Potential ohne ENDE?


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Neuester Beitrag: 29.09.24 22:13
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80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingiHuber "Robert from Y" war auch beim Prozess

 
  
    #42051
1
22.10.22 13:09
an mehreren Tagen persönlich anwesend.

Hier noch eine schöne Zusammenfassung von ihm:

https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=170260704

Aber die wahrhaft Schuldigen für die Auslöschung unserer wirtschaftlichen Rechte sind in Erscheinung getreten, und es ist schockierend, dass Ed DeMarco die wirtschaftlichen Rechte der klagenden Anteilseigner für alle Ewigkeit beerdigen wollte, ohne auch nur eine wirtschaftliche Modellierung der NWS-[Folgen] vorzunehmen, und dass er behauptete, der NWS würde die GSEs "bewahren und erhalten".

Engl.: But the real culprits of the wiping out of our Economic Rights have made their appearances and it is shocking that Ed DeMarco would sign off the Plaintiff Shareholders Economic Rights into Perpetuity without even doing any economic modeling on the NWS and that he says that the NWS preserves and conserves the GSES.
 

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingUnd den noch von Robert

 
  
    #42052
1
22.10.22 13:15
https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=170260937

DeMarco und Uglioletti waren wild entschlossen, unsere wirtschaftlichen Rechte zu zerstören, die GSEs zu schrumpfen und dem US-Kongress den Weg zu ebnen, das [angeblich] "kaputte GSE-Modell zu reparieren".

Aber wisst ihr was? Das ist NICHT das, was HERA ihnen aufgetragen hatte. Nicht ungewählte Bürokraten aus Washington D.C. sollten über so wichtige wirtschaftliche Fragen wie die Zukunft der sekundären Hypothekenmärkte in den USA entscheiden, sondern der Kongress!
 

4274 Postings, 5639 Tage KeyKey@Anti Lemming: F&F Stämme

 
  
    #42053
1
23.10.22 09:07
Also wenn ich die Inhalte Deiner neuesten Postings lese, dann könnte ich mir vorstellen, dass davon doch auch die Stämme profitieren können und nicht nur die Vorzüge ?
Das heisst auch bei den Stämmen ist doch noch lange nicht alles gegessen und die aktuelle Lage könnte sich noch deutlich aufhelllen ?
Denn es wird für viele nicht einfach sein ihre Stämme in Vorzugsaktien zu tauschen (wenn dies denn überhaupt letztendlich ein Vorteilsgeschäft wäre auf die Zukunft betrachtet). Entweder die Broker lassen gar keinen Handel an US-Börsen zu oder bei einigen kann man F&F Papiere auch nicht mehr handeln, insbesondere nicht mehr kaufen.
Von dem her gesehen vermisse ich teilweise leider ein wenig die Diskussionen zu den ursprünglichen Stämmen bzw. inwieweit die letztendlich vielleicht doch noch ein Jackpot sein könnten.
Aber warten wir es einfach weiter ab.
Washington Mutual ist meiner Sicht gegessen, da wird vermutlich nichts mehr kommen, ähnlich bei Lehman Brothers. Wahrscheinlichkeit dass sich da durch die FDIC oder ähnlichem etwas im größeren Rahmen auftun wird äußerst gering. Bleibt also nur noch Fannie & Freddie. Und wenn das auch nichts ist, dann bleibt uns tatsächlich nur noch das erwirtschaften von Geldern mit Aktien wie Tesla, Apple, REITs etc. Ansonsten wird das wohl nichts mit vorzeitig in den Ruhestand zu gehen :-)
 

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingStämme konnten auch profitieren

 
  
    #42054
2
23.10.22 10:13
bei Lamberth, aber direkt nur die von Freddie Mac, weil die Fannie-Stämme in der Fairholme-Sammelklage (Lamberth-Prozess) außen vor bleiben. Für die Freddie-Stämme winken wohl auch nur maximal 11 Cents pro Aktie als Schadensersatz, das sind gerade mal 20 % des Börsenwert von aktuell 0,51 $.

Es könnte zwar gut sein, dass die Aussagen der Zeugen (DeMarco) als Beweismittel für weitere Klagen verwertbar sind. Aber das würde erneut Jahre dauern, und dann kämen Revisionen. Die Justiz will das erkennbar in die Länge ziehen, bis die letzten Althalter tot sind.

Vor allem will die US-Justiz offenbar die eigene Regierung nicht in die Pfanne hauen, selbst wenn diese gesetzwidrig (wie beim NWS) gehandelt hat. Die Justiz benimmt sich wie ein schmieriger Winkeladvokat und klaubt die abenteuerlichsten Begründungen und Ausflüchte zusammen. HERA und die Schand-Opinion von Scotus geben dazu reichlich Rückendeckung.

