"Schule in der DDR war besser"


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Neuester Beitrag: 18.12.04 23:00
Eröffnet am:08.12.04 01:50von: danjelshakeAnzahl Beiträge:109
Neuester Beitrag:18.12.04 23:00von: GRÜNEAGO.Leser gesamt:4.900
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8970 Postings, 7736 Tage bammieschönes Zeugnis nemtho

 
  
    #51
08.12.04 12:14
Hast dich immer aus dem Kollektiv abgekoppelt ? hehe
Ich muss ehrlich sagen, der ganze Kram aus der Stabü-Kunde hatte mich nie interessiert.

übrigens, ich kann mich auch noch an die alten KC-86/87 erinnern.

Die wollten uns doch glatt weismachen, das dies die besten PCs sind und was das für eine neue Errungenschaft ist. Man man, da waren aber im Westen die Ataris bzw. C-64 noch xmal besser :)


greetz  

12104 Postings, 8288 Tage bernstein@thomastradamus

 
  
    #52
08.12.04 12:17
westkontakt war vorhanden.aber auch die keinen hatten mußten nicht das glauben
was man ihnen von"oben"erzählte.gab doch sogar bei uns radio,fernseher oder ge-
schmuggelte zeitungen und zeitschriften.unabhängig von der politik war das bildungs-
system natürlich nicht.wie gesagt,es lag an jedem selbst wie man damit umging.  

21799 Postings, 9131 Tage Karlchen_IOh oh...

 
  
    #53
08.12.04 12:55
Was ist denn eine leichte Gabe?

Und: Denkprozesse selbstständig vollziehen? Ist das nicht selbstverständlich? Oder gab es in der DDR beim Denken mitunter auch Nachhilfe in Form eines Schlages auf den Hinterkopf?  

657 Postings, 7349 Tage 96erwenn man deine postings liest, dann muss man

 
  
    #54
08.12.04 12:58
feststellen dass du heute noch nicht eigenständig denken kannst, sondern nur den müll von anderen nachplapperst.  

13393 Postings, 7670 Tage danjelshake@nemtho

 
  
    #55
08.12.04 17:07
warst ja fast so gut wie ich *g*
aber nur fast... in geo hatt ich auch ne 1 :)

mfg ds  

2646 Postings, 7480 Tage nemtho@daniel

 
  
    #56
08.12.04 17:15
Hätte ich auch fast gehabt, die Geoeins. Lag am Lehrer. Der hat immer Samstags in der ersten Stunde Arbeiten schreiben lassen - das ging gar nicht, wegen Internat und regelmäßiger Feten am Freitach abend. Meistens hat der sogar noch mitgefeiert ...  

1720 Postings, 7429 Tage Hartz5Die Gesamteinschätzung des Abitur-Zeugnisses

 
  
    #57
08.12.04 17:23
ist cool. Mal einige Fragen an nemtho bzgl. dieser Aussage: "...jedoch bemühte er sich nicht genug um einen bewußt positiven Einfluß auf das Kollektiv...". Hatte das Einfluß auf das spätere Berufsleben? Gab es eine entsprechnende Nacherziehung innerhalb des Kollektives? Waren die Noten oder die Gesamteinschätzung wichtiger? Ab wann gilt man als Distel im sozialistischen Rosengarten?  

742 Postings, 7367 Tage Schwertfegerzu posting 30 (happy end)

 
  
    #58
08.12.04 17:33
nun, deine meinung würde ich nicht nur in frage stellen sondern sie ist  schlicht  falsch!
es ist sogar ganz sicher besser für kinder einen kinderharten oder hort zu besuchen als sozial isoliert von gleichaltrigen kindern  an mamas rockzipfel zu kleben.

gruß schwertfeger

 

110935 Postings, 9027 Tage KatjuschaHappyEnd und Alle

 
  
    #59
08.12.04 18:00
Aus welchem Grund soll denn ein Familienmitglied (Mutter oder Vater) lieber zuhause sein, um aufs Kind aufzupassen? Also meine Eltern haben beide gearbeitet (in der DDR wohl normal), und mir hats trotzdem an nichts gefehlt! Ganz im Gegenteil, bis 13 Uhr Unterricht, danach Hort bis um 16 Uhr und dann ging man selbstständig nach Hause!

