Analytik Jena-Weg zum hochmargigen MedTecBigplayer
- Im Bereich analytik solution, der für die Ertragsstärke immernoch am wichtigsten ist, erreichte AJA im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum von 16%, und das in einer weltweit angespannten Konjunkturlage und im 2.Halbjahr schwächelndem Dollar
- die Buttomarge im Konzern stieg von 42,7% auf 49,9%, die Ebitda-Marge von 10,1% auf 13,2% - beides ist für zukünftige Cashflows von starker Bedeutung. Die Ebit-Marge lag immerhin schon bei 8,9%. Mein Ziel einer 10%-Marge ist m.E. daher auch weiterhin erreichbar, wenn man Sonderabschreibungen außen vor lässt.
- der Vorstand stellt sich weiter sinnvolle Ziele. Man will zukünftig über 100 Mio € Umsatz erwirtschaften, aber nicht um jeden Preis wachsen. Erst steht Kostenkontrolle und Integration im Vordergrund -> Vertrauensverlust wie bei anderen Unternehmen dürfte sich hier schwerlich einstellen, da man den Anlegern reinen Wein einschenkt.
- Die Zahlen wurden trotz deutlich höherer Investitionen, F&E-Aufwendungen, Personalkosten und Abschreibungen erreicht -> da sind die vielfach angesprochenen Hebel für die Zukunft
Aus diesem Grund ist sicher, dass AJA - auch ohne Wachstum - erheblich gestärkt aus diesem Geschäftsjahr herauskommen wird und entsprechend auf einen neuen wachstumszyklus vorbereitet ist.
Es ist sowieso eine Schwäche von uns Investoren stets ein lineares wachstum zu erwarten, dies widerspricht jedoch Zyklussystem der allegemeinen Konjuntur. Nur sehr wenige Unternehmen können ein lineares Wachstum aufweisen.
Die Steuerquote erhöhte sich von 16% auf 40%, weil in den Tochtergesellschaften mit Verlusten noch keine aktiven latenten Steuern gebildet werden konnten.
Zudem gingen die 0,93 Mio € Verlust aus dem Projektgeschäft direkt vom Ebit ab und reduzierten damit den Überschuss entsprechend stark.
Wenn sich diese beiden Effekte mal halbwegs normalisieren, also Steuerquote von 25-30% und ausgeglichenes Ergebnis aus AJZ Engeineering, wären das gleich 1,5 Mio € höherer Überschuss oder 29 Cents pro Aktie.
Die Bilanz lässt erahnen, dass der operative Cashflow die nächsten Quartale stark steigen wird. Ob der freie Cashflow da mithält, wird davon abhängen, ob AJA die Verbindlichkeiten zügig reduzieren will.
Biometra war aus meiner Sicht ein echtes Schnäppchen. Solide Bilanz mit hohem Ertragswert und möglichen Synergien. Da ist sogar vom lucky buy die Rede.
Zitat: "Der Umsatz des Analytik-Jena-Konzerns würde 77.370t € betragen und das Ergebnis nach Steuern 3.989t €, wenn der Erwerb bereits zum 1.Oktober stattgefunden hätte (jeweils ohne Berücksichtigung der übrigen Erwerbe)."
Also das find ich krass. Biometra scheint sehr profitabel zu sein, zumal 2008/09 nur ein Ergebnis von 450t € in die GUV einging. Fazit: Aus Biometra sind keine bilanziellen negativen Folgen zu erwarten, da kein Goodwill gezahlt wurde und keine zweifelhaften Vermögen übernommen wurden, und es ist mit deutlich steigenden Gewinnen daraus zu rechnen.
Cybio ist allerdings entsprechend negativ zu sehen. Man hat insgesamt 8 Mio € Verbindlichkeiten übernommen, und bei den Vorräten in Höhe von 5,7 Mio € stellt sich die Werthaltigkeitsfrage (subjektiv meinerseits), wenn der AJA-Vorstand wie vorhin erwähnt von eher schlechter bzw. nicht zukunfstweisender Produktpalette spricht. Aber okay, die Verbindlichkeiten stehen ja in der AJA-Bilanz und sind insofern nichts neues. Dr Cashflow dürfte hoch genug sein, um sie schnell abzubauen. Was die Vorräte angeht, werd ich dazu mal die IR befragen.
Zudem empfinde ich bei dieser übernommenen Bilanz den Goodwill von 1,7 Mio € als zu hoch. AJA begründet das mit den zukünftigen Synergie-und Ertragspotenzialen. Na ja, hoffen wir dass es auch so kommt. Zitat: Der Umsatz des Analytik-Jena-Konzerns würde 78.186t € betragen, wenn der Erwerb bereits zum 1.Oktober 2008 stattgefunden hätte (ohne Berücksichtigung der übrigen Erwerbe).