Im Lamberth-Prozess ist die Beklagte allerdings nicht die Regierung, sondern es sind Fannie und Freddie als Firmen. Da könnten die Richter schon eher mal gesetzeskonform vorgehen - obwohl Lamberth drei besonders vorteilhafte Schadensersatz-Varianten bereits im Vorfeld per "Opinion" ausgeschlossen hat. Diese Varianten hatten u. a. den Nennwert der JPS als maiximale Schadenshöhe angesetzt - plus Zinsen seit 2012. Die Jury darf dies nun nicht mehr entscheiden, weil es gar nicht mehr zur Disposition steht.

Zum JPS-Handel: Das ist in Deutschland nicht ganz einfach, die durchschnittliche Sparkasse bietet keinen US-Handel an. Sicher möglich ist dies nachweislich bei Comdirekt und Cortalconsors. Einige der hier Postenden haben das offenbar auch bei Ing-Diba hinbekommen.

Große JPS wie FNMAS werden zwar auch an deutschen Börsen (z. B. Berlin) gehandelt, aber der Spread (Differenz zwischen bid und ask) ist verboten groß. US-Handel bleibt für die JPS die beste Option, obwohl der Dollar inzwischen auch ziemlich teuer geworden ist.

Ich glaube, die Strategie in USA bzgl. Fannie/Freddie ist die, dass erst einmal alle Prozesse abgebügelt werden, so dass die juristischen Hürden aus dem Weg geräumt sind, und dass anschließend eine adminstrative Lösung kommt, d.h. eine Briefvereinbarung, die KE/Freilassung vorsieht.

Laut 4. Briefvereinbarung von Jan. 2020 sind 5 Mrd. $ als Bilanzposten für Schadensregulierung zurückgelegt. Wenn der Streitwert aller noch ausstehenden Fälle unter 5 Mrd. $ gefallen ist, könnte es für KE/Freilassung grünes Licht geben.

Mit jedem abgewatschten Prozess, so ärgerlich dies ist, kommt man diesem Ziel näher. Jeder neue Prozess zieht alles weiter in die Länge.

Ob KE/Freilassung für Fannie-Stämme viel bringt, hängt davon ab, ob die Warrants der Regierung ausgeübt werden und/oder ob die SPS der Regierung in Stammaktien getauscht werden. Im letzteren Falle würden die Stämme wertmäßig auf Centbeträge fallen (praktisch wertlos werden). Bei alleiniger Warrantsausübung wären 7 Dollar für die Stämme drin.

Das Problem für Fannie- und Freddie-Stammhalter ist, dass sie auf den Gang der Geschehnisse praktisch keinerlei Einfluss haben, sie sind Spielball der Interessen anderer. Und die Interessen der anderen sind so gelagert, dass sie für sich selber den größten Teil des Kuchens wollen. Die vom Ranking her Schwächsten in der Runde sind wie üblich die Loser.  

4274 Postings, 5639 Tage KeyKeyRe: Posting #42054

 
  
    #42055
1
23.10.22 18:23
Zitat:  ".. Ob KE/Freilassung für Fannie-Stämme viel bringt, hängt davon ab, ob die Warrants der Regierung ausgeübt werden und/oder ob die SPS der Regierung in Stammaktien getauscht werden. Im letzteren Falle würden die Stämme wertmäßig auf Centbeträge fallen (praktisch wertlos werden). Bei alleiniger Warrantsausübung wären 7 Dollar für die Stämme drin .."

Danke. Dann ist für mich die Entscheidung klar. Weder kaufen noch verkaufen, sondern einfach liegen lassen und ggf. auch weitere Jahre die nächsten Jahre abwarten, bei einer ursprünglich moderat investierten Summe.

Und sich mehr auf sicherere (aber auch volatile) BlueChips fokusieren, einschließlich dem Traden dieser, plus Beimischung guter Dividenden-REITs.

Man lernt ja dazu :-)  

5211 Postings, 3425 Tage s1893Ihuber roberz from yahoo

 
  
    #42056
23.10.22 21:05
Ich bin ja auch schon lange dabei. Das was AL gepostet hat von Robert v. Yahoo bringt es schon auf den Punkt. Die Demokraten wollen melken und gönnen den Aktionären nichts. Die Republikaner dienen der Bankenlobby welchen F&F ein Dorn im Auge ist.

