IVU - sachlich und konstruktiv
technisch ist IVU noch nicht ganz reif. 2-3 Wochen noch seitwärts, dann könnts passen.
wir können ja mal das boerse-online wikifolio anschreiben und sagen die sollen mal 5% ihres Depots in IVU stecken. ;)
So oder so bin ich mit dem Verlauf zufrieden. Ich denke, wir haben die diskutierten Punkte recht bestimmt zum Ausdruck gebracht. Dass eine gewisse Unzufriedenheit über die Kapitalverwendung da ist, wird IVU nicht entgangen sein. Die inhaltlichen Argumente haben wir auch alle auf den Tisch gelegt. Jetzt muss man sehen, wie IVU damit umgeht.
Falls der Cashbestand in Zukunft weiter steigen sollte, würde es in meinen Augen durchaus Sinn machen, das Ganze auch auf der HV weiterzuverfolgen. Wir haben hier innerhalb von 48 Stunden mehr als 5% der Stimmen vereinen können. Mit mehr Vorlauf bin ich sicher, dass bei Bedarf auch ein zweistelliger Anteil mobilisiert werden könnte.
Aber ich würde für den Moment die Möglichkeit nicht ausschließen, dass der Vorstand die Argumente überdenkt. Der Idealfall wäre natürlich, dass IVU von sich aus das Bestreben entwickelt, Shareholder Value als Maßstab des eigenen Handels wahrzunehmen.
'Eine der wichtigsten Fähigkeiten im Leben ist die Zahlungsfähigkeit!' - auch Bonität genannt.
In diesen Zusammenhang paßt sehr gut die Geschichte der SCHUFA: https://de.wikipedia.org/wiki/Schufa#Geschichte
Daher finde auch ich Begriffe wie "Wertvernichtung" total unpassend und genauso anmaßend, wie die Forderung hier im Forum, "im Vorfeld der kommenden HV die greifbare Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Unternehmensleitung (nicht auf das operative Geschäft bezogen) zu konsolidieren. Sollte man über 10% Grundkapital erreichen, würde der Vorstand merken, dass die Luft zunehmend dünner wird." Sorry, alles was recht ist, aber nehmt euch als Aktionäre mal nicht zu wichtig. Wer will sich anmaßen, die Luft dünner werden zu lassen. Hallo?
Besten Dank f.d. gute und sehr sachliche Initiative v. hzenger.
Natürlich sollten Aktionre daher kritisch sein. Das versteht sich von selbst.
Man muss natürlich bei der Wortwahl aufpassen. Das hatte ich ja schon angesprochen. Vielleicht schießt Scansoft da manchmal ein bißchen übers Ziel hinaus. Aber es ist doch klar was er ausdrücken will. Man muss dem Vorstand natürlich klarmachen, dass es Aktionäre gibt, die natürlich zu allererst am Wohl des Unternehmens und der Mitarbeiter interessiert sind, da davon auch die Aktionäre langfristig profitieren. Dennoch sind sie auch an Rendite interessiert. Und wenn die nicht in Form von Dividende kommt (bzw. durch die AG Regelung nicht kommen kann), muss sie über Kursanstiege kommen. Und da muss sich der Vorstand dann halt auch Fragen und Kritik zur Kapitalallokation gefallen lassen. Erst recht wenn man das Gefühl als Anleger hat, dass der Vorstand in allem was Finanzmarkt betrifft noch nicht wirklich einen Plan hat. Ich mag ja normalerweise Vorstände, die sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und nicht zu sehr auf Aktionäre hören, die nur an Margenoptimierung und Kapitalausschüttungen denken und sich davon fast erpressen lassen. Aber bei IVU war das ja bisher nicht der Fall. Man hat den Vorstand in Ruhe arbeiten lassen. Das er 2017 auf der HV mal etwas Druck verspürt, ist sicherlich hilfreich. Ist ein bißchen wie auf dem Jahrmarkt. Man pokert von beiden Seiten hoch und einigt sich dann halt in der Mitte.
1. Was ist das eigentlich Ziel des Briefes?
-> Eine Standardantwort des Vorstands ohne irgendein Follow-up von beiden Seiten? Dafür den Aufwand treiben?
2. War ich vor meinem jetzigen Job mal Vorstandsassi - einen Brief, der
-per Mail geschickt wird
-von keiner Organisation bzw. Institution mit "Gewicht" kommt
-nicht persönlich unterschrieben ist
-und nur einen/wenige Aspekte der Unternehmensphilosophie anspricht, ohne das Gesamtszenario zu kennen
-uns nur Arbeit macht, keine Nachwirkungen zu erwarten sind und wir keinen Benefit haben ("was juckts die Eiche, ...")
