Analytik Jena-Weg zum hochmargigen MedTecBigplayer
Verstehe gar nicht so richtig wie man diese Firma so runter schuften konnte?
Da sitzen doch sicherlich keine schlechteren Ingenieure und Forscher als bei Analytik Jena.
Haben die auf Produkte gesetzt, die die Welt nicht braucht??
Manchmal hängst wirklich nur am Management. Da kann man als Forscher und Entwickler noch so gut sein, bei falschen Entscheidungen bezüglich Marketing und Vertrieb nutzen die besten Produkte nichts.
Vielleicht ist jemanden noch Progeo ein Begriff. Die hatten auch 1-2 Topprodukte und super Perspektiven, nur leider hat man sich nie einen Vertriebsprofi geleistet. Der CEO wollte alles alleine machen und hat sich darauf verlassen, dass der Markt durch bestehende Gesetze sein Produkt ja nachfragen muss.
Ähnlich sehe ich das CRV bei Biometra. Wenn es AJA gelingen sollte Biometra wieder zu wachsen zu bringen, dann hat AJA in 2-3 Jahren eine Cashcow ohnegleichen im Portfolio. Auch hier besteht die reelle Chance, dass sich die Investition von ca. 4 Mill mindestens verzehnfacht kann in diesem Zeitraum.
PS: Leider habe ich noch immer keine Antwort auf meinen Fragenkatalog bekommen.
Ich tendiere aber langsam zu der Einschätzung, dass AJA dieses Jahr für den Gesamtkonzern mit einer Ebitmarge > 10% abschließen wird. Ausschlaggebend für diese Bewertung ist die Aussage von Berka im zweiten Halbjahr mehr Geld zu verdienen als im ersten Jahr. Im ersten Quartal lagen wir bei 9% mit einem äußerst schwachen Optics Geschäft. Wenn man die Abschreibungen von 0,3 im Bereich Life Science ausklammert, dann hat dieses Segment (dank Biometra) fast 9 % Ebit Marge erzielt. Sollte dieser Wert auch im zweiten Quartal Bestand haben, dann muss AJA am Ende ein Ebit von 8-9 Mill. erzielen. Im nächsten Jahr erwarte ich dann ein Ebit von 12 - 13%, weil die Skaleneffekte im Bereich AI wieder greifen und Cybio mit 3 - 5% Ebitmarge operieren wird und das Optics Geschäft wieder stärker laufen sollte als dieses Jahr. Ebit wären dann 12 - 13 Mill. Also für mich klingt das äußerst plausibel, ich muss zugeben, dass ich bei AJA auch mittlerweile betriebsblind geworden bin (Softing lässt grüßen):-)
Ist auch nicht entscheidend. Deine Schätzung für nächstes Jahr seh ich genauso.
Aber zurück zu Cybio. Die haben es nie geschafft die kritische Größe zu erreichen (etwa 25Mio Umsatz) und wurde nie wirklich profitabel. dennoch sind hin und wieder wachstumschancen aufgeblitzt. Die Produkte der Cybio sind aus meiner Sicht ohne Zweifel hervorragend. Und die Pippetiertechnologie kann sich nahtlos in die Anlyseinstrument von AJA integrieren lassen. Man stelle sich nur vor was das für ein Potential ist, massenweise Proben gleichzeitig auswerten zu können. Das setzt aber voraus das ein KnowHow Transfer zwischen Cybio und AJA stattfinden muss und sowas dauert. Berka hat aus Weitsicht mitgebracht udn wird Geduld beweisen. Die nackten Zahlen wie Umsatzbeiträge und ergebnisse der Cybio sind sicherlich in den nächsten Jahren als wenig aussagekräftig zu bezeichnen. Was im letzten Quartal passiert ist war klar. Unprofitables Zeug wurde nicht gemacht. Neue Technologien werden entwickelt und auf den Markteintritt vorbereitet um in einem 1. Schritt Cybio wieder auf die Beine zu bringen und in einem 2. Schritt die eine gut funktionierende und interessante Technologie in den Konzer AJA zu integrieren.
Mein Votum: Biometra konsolidieren, Cybio integrieren.
Also ich sehe das größte Potential für AJA nicht in Cybio sondern in Biometra. Wenn man dieses Unternehmen wieder zum wachsen bringt, dann birgt es ein unglaubliches Ertragspotential für AJA. Bei Cybio bin ich mit aufgrund der Vorgeschichte nicht so sicher
Da bin ich dann eher bei Scansoft, dass der Bereich Analytics sowie Biometra und die kleineren Beteiligungen (Roboscreen, etc.) die Wachstumsfantasie und die Skaleneffekte bringen. Und innerhalb der Bereiche müssen Baustellen wie Japan profitabel werden und Vertreibswege (vor allem in China) ausgebaut werden.