F&F ist für mich auch eine Zockeraktie. Nicht falsch verstehen. Der aktuelle Preis ist dafür interessant. Wieso. Midterms 2022 und die nächsten Wahlen 2024 in den USA. Wir haben fast Halbzeit und Joe Biden wackelt wenn die Republikaner einen gescheiten Kandidaten stellen. Ob die Republikaner F&F befreien ??? Ob eine drohende Niederlage die Demokraten bewegt? Ich glaube bis zu den nächsten Wahlen könnte wieder Schwung rein kommen.

Nur meine persönliche Meinung.  

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingSchadenssumme könnte auch höher werden

 
  
    #42057
1
23.10.22 23:20
als die 1,6 Mrd. $. Diese Zahl ist nur einmal am Dienstag in einer Präsentation aufgetaucht. Es soll Spielraum bis 3,2 Mrd. $ geben.

https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=170267303

Evtl. git es sogar deutlich mehr, falls die Jury dies für gerechtfertigt hält. So blamabel und ignorant, wie sich der ex-FHFA-Direktor DeMarco im Zeugenstand aufgeführt hat, würde mich eine höhere bewilligte Schadenssumme nicht wundern.

Die Frage ist nur, was Richter Lamberth wohl macht, wenn die Jury z. B. 30 Mrd. $ für angemessen hält.

iHuber "Robert from Y.", der an mehreren Tagen an den Prozessen teilnahm, meint, die Jury (8 Frauen und ein Mann) würde "mit versteinerten Gesichtern" zuhören, man kann aus ihrer Mimik nichts erschließen.



Bei Twitter gibt es sogar Stimmen, die meinen, DeMarco müsse in den Knast gesteckt werden "für diesen größten Betrug, den die Welt jemals gesehen hat".

https://twitter.com/fishermanjuice/status/1583675201233248256

https://twitter.com/DoNotLose/status/1583922648694022144  

5211 Postings, 3425 Tage s1893AL

 
  
    #42058
24.10.22 09:28
Ganz klar war das ein Milliarden Betrug. DeMarco und Co. müssten definitiv in den Knast. Was aber die letzten 14 Jahre seit 2008 bzw. die letzten 8 Jare seit 2012 passierte wissen wir ja. Da sind sich alle einig.

Das hier Geschworene mitentscheiden kenne ich jedoch von keinem der letzten Verfahren wo es um die F&F ging. Wo könnte das unser Vorteil sein? Kann ich schwer einschätzen. Alleine nur einen zweistelligen Betrag zu fordern mit Unterstützung der Geschworenen würde hier Dinge zum explodieren bringen. 😀 Wie könnte es dazu kommen das deutlich mehr wie z.B. 10 Mio von den Geschworenen gefordert wird. Wie läuft das im Hintergrund ab?


Nur meine persönliche Meinung.  

5211 Postings, 3425 Tage s189310 Mrd

 
  
    #42059
24.10.22 09:32
Meinte 10 Mrd. und nicht 10 Mio...  

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingLöschung

 
  
    #42060
1
24.10.22 13:28

Moderation
Zeitpunkt: 25.10.22 13:54
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers

 

 

309 Postings, 3966 Tage Helmut DietrichGehen wir davon aus,

 
  
    #42061
24.10.22 13:58
dass die Geschworenen ebenfalls zugunsten der  Regierung urteilen, was bleibt uns dann noch übrig?

Zunächst gibt es dann keinen Cent für unsere Aktien. Schlimmer ist dann die weitere Zukunft. Nach 14 oder fast 15 Jahren und den permanenten Negativ-Gerichtsurteilen wird es bei F&F vermutlich die nächsten 14 Jahre so weiter laufen. Dieses Szenario macht mir Angst  

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingIch gehe davon aus, dass es bei Lamberth

 
  
    #42062
1
24.10.22 14:21
einen Schadensersatz für die Aktionäre geben wird, sonst wäre der Prozess schon im Vorfeld abgewunken worden.

Die Genehmigung gab Lamberth aber nur für die Schadenersatz-Variante, die am wenigsten bringt, nämlich Ersatz für den Kursverlust vom 16. auf den 17. August 2012, als der NWS verabschiedet wurde.

DASS es ÜBERHAUPT einen Schadensersatz geben wird, ist mMn nahezu sicher. Unklar ist nur, wie hoch er ausfallen wird. Je besser es der Verteidigung und den FHFA-Zeugen gelingt, sich aus der Affäre zu lügen, desto weniger Geld gibt es.

Die große Unbekannte ist die Jury selbst. Sind das hochgebildete Leute, die sich schnell in komplizierte Sachverhalte einarbeiten können - und die psychologisch eine "Antenne" haben für die Winkelzüge DeMarcos im Zeugenstand?