Ich glaub was das System anbelangt, war zumindest die Zeit vom 3.Lebensjahr bis zum 10.Lebensjahr in der DDR sehr wichtig! Man hatte einen sicheren Kindergartenplatz, wo man mit 5 Jahren in der Vorschule schon so gelernt hat, das man in der 1.Klasse in der Schule zumindest so ein Niveau hatte, das die Lehrer nicht noch rückständige Schüler einzeln betreuen mussten! Und wenn doch, gab es im Hort noch Nachhilfe für diese Schüler, oder man half sich eben untereinander!
Insgesamt war es einfach einfacher ein gewisses Grundniveau für alle Schüler bis zur 4.Klasse zu erreichen, und das wäre heute auch noch relativ einfach, denn da sind die Kinder noch nicht so durch die heutige Medienwelt oder andere Einflüsse versaut! Und wenn man eine gewisse soziale und wissentschaftliche Intelligenz hat, ist es auch viel einfacher ab der 5.Klasse mit den Schülern umzugehen! Nicht wie heute, wo Lehrer der Oberstufen garnicht mehr zum Lehren kommen, sondern vornehmlich Erziehen müssen, etwas was in der DDR bis zur 4.Klasse erledigt war.

Okay, jetzt kommen wieder die typischen Dinge, wie das Erziehung in der DDR bedeutete gegen den Westen zu hetzen, und Ähnliches! Klar gab es das auch, und das bezweifelt auch kaum jemand! Aber geht es darum in der jetzigen Diskussion? Nein, es geht darum was wir heute aus dem DDR-System übernehmen können! Und da sucht man sich bestimmte moralische Erziehungsmethoden heraus!
Also ich hatte immer Respekt vor meinen Lehrern (okay, das änderte sich mit zunehmenden Alter natürlich bei jedem Teenager), und ich wollte immer auch in den Kopfnoten gute Noten erreichen! Ich glaube durchaus das das an der Erziehung in den frühesten Jahren im Kindergarten und der Schule lag!

Was die Zeit ab der 5.Klasse anbelangt, würde ich differenzieren! Erstens betreffen die Unterschiede eigentlich nur die Art der weitefüherenden Schulen! Auch heute wechselt man etwa zur 8.Klasse aufs Gymnasium (damals EOS) oder man geht ab, oder macht ganz normal bis zur 10.Klasse weiter!
Wobei ich die vielen Schularten schon kritisiere! Wozu Realschule, Hauptschule, Gesamtschule und Gymnasium? Gerade heute im Westen höre ich immer, das man sich im Westen eher spezialisieren kann, was ja durchaus gut sein kann!

Aber wieso nicht wie in der DDR bis zur 4.Klasse Grundwissen vermitteln, und dann gehts nach der 7.Klasse entweder weiter bis zur 10.Klasse, oder man geht auf die EOS und macht sein Abitur, oder man spzialisiert sich bei den Sportschulen, Russischschulen, Musikschulen etc.? Bei diesen Spizialschulen wurde aber nicht etwa das andere vernachlässigt, sondern einfach die doppelte Stundenanzahl in den Spezialfächern absolviert!

Was natürlich negativ war, waren die ab der 5.Klasse (vor allem ab der 7.Klasse mit Staatbürgerkunde und ESP) eingeleitende politische Erzeihung der DDR-Bürger! Aber das waren einzelne Fächer, und die sollen ja heute nicht Übernommen werden! Ist also absolut nicht das Thema der Diskussion! Deshalb soll sich Waldy mal seine blöden Bemerkungen sparen! In allen anderen Fächern wurde ganz normal unterrichtet, und ich kann mich nicht erinnern irgendwann einmal mit Panzern gerechnet zu haben! Heißt aber nicht das es einzelne Lehrer nicht gemacht haben! Das finde ich aber auch nicht schlimm, schließlich hab ich auch Räuber und Gendarm gespielt, und als Kind andere Leute im Spiel erschossen! Deswegen bin ich heute dennoch kein Militarist!

