A161N3 Grenke - Vorwürfe der Shortseller haltlos?
Was jetzt noch im Raum steht, findet man bei jedem Unternehmen nach einer solchen intensiven Prüfung.
Auch das Ergebnis....sehr gut.
Klarer Kauf....mein Kursziel 50 Euro.
Auch wenn noch nicht alles durch ist und natürlicherweise Mängel festgestellt wurden (wie schon früher geschrieben: jeder der mal in nem Unternehmen bei einer Auditierung dabei war, weiß wovon ich spreche), hat sich keiner der schweren Vorwürfe erhärtet, im Gegenteil.
Was mich überrascht: Testat Jahresabschluss erst in Q2. Die Begründung leuchtet ja ein, aber ist das erlaubt? Gelten hier im Moment besondere Regelungen?
Besonders beeindruckend : Der Gewinn nach Steuern liegt im Corona-Jahr im oberen
zweistelligen Millionenbereich nach gründlichster Prüfung.
Kleine Kritik:Warum gibt man so eine wichtige Adhoc-Meldung nicht Samstagvormittag heraus ?
So wurden einige mit Verkaufslimit 31 € oder 32 € abgezockt.
Sebastian Hirsch, Finanzvorstand der GRENKE AG, sagte: „Wir haben uns einmal auf links drehen lassen. Wir haben einiges geändert und wir werden weitere Verbesserungen umsetzen. Was bleibt, sind Substanz, Profitabilität und eine starke Eigenkapitalbasis.“
"Mazars zufolge gibt es keine Zweifel an der Existenz des Leasing-Geschäfts, das mit seinen Leasingforderungen von 5,6 Mrd. Euro das Kerngeschäft von GRENKE darstellt."
und
"Das Unternehmen verfügt über eine Nettoliquidität von 1.290 Mio. EUR zum 22. Februar 2021."
Damit haben wir die Bestätigung, dass wir keine zweite Wirecard haben!
Frau Leminsky und Herr Hirsch machten meiner Meinung eine sehr gute Figur und haben alle Fragen sehr positiv beantwort (wobei ich hier sagen muss, dass ein paar Punkte meine Kompentenz etwas überstiegen haben).
Das gröbste ist jetzt überstanden - jetzt kann man sich über die Neubewertung Gedanken machen, welche sicher nicht bei 34 aber auch nicht bei 100 liegen wird.....
https://twitter.com/viceroyresearch/status/1365212425537032193/photo/1
Vettern- und Mätressenwirtschaft. Nennen wir es doch beim Namen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ein Unternehmen ungestraft in den Dreck ziehen kann. Das muss Konsequenzen haben!
Natürlich versucht der Typ sich an jeder Info aufzuhängen nur um den Laden schlechtzumachen.
Ich stelle mir die Frage:
Was hat das mit seinen ganzen Anschuldigungen zu tun die sich immer mehr als aus der Luft gegriffen darstellen?
Hat das irgendeine nennenswerte Auswirkung auf das Geschäftsmodell oder die Bilanzen?
Wenn ich lange genug grabe finde ich wohl in jedem größeren Unternehmen Missstände und Leichen im Keller.
Grenke ist jetzt vermutlich einmal umgestülpt worden (und das nach WDI sicherlich besonders genau), hat aber auch die aufgezeigten Mängel kommuniziert und versucht nach meinem Empfinden bislang für Transparenz zu sorgen (was teils sicherlich noch optimiert werden kann) bzw. ergreift konkrete Maßnahmen im Hinblick auf die bemängelten Punkte.
Dass man grundsätzlich Missstände aufdeckt ist nicht überraschend und auch wenn es gerne so hingestellt wird, das bestätigt bislang NICHT Perrings Aussagen.
Den Vergleich gab es ja schonmal: Es ist als ob ich jemanden des Mordes Anlage, im Zuge der Ermittlungen wird dann festgestellt, dass derjenige falsch geparkt hat und ich stelle mich dann hin und sage: Seht her, ich hatte Recht! Der Typ ist nicht sauber! Es ging aber nie um "nicht sauber", es ging um Geldwäsche, Bilanzmanipulation etc. etc.
