Envio......Entsorgung PCB-haltiger Transformatoren
So manches Ende geht dann doch ganz anders aus, als wie man es im jeweiligen Augenblick vermuten möchte.
Es bleibt also spannend bis zum Schluß, mit oder ohne Happy End!
Man hätte ja auch sagen können: "Ja, der Mitarbeiter X hatte am y.y. einen Unfall mit belastetem Blech. Dies geschah in Halle z beim Verladen von q. Das war uns bekannt und auch der Berufsgenossenschaft." Damit belastet man sich nicht, sondern entlastet sich sogar vom Vorwurf, die Prozesse und Geschehnisse nicht im Griff zu haben.
Ich schreibe es zwar nicht gern, eher mit Wut, aber unsere angebliche HighTech-Gesellschaft BundesDeutschland hat sich in den letzten 10-15 Jahren eine umweltpolitische Farce erschaffen, die Umweltsündern das Spiel mit Entsorgung gegen Geld hierzulande fast so einfach macht wie die simple Verschiffung von Müll in Drittländer.
Es geht u.A. um Bundes-Gesetze wie das novellierte Kreislaufwirtschafts-Gesetz, das Bundesimmissionsschutz-Gesetz, das Gefahrstoff-Gesetz und die Verordnungen zur Zulassung von Entsorgungsfachbetrieben.
Seit Beginn der rot-grünen Ära ab 1998 wurden diese Gesetze massiv in Richtung Selbstbestimmung der privaten Dienstleister aufgeweicht. Der Grund dafür ist simpel: der Staat konnte und kann die enorm gewachsenen Aufgaben des Umweltschutzes nach den "goldenen" Jahren der Ex-ante-Weltkrieg-Schwerindustrie nicht mehr allein bewältigen. Die Wirtschaftswunderjahre haben zugunsten unseres Wohlstands Altlasten angehäuft, die auch mit einer Verdoppelung des Bruttosozialprodukts nicht staatlicherseits entsorgbar sind.
BTW: PCB wurde seit den Vierzigern des letzten Jahrhunderts zu 90% von einer amerikanischen Firma namens Monsanto in die Welt gebracht. Vergleiche zu aktuellen Gen-Saatgut-Skandalen dieser Firma sind wahrscheinlich höchstens zufällig...
Medial ist is scheinbar so gut wie bewiesen dass ENVIO vorsätzlich geschädigt und betrogen hat.
Nun heisst es ebwarten wie die Sachlage wirklich ist.
"Hauen und Stechen um Blutbefunde"
http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/...3140101.html#derwestenRSS
das ist Donnerstag.......denke da wird auch das Gutachten oder ein sonstiges Statement veröffentlicht werden...
Bin sehr gespannt......ist eine spannende Geschichte.....aber ich denke nicht dass es ein Krimi ist.....
Ich glaube "noch" an die "Unfall", "Ablaufpannen"-Variante, welche behoben werden kann.
Wenn es ein Kriminalfall wäre, hätte sich der Vorstand wohl längst abgesetzt....denn dann wird es auch ob der politischen Brisanz, kein Erbarmen geben....
Das wäre nur was für Leute mit Popo in der Hose.
http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/...te-im-Blut-id3144447.html
Nehmen wir nochmal die Unfall- bzw. Pannen-These. Es muss ja dann ein Unfall oder eine Panne gewesen sein, bei dem mehrere Mitarbeiter zugleich betroffen waren. Oder eine Unfall-/Pannen-Serie, bei der es immer wieder andere Mitarbeiter traf.
Nun werden die Mitarbeiter ja auf den Umgang mit Gefahrstoffen geschult, sonst gäbe es keine Betriebsgenehmigung und keine Entsorgungsfachbetrieb-Lizenz. Also wäre es doch mit diesem Wissen deren ureigenste Reaktion gewesen, sich nach den angenommenen Unfällen sorgfältigst untersuchen zu lassen. Daraus folgt, dass der eine Unfall oder die Serie irgendwo hätten aufgezeichnet werden **müssen**, schon allein aus versicherungsrechtlichen Gründen.
Und genau an dieser Stelle hat Envio bis dato beredt geschwiegen, obwohl eine Offenlegung solcher Pannen/Unfälle ihre bisherige Ursachenversion ja nur bekräftigt hätte.
Dann bleibt nur noch die Variante, dass es zwar Unfälle/Pannen gab, aber sie in stillem Einvernehmen zwischen Mitarbeitern und Vorstand/GF oder auf Druck von oben gegenüber allen beteiligten externen Stellen verschwiegen wurden. Und das ist mit diesen Folgen ebenso eine kriminelle Handlung - zivil-, verwaltungs- und strafrechtlich.