Man muss nur aufpassen, das man es nicht übertreibt, und von Schule und Elternhaus gleichermaßen genügend über Liebe und Toleranz beigebracht bekommt! Und ich glaub schon, das das in der DDR besser war! Wenn meine Mutter um 17 Uhr nach Hause kam, war sie nicht so gestresst wie sie es heutuzutage ist, und sie konnte sich noch um ihre Kinder kümmern, und sie musste sich nicht damit herumschlagen, das ihre Kinder von anderen Freunden mit Computerballerspielen zugepflastert werden, und den ganzen Tag vor der Röhre hängen! Damals ist man noch mit Freunden rausgegangen, und hat sich spielerisch weiterentwickelt! Oder man hat eben Hausaufgaben gemacht, die benotet wurden, und so auch einen gewissen Respekt vor Schule und Lehrern bekommen hat!



Na ja, ist alles schwer zu erklären für jemanden der nicht in der DDR gelebt hat! Und nochmal, mit dieser Diskussion soll nicht die DDR wieder errichtet werden! Es geht nur darum, differnziert mit der Vergangehiet umzugehen, und Vorteile des Bildungssystems zu nutzen! Politische Pauschalisierungen helfen hier nicht weiter!



Für mich ist das Wichtigste vor allem Kindergartenplätze für alle einzurichten, die ordentlich finanziert sind, und denen die Grundvoraussetzungen für die ersten Klassenstufen der Schule zu legen! Bis zur 7.Klasse sollten alle Kinder in einer gemeinsamen Schule lernen, und was dann passiert ist je nach Talent und Niveau des Scülers unterschiedlich, und da muss man dann auch nicht mehr 1:1 das DDR-Sytem übernehmen! Wobei ich die Spezialschulen für Musik oder Sport schon sehr wichtig fand!



Grüße  

12104 Postings, 8288 Tage bernstein@katjuscha

 
  
    #60
08.12.04 18:18
besser kann man es nicht dalegen.prima beitrag. gruß b.  

110935 Postings, 9027 Tage KatjuschaInteressant nemtho

 
  
    #61
08.12.04 18:23
Wenn ich einen Scanner hätte, würde ich auch mal so eine Beurteilung von mir reinstellen! Gerade die aus der Unterstufe fand ich immer lustig!  

645 Postings, 7560 Tage malakaMarxismus-Leninismus

 
  
    #62
08.12.04 18:28
war das Hauptfach in der DDR.
Was dabei raus kam,
wissen wir  

110935 Postings, 9027 Tage KatjuschaMal ein anderer wichtiger Kritikpunkt am heutigen

 
  
    #63
08.12.04 18:38
System! Ist eigentlich kein wirklicher Fehler im System, aber ich hab ja selbst noch das westdeutsche System für 2 Abiturklassen mitgemacht, und was mich dort am meisten gestört hat, war das Kurssystem!

Da hat man heute keine richtigen Klassen mehr, sondern man belegt Kurse! Das führt in Schulen mit relativ wenigen Schülern (wie in meiner damaligen Schule) dazu, das man manchmal morgens um 7 Uhr eine Stunde hat, und danach 2 Freistunden, um dann wieder einen Kurs zu haben! An manchen Tagen hatte ich  nur 3 Kurse an einem Tag, musste aber dennoch morgens um 6 Uhr raus, und kam um 16 Uhr nach Hause! Tja, und was macht man da als 16jähriger, der eh vor den Lehrern keinen Respekt hat, und lieber Computerspiele spielt? Klar man schwänzt mal eine Stunde!

Selbst bei mir hatte das Kurssystem von einem aufs andere Jahr relativ starke Auswirkungen! Das ist natürlich eine subjektive Sache, aber ich glaub schon, das es einigen Teenager heute da ähnlich geht!

Ganz davon abgesehen das ich einen homogene Klassenverband aus sozialen Gründen relativ wichtig finde! Das betrifft vielleicht nicht mehr das Abitur, aber vorher halte ich das Kurssystem für nicht sinnvoll!  