Meine Hoffnung ist, dass sich die Jury zumindest ihrer hohen Verantwortung - auch für die betrogenen Aktionäre - bewusst ist, und dass auch die Kläger (Hume) alle Register ziehen, um die Jury von ihren Argumenten zu überzeugen. Die Jury sieht ja (hoffentlich) auch selbst, welche traurige Show einige der Schwachmaten im Zeugenstand abziehen.

Mein Bauchgefühl (oft falsch) sagt mir, dass es 2 bis 4 Dollar Schadensersatz für die JPS geben könnte - und für die Freddie-Stämme 11 bis 22 Cents. (Alles andere bleibt wie gehabt, d.h. bei einer KE/Freilassung käme ggfs. noch Etliches oben drauf.)

Sollte die Jury MEHR bewilligen, was ich angesichts des enormen Unrechts nicht ausschließe, würde allerdings wohl Revision eingelegt, und dann würde der Streit bis zum Folge-Prozess (wieder mit Jury?) vertagt.

Die von mir genannte Schadenshöhe hingegen ist auch für FnF selbst tragbar, denn 3,2 Mrd. $ sind gerade mal zwei Monatseinnahmen.

Wenn irgendeine Summe ausgezahlt wird (ohne Revision), ergibt sich daraus für FHFA/FnF auch der Vorteil, behaupten zu können, dass dem "erlittene Unrecht" ja nun bereits Genüge getan worden sei.

Schlimmstenfalls bliebt es dann bei max. 22 Cent für Freddie- und 0 Cents für Fannie-Stämme - mit anschließender De-Facto-Auslöschung der Stammaktien durch eine SPS-Umwandlung.  

80400 Postings, 7454 Tage Anti Lemming# 61 (2)

 
  
    #42063
24.10.22 14:26
Man sollte auch (positiv) bedenken, dass mit jedem abgearbeitenden Prozess (inkl. der verlorenen) die administrative Lösung näher rückt.

Eine von FHFA/Regierung veranlasste Freilassung/KE kann gemäß 4. Briefvereinbarung erst erfolgen, wenn die Summe aller noch ausstehenden Forderungen der Altaktionäre kleiner geworden ist als 5 Mrd. Dollar. Für die KE selbst wurden max. 2 x 70 Mrd. $ festgelegt.

Mit jedem Prozess, auch den abgeschmetterten, sinkt die Summe der noch ausstehenden Forderungen.  

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingMan kann es auch umgekehrt formulieren

 
  
    #42064
24.10.22 14:30
Die US-Regierung und die FHFA kann gar nicht eine KE/Freilassung (adminstrative Lösung) beschließen, solange noch Prozesse offen sind, deren Ansprüche von der Gesamtsumme her höher sind als die 5 Mrd. $, die bereits in den FnF-Bilanzen für Schadensregulierung verbucht sind.  

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingBei Lamberth forderten die JPS-Kläger

 
  
    #42065
24.10.22 14:34
ursprünglich den Nennwert der JPS, was einer Summe von 33 Mrd. $ entspräche. Werden die JPS nun mit 2 bis 4 Dollar (die auch noch FnF selbst zahlen) "abgefunden", verschwinden - sofern keine Revision eingelegt wird - diese 33 Mrd. $ aus der Reihe der noch aus Prozessen offenen Forderungen, und wir kommen besagter 5 Mrd. Obergrenze deutlich näher.  

80400 Postings, 7454 Tage Anti Lemming...was übrigens nicht ausschließt,

 
  
    #42066
1
24.10.22 14:38
dass im Zuge der KE/Freilassung die JPS in neue Stammaktien umgewandelt werden.

Evtl. würde aber das, was bei Lamberth als Schadensersatz gezahlt wird (besagte 2 bis 4 Dollar pro JPS) von dem Nennwert abgezogen, so dass die 25-$-JPS nur noch mit 21 bis 23 $ an der KE teilnehmen.  

2664 Postings, 4844 Tage oldwatcherLiest sich alles besser,

 
  
    #42067
24.10.22 15:32
...als die Stimmung bisher. Wenn auch noch der aktuelle Kurs weiter Richtung Norden steigt...  

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingEin Finanzexperte, den die Geschworenen

 
  
    #42068
1
24.10.22 21:18
als Zeugen geladen haben, teilte der Jury mit, dass der NWS von 2012 völlig unnötig war und dass es so etwas vorher noch nie gegeben hat.