Aus den fett geschriebenen Zitaten ergibt sich aus meiner Sicht, dass im Geschäftsjahr 2009/10 aus den beiden Übernahmen von Cybio und Biometra allein durch die Vollkonsolidierung ein Umsatzwachstum von 13,3 Mio € erreicht wird. Das heißt, selbst bei Umsatzstagnation in allen Geschäftsbereichen, würde Analytik Jena einen Konzernumsatz von rund 84,4 Mio € erwirtschaften.
Außerdem muss man die nächsten 3 Jahre gerade mal 1 Mio € jährlich von den langfristigen Verbindlichkeiten tilgen. feste Zinsätze dabei zwischen 3 und 4,5%.
Größter Brocken ist das Schuldscheindarlehen mit variablem Zins (derzeit vermutlich niedrig) in Höhe von knapp 13 Mio €, und der wird erst 2013 fällig.
Also bilanziell ist alles im Lot.
- im Vergleich zum letzten Geschäftsjahr fallen mindestens 0,3 Mio € höhere Sonderabschreibungen auf Biometra an, da 0,73 Mio € Abschreibung den 0,43 gegenüberstehen
- möglicherweise gibt es noch zusätzliche Abschreibungen auf Goodwill oder Vorräte bei Cybio
- über die Rückstellungen hinaus vielleicht zusätzliche Aufwendungen der Restrukturierung
- Cybio hat letztes Geschäftsjahr immerhin 0,6x Mio € operativen Gewinn beigesteuert, was aber eigentlich nur an einem sehr guten Quartal lag. Dort gibt es vielleicht diesmal nicht einen Gewinn in dieser Höhe
positiv:
- Biometra dürfte knapp 1 Mio € mehr Gewinn beisteuern als im letzten Geschäftsjahr
- wenn die Steuerquote sich bei normalen 28-30% einpendelt, bringt das 0,5-0,6 Mio € zusätzlichen NettoGewinn im Vorjahresvergleich
- im Bericht wird erwähnt, dass die Projekte in Russland nun endlich abgewickelt werden. Man ist daher zuversichtlich, die Gewinne dort zu steigern. Zwischen 0,5 und 1,0 Mio € höheres Ergebnis könnte für AJA die Folge sein
- wenn die Restrukturierung von Cybio frühzeitig Früchte trägt, ist vielleicht im 2.Halbjahr des neuen Geschäftsjahres schon mit ersten kleinen positiven Auswirkungen durch sinkende Kosten zu rechnen
Fazit: Ich hab meine EPS-Schätzung von 1,05 € auf 0,90 € gesenkt. Das Eigenkapital dürfte auf 8,1-8,2 € pro Aktie steigen. Umsatz erwarte ich nun bei 90,0 Mio €, was einem organischen Wachstum von 6-7% entspricht. Damit wäre man aktuell mit KUV von 0,55, einem KGV von 9,5 und einem KBV von 1,15 bewertet.
Der Vorstandsvorsitzende Klaus Berka zum Geschäftsjahr der Analytik Jena AG
Ein Umsatzwachstum im Krisenjahr legt nicht jedes Unternehmen vor. Wie hat Analytik Jena das geschafft?
Wir konnten organisch, also aus eigener Kraft heraus Zuwächse generieren. Dass heißt, es ist uns gelungen, sowohl im Bio- als auch Analytiksektor lukrative Verträge abzuschließen. Insbesondere in der Biowissenschaft konnten wir mit innovativen Produkten punkten, so dass wir mit dieser noch relativ kleinen Sparte Anerkennung finden.
Aber auch die Ergebnisseite liegt deutlich im Plus. Worin ist das begründet?
Es ist uns gelungen, Strukturen wie Vertrieb oder Forschung und Entwicklung noch effektiver zu gestalten. Daher blieben die steigenden Kosten in diesen Bereichen im Durchschnitt unter dem Umsatzwachstum. So bleibt natürlich mehr im Unternehmen hängen. Mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern von sechs Millionen Eruo haben wie eine wahrnehmbare Größe erreicht.
Dabei gab es im Optik-Bereich einen Rückgang der Erlöse um mehr als 20 Prozent.
Das haben wir erwartet und bereits im Geschäftsbericht des vorigen Jahres signalisiert. Schließlich ist der Konsumentenbereich naturgemäß besonders von der Krise betroffen. Dennoch halten wir am Produktionsstandort Eisleben fest, der trotz allem profitabel ist.
Wie haben sich die Zukäufe ausgewirkt?
Gerade Biometra, die seit 25 Jahren mit bekannten Produkten am Markt ist, hat unser Wachstum mitgetragen. Und auch wenn bei Cybio noch Aufbau- und Konsolidierungsarbeit zu leisten ist, zeigt sich eine gute Entwicklung. Mit der Anteilserhöhung haben wir auch die Liquidität verbessert.
Wie steht Analytik Jena im Ausland?
Gerade in Asien haben wir unsere Position ausgebaut. Explizit muss ich China nennen, das inzwischen unser wichtigster Markt ist. Dort gehören wir in unseren Sparten zu den führenden Anbietern. Mit dem Ausbau unseres Vetriebsnetzes wollen wir diesen gigantischen Markt weiter erschließen. Ähnliches ist in Japan geplant.