Jetzt bitte nicht sagen "Es wurde Druck" ausgeübt......Was für ein Druck?.....etwa eine Kündigung in den Raum gestellt?! Da müsste ich lachen.....oder die Envio Mitrbeiter waren durch die Bank nicht nur naiv, sondern auch nicht sehr vorausswchauend, um nicht dumm zu schreiben, weil ich niemanden beleidigen möchte der gesundheitlich Schaden nahm.
Aber wieso in aller Welt solle ich als Mitarbeiter meine Gesundheit gefährden, für ein normales Gehalt wie ich annehme? Das würde jemand mit etwas Verstand, in einem Sozialstaat lebend, in dem eh kaum jemand auf der Strasse landet , doch niemals machen.
Und die Envio Mitarbeiter werden doch wohl gewusst haben wo, und mit was sie da arbeiten.
Die werden doch gewusst haben dass diese Flüssigkeiten hoch giftig sind.....und dass dieses LTR2 verfahren eben wegen dieser Gefährlcihkeit angewendet werden sollte. Und trotzdem solln sie all die Jahre schön bav mitespielt haben, ohne einen auserordentlichen Vorteil...im Gegenteil, trotz schädigung ihrer eigenen gesundheit?!
Nö nö......das kan ich nicht glauben......wir leben nicht in afrika odr China, wo Menschen die nicht mal lesen können, und ums nackte Überleben kämpfen, arbeien müssen ohne jeglichen eigenen Willen oder Rechte.
Also ich würde einfach all die Mitarbeiter fragen "Warum haben sie all die Jahre in denen Envio LTR2 nicht anwendete, und dies so offensichtlich dass die Mitarbeiter es merken mussten, und trotz gefährdung der eigenen Gesundheitc,icht augenblicklich die Behörden informiert, bzw auf der Stelle gekündigt?"
Oder waren alle Blind weil die Gehälter astronomisch hoch waren?
Es gab und gibt Menschen die mehr oder weniger gezwungen sind solche Jobs anzunehmen. Und ich glaub um solche Arbeiten auszuführen muss man nicht besonders gut in der Schule gewesen sein, um zu wissen was PCB usw. ist. Das ist natürlich jetzt nur etwas flapsig dahergesagt, da ich den meisten ENVIO - Angestellten sicher damit unrecht tuhe.
Nur wieviel Festangestellte hat ENVIO überhaupt in der Produktion. Hier ist doch oft die Rede von Leiharbeitern. Welche Möglichkeiten haben diese, sich gegen solche Arbeiten zu wehren? Tue es oder geh!?
Aber wie dem auch sei, mit den hier in der letzten Zeit geäußerten Spekulationen kommen wir einfach nicht weiter! An Ende zählen nur die Fakten die gerade zusammengetragen werden. ENVIO bleibt bis dahin eine fifty fifty Angelegenheit - alles oder nichts.
Und immer auch daran denken, das man solange als Unschuldig anzusehen ist, bis einem die Schuld nachgewiese wird! Wirecard lässt grüßen!
Da ist der Spruch "Was uns nicht umbringt, macht uns nur härter" kein BlaBla. Es herrscht eine fast schicksals-ergebene Coolness gegenüber den Schadstoffen, trotz Schulungen. Eine Mischung aus Notwendigkeit zum Geldverdienen, Pflichterfüllung und verharmlosendem Blick auf die Gefahren der Jobs gibt es ruhrgebietsweit, das ist neben den wirtschaftlichen Zwängen auch eine Mentalitätssache.
@windot
Fifty-fifty halte ich angesichts der Lügen, die der Envio-Vorstand bislang schon aufgetischt hat (und damit meine ich nicht nur die letzten 3 Monate), für ein rosabuntes Glücksgefühl. 10-90 ist so eher meine Einschätzung...
"„Frevelhaft, menschenunwürdig und kriminell“ habe sich der stillgelegte PCB-Entsorger verhalten – „nicht fahrlässig, sondern vorsätzlich“. "
..
"Sicher scheint: Envio bleibt bis auf weiteres dicht. Das stehe außer Zweifel, meinte Umweltstaatssekretär Dr. Alexander Schink am Mittwoch in Düsseldorf."
Das liest sich jetzt nicht so, als ob Envio irgendeine Chance hätte, das Werk in Dortmund auf absehbare Zeit wieder ans Laufen zu bekommen.