Wenn es bei diesem Ergebnis bleiben sollte, dann frage ich mich einmal mehr, wieso man:
A) Solche Leute nicht wegen Marktmanipulation in den Knast stecken kann und sie zu Schadensersatz verpflichtet
B) Shortselling zumindest auf einzelne Werte nicht einfach pauschal verbietet
B) Shortselling zumindest auf einzelne Werte nicht einfach pauschal verbietet
Das erste ist möglich, das zweite auch. Hat man bei WC auch zeitweise gemacht, LV verboten. Das Ergebnis ist bekannt, hätte vielen Kleinanlegern viel Geld gerettet, wenn man es nicht verboten hätte.
Und Grenke hat ja jetzt die Möglichkeit Perring zu verklagen, ob sie es machen, keine Ahnung.
Viele Kleinanleger sind draußen geblieben, vermutlich so mancher ist aber eben wegen den vermeintlich guten Chancen und dem vergleichsweise geringen Kurs aber reingegangen (ich zum beispiel).
Das scheinheilige Argument des Schutzes der Kleinanleger ist doch schlicht vorgeschoben und ein Witz. Wenn es darum ginge, dann könnten diese ja auch einfach informiert werden, ohne dass man durch LVs das Risiko einer Manipulation überhaupt in Kauf nehmen muss...
Was das Thema Klage angeht, hat Grenke irgendwann kommuniziert, dass sie davon absehen werden.
Es scheint auch ein Fall für eine Börsenaufsichtsbehörde zu sein, die einschreiten müsste!
Einfach nen Haken dran machen finde ich zu easy, das fördert doch solche Gesellen.
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Wie sollte denn eine Klage von Grenke gegen Fraser Perring aussehen? Vielleicht so? "OK, wie haben jahrelang ein bisschen mit den Bilanzen herumgetrickst, auch ein Vorstand musste gehen, aber alle Behauptungen sind unwahr." Hier könnte es sogar zu einer Mordanklage kommen, weil sich das britische Gericht totlachen würde. Fraser Perring müsste nämlich in GB verklagt werden und nicht in Deutschland. Grenke wird sich hüten, sonst könnte noch mehr Unrat an die Oberfläche gelangen. Meiner Meinung nach ist das bislang nur die Spitze das Eisbergs.
...
Ürbigens, die Bilanz für 2020 kann erst im II. Quartal 2021 veröffentlicht werden. Das schafft natürlich Vertrauen.
Statt sich mal über (mögliche) 15 plus und ggf. weitere nördliche Kursregionen zu freuen
geht das hier munter weiter mit dem Kleinkrieg.
Es dürfte mittlerweile jede und jeder verstanden haben, was Sache ist.
Braucht man dazu noch ein ABSCHLIEßendes gerichtliches Urteil?
Ich meine Nein.
Ciao, uns ein wunderSchönes Wochenende!
Was hat die Kündigung von Kindermann mit den Anschuldigungen von Perring zu tun?
Die Verschiebung des Jahresabschlusses wurde heute wiederholt begründet, wo liegt deiner Meinung nach immer noch ein Problem dabei?
Ich würde mich über eine nachvollziehbare Antwort freuen...
Für mich ist die Kuh erst dann vom Eis, wenn wir nicht mehr über Zwischenstände sondern finale Ergebnisse der Berichte sprechen bzw. ein Testierter Abschluss für 2020 vorliegt.
"Das Geschäft und die Liquidität scheinen zu existieren, „systematische“ Geldwäsche dagegen nicht. Bei Wirecard hatte der Sonderprüfer KPMG in seinem Gutachten erhebliche Zweifel an diesen existentiellen Grundlagen formuliert, Mazars tut dies bei Grenke nicht. Dennoch haben die Prüfer bei den Baden-Badenern erhebliche und zahlreiche Mängel aufgedeckt."
GELDWÄSCHE
"So sind nach Ansicht von Mazars die internen Kontrollmaßnahmen von Grenke im Bereich der Geldwäscheprävention „in Teilen nicht effektiv“, darüber hinaus stellt der Prüfer auch „wesentliche Mängel“ bei der sachlichen und personellen Ausstattung der Anti-Geldwäschefunktionen fest."
"Als Reaktion auf Compliance-Mängel, die auch die Bafin schon früh erkannte, verlor der dafür verantwortliche Grenke-Vorstand Mark Kindermann vor drei Wochen seinen Job."
"Genauso löchrig scheint das interne Kontrollsystem für die Händlerüberwachung zu sein. Auch hier sieht Mazars Schwächen, Grenke will „diesen Sachverhalt nun überprüfen“.
