IVU - sachlich und konstruktiv
Na, ich bin mal auf die Reaktion gespannt.
Zwischen ernsthafter Kenntnisnahme und "kommen sie doch einfach zur nächsten HV und tragen ihr Anliegen vor" kann ich mir alles vorstellen.
Wegen der großen Anzahl an Empfängern würde ich raten, Euren Spamordner zu checken. Falls ihr die Mail auch dort nicht bekommen haben solltet, könnt Ihr mich per Boardmail kontaktieren.
Vielen Dank allen für's Mitmachen!
Wenn ich dann in mein Depot schaue, frage ich mich dann, was ich in meinem Leben falsch gemacht habe :-D
Fürs Mitmachen bin ich zu spät dran. Auf die Prozentpünktchen kann dann auch verzichtet werden. Freue mich über die Aktion, vielen Dank fürs Einleiten und viel Erfolg uns allen.
Vielleicht sollte ich noch mal nachlegen ;)
Bin auf die Antwort gespannt!
Zunächst mal erhoffe ich mir von der Aktion keine Wunderdinge. Die Kapitalallokationsfrage ist für IVU nicht neu und man wird sie intern bereits mehrfach diskutiert haben (mit dem bekannten Ergebnis). Es ist daher wohl davon auszugehen, dass keine Kehrtwende stattfinden wird--ganz egal wie gut oder schlecht die Argumente.
Was ich jedoch schon hoffe, ist, dass (a) der Vorstand die Unzufriedenheit des Free Float in dieser Frage mitbekommt und (b) angesichts der großen Beteiligung im Zweifel in Zukunft mehr darauf achtet, dass nicht allzu viel gehordet wird. *Dauerhaft* ruhendes Geld auf dem Konto sollte für einen Vorstand einfach ähnlich unangenehm unter den Nägeln brennen wie kurzfristige Schulden, die man abbauen will. Ich hoffe daher schon, dass man es nicht mehr zu Netto-Cash >10 Mio. EUR und ähnlichen Grotesken kommen lässt, sondern in diesem Fall Drück verspürt, auch kurzfristig etwas tun zu müssen (Hint: ausschütten). Ich hoffe, es ist in ihrem eigenen Interesse, nicht alle paar Monate wieder irgendwelchen Ariva-Heinis Rede und Antwort stehen zu müssen wegen obsessiven Geldhordens...
Meinst Du nicht das es noch etwas mehr Aufmerksamkeit erzeugt wenn du das mit angeben würdest?
Lg
Das Schreiben an IVU ist jetzt raus. Ich habe Euch allen nochmal eine Kopie geschickt (bitte Spamfilter überprüfen). Die letzten Änderungen waren auf Basis Eurer Kommentare die folgenden:
- Ich habe ein paar Namen/Wohnorte korrigiert
- Ich habe noch ein paar Last Minute Unterzeichner aufgenommen
- Das Schreiben ist jetzt auch an Herrn Dr. Bergstein adressiert
- Die >5% Stimmrechtsbeteiligung ist erwähnt
Danke allen für's Mitmachen! Sollte ich eine Antwort erhalten, werde ich sie natürlich umgehend hier posten.
Danke hzenger, top Aktion und zeitlich schnell durchgezogen, perfekt!
Zum Chart: Die 3,50/ 3,60 € scheinen eine Nackenlinie zu sein, deren Überschreiten zu einem neuen Angriff auf die > 4,- € führen können.
Die Entwicklung - schuldenfreies Softwareunternehmen mit gutem Kundenstamm, vorsichtig expandierend, auf solide Basis achtend - gefällt mir weiterhin hervorragend. Ich bin einfacher Anleger ohne jede Ahnung von Charttechnik o. ä., aber beobachte IVU lang genug, dass ich sicher bin, dass die Aktie mit ca. 3,50 nach der Entwicklung der letzten Jahre deutlich zu billig ist. Warum soll man den Weg nicht einfach solide weitergehen? Und was schadet es, wenn ein Kapitalpolster da ist? Kommunizieren, ja, das muss man! Ein bisschen Dividendenausschüttung wäre schön, wenn die Bilanzierungsrichtlinien es hergeben! Schon um dem Markt zu zeigen, dass man stark aufgestellt ist. Übrigens bin auch ich ca. mit 0,1 % des Stammkapitals investiert und beabsichtige, diesen Anteil stabil zu halten.
Ich finde es superspannend, das mitzuverfolgen und bin beeindruckt von der großen Resonanz und dem Volumen, das hier vertreten ist.