Ob die Jury unter diesen Prämissen den Micker-Schadensersatz, den Lamberth (als einzigen) genehmigte, für ausreichend hält? Ich glaube eher nicht. Der Fall könnte noch Wellen schlagen.

https://twitter.com/bykatiebuehler/status/1584573091577200640

Katie Buehler ist eine Gerichtsreporterin, die am Prozess teilnimmt und auf Twitter sehr gute Zusammenfassungen liefert.
 
Angehängte Grafik:
2022-10-....jpg (verkleinert auf 81%) vergrößern
2022-10-....jpg

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingDer Finanzexperte hat weiterhin betont,

 
  
    #42069
2
24.10.22 21:43
dass gemäß seiner Analyse die berühmt-berüchtigte "Todesspirale" (circular draw) niemals drohte. (1. Tweet unten).

Die Regierung hatte zur Rechtfertigung des NWS behauptet, Fannie würde die Staatshilfen ziehen müssen, um damit die 10 % Dividende bezahlen zu können. Das sei eine Art Teufelskreis gewesen (daher "circular")

Die FHFA hatte diese "Todesspirale" als Hauptgrund für den NWS genannt - ebenso DeMarco bei der Befragung im Zeugenstand.

Weiterhin sagte der Experte (2. und 3. Tweet unten), dass die Regierung, wenn sie eine höhere (bzw. mehr) Dividende haben wollte, auch die Warrants hätte ausüben können. Dann hätte die Regierung Kontrolle über 80 % der beiden Firmen erhalten. Und dann hätten auch sämtliche Aktionäre wieder Dividenden erhalten.

Der Experte widerlegte auch weitere "Gründe", die die Regierung für den NWS angeführt bzw. vorgeschoben hatte (4. Tweet). Interne Kalkulationen hätten gezeigt, dass Fannie von 2012 bis 2022 nur noch 6,5 Mrd. $ benötigt hätte. Freddie hätte sogar keinen Cent benötigt.  
Angehängte Grafik:
2022-10-....jpg (verkleinert auf 84%) vergrößern
2022-10-....jpg

5211 Postings, 3425 Tage s1893Katie Buehler

 
  
    #42070
2
24.10.22 22:37
Liest sich echt gut. Mal unabhängig davon ob wir davon profitieren - schön das es mal öffentlich wird.

Ich bin immer noch am überlegen ob das nicht alles noch was mit dem Abgang von Mnuchin und Trump zu tun hat.
Die Kurse waren jetzt lange unten und DJT und SM hatten jetzt Zeit - fast 2 Jahre um ihr Insiderwissen zu vergolden.

Vielleicht weit her geholt - Belege hab ich da keine - aber SM ist noch nicht fertig. Der kassiert nochmal. Hab ich damals schon gesagt. Irgendwas ist da am köchern. Auch die Midterns sind am 08. November paar Tage nach dem Urteil.  Da fällt datumstechnisch einiges so zufällig fast zusammen.
Trump hat immer betont er nimmt den Aktionären nichts weg.

Warten wir mal ab...die Reps köchern mit vor den Wahlen. Das die Demokraten korrupt waren - da würde so ein Urteil gerade passen.

 

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingKorrigierte Version von # 42060

 
  
    #42071
3
25.10.22 11:17
Ein Prozess mit einer Jury (Geschworenen) ist deshalb vorteilhaft, weil die Richter bekanntlich ungern ihrem Arbeitgeber (der Regierung) in den Rücken fallen. In allen bisherigen Fällen (bis auf Lamberth) war - soweit mir bekannt ist - die Regierung die Beklagte.

Allerdings sind die Geworenen aus 1000 Kandidaten von Lamberth handverlesen ausgewählt worden, wobei die Kriterien unbekannt sind. Zudem besteht die Gefahr, dass die Jury im Zuge des Prozesses von der Verteidigung und anderen interessierten Kreisen manipuliert wird.

Die Jury besteht auch acht Frauen und einem Mann (ein zweiter Mann schied aus, offenbar wegen Covid). Alle sind Mitte 30 und alle sind finanzielle Laien. Das ist ein Problem, weil man - um den FnF-Betrug zu verstehen - einiges an Finanzwissen braucht.

Man muss z. B. wissen, was Risikorückstellungen sind. Es handelt sich dabei um Bilanzposten, in denen z B. künftig erwartete, aber ungewisse Verluste verbucht werden (bei Fannie erwartete Verluste aus faulen Krediten).