-wir auf jedenfall wichtigeres zu tun haben
-> hätten wir warscheinlich gar nicht beantwortet - aber der Laden ist auch etwas schwergewichtiger als IVU
3. Ich auch nicht meine Persönlichen Daten + Depotgewicht an Leute schicke, die ich nicht persönlich kenne bzw. rechtlich belangen kann.
Idealfall?
Also, wenn man Einfluss auf das Unternehmen ausüben möchte, wäre es sinnvoll einen Verein, Orga, etc. zu gründen und dann formell an die Sache ranzugehen. Das heisst aber auch Rechte und Pflichten, wenn man sich
einmischt. Ansonsten ist das schon eine Anmaßung, von außen zu beurteilen ohne genaue Kenntnis der Kultur, Auflagen, interne Prozesse und vor allem interne POLITIK
-> Das Ziel wäre regelmässiger konstruktiver Kontakt mit dem Unternehmen, wenn man sich einbringen will.
Dann Kontakt erstmal per Telefon mit der Vorstellung und dem Ziel der Initiative verbunden mit der Bitte um persönlichen Kontakt. Dann im persögnlichen Gespräch sich die Themen erklären lassen.
Erstmal auf dieser Ebene - falls man dann "Handbremsen" lösen muss, kann man
immmer noch an der HV bzw. den AR formeller herantreten und auf die "Pauke" hauen.
Wer weiss was wirklich hinter dem Cashpolster steckt - vielleicht auch andere Gründe ...
wer weiss es schon ...
Am Ende vom Tag, denke ich halt, dass IVU durchaus seine Gründe für die Dinge hat. (hatte ich aber schonmal geschrieben)
Ich bin bspw. bei einem "halb-staatlichen" Konzern - wenn wir Projekte mit IVU machen würden, wäre das Cashpolster ein wichtiges Asset für die Entscheidung bei Ausschreibungen (bspw. gegen Init) - evtl. sogar Auflage für die Vergabe - jede Behörde7Politiker hat echt Angst wenn solche Projekte schiefgehen/ aus dem Budget laufen würden, wenn der Dienstleister bei der Umsetzung schwächelt. Und ein guter Dienstleister auch - vor allem bei den komplexen und missionskritischen Dingern, die IVU da stemmt.
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Ansonsten zu IVU:
-Finanzielle Geschichte liegt sicherlich an der Historie und den o.g. Aspekten
-Migration von Legacy hin zu Cloud, etc. liegt sicherlich auch an der Historie des Ladens (und entsprechendem internen/externen Widerstand)
-Vorstand ist sicherlich kein Alleinherrscher und unterliegt auch internen Machtgefügen.
-> Insgesamt entwickelt sich doch der Laden - langsam aber stetig und bisher kann ich mich zumindest nicht beklagen - ich denke, man sollte aufpassen, nicht als einer dazustehen, der nur an Kursteigerungen und nicht am Unternehmens selbst interessiert ist.
... sodele, dass nur ein paar Anmerkungen von meiner Seite dazu ...
Viertens unterschätzt du meines Erachtens etwas das Volumen, das hier dahinter stehen kann. Und wenn man dem Vorstand klarmacht, dass da auf der HV (dann auch organisatorisch gebündelt) eine 7-10% Orga des Grundkapitals auftritt und ihre Interessen vertritt, wird sich der Vorstand damit befassen müssen.
Bisher sind IVU Hauptversammlungen relativ ruhige Angelegenheiten, die nach zwei Stunden vorbei sind. Wieso soll nicht mal etwas Pepp reinkommen? Sagt ja niemand, dass man dort anmaßend oder arrogant auftreten soll. Ganz im Gegenteil, es geht um fruchtbaren Dialog, aber eben auch wenn es sein muss Druck. Der Brief von hzenger war ja alles andere als anmaßend. Und wie gesagt, ich seh es als erste Kontaktaufnahme.
Vielleicht sollte man dem Vorstand mal den Link zum hiesigen Thread geben. Von mir weiß er aus zwei Telefongesprächen bereits, dass es dieses Forum gibt. Man hat sich aber bisher damit noch nicht beschäftigt, Würde ihm aber vielleicht mal zeigen, um was es uns geht. Heißt aber nicht, dass die hier ständig mitlesen sollen. Die haben genug andere wichtigere Aufgaben. Aber sich mal 1-2 Tage mit dem Anliegen einer Aktionärsgemeinschaft zu befassen, die bis zu 10% am GK zusammenbringen kann, sollte nicht zu viel verlangt sein.