Wenn auch nur die Hälfte von den ganzen Dingen gelingt, gibt es mehr als genug sichtbare Skaleneffekte.
Also ich wünsche mir für AJA noch einmal für eine Woche den Neuen Markt zurück, in dieser Woche müsste AJA nur eine Onlinefirma mit dem Namen Arschbombe.com gründen und der Kurs wäre endlich da wo er hingehört, ohne dass wir uns hier über die Jahre weiter totanalysieren müssen.
Im Unterschied zu damals würde ich AJA bei Kursen von 150 EUR am Ende der Woche auch verkaufen und nicht auf die 1000 warten:-)
Habe vor zwei Tagen mir mal den den Geschäftsbericht 2009 von Roche angeschaut.
Sie sind ja auf Pharma und Diagnostik spezialisiert. Allein der Diagnostikbereich machte 10 Milliarden € Umsatz! in 2009 und sehr hohe Gewinne u.a. mit Blutzuckermessgeräten, Blutscreening und biomedizinische Analysegeräten.
Meine Frage wie kann da so ein kleines Unternehmen wie Analytik Jena da über längere Zeit mithalten?
Analytik J. müsste enorm wachsen oder Super Produkte mit einem Alleinstellungsmerkmal erfinden und produzieren.
Grössere Kooperationen hat ja Analytik J. bislang noch nicht abgeschlossen, vielleicht habe grosse Konzerne auch kein Interesse an so einem kleinen Unternehmen, das man mit einem Taschengeld übernehmen könnte.
Allein die Forschungsausgaben bei Roche übertreffen den Umsatz von Analytik J, um eine mehrfaches.
Na klar muss sich AJA über ihre Produkte spezialisieren und damit die Kunden erreichen. Ob Roche das interessiert, ist mir sowas von egal.
Wenn ich nicht versteh, um was es dir geht, dann sorry! Aber dann sags mir mal konkret!
Sicherlich gibt es viele Neugründungen, das ist auch gut so. Aber auch in der Medizintechnik und Analysetechnik wird es einen Konzentrationsprozess geben. Schauen wir mal auf die Elektronikindustrie, da gibt es nur noch grosse Unternehmen Sony, Panasonic.oder ganz feine teure Namen, ansonsten sind viele vom Markt verschwunden oder sind am verschwinden.
Viele Neugründungen an Unternehmen werden auf der Strecke bleiben, leider.
Die Lösung sind innovative Produkte, deren Erforschung jedoch ein hohes Mass an Forschungsmitteln verschlingt und dann frage ich mich schon ob Analytik Jena dazu ausreichend Mittel zur Verfügung hat und das allein durchziehen kann?
Ich wünsche es mir da ich an das Unternehmen glaube und auch investiert bin, aber man darf sich ja mal Gedanken machen.
Übrigens will ich ja, dass wir uns mehr Gedanken machen. Find es daher auch gut, wenn sich hieraus eine fruchtbare Diskussion entwickelt. Wir haben ja schon oft festgestellt, dass hier im Forum eine Produktexperte fehlt und jemand wie Teiser bei w:o, der eng am Unternehmen und der Branche dran ist.
Mich wunderte vorhin nur der Vergleich zu Roche. Wie gesagt, pure Größe sagt noch gar nichts aus, über die Fähigkeiten sich am Markt behaupten zu können. Das Umsatzpotenzial für AJA ist riesig, wenn man vor allem in Asien einen Fuss in die Tür bekommt und sich hier in Deutschland und Europa seine Kundennische bei staatlichen Behören, Universitäten etc. sucht. Ich seh es jedenfalls eher als Vorteil, dass AJA noch so relativ klein und dennoch profitabel ist.
Ich setze auch fest auf Analytik Jena und ihre Produkte. Sie müssen neben guten Produkten auch einen sehr guten Vertrieb und Marketing besitzen und dieser Bereich kostet jedoch eine Stange an Geld.
Im Übrigen finde ich es mehr als fahrlässig AJA mit Roche zu vergleichen. Das wäre so als würde ich sagen das Café an der Ecke kann im Wettbewerb mit Starbucks nicht mithalten.
Einmal ist entsprechend dem Geschäftvolumen natürlich auch die Bewertung beider Unternehmen völlig verschieden und zum anderen fährt Roche in der Diagnostik ein völlig anderen Ansatz als AJA.
Es ist immer sehr ratsam sich mit den Geschäftsmodellen der Unternehmen zu beschäftigen bevor man investiert, und die wird man nicht aus dem Geschäftsbericht erfahren.
Microsoft hat auch Jahr für Jahr Millarden in die Entwicklung von Softwaresystemen gesteckt und dennoch hat es Google geschafft Markführer zu werden, und auch Mozzilla ist auf dem besten Weg den Internet Explorer abzulösen.
Kraft ist gleich Masse mal Beschleunigung, dass gilt auch bei der Innovationskraft.
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