Wenn eine Finanzinstutition (z. B. eine Bank) Risikorückstellungen vornimmt, führt das im betreffenden Jahr zu hohen ausgewiesenen Verlusten - auch wenn unklar ist, ob diese Verluste später tatsächlich eintreten werden. Das war bei FnF von 2008 bis 2012 - den Verlustjahren - der Fall. Risikorückstellungen stehen als Fremdkapital in der Bilanz. Sie schmälern das Eigenkapital - und zwangen FnF, die (vergifteten) Regierungs-"Hilfen" (SPS) in Anspruch zu nehmen.

Wenn die befürchteten Verluste später jedoch NICHT eintreten, werden die Risikorückstellungen wieder aufgelöst, was dann zu entsprechend hohen Gewinnen führt. Das war bei FnF ab 2012/3 der Fall.

Und diese Gewinne hat die Regierung, als sie davon Wind bekam, mit Hilfe des NWS in die eigenen Taschen umgeleitet. Ziel war erstens, das Geld abzukassieren und anderweitig auszugeben (z. B. für Obamacare), und zweitens, dass FnF nie wieder aus dem Schlamassel herauskommen ("ewige Gefangenschaft" in der Zwangsverwaltung).

In den Jahren von 2008 bis 2013 war Ed DeMarco "acting" FHFA-Direktor. Er hat bei der Zeugenvernehmung letzte Woche nochmals bestätigt, dass er Fannie und Freddie "abwickeln" wollte, weil angeblich das "Geschäftsmodell untauglich" sei. In jedem Fall wollte er - zugunsten der Großbanken - den "Fußabdruck" der GSEs deutlich verkleinern  (ähnlich wie später Calabria). Deshalb dürfte er auch nur zu gern bereit gewesen sein, von 2009 bis 2012 die fragwürdigen Risikorückstellungen vorzunehmen, die auf Druck von oben hin erfolgten (damit die Regierung die SPS erhält). Die Regierung und DeMarco hatten die gleichen Interessen - nämlich die GSEs zu schwächen und dauerhaft an die Kette zu legen.

Eine weitere wohlkalkulierte Tücke des HERA-Gesetzes besteht darin, dass Fannie und Freddie die Staatshilfen, die sie wegen der angeblich "befürchteten Verluste" (und damit einhergehenden Risikorückstellungen) von 2008 bis 2012 in  Anspruch nehmen mussten, nicht - wie alle anderen Wall Street Banken (via TARP) - als rückzahlbaren Kredit (loan) mit moderaten Zinsen (bei TARP 5 %) erhielten, sondern eben in Gestalt der SPS-Hilfen. Die Regierung gab Geld und erhielt dafür Aktien.

SPS sind somit Aktien (equity)
. Die Regierung erhielt mit den SPS eine allen anderen Aktien vorrangige (und diese entwertende) Beteiligung an den Firmen, die obendrein auch noch mit einer üppigen Dividende von 10 % ausgestattet war.

(Kritiker haben große Zweifel, dass es überhaupt dem Wesen einer Zwangsverwaltung entspricht, wenn die Regierung hohe Dividenden kassiert, denn es soll ja  - mit der gebotenen Sorgfalt - die (vermeintlich angeschlagene) Finanzkraft der Firmen wiederhergestellt werden. Dazu darf man (bzw. die Regierung) nicht 10 % pro Jahr rausziehen, und schon gar nicht ALLES, wie es ab 2012 über den Net Worth Sweep (NWS) geschah. DeMarco hat jedoch vor der Jury ungerührt weiterhin behauptete, der NWS sei "im Interesse von FnF" gewesen...)

Weil die SPS Aktien sind, sind die Dividendenzahlungen an die Regierung erstens keine Zinsen und zweitens auch kein Abtrag auf eine Schuld (loan). Die Hilfe via SPS war daher vergiftet. Der Gipfel an Frechheit bestand dann, den NWS als "Dividendenerhöhung" zu verkaufen.


KURZ: Die Regierung erzwang mit den unnötigen Risikorückstellungen, die sie via FHFA von oben durchdrückte, ihre vorrangige "unternehmerische" Beteiligung an FnF. Und als die Rückstellungen ab 2012 aufgelöst wurden und die riesigen Gewinne anfielen, wurde diese per NWS abgegriffen, so dass die SPS zu einer "Betonschwimmweste" für FnF wurden. Es war mit den erdrückenden SPS fast unmöglich, jemals aus der Zwangsverwaltung wieder rauszukommen, und genau das war auch Ed Demarcos Ziel.