870 Postings, 8595 Tage hasenhaarschneiderKinder, ich finde diese Dission toll

 
  
    #64
08.12.04 18:41

wir, die die ddr-schule besuchten können von uns behaupten ein leben vor dem leben erlebt zu haben. 

doch schweigen darüber ist angesagt: sobald ein echter deutscher irgend etwas vernimmt was er nicht erlebte und auch noch behauptet wird es wäre seinerzeit inhaltsreicher oder anderswie besser gewesen, kann der echte deutsche nicht an sich halten. er holt alles hervor was die belämmerten aufdringlinge,die ihre mauer kaputt schlugen, objektiv nicht haben konnten. es wird wild argumentiert, aber nichts eingestanden. ich stehe zur ddr-schule. aus meiner sicht machen alle fehler, wer charakter besitzt korrigiert sie und gesteht´s ein.

ja, ich habe einen  .                                            Gruß vom Hasenhaarschneider                                                                               

hummerborderani.gif - 5023 Bytes
 

110935 Postings, 9027 Tage Katjuschamalaka, ist das Ironie?

 
  
    #65
08.12.04 18:41
Also wenn die Finnen derzeit im Marxismus leben, will ich das nur wissen! ;)


Hallo, nochmal es geht hier darum, was man sich aus dem DDR-Bildungssystem abschauen kann! Oder meinst Du das die Finnen damals in den DDR-Schulen standen, und geklatscht haben, als irgendein kommunistischer Direktor wieder etwas vom Klassenfeind erzählte?
Ganz sicher nicht!

Aber die Finnen besitzen die Gabe zu differenzieren, was einigen Leuten in diesem Board volkommen fremd ist!  

645 Postings, 7560 Tage malakaErziehung und Schule

 
  
    #66
08.12.04 18:47
in der DDR diente nur einem Zweck:

Schaffung des neuen sozialistischen
Menschen,

d.h. unkritisch, linientreu, gehorsam.

Das von der Wiege bis zur Adoleszenz  

1294 Postings, 7759 Tage kramkollektiv?

 
  
    #67
08.12.04 18:51
ich d8 imma,das es(im osten) nur ossis gab+keine borg*g*
oda sind das die spaceossies?...
sry,just kiddin´
auch ich als wessie konnte nicht nur das bildungsys(wennauch doktriniert)als hoechst effizient ansehen
auch einem verfassungsrechtlichem "recht auf arbeit"kann ich so nix negatives abgewinnen...
wie so vielem anderen;D

mfg kram  

645 Postings, 7560 Tage malakaDie Zuständigkeit für die

 
  
    #68
08.12.04 18:57
Schulen ist bekanntlich laut GG
allein Ländersache.
Also gab es im Westen auch gute (z.B. HH)
und schlechte Schulen (z.B. Bayern) :-))

































Man beachte die Ironie ;-(  

110935 Postings, 9027 Tage Katjuschad.h. unkritisch, linientreu, gehorsam

 
  
    #69
08.12.04 18:57
Deswegen haben die Menschen sich auch selbst von der Diktatur befreit!


Natürlich diente die Schulbildung diesem Zweck! Aber nochmal, ich persönlich wurde erst ab der 5.Klasse wirklich sozialistisch in der Schule versucht zu erziehen! Ob das geklappt hat, bzweifel ich mal! Zumindest nicht im Sinne von unkritisch, linientreu und gehorsam!

Intelligente Menschen werden sich letztlich nicht einsperren lassen, auch wenns territorial nicht zu vermeiden ließ! In Gedanken ist jeder nur sich selbst verpflichtet, und da gabs im Alltagsleben genug Freiheiten(Oasen, in die man sich zurückziehen konnte!


Aber klar, wir haben ja gelernt, das jeder DDR-Bürger bespitzelt, verfolgt, geknechtet wurde, alle haben nur die Aktuelle Kamera geschaut, und ohne Bananen und Ananas sind wir fast verhungert!


W-I-R  S-I-N-D  D-I-E  R-O-B-O-T-E-R  

4428 Postings, 8002 Tage Major Tom@Katjuscha, sehr interessanter Beitrag!

 
  
    #70
08.12.04 19:01
"58. HappyEnd und Alle" - wie so oft von dir und wenn alle - ob "Ossis" oder "Wessis" - sich ein bisschen mehr von deiner differenzierten Sichtweise aneignen würden, kämen wir bestimmt erheblich besser miteinander aus, denn die neue/alte "Mauer" im Bewusstsein der Bürger, diese "Barriere", zeigt sich auch in dieser Diskussion.

Die Gräben zwischen den neuen und alten Bundesländern sind anscheinend immer noch sehr tief, die "Ossi-Wessi-Konfrontation" scheint sich - auch gerade im Zusammenhang mit Hartz IV - wieder tiefer in das Bewusstsein der Bürger einzugraben. Der Weg in die vereinte Zukunft auf allen Ebenen ist noch relativ lange und ich hoffe sehr, dass sich die sogenannte(n) "West- und Ostkultur(en)" so miteinander verwischen, dass man später auf die Begriffe "Ossi" und "Wessi" getrost verzichten kann. Es ist eigentlich ein Land, und insofern sollte sich auch eine gemeinsame Kultur bilden.