KREDITE VON DER GRENKE BANK
"Mazars nennt laut Grenke „eine Reihe von Kreditvergaben, bei denen entweder keine oder keine ausreichenden Sicherheiten gewährt wurden oder die Kapitaldienstfähigkeit der Kreditnehmer nicht ausreichend geprüft wurde“. Betroffen sind Kredite in Höhe von 37 Millionen Euro. Mazars stuft die Mängel als „schwerwiegend“ ein, sieht nach Aussage von Grenke aber „keine Anhaltspunkte dafür, dass die Grenke Bank systematisch und aktiv der Geldwäsche Vorschub geleistet habe“."
ERHÖHTE RENDITE FÜR CPT INVESTOREN
"Schwerwiegend sind Mazars‘ Untersuchungsergebnisse auch bei Fraser Perrings Hauptangriffspunkt... Demnach hält die Prüfgesellschaft „die Rendite der CTP sowie der übrigen Finanzinvestoren für überhöht“."
GOODWILL FÜR FRANCHISEGESELLSCHAFTEN WIRD ABGESCHRIEBEN
Weil Mazars die Auffassung vertritt, dass die Franchise-Gesellschaften wegen der engen Verflechtungen und einer „faktischen Kontrolle“ (IFRS 10) mit dem Grenke-Konzern im Konzernabschluss voll konsolidiert werden müssen, löscht Grenke nun den Goodwill dieser Firmen.
RESUMEE
Trotz der positiven Tonalität der Pressemitteilung... ist Grenke noch nicht aus dem Schneider. Die neue Compliance-Chefin Isabel Rösler – von der LBBW gekommen und seit Januar im Vorstand – ist nun für die Zusammenarbeit mit der Bafin verantwortlich. Sie muss überwachen, dass die notwendigen Maßnahmen, die sich aus dem Mazars-Bericht ergeben, auch umgesetzt werden.
Darin steckt für Grenke ein nicht unerhebliches Risiko. Wie das Unternehmen heute selbst schreibt, hat die Finanzaufsicht „die von Mazars genannten Sachveralte noch nicht abschließend bewertet.“ Das Testat für den Konzernjahresabschluss 2020 erwartet Grenke nun erst im zweiten Quartal.
- ob Geschäfte mit der CTP überhöht bezahlt wurden
- Händler nicht ausreichend kontrolliert wurden
- Compliance nicht beachtet und
- Geldwäschepräventionsmaßnahmen nicht durchgeführt wurden
- Kreditvergabe zu locker gehandhabt wurde
Dies alles hätte eine funktionierende interne Revision, effektives Controlling verhindern können und Grenke ist auf dem Weg dies alles in Zukunft besser zu organisieren!!
Ob eine Kapitaldienstfähigkeit über einen gesamten Zeitraum zu sichern ist bezweifle ich stark, es ist immer nur eine Momentaufnahme.
Darüber hinaus bezweifle ich, dass ein weiterer Kursrückgang daraus hergeleitet werden sollte, denn man muss sich mal vor Augen führen, wo die Aktie herkommt bevor sie völlig verprügelt wurde.
Der Abschlag für die Verfehlungen ist also bereits raus!
Seit der Schneider-Affäre gelten 50 Millionen als Peanuts.
Und mit den deutschen Gesetzen bekommt man einen Kredit nur noch, wenn man ihn eigentlich nicht benötigt, da man ansonsten nicht kreditwürdig ist.
Mir war es wichtig auch mal was kritisches zu teilen, damit es nicht heißt ich würde immer nur pushen ;-)
Grundsätzlich bin ich deiner Meinung und die schlechten Prozesse/Compliance passen ja gut ins bisherige Bild eines patriarchisch geführten Familienunternehmens.
Selbst wenn das Ergebnis sein sollte, dass sich W. Grenke ganz gezielt die ein oder andere Mio abgezweigt haben sollte, dann ist das verwerflich und hat hoffentlich Konsequenzen, aber dass deswegen das komplette Geschäftsmodell in Frage gestellt werden muss (und die Sorge vor letzterem spiegelt ja der aktuelle Aktienkurs wieder) ist vielleicht in bisschen viel des guten...
Noch was andres: Habe ich Verfolgungswahn und es ist tatsächlich Zufall, dass auf Xetra heute um ca, 10:20 14K Stck. verkauft und ne halbe Stunde später die gleiche Menge zu nem etwas günstigeren Kurs wieder eingesammelt wurde oder war das mal wieder ein LV der mit mäßigem Erfolg zu eng gesetzte SL mitgenommen hat?