--------------------

Ich selber habe einige Monate benötigt, um diese schwierigen Zusammenhänge zu verstehen. Ob die neun Geschworenen (offenbar Finanzlaien) in nur zwei Wochen genug Durchblick erhalten, um diese gigantische Falschspielerei zu durchschauen, bleibt die große, alles entscheidende Frage im Lamberth-Prozess. Mit Pech werden sie überrumpelt und für dumm verkauft.

Positiv" ist, dass DeMarco sich im Zeugenstand in Widersprüche verwickelte und dass der Anwalt der Kläger ihn mit geschickten Fragen bloßstellte. Das sollte auf der Jury aufgefallen sein.

Nachtrag 25.Okt.: Inzwischen hat auch noch der sehr beschlagene Finanzexperte, der in Havard und am MIT Bilanzierung lehrt, überzeugend nachgewiesen, dass der NWS in keinster Weise berechtigt war (# 069). Auch das dürfte an der Jury hängengebieben sein.

 

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingNeuer Artikel von Kathie Buehler

 
  
    #42072
1
25.10.22 12:30
https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=170277773

deepL + edit (Veränderungen von mir in eckigen Klammern)

Montag, 24. Oktober 2022 - Von Katie Buehler

Law360 (24. Oktober 2022, 8:09 PM EDT) -- Ein Finanzexperte sagte am Montag vor einem Bundesgericht in Washington, dass die Entscheidung der Federal Housing Finance Agency, die SPS-Verträge zu ändern und dem US-Finanzministerium zu erlauben, das Nettovermögen von Fannie Mae und Freddie Mac einzukassieren, "völlig beispiellos" und unnötig war.

Bala Dharan [A.L.: das ist der Experte...], Geschäftsführer der Corporate-Finance-Beratungsgruppe Berkeley Research Group LLC, sagte, dass öffentliche Unterlagen, interne Dokumente und interne Kommunikation zeigen, dass es für die FHFA im Jahr 2012 nicht notwendig war, die Bedingungen der SPS-Verträge des US-Finanzministeriums zu ändern...

Die Aktionäre der Unternehmen bemängeln, dass die Änderungen von 2012, die auch als "Net Worth Sweep" bekannt sind, die Dividende des Finanzministeriums von 10 % der Gesamtinvestition auf 100 % des aktuellen und zukünftigen Nettovermögens der Unternehmen unzulässig erhöht haben.

Die FHFA deckelte auch die Höhe des Kapitals, das Fannie Mae und Freddie Mac im Jahr 2012 mit jeweils 3 Mrd. USD zurücklegen konnten - ein Höchstbetrag, der jedes Jahr um 600 Mio. USD gesenkt wurde, um die Unternehmen zu schrumpfen und die Beteiligung der Bundesregierung am sekundären Wohnungsmarkt zu verringern.

"Beide Bestimmungen sind absolut beispiellos", sagte Dharan, der an der Harvard University und am Massachusetts Institute of Technology Rechnungswesen und Finanzen lehrt.

Er fügte hinzu, dass er in seiner mehr als 40-jährigen Laufbahn bis zu diesem Fall noch nie gesehen habe, dass ein Net Worth Sweep eingeführt worden sei.


Drei Gruppen von Fannie Mae- und Freddie Mac-Aktionären fordern von der FHFA, der staatlichen Aufsichtsbehörde für die Unternehmen, Schadenersatz in Höhe von 1,6 Mrd. US-Dollar, weil sie im Zusammenhang mit den Änderungen von 2012 mutmaßlich gegen die stillschweigende Vereinbarung über Treu und Glauben verstoßen haben. Sie machen geltend, dass durch diese Änderungen die Aussicht, jemals wieder Dividenden zu erhalten, weggefallen sei und das Finanzministerium 130 Mrd. USD mehr an Dividenden erhalten habe, als es nach der ursprünglichen Vereinbarung der Fall gewesen wäre.

Die FHFA hat ihre Entscheidung verteidigt und vor Gericht argumentiert, dass der Net-Value-Sweep die einzige Möglichkeit war, Fannie Mae und Freddie Mac aus einem Kreislauf ["Teufelskreis"] herauszuholen, in dem sie sich ständig mehr Geld vom Finanzministerium liehen, um die in der ursprünglichen Vereinbarung festgelegte Dividende von 10 % zu zahlen.

Wenn dieser Zyklus anhielte, so die Behörde, würde die Investition des Finanzministeriums in die beiden Unternehmen langsam erodieren, was dazu führen würde, dass der Immobilienmarkt das Vertrauen in Fannie Mae und Freddie Mac verliert und es möglicherweise zu einem weiteren Marktzusammenbruch kommt.