Ciao!

PS Nachfolgend noch ein weiterer Beitrag zu diesem Thema, ebenfalls lesenswert:

Schulbildung
Hilft das DDR-Schulsystem aus der PISA-Krise?

Unmittelbar nach der Wende hatten viele Westpädagogen ein großes Interesse an den Strukturen des DDR-Schulwesens. Doch der Wissensdurst hielt nicht lange an. Mit der Wiedervereinigung wurde das westdeutsche Schulsystem eingeführt und die DDR-Schule schnell tabuisiert. Berechtigte Kritik an der Ideologisierung vieler Unterrichtsbereiche führte zu einer durchgängigen Ablehnung, die keine Unterschiede mehr duldete. Lehrerinnen und Lehrer aus der DDR, die ihren Job behielten, stellten sich auf den westdeutschen Lehrplan ein und vermieden tunlichst jede Kritik daran. Wer es dennoch tat und vorschlug, einige Bestandteile der DDR-Schule wieder einzuführen, stieß auf Ablehnung oder wurde erst gar nicht gehört.
 
Kinderpädagogik und Kopfnoten
Natürlich darf die DDR und ihre weltanschaulich durchtränkte Pädagogik nicht glorifiziert werden. Dennoch kann durchaus anerkannt werden, dass das Bildungssystem auch seine guten Seiten hatte. So war es zum Beispiel übersichtlicher aufgebaut als das heutige. Kinderpädagogische Maßnahmen setzen nicht erst in der 1. Klasse ein, sondern schon im Kindergarten. Der Unterricht war umfassend aufgebaut und praxisorientiert. Zudem war er straffer organisiert. Das Abitur wurde bereits nach zwölf Jahren erreicht, ohne dass sich Wissensdifferenzen zwischen ost- und westdeutschen Schülerinnen und Schülern ausmachen lassen. Zudem wurden mit den so genannten Kopfnoten neben den Wissensleistungen auch Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Ordnung bewertet. Doch von all dem wollte lange Zeit niemand mehr etwas wissen.
 
PISA und seine Folgen
Zum Umdenken mussten elf Jahre vergehen, bis 2001 der PISA-Schock kam. Bei dem internationalen Vergleich schnitten die deutschen Schülerinnen und Schüler in den drei Kategorien Lesen, Schreiben und Naturwissenschaften durchweg schlecht ab und belegten nur die hinteren Plätze. Bei Pädagogen und Bildungspolitikern schrillten die Alarmglocken. Mit einem Mal wurden die Mängel des Bildungssystems und die unzureichende Schulbildung offenbar. Dies belegt auch eine Beobachtung der Umschau, die erst kürzlich bei Lehrstellenbewerbern erhebliche Wissenslücken festgestellt hat (siehe Linkbox).
 
Überraschung in Finnland
Auf der Suche nach Auswegen aus dem Bildungsdilemma gewinnt das DDR-System inzwischen langsam wieder an Beachtung. Doch der Weg zu dieser Erkenntnis war weit und führte über Finnland. Das Land im hohen Norden galt den Bildungsverantwortlichen hier zu Lande nämlich als leuchtendes Vorbild. Schließlich hatten die finnischen Schülerinnen und Schüler bei PISA überall sehr gut abgeschnitten. Von Finnland lernen heißt also Lehren lernen? Nicht schlecht staunten aber die deutschen Vertreter, als sie erfuhren, dass sich die Finnen beim Aufbau ihres Bildungssystems in vielem an einem anderen Land orientiert haben - der DDR!

Seit den 60-er Jahren bereisten nämlich zahlreiche Kommissionen aus dem Norden die DDR, um deren Schulwesen zu studieren. Überzeugt davon, dass der pädagogischen Ansatz zu guten Ergebnissen führen kann, wurde die finnische Schule u.a. nach DDR-Vorbild aufgebaut. Ob dies allein zu dem hervorragen Abschneiden der Finnen bei PISA geführt hat, kann nicht nachgewiesen werden. Doch dass eine effektive Wissensvermittlung auch auf dem Wesen des Schulsystems beruht, ist aber kaum von der Hand zu weisen.

