowereit nachfragen, mit man das passend macht, ohne drauf zu zahlen.....
Skandal.
Die Erstgutachter kommen nicht gut weg (inhaltlich und auch vom Verfahren her) - da wird's ganz schön in der Kiste rappeln.
Das Ergebnis ist extrem. Das ist mal was anderes als das Engelhard-Zeug. Da könnte was gehen.
Man darf gespannt sein.
Zu enge Fluchtwege, viel zu lange Evakuierungszeiten, unzureichende Belüftungssysteme – es sind gravierendste Mängel, die der Zweitgutachter akribisch auflistet und das Unternehmen damit in große Not bringt. .... Klar ist freilich, dass es eines nicht geben kann und darf: nämlich Abstriche beim Brandschutz, denn im Katastrophenfall geht es um Menschenleben. Das ist der Bahn zwar bewusst. Aber es stellt sich im Moment die Frage, ob in dem engen Trog überhaupt nachgebessert werden kann – und, falls ja, zu welchem Preis. Überdies drohte bei architektonischen Änderungen zeitlicher Verzug, durch den das Projekt noch weiter in Schieflage geriete. .....
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Bestgeplant? Kostendeckel? Grüne sind immer an allem schuld?
Variante B: Der Tiefbahnhof mit dem dazu gehörenden weitverzweigten Tunnelsystem wird, sagt Keim, "so optimiert, dass er den heute gültigen internationalen Sicherheitsstandards" genügt. Dies würde allerdings, so Keims Schätzungen, "die Gesamtkosten von S21 auf 15 bis 20 Milliarden Euro treiben".
Auszug aus:
http://www.stern.de/wirtschaft/news/...nnten-s21-stoppen-1908099.html
Jetzt verbauen wir erstmal 4,5 Milliarden und dann werden wir anfangen, den Bau nachzuplanen im Sinne zulassungsfähiger Konzepte. Und wenn wir erst noch immer weitere Fakten schaffen, dann werden alle auch die weiter nötigen Milliarden nachschiessen.
Und dann wundert man sich, wenn öffentliches Bauen das doppelte und mehr wie geplant kostet.
Hast du schon nen Zusatzscheck bereit?
Und was du davon hast einen der porfiliertesten Brandschutzgutachter über Luik ins lächerliche zu ziehen, entzieht sich mir völlig.
Ich bin nur verantwortlich dafür was ich schreibe, nicht dafür, was du verstehst.
... Wenn S21 für die Zukunft steht, dann ist es eine überaus düstere Metapher. Diese Zukunft geht über Menschen hinweg. Das muss so hart gesagt werden. Die aktuellen Urteile über das Sicherheitskonzept lassen keine andere Schlussfolgerung zu. ...
"momentan nicht genehmigungsfähig" wird zu "Es entspricht längst nicht den deutschen oder internationalen Normen."
Die Bahn gibt ein neues Gutachten in Auftrag wird zu "Fahrlässig wird mit dem Leben der Pendler und Reisenden umgegangen."
Also eine Nummer kleiner hätte es auch getan, Herr Luik.
Übrigens sagt das Gutachten auch
"
Weitere Aussagen zum Entrauchungskonzept der Tunnelstrecken können derzeit nicht getroffen werden. Wie sich in der Sitzung am 05. September 2012 jedoch herauskristallisierte, ist diengrundsätzliche Funktionsfähigkeit des planfestgestellten Konzepts zumindest für die Tunnelstrecken auch bei Ansatz des neuen Bemessungsbrandes - ggf. mit maschinentechnischen Anpassungen - anzunehmen. "
Wie das zu dem "Kaprun-Geschrei" und "Nur ein Beispiel: Im St.-Gotthard-Tunnel gibt es alle 350 Meter Rettungsstollen, in Stuttgart alle 500 Meter." passen soll, erschliesst sich wohl nur für Herrn Luik. Geordnetes Denken ist nicht so dessen Stärke.