Dharan sagte jedoch am Montag aus, dass die FHFA aufgrund interner Daten und Prognosen wusste, dass dieser Kreislauf [angebliche "Todesspirale"] weder im Jahr 2012 noch in der Zukunft ein Problem darstellen würde.

Vor der Einführung des Net-Worth-Sweeps ging Fannie Mae davon aus, dass sie nur 6,5 Milliarden Dollar der verbleibenden 124,8 Milliarden Dollar an Finanzmitteln benötigen würde, um zwischen 2012 und 2022 über Wasser zu bleiben. Freddie Mac war davon ausgegangen, dass sie im gleichen Zeitraum überhaupt kein weiteren Finanzmittel benötigen würde, obwohl ihr 148,3 Mrd. Dollar zur Verfügung stehen.

"Ich verstehe einfach nicht, wie man diese Art von Prognose rechtfertigen kann", sagte Dharan.

Es war auch abzusehen, dass die Unternehmen ihren Nettowert erheblich steigern würden, indem sie ihre latenten Steuerrücklagen (Deferred Tax Assets) auflösen. [DTAs] sind Steuergutschriften, die Unternehmen in Jahren gewährt werden, in denen sie keine Steuern schulden, und die später verwendet werden können, um die Höhe der in zukünftigen Jahren zu zahlenden Steuern zu mindern. Fannie Mae und Freddie Mac verfügten zusammen über latente Steuergutschriften in Höhe von etwa 100 Mrd. USD, die [geltend gemacht werden können],
sobald die Unternehmen wieder Gewinne erzielten.

Obwohl der FHFA Mitte 2012 alle diese Informationen bekannt waren, stimmte sie im August 2012 den Änderungen zu, die den Net Worth Sweep erlaubten, so Dharan.

Im Kreuzverhör versuchte ein Anwalt der FHFA, David Bergman von Arnold & Porter, Dharans Aussage zu untergraben, indem er darauf hinwies, dass die Projektionen, auf die sich der Experte stützte, Entwürfe waren, die sich von ihren endgültigen Versionen unterschieden.

Insbesondere wurde in den Entwürfen der Nettowert von Freddie Mac für das Jahr 2022 auf 25,2 Milliarden Dollar geschätzt, während in den endgültigen Projektionen nur ein Nettowert von 6,3 Milliarden Dollar für das Unternehmen veranschlagt wurde.

Dharan entgegnete, dass er sich bei seiner Analyse nicht auf die prognostizierten Nettowerte stützte, sondern auf die geschätzte Gesamtfinanzierung durch das Finanzministerium, die von den Unternehmen bis 2022 in Anspruch genommen werden würde und die zwischen dem Entwurf und der endgültigen Version relativ gleich blieb...

...Die ehemalige Leiterin der FHFA-Abteilung für Finanzmodellierung bestätigte, .... dass ihre Abteilung nie gebeten wurde, Berichte über [die Folgewirkungen des] Net Worth Sweep zu erstellen, und dass sie erst an dem Tag davon erfuhr, als er öffentlich angekündigt wurde.

Sie fügte jedoch hinzu, dass sie die [Einrichtung des NWS] rechtfertigen könne, da die Unternehmen zuvor in den Einreichungen bei der US-Börsenaufsichtsbehörde erklärt hätten, dass sie Probleme haben könnten, die 10%ige Dividende zu zahlen, obwohl sie 2012 und darüber hinaus profitabel seien. Sie sagte, dass die Einrichtung des NWS dieses Problem behoben hätte.

Der Streit geht auf den Zusammenbruch des Immobilienmarktes im Jahr 2008 und die Verabschiedung des Housing and Economic Recovery Act [HERA] durch den Kongress in jenem Jahr zurück, mit dem die FHFA gegründet und ermächtigt wurde, bei Bedarf als Konservator für Fannie Mae und Freddie Mac zu handeln. Die FHFA unterstellte die Unternehmen im September 2008 unter eine angeblich vorübergehende Aufsicht mit dem öffentlich erklärten Ziel, ihre Finanzen zu stabilisieren und sie als private Unternehmen wiederherzustellen.

Im Rahmen der Treuhandschaft schlossen die Unternehmen mit dem Finanzministerium Vereinbarungen über den Kauf [A.L.: genauer: Verkauf] von vorrangigen Vorzugsaktien ab, die das Ministerium zu einer Liquidationspräferenz und vierteljährlichen Dividenden in Höhe von 10 % seiner Gesamtinvestition in die Unternehmen berechtigten.

Mitte 2012 hatten sich Fannie Mae und Freddie Mac deutlich erholt und waren in die Gewinnzone zurückgekehrt, so dass sie möglicherweise bis 2