Vieles kommt wieder
Mittlerweile besinnt man sich vor allem in Mitteldeutschland wieder auf alte Werte. Neben Kopfnoten wurde das Abi nach zwölf Jahren wieder eingeführt. Die Lehrpläne wurden gestrafft und besser strukturiert. In Sachsen setzt man zudem auf stärkeren Praxisbezug. So wurde hier das Unterrichtsfach "Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales (WTH)" eingeführt, das an das DDR-Fach "Praktische Arbeit" (PA) erinnert. Außerdem gibt es im Freistaat ein Pilotprojekt zur Wiedereinführung der Berufsausbildung mit Abitur. Und seit PISA wird in der gesamten Bundesrepublik auch wieder über die Notwendigkeit von pädagogischen Schritten vor dem Schuleintritt diskutiert.
 
Fazit
Wohl kaum jemand wünscht sich die DDR und ihr Schulsystem komplett zurück. Die Rückbesinnung auf sinnvolle Bestandteile kann jedoch dazu beitragen, unser heutiges Bildungswesen moderner und leistungsfähiger zu machen.


 

13393 Postings, 7670 Tage danjelshakeda hast du wohl recht... o. T.

 
  
    #71
08.12.04 19:16

645 Postings, 7560 Tage malakaKatjuscha

 
  
    #72
1
08.12.04 19:27
1989 warst Du ca. 12 Jahre alt.
Du hast also sehr viel von der DDR bewußt
mitbekommen.
Du bist ein sehr glaubwürdiger Zeitzeuge. ;-))  

21799 Postings, 9131 Tage Karlchen_IPädogogengeschwafel.

 
  
    #73
08.12.04 19:27
Also mal ehrlich - was soll nun das DDR-Schulsystem (wenngleich es gewiss nicht schlecht war) dazu beitragen, dass das Bildungsniveau in Deutschland massiv durch Migrantenkinder gedrückt wird, die enorme Probleme haben, Deutsch zu sprechen?

Ist doch mal wieder typisch: Die Probleme werden nicht angesprochen, und um überhaupt was zu tun, werden Nebenkriegsschauplätze eröffnet.

 

12850 Postings, 8360 Tage Immobilienhaikatjuscha, kann deine postings nur bestätigen

 
  
    #74
08.12.04 19:29
bei mir war es die selbe erfahrung mit dem kurssystem. 12. schuljahr montags 1. stunde ging um 7.25 uhr los mit musik, 2. stunde nix, 3.stunde russisch, 4. stunde nix, 5. stunde sozialkunde, 6. stunde nix und 7./8. Stunde mathe-Leistungskurs. da ich wie etliche andere schüler auch einen längeren anfahrtsweg zur schule hatte war das resultat dann so, dass ich an 3 von 4 montagen des monats erst gegen 13 uhr in der schule aufgeschlagen bin, weil von diesem salat eigentlich nur mathe für das abi brauchte. alles andere war so der ergänzungsstoff den man belegen musste um seine 30 wochenpflichtstunden vollzukriegen, aber weder musik noch sozialkunde brauchte ich fürs abi und in russisch hatte ich ein gentlemens agreement mit der lehrerin. mal abgesehen von montag bin ich im unterricht produktiv mitarbeitend und krieg dafür meine 2. dafür war ich dann nachmittags im mathe-lk  fit und hab im abi meine 15 punkte abgesahnt.  

12850 Postings, 8360 Tage Immobilienhai@keine-ahnung-haber-karlchen

 
  
    #75
08.12.04 19:33
steig mal von deinem ast der arroganz runter. die problematik bei pisa sind nicht nur die migrantenkinder. das sind vor allem die deutschen schüler. auch wenn es in einigen großstädten anders aussieht insgesamt macht der anteil der migrantenkinder in den schulen bundesweit keine 25% aus. wenn du die 75% deutschen schüler auf ein vernünftiges bildungsniveau ala finnland gehoben kriegst, dann reißt du die migrantenkinder im gesamtschnitt immer noch mit und landest bequem in den topten. leider ist das niveau der deutschen schüler auch nicht viel höher als das der migrantenkinder weil das bildungssystem versagt hat.  

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