Weiter so!
Zum Thema Unterbewertung der Aktie würde ich jedoch anmerken, dass diese nicht unwesentlich auf den Mist des Vorstands wächst. Die spartanische Kommunikation, der wortkarge Geschäftsbericht, das Fehlen einer bezahlten Analystenstudie usw. sorgen dafür, dass die Aktie nicht aus den Puschen kommt.
Was die Kapitalallokation angeht, kann man unterschiedlicher Meinung sein. In meinen Augen ist es so, dass "ein bisschen Dividendenausschüttung wäre schön" keine auch nur annähernd akzeptabler Ansatz sein kann. Der Wert eines Unternehmens steht und fällt mit den Cashflows, die ein Unternehmen über die Jahre für seine Eigentümer generiert und ausschüttet. Das ist keine Nebensache!
Man kann als Unternehmen operativ oder durch Kapitalallokation Wert schaffen. Mit einer guten Kapitalallokation ist es letztlich viel leichter, gute Renditen zu erzielen. Darum haben Firmen wie Berkshire Hathaway es geschafft, aus einem Haufen operativer Pflegefälle (Textilmühlen, Schuhproduktion etc.!) eines der größten Unternehmen der Welt zu schaffen. Wenn man gute Kapitalallokation versäumt, lässt man die "low hanging fruits" am Baum hängen und vergibt damit die Möglichkeit enormen Rückenwind für sein operatives Geschäft zu schaffen.
Was Aktienrückkäufe angeht: Zu diesem Thema gibt es auf Makroebene ganz sicher viel interessantes und kritisches zu sagen. Ich denke, jeder vernünftige Mensch wird die Meinung teilen, dass die Share Buybacks auf Basis von QE-finanzierten Krediten im S&P500 nicht im Sinne des Erfinders waren. Das ist nicht die Art von Investition, die sich die Fed gewünscht hat.
Das ist eine interessante Makroökonomische Debatte, aber hier bei IVU geht es ja um etwas viel profaneres. Nämlich die mikroökonomische Erkenntnis, dass Aktienrückkäufe eine höchst-effiziente Form der Kapitalrückführung für Überschussliquidität ist, wenn die Aktie nicht überbewertet ist. Wir scheinen uns ja einig zu sein, dass dies bei IVU der Fall ist. Daher macht es Sinn. IVU könnte durch Rückkäufe von heute auf morgen sein EPS um 10% erhöhen durch entsprechende Rückkäufe. Die 10% mehr im EPS hätten wir dann für immer und jedes Jahr wieder aufs neue! Und nach einem solchen Rückkauf hätte IVU immer noch ein paar Millionen Net-Cash auf dem Konto liegen. Ich sehe nicht, warum man sein EPS nicht dauerhaft jedes Jahr um 10% erhöhen sollte, wenn man dann immer noch Multimillionär in Cash ist. Darum fände ich persönlich Rückkäufe hier sehr wünschenswert.
Ich bin mir sicher, dass Scansoft einen konstruktiven Dialog wünscht. Ich hatte ihn so verstanden, dass er sich lediglich auf die hypothetische Situation bezog, wo ein konstruktiver Dialog nicht möglich ist, weil das Unternehmen pauschal alles mit Phrasen abblockt, anstatt sich mit Vorschlägen ernsthaft auseinanderzusetzen.
Ich denke, wir sind uns ohnehin alle einig, dass ein zivilisierter Umgang miteinander im Interesse aller Beteiligten ist. Nicht umsonst heißt dieses Forum ja "IVU - sachlich und konstruktiv" :)
Das Problem fängt ja schon damit an, dass wir hier alle davon ausgehen, dass IVU an der Börse unterbewertet ist. Der Vorstand hat dafür gar kein Gefühl bzw. beschäftigt sich damit gar nicht. Daher kann er gar nicht beurteilen, ob man Aktien zurückkaufen sollte. Zumindest nicht solange man über Buchwert notiert. Ob die Aktie mit einem KGV von 17 jetzt grad teuer oder günstig ist, und man überschüssigen Cash da abrechnen sollte, ist dem Vorstand einfach Neuland.
Aus meiner Sicht wird es eine Dividende geben sobald der AG Abschluss das zulässt. Unter Umständen kommt auch mal irgendwann doch noch eine Gelegenheit, ein anderes Unternehmen zu übernehmen. Dafür kann man gerne 5-10 Mio Nettocash aufbauen. Aber Aktienrückkäufe? no way ...