Wo sehen Sie sonst noch Wachstumspotenziale?
Wir müssen die neuen Strukturen weiter integrieren und speziell die Geschäfte der AJZ engineering stabilisieren. Mit den Produkten, die sich derzeit noch in der Entwicklung befinden, werden wir uns sicher weiter nach vorn bewegen.
Gespräch: Oliver Will
17.12.2009
http://www.otz.de/otz/...ion=National&auftritt=OTZ&dbserver=1
http://www.deraktionaer.de/xist4c/web/...ie-_id_43__dId_11319479_.htm
Ist der Bericht nicht so zu deuten, dass der Gewinn je Aktie wegen Abschreibungen auf die eine Übernahme und Problemen bei Cybio nicht viel über dem von 2009 (und 2008) liegen wird?
Das sind für mich keine wirklichen "Wachstumsergebnisse" Habe gestern daher wieder alle verkauft.
Positiv ist mal wieder der langfristige Ansatz von AJA, hier wird zwar auch an den Kosten gedreht, der eigentliche Kern der Sanierung erfolgt aber über die strategische Ausrichtung des Instrumentengeschäfts.
2. Man kann als Anleger nicht nur auf das EPS schauen. Das Ebitda dürfte dieses Jahr ziemlich sicher auf 10-11 Mio € steigen. Damit ist man nur noch mit einer Multiple von 4,5 bewertet. Entsprechend hoch dürfte der Cashflow ausfallen, zumal die Bilanz dafür spricht, dass aus dem working capital Cash generiert wird.
3. Wachstumsergebnisse mögen das nicht sein, aber als Anleger sollte man schon das gesamte Bild betrachten. Ein Verkauf muss jetzt nicht falsch gewesen sein, aber die charttechnischen Trends sind genauso intakt wie die fundamentalen Trends bei AJA. Ein Jahr Sanierung von Cybio ändert daran nichts.
Ich seh halt bei Compugroup "nur" 40-50% Kurspotenzial, während du dir mit den Vergleichen zu amarikanischen Werten noch mehr ausmalst. 10-11 € sind aus meiner Sicht für Compugroup fair. Bei AJA sind 15 € vorläufig fair.
Wollte Dein Partywochende mit meinen Kommentaren auch nicht trüben:-)
Für die hohe Gewichtung in meinem Depot war mir der Ausblick aber nicht gut genug.
Ist mittelfristig sicher ne gut Firma.
14:07 23.12.09
Original-Research: Analytik Jena AG - von MIDAS Research GmbH
Aktieneinstufung von MIDAS Research GmbH zu Analytik Jena AG
Unternehmen: Analytik Jena AG
ISIN: DE0005213508
Anlass der Studie:Update wg. Geschäftsergebnisse 2008/09
Empfehlung: Kaufen
seit: 10.04.2007
Kursziel: EUR 13,70
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: keine
Analyst: Thomas Schießle
Mannheim, den 23.12.2009 - Nach Spitzenjahr bleibt Analytik Jena bei MIDAS
Research auch für 2010 auf der KAUF-Liste
Mit einem Kurszuwachs von 65% über die vergangenen 12 Monate hat auch die
Börse nach längerem Zögern schließlich das kerngesunde Geschäftsmodell der
Analytik Jena AG (WKN: 521 350 / Xetra-Kürzel: AJA) honoriert und damit die
positive Einschätzung der Experten von MIDAS Research voll auf bestätigt.
Schließlich konnte der Hersteller von Analysegeräten und Messinstrumenten
vor allem für die Bio-Pharmazeutische Industrie auch in seinem am
17.12.2009 vorgelegten Geschäftsbericht (Geschäftsjahr per 30.09.) mit
einem abermaligen Umsatzrekord glänzen.
Dank der inzwischen erreichten starken Stellung auf den asiatischen Märkten
und aufgrund der erfolgreich angelaufenen Restrukturierung der übernommenen
CyBio AG bleiben die Analysten auch auf längere Sicht zuversichtlich
gestimmt. Vor allem Kursrücksetzer bieten sich daher zum Positionsaus- bzw.
-aufbau an.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/10945.pdf
Die Studie ist zudem auf www.midasresearch.de erhältlich.
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http://www.midasresearch.de/analysen-zu-deutschen-aktien.html
geht Schießle zwar von 0,65 € EPS aus, aber erwartet gleichzeitig einen Rückgang des Buchwerts auf 6,06 € pro Aktie. Wie soll denn das bitte schön passieren?
Überhaupt gibt es zwar einige interessante Infos, die Schießle vermutlich exklusiv bekommen hat, so zum Beispiel zu Japan und Cybio, aber die Schlußfolgerungen leuchten mir oftmals nicht ein. Na ja, wünsch euch noch schöne Weihnachten.