Keine Ahnung, ob das mit den "neuen Auflagen stimmt", jedenfalls steht im Gutachten was von einem neuen "Bemessungsbrand".
http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/aktuell/...ws/datum/20121011/
"Kommunikationsbüro | Stuttgart, 11.10.2012
Zu den Meldungen über angebliche Mängel beim Brandschutz im neuen Bahnhof erklärt die Deutsche Bahn, dass die Sicherheit für sie oberste Priorität hat.
Aufgrund neuer Brandschutzauflagen des Eisenbahn-Bundesamtes im Jahr 2010 wird das ursprüngliche Brandschutzkonzept überarbeitet. Die Deutsche Bahn hat zum aktuellen Arbeitsstand im Sommer dieses Jahres eine externe Expertise beauftragt.
Projektsprecher-Wolfgang_Dietrich-10_06.jpg Projektsprecher Wolfgang Dietrich
Wolfgang Dietrich, Sprecher Bahnprojekt Stuttgart–Ulm: "Die Überprüfung des Brandschutzkonzeptes ist ein ganz normaler Vorgang bei Bauprojekten dieser Dimension. Wir werden daraus die nötigen Schlüsse ziehen. Dazu setzen wir uns mit den Experten der Brandschutzbehörden und der Feuerwehr an einen Tisch und erstellen ein gemeinsames, tragfähiges Konzept, das dann zur Genehmigung vorgelegt wird. Brandschutz hat für uns höchste Priorität."
Schrieb ich ja oben schon. Erstaunlich wie das rumgeht: Dass das Murks ist, ist doch schon seit Jahren von der Feuerwehr Stuttgarts immer wieder auf das allerheftigste beklagt worden.
Ich verstehe nicht, was du willst.
Man mag zwar über das Timing unglücklich sein...
„Diese Werte sind als äußerst kritisch zu beurteilen“, so die Gutachter. Auch die maximale Fluchtweglänge sei trotz zusätzlicher acht Treppenhäuser mit 45 Metern zu lang und die Breite der Fluchtwege zu gering.
Verschärft wird die Situation in den Augen der Gutachter durch eine schlechte Entrauchung der Bahnhofshalle. Dafür hat Ingenhoven das Öffnen der Lichtaugen in der Decke und den natürlichen Luftstrom vorgesehen. Die Schweizer sind skeptisch, ob das funktioniert. Sie schlagen der Bahn neben weiteren Fluchttreppenhäusern und breiteren Fluchtwegen die „grundsätzliche Überarbeitung des Entrauchungskonzepts“ mit zusätzlichen mechanischen Lüftern vor.
„Diese Maßnahmen haben jedoch erhebliche Auswirkungen auf den architektonischen Entwurf des Bahnhofs, insbesondere im Bereich der Bahnhofsdecke“, betonen die Gutachter. Sprich: Die filigrane Betondecke mit ihren markanten Lichtaugen wäre nach einem solchen Eingriff kaum haltbar. Ingenhovens Büro wollte sich am Mittwoch nicht zur Schweizer Expertise und deren möglichen Konsequenzen äußern. Auskunft gebe nur das S-21-Büro, hieß es in Düsseldorf
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/...-462c-b2b4-c2133e84abde.html
@Apfelbaum:
Grundlage für das Gruner-Gutachten ist das Brandschutzkonzept für den Tiefbahnhof mit Stand 29. August 2012. Für die Tunnelstrecken liegen weder ein vergleichbares Konzept noch Simulationsergebnisse vor; hier stützten sich die Schweizer auf mehrere Gespräche mit Projektbeteiligten. Demnach sei ein ausreichender Brandschutz in den Tunneln „anzunehmen“, urteilen die Gutachter. Ganz anders fällt jedoch ihr Urteil für den Tiefbahnhof aus.
Das kommt nicht von der Schlichtung. Die haben die Tunnel gar nicht untersucht. Und den Bau mit Planungsstand August 2012. Ein Auftrag von 2010 war das nicht.