TeamViewer AG - Hype oder echte Kursrakete?
Die Aktien rutschten zuletzt mit 10,5 Prozent ins Minus. Sie kehrten zeitweise unter die Marke von 12 Euro zurück und fielen damit in Richtung des Niveaus von Ende September. Die Oktober-Rally von in der Spitze fast 20 Prozent erhielt damit einen Dämpfer.
Der Softwareanbieter setzt sich bei der operativen Marge in diesem Jahr dank eines überraschend guten dritten Quartals ein höheres Ziel. Das Management grenzte jedoch die Umsatzerwartungen im unteren Bereich der bisherigen Zielspanne ein. Wie es in ersten Analystenstimmen hieß, lagen die Umsatz- und Gewinnkennziffern im dritten Quartal leicht über den Erwartungen.
Ein Händler verwies auf eine Enttäuschung bei den wichtigen Billings. Kritisch zu den Rechnungsstellungen äußerte sich auch Wassachon Udomsilpa von der kanadischen Bank RBC, weil sie die Konsensschätzungen um zwei Prozent verfehlt hätten. Die neuen Erkenntnisse ändern in seiner Sichtweise aber nichts daran, dass die Aktien nach wie vor attraktiv bewertet seien. Gleiches sagte der DZ-Bank-Analyst Armin Kremser. Seiner Ansicht nach hat Teamviewer ein "recht starkes Quartal abgeliefert".
Quelle: dpa-AFX
Während das leichte Umsatzplus auf die verhaltene Wirtschaftsentwicklung in Europa und insbesondere Deutschland zurückzuführen sein dürfte, kann das Unternehmen günstiger eigene Aktien zurückkaufen. Und dass das Unternehmen keine Eintagsfliege ist, welches ausschließlich in Pandemiezeiten Umsätze und Gewinne einfährt, dürften sie auch längst unter Beweis gestellt haben.
Aus meiner Sicht ist der Kurssturz eine Win-Win Situation für Unternehmen und Aktionäre zugleich.
Meiner Meinung nach ist hier erneut vor allem Charttechnik im Spiel.
Der RSI14 war seit Tagen im deutlich überhitzten Bereich und das hat potenzielle Kaufinteressenten und insbesondere die Algotrader ganz offensichtlich vom Kauf der Aktie abgehalten.
Wie dünn das Eis bei 13,50 schon wieder war, kann man daran sehen, dass man den Kurs mit wenigen 100.000 Aktien im Xetra-Handel um mehr als 12% crashen konnte.
Die Aktie ist und bleibt ein hochbeliebter Charttrading-Zock.
Erschwerend kam heute ganz sicher die enorme Verunsicherung angesichts der Trump-Wahl hinzu.
Während der DAX Stabilität signalisiert ist mein Depot heute tiefrot mit teilweise enormen Einschlägen.
Wenn man ein Haar finden wollte, ist es mit den Billings gelungen. Wenn ich hätte wetten müssen, hätte ich darauf getippt, dass die Analysten den auf 41 Mio € gesunkenen FCF als Steilvorlage für einen Abverkauf nehmen. Es muss einfach jedem klar sein, dass der FCF nach Zinszahlungen nicht dauerhaft über dem Quartalsgewinn liegen kann. In der Vergangenheit hatte Teamviewer steuerliche Verlustvorträge, weshalb der in der GuV gebuchte Steueraufwand faktisch zu keinen bzw. nur geringen Ertragsteuerzahlungen führte. Diese Verlustvorträge sind aufgebraucht, was zwangsläufig zu einer Annäherung von Cashflow und EPS führt.
Wer von 1,60 € Cashflow je Aktie träumt, setzt implizit ein EPS nahe 1,60 € je Aktie voraus.
Auf bereinigter Basis lässt das auf ein Jahr hochgerechnete Q3-Ergebnis aktuell für 2025 ein EPS von 1 € je Aktie erwarten. Um die Ertragskraft Richtung 1,60 € je Aktie zu erhöhen bedarf es deutlichen Umsatzwachstums bei gleichbleibend hoher Profitabilität.