Allerdings sollte man jetzt nicht den Fehler machen und jeden Leiharbeiter in alter Wallraff'scher Manier gleich als "Sklaven" betrachten, denn diese Form der Arbeitsvermittlung hat sich längst in der Industrie etabliert und ich kenne eine Menge z.B. Ingenieure, die lieber in wechselnden Projekten/Firmen arbeiten als sich klassisch an eine Firma auf ewig zu binden. Ich gehöre übrigens als selbstständiger IT-Berater mehr oder weniger auch zu dieser Gruppe, wenn ich mich durch etablierte Agenturen in sichere Projekte vermitteln lasse.
Frage dabei ist doch, wieviele Personen bei Envio welche Qualifikationen haben und ob Envio eher auf Fachkräfte gesetzt hat oder nur eine große Anzahl von niedrigst-qualifizierten sog. "Handlangern" benötigte. Dann sind wir aber schon bei "chinesischen" Verhältnissen.
Ich bin gespannt, ob heute von Envio was kommt......wie sie diesen massiven Vorwürfen "„Frevelhaft, menschenunwürdig und kriminell“ begegnen werden......irgendwas muss kommen....alles andere wäre ein Schuldbekenntniss.....vor allem nach dem sie vor kurzen erneut bekräftigten dass sie das LTR2 verfahren immer angewendet haben und alles "nach Vorschrift" lief.......da hätten sie besser vom ersten Tag des Skandals an kleinlaut bleiben sollen und nicht weitere Lügen erzählen die als solche in kürzester Zeit auffliegen mussten....WENN denn es so ist wie die Politik es nun klingen lässt.....
Kann das Management wirklich so absolut dumm gewesen sein?.... ich kanns immer noch nicht glauben....
Es wäre auch toll bald mal ein Gutachten und Stellungnahme zu den Blutwerten zu präsentieren....
oder ist er draufgekommen dass es doch besser wäre sich ins Ausland abzusetzen
" Nach den Allgemeinen Geschäftsbedingungen für den Freiverkehr der Deutsche Börse
AG erfolgt voraussichtlich die Kündigung der Einbeziehung der Envio AG in
den Entry Standard seitens der Deutsche Börse AG zu Mitte August 2010. Die
Envio AG bemüht sich intensiv die Verpflichtungen für die Einbeziehung in
den Entry Standards einzuhalten und somit die Einbeziehung in den Entry
Standard aufrecht zu erhalten."
Dann beeilt euch mal mit der Zockerei...
Damit räumt man m.M. nach ja quasi ein, dass die Verfehlungen (hier Tatsachen) bereits seit einiger Zeit bzw. in jedem Fall bereits seit 2009 (d.h. vor dem Bilanzstichtag 31.12.) begangen wurden/existieren! Denn sonst würde man von wertbeeinflussenden/wertbegründenden Tatsachen sprechen, welche aber nicht im Jahresabschluss 2009 verarbeitet werden dürften!
2)
Es sollen (den Gewinn mindernde) Rückstellungen in Zusammenhang mit der Stilllegung der NL in Dortmund gebildet werden: Na da bin ich mal gespannt für was (Schadenersatz, Rechts-/Anwaltskosten, ungewisse Verbindlichkeiten in Zshg. mit der Beseitigung von Umweltschäden?) und v.a. in welcher Höhe !
3)
Entry Standart kann man wahrscheinlich auch abhaken
Fazit:
Es bleibt weiterhin nebulös, die weitere Entwicklung schwer einschätzbar und ich bin nach wie vor froh, hier mit "nur" 15% Verlust raus zu sein. Makaber: Die Steuerbelastung 2009 wird vermutlich (aufgrund der geplanten Rückstellungen) deutlich niedriger als erwartet ausfallen... ;-)
Den Investierten (mit Ausnahme der Zocker) weiterhin good luck !
http://www.derwesten.de/nachrichten/politik/...ze-Welt-id3152758.html
-umweltskandal
-delisting aus dem entry standard zu mitte august
wer jetzt noch investiert ist,sollte noch 80 cent je aktie mitnehmen...bevor der kurs gegen null geht
Sollte dem wirklich so sein, so müsste doch sofort die U-Haft über den gesamten Vorstand verhängt werden, wegen Verdunkelungsgefahr.
Was "noch" für Envio spricht ist, dass die Vorstände noch auf freiem Fuss sind.
Denn würde es wirklich beweise für die Vorwürfe geben, (Handel mit giftigen Stoffen, Körperverlätzung, Gefährdung, Betrug.....) , müssten schon längst die Handschellen geklickt haben.
Das lässt im Augenblick noch die Option offen, dass es eine Hetzkampagne ist....
denn wie gesagt....bei der Schwere der Vorwürfe müsst schon längst jemand sitzen.