Kritik sondern eine Anmerkung sein - ich finde das ja gut.
aber was ist denn wichtig?
Das ganze sollte zielführend und nachhaltig sein.
Der Vorstand sollte schon verstanden haben, dass hier eine
"Institution" kanalisiert ("gebündelt") spricht statt ein Haufen "Forumsteilnehmer".
Da kann ja jeder kommen und sagen, dass er x % an Aktien hat (ändert sich eh permanent)
Angesichts von 10% des Grundkapitals wäre das auch angeraten um
professionell und ("offizieller") zu wirken.
Auch wäre es möglich, ordentlich legitimierte Beschlüsse über eine
Rechtsform zu formulieren und somit auch Forderungen zu stellen, die
ein Gewicht darstellen und notfalls auch rechtlich agieren kann.
Wenn irgendwo mein Name drauf steht, will ich auch genau wissen,
was besprochen und kommuniziert wird. Sonst gibts imho zu viele
Missverständnisse, etc. - Wenn da einer Mist baut und mein Name
steht drunter - fühl ich mich nicht so wohl (ist aber auch Einstellungssache)
Etwas ("Pepp") würde dem Laden sicherlich gut tun - aber konstruktiv und nachhaltig ("Fruchtbar"). Wenn das weiter geht, wäre ja super - nur wenns halt mal knirscht, sollte man auch handlungsfähig sein. Vielleicht hat man sich deshalb nich nicht damit beschäftigt - wenn es eine Institution wäre würde man das sicherlich machen, sagt mir meine Erfahrung. Da lassen die bestimmt auch mal ein Dinner springen :-)
Ansonsten wäre das auch eine Blaupause für andere Kandidaten, die auch Einfluss nötig
hätten. Ich persönlich bin bei IVU etwa auf 10%+ und kann mich eigentlich nicht
beklagen. Meine Motivation ist daher auch nicht so hoch da einzuwirken.
Gruß Wavesurfer
1. Zum Ziel des Ganzen: wie katjuscha richtig schreibt, ging es darum, dem Vorstand zu zeigen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Aktionäre unzufrieden ist mit der nicht vorhandenen Kapitalallokationsstrategie. Das Thema ist keineswegs mit dem Antwortschreiben durch. Ich sehe das--wie katjuscha--als ersten Schritt in einem Dialog/Prozess.
2. Ich bin zuversichtlich, dass der Vorstand das ernst nehmen wird. Du unterschätzt das in meinen Augen. Wenn Activist Investors in den USA auf den Plan treten, halten sie oft nicht mehr als 2% des Grundkapitals. Hier waren es fast 6%, die innerhalb kürzester Zeit zusammenkamen. Ich bezweifle stark, dass Deine früheren Vorgesetzten begeistert gewesen wären, wenn Du als Vorstandsassi 6% des Kapitals nicht ernst genommen hättest. Bei der letzten HV von IVU hätten 12% des Grundkapitals gereicht um die Präsenzmehrheit zu haben (!). Organisierte 6% des Kapitals nicht ernst zu nehmen wäre ziemlich doof.
3. Einen Verein oder ähnliches zu gründen wäre in meinen Augen momentan nicht zweckmäßig und würde über das Ziel hinausschießen. Es könnt u.U. auch juristisch ungewollte Folgen nach sich ziehen (siehe die Diskussion um "acting in concert"). Da es zunächst mal nur um die Kommunikation eines Anliegens ging, war die lockere Form in meinen Augen OK so. Wir haben ja hier keinen aggressiven Proxy Fight organisieren wollen, sondern wollten nur einen vernünftigen Vorschlag machen.
4. Dass Du Deine Daten nicht an Dritte schicken willst, kann ich natürlich verstehen und respektiere das voll und ganz. Ich hatte mich dazu durchgerungen einen Brief zu schicken und habe hier lediglich das freiwillige Angebot gemacht, dass mitmachen kann, wer mag. Du wirst nicht der Einzige gewesen sein, der seine Daten nicht teilen will. Dies ist auch einer der Gründe, warum ich zuversichtlich bin, dass inhaltlich noch wesentlich mehr Aktionäre hinter der Initiative stehen als "nur" die Unterzeichner.
Trotzdem unschön. Deckelt den Kurs jetzt leider seit Wochen.