Bis jetzt war TV nicht unbedingt als EPS-Monster bekannt, was ein erwartetes KGV2024 von 17 verdeutlicht. Bei einem Kurs von 12 € und einem erwarteten EPS 2024 i.H.v. 75 Cent reden wir immer noch über ein KGV i.H.v. 16, was bei 8% Wachstum sicher im Rahmen, aber nun auch nicht spottbillig ist. Wie gesagt, wenn man ein Haar in der Suppe finden will, dann findet man auch eines...
Man hätte freilich auch sagen können, dass eine Umsatz- und Gewinnsteigerung inmitten einer tiefen Rezession Ausweis eines bärenstarken Geschäftsmodells ist und ein KGV jenseits 20 mehr als verdient hätte... In Deutschland tun wir uns leider wahnsinnig schwer mit der Bewertung digitaler Geschäftsmodelle, weil wir im Hinterkopf einstellige KGVs von VW etc. haben und den dramatischen Unterschied beim Cashflow der Unternehmen nicht wirklich zu würdigen wissen.
Solange Deutsche lieber Ertragswertverfahren statt DCF-Modelle rechnen erreichen Cashcows wie Teamviewer wohl nie eine faire Bewertung und erst recht keine der weltweiten Peer Group angemessene Bewertung. Für Bestandsaktionäre einfach nur schade... für Kurzfristzocker ein Traum...
Mal angenommen, man kauft noch für 90 Mio € eigene Aktien (7 Mio Stück zu 13 € pro Aktie) auf und zieht bis 2026 alle Aktien ein, dann wird man rund 155 Mio Aktien ausweisen.
Rechnet man mit 6% Umsatzwachstum n 2025 und 2026 bei 45% Ebitda Marge, dann wird man in 2025 etwa 260 Mio FCF und 2026 etwa 290 Mio FCF erwirtschaften. Man wäre damit auch Ende 2026 netto schuldenfrei.
Bewertung mit 155 Mio Aktien bei Aktienkurs von 11,6 € bei 1,80 Mrd €, was auch dem EV in 2026 entsprechen würde. Null Nettoverschuldung würde man sogar erreichen, wenn man 2026 eine kleine Dividende von 0,4 € pro Aktie ausschütten würde. ... Bewertet wäre man dann mit einem FCF Yield von 16%.
sollte der Kurs bis Ende November immer noch so niedrig sein,werde ich mein Weihnachtsgeld hier Investieren ohne frage.Der Markt ist glaube ich blind bei Team Viewer.
Wenn der Markt ähnlich denkt, muss man sich ja nicht über den Kurs heute wundern.
Schaut man sich die Reaktion nach Q2 und Q3 Zahlen an,
wird man den Verdacht nicht los, das da jemand mit ordentlichen Hebeln ausgestattet,
in die gewünschte Richtung prügelt... scheint bei diesem Wert ein gefundenes Fressen...
Permira hat den Einsatz mit TMV wie mit einer goldene Gans vervielfacht, jetzt liegt hat noch ein Restanteil (14% ?) bei Ihnen.
Wenn die diese Stücke verleihen, dann macht der Verleier damit genau das,
was man hier quartalsmäßig sieht, leider ist unter dem Quartal dann wieder null Aktion,
also wie ein Rausch der alle 3 Monate als Quartalssuff auftritt und für die Zuschauer naja halt komisch endet ;-)
10:50
#12521
Ich kaufe monatlich über ein Sparplan...............
hmmmm. seltsam mit dem Sparplan , dass heißt der hat genau heute gegriffen im Tief, woher weiß den der Sparplan wann er kaufen soll, ich gehe mal davon aus das es nach Datum geht und daher glaube ich kaum das es grad heute am Tief war oder ? !
oder ein sehr clever Sparplan ist das ,...............................
Nur eine Erklärung für die Sprünge bei TMV rund um die letzten 2 Q -Zahlen haben wir bis dato nicht?
Entweder Permira ist der Verkäufer, was sich an Tagen mit etwas höheren Umsätzen (wie üblich nach News) einfacher gestaltet, aber unterschreitet dabei noch keine weitere Meldeschwelle.
Oder aber irgendwer mit Marktmacht versucht den Kurs an solchen Tagen in der Absicht zu torpedieren, Permira zu einem niedrigen Blocktrade außerbörslich zu zwingen. Ist die Frage, wer davon profitiert und diese Macht hat. das hat den Nebeneffekt, dass Teamviewer selbst immer wieder günstig Aktien aufkaufen kann.