IVU - sachlich und konstruktiv
Ich mein, wir hatten in Q1 etwa 9% Wachstum, in Q2 hatten wir etwa 25% Wachstum, und in Q3 dann etwa 50% Wachstum. Heißt das jetzt, dass der Trend sich sogar beschleunigt, und wir in Q4 mit 60% Wachstum rechnen können und dann bei 107 Mio landen? Natürlich nicht, schon generell nicht, aber im besonderen weil bei IVU der Umsatz in Q4 saisonal immer mit Abstand am höchsten ist. Genauso wenig wie der Trend sich einfach beschleunigt, kann man aber auch nicht sagen, dass es einen 30% Trend gibt.
Aber wie gesagt, leider hat der Vorstand durch die unklare Kommunikation jetzt diese höchst unterschiedlichen Erwartungen verursacht. Es ist denkbar dass es Verschiebungen gab und wir in Q4 gar nicht mehr wachsen, sondern stagnieren, wobei selbst das noch auf Jahresbasis einem Umsatz von 89,4 Mio € entsprechen würde. Es kann sein, das wir in Q4 die sonst üblichen Wachstumszahlen auf Jahresbasis von um die 10% sehen, was dann etwa auf 92 Mio Umsatz hinausläuft. Oder die von dir durchschnittlichen (aber eben nicht gleichmäßigen) Wachstumsraten von 30% des laufenden Jahres. Dann kämen wir auf 97 Mio. Vielleicht schrumpfen wir in Q4 aber auch mal, falls es beispielsweise in Q4/21 positive Verschiebungen ins Q4 gab und dieses Jahr dafür in die Vorquartale. Dann werden es eher um die 85 Mio. Man weiß es einfach nicht. Die letzten 5-10 Jahre war das wirklich wesentlich einfacher für mich, erst recht was die daraus dann resultierenden Gewinne betrifft. … ganz so einfach wie du es machst, ist es jedenfalls nicht. Ich werde die nächsten Tage dazu mal die IR Anschreiben und darum bitten, dass der Vorstand da bis Weihnachten etwas mehr Klarheit reinbringt, weil die bisherige Kommunikation der Prognose einfach diese unterschiedlichen Erwartungen schüren muss. Und nichts ist schlimmer als zu hohe Erwartungen und sich daraus ergebener falsche Berechnungen zu zukünftigen Gewinnen und sich daraus ergebene Hoffnungen.
Das kann ziemlich entscheidend für die Frage sein, wie man diese bisher höchst unterschiedliche Wachstum der einzelnen Quartale und dann vor allem das umsatzstarke Q4 beurteilt. Allein weil Q4 letztes Jahr knapp 30 Mio Rohertrag brachte, macht das gegenüber den bisherigen Quartalen mit LBW natürlich schon einen enormen Unterschied.
Aber wie gesagt, ich werd mir bis morgen da mal 2-3 Fragen an die IR überlegen.
Personalaufwand steigt, das ist die eigentlich gute Nachricht, denn gutes Personal zu finden ist eine der wichtigsten Fragen, die ein Unternehmen beantworten muss und das wird auch so bleiben.
Kann mich noch an die Diskussion mit Katjusha bzgl. Personalaufbau erinnern, ob das so bleibt etc. pp.
Für mich zeigen die Meldungen zur Markterschließung iberische Halbinsel, Tochtergesellschaften in Ungarn und Schweden, das neue Team in Polen, dass die IVU das Geschäft weiter internationalisieren und erweitern will.
Da ist es kurzfristig ziemlich Latte, wo das EBIT landet.
Auch die Beteiligung an TrenoLab oder die Übernahme der LBW Optimization würde ich weniger unter dem Aspekt der kurzfristigen Auswirkung Umsatz und Gewinn behandeln.
Finde das wenig spannend, ob jetzt LBW 1 Mio. mehr an Überschuss bringt.
Mit den Tools von TrenoLab rundet man die IVU Software ab, bietet Verkehrsunternehmen etwas inclusive, was sie sonst extra ordern müssten z.B. bei Fahrplan Simulationen. IVU.rail/IVU.suite wird so einfach zu einem noch attraktiveren Software-Angebot.
Die Optimierungs-Algorithmen der LBW sind noch schwerer abzugrenzen, weil sie bereits in den Software Angeboten der IVU drin sind. Das war quasi eine strategische Entscheidung der Ressourcensicherung. Ob das Fremdkundengeschäft beibehalten oder ausgebaut wird, keine Ahnung, im Vordergrund wird aber sicher die Arbeit an IVU Software Produkten sein.
Auch dass das Cash durch diese Entscheidungen geringer und die Bewertung der IVU gestiegen ist, ist doch egal.
Im Gegenteil würde ich mir eine weitere Übernahme wünschen, z.B. im Bereich Verkehrsberatung etc.
dazu habe ich ja auch schon häufiger was geschrieben.
Insgesamt sehe ich die IVU mit diesen Entscheidungen auf gutem Kurs, einiges geht auch in die Richtung meiner Nachfragen bei der HV.
Die IVU bleibt ja konservativ und sicher als Investment, wagt aber offensichtlich etwas mehr an Investitionen, um weitere Kunden und Aufträge in alten Kernmärkten, wie in noch schwach erschlossenen Regionen zu gewinnen.
Und das ist genau richtig in dieser Zeit.
Ich war ja nie so optimistisch wie andere User was zukünftige Skaleneffekte und damit Margen betrifft. Scansoft war da beispielsweise in seinen Postings hier wesentlich optimistischer. Ich hatte da immer schon gewarnt, weil ja auch der Vorstand immer wesentlich niedrige mittelfristige Margenziele veröffentlicht hatte als wir uns das so ausmalten. Mich hat das zwar dann auch immer vorsichtiger gemacht, aber generell habe ich das eher für das typische IVU Vorstands Understatement gehalten.
Wenn man jetzt aber die von Syrthakihans dargelegte neue Kostenstruktur anschaut, die du nachvollziehbar rechtfertigst/erklärst (was ich absolut richtig finde), dann ändert das schlichtweg etwas an meinem Gewinnerwartungen der kommenden Jahre, und zwar nicht zu knapp. Ich kann mich ja jetzt hier nicht hinstellen und einfach lügen, um der guten Laune wegen.
Aber wie gesagt, vielleicht ist auch einfach noch zu vielem im Unklaren bezüglich neuer Wachstumsraten und Kostenstruktur. Wenn das geklärt und erklärt ist, bin ich der Erste, der sofort den Vorstand auch für die verbesserte Kommunikation wieder lobt und hoffentlich auch wieder optimistischer bezüglich zukünftiger EBIT-Margen wird. Aber Fakt ist erstmal, dass Syrthakihans da einen wunden Punkt getroffen hat. Es wird aller Voraussicht nach in diesem Jahr weit mehr Wachstum geben als erwartet, aber deutlich niedrige Margen. Das gleicht sich erstmal aus, aber entscheidend ist ja was das für die nächsten Jahre heißt. Nur darum gehts mir. Wenn man jetzt weiter 20-30% im Rohertrag pro Jahr wachsen würde, würde ich hier Freudentänze aufführen und mein Depot zu 50% mit IVU Aktien befüllen. Gehe ich „nur“ von dem 10-12% aus, die ich bisher auch immer kalkuliert hatte, dann sieht es mit der neuen Kostenstruktur dann halt dürftiger aus was zukünftige Ebits betrifft als ich bisher kalkulierte. Das macht dann (erst recht in schwierigerem Börsenumfeld) einen Unterschied, ob ich 2024 mit 23-24 Mio oder mit 18-19 Mio EBIT rechnen kann.
In der Diskussion damals hatte ich schon betont, dass ich hoffe, IVU baut Personalkapazitäten für die Zukunft auf, weil jetzt wirklich eine wichtige Phase im Verkehrsbereich beginnt, gepusht durch mehrere Mega Trends, die sich teilweise sogar gegenseitig nähren und verstärken.
IVU wird wie gesagt nie zu den aggressiven Playern gehören, was aber das Investment auch einigermaßen sicher und sogar stressfrei macht. Aber ich meine, dass sowohl der Personalaufbau, als auch die News zu anderen Ländern dafür sprechen, dass der Vorstand das ganz ähnlich sieht:
Jetzt gilt es, die Grundlage zu verbessern und zu verbreitern, um künftig mehr Kunden, größere Aufträge und auch ein Stück weit riskantere Märkte bewältigen zu können.
Die Marge wird auch sehr schnell wieder steigen, denn die IVU baut keine Kapazitäten für Luftschlösser oder Elfenbeintürme auf.
Stetig zunehmen werden sowohl die wiederkehrenden Erlöse, was die Planbarkeit erleichtert, als auch die margenstarken Erträge aus dem Cloud Hosting. Je größer die Verkehrsunternehmen und Verbünde, je moderner sie sich ausrichten und auch ausrichten müssen, desto stärker wird das Cloudgeschäft zulegen. Weil es einfach Kosten und Ressourcen bei den Unternehmen spart und der Trend sich verstärken wird, Komplexität abzugeben, um sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren zu können.
Und wie gesagt: Die Prognose wurde bestätigt, wird wie immer übertroffen werden, selbst diese kurzfristige "Ergebnis-Belastung" beim EBIT, die möglich ist, ist doch so gesehen nichts, was irgendwas was am Investmentcase ändert.
https://www.ivu.de/aktuelles/details/...kung-fuer-die-provinz-utrecht
https://www.ivu.de/aktuelles/details/...kung-fuer-die-provinz-utrecht
https://www.ariva.de/forum/...konstruktiv-514518?page=355#jumppos8898
Betreiber der Straßenbahn in Utrecht ist der alte IVU Kunde QBUZZ, ein Tochterunternehmen der italienischen Staatsbahn.
Hatte dazu was angemerkt.
https://www.ariva.de/forum/...konstruktiv-514518?page=356#jumppos8902
Von einem neuen Kunden spricht die IVU, weil QBUZZ eben nur betreibt, Eigentümer der Straßenbahn und neuer IVU Kunde ist die Region Utrecht.
So erklärt sich dann auch die ungewöhnlich lange Vertragslaufzeit von bis zu 30 Jahren, hier weiß jemand, was er will.
Ebenfalls neu als Info bei dem Auftrag und interessant in Bezug auf die Diskussion im Thread, Hosting und Support komplett aus der IVU.Cloud, also etwas für die Marge.
trotz steigender kurse keine größeren Abgaben zu erkennen
Gut, dass es wenigstens IVU gibt.
"...Beschreibung der Beschaffung:
Im Zuge des Projektes "Erneuerung Verkehrstechnik" (EVT), in dem für das ITCS/Betriebsleitsystem der IVU Traffic Technologies AG (IVU) bereits die Ortung via Wegstrecke und GPS umgesetzt wird, beabsichtigt die ÜSTRA, ergänzend das bisherige Auslösen der Zug-Fahrt-Ansagen (ZFA) und -Anzeigen über Koppelspulen im Gleisbereich durch RFID-Tags abzulösen. Die ÜSTRA hat dazu Zuwendungen des Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) beantragt, die durch einen Zuwendungsbescheid bewilligt wurden. Gegenstand der ausgeschriebenen Leistung ist die Lieferung und funktionsfähige Bereitstellung einesRFID-Ortungssystems, das sämtliche Leistungen für ein integriertes System beinhaltet. Hierzu gehören mindestens die Lieferung und Installation von RFID-Tags im Gleisbereich, von Antennen und Auswerteeinheiten an bzgl. in Stadtbahnen als auch die Integration zwischen diesen Komponenten bis hin zur Schnittstelle zum ITCS Bordrechner...":
https://ted.europa.eu/...ED:NOTICE:702682-2022:TEXT:DE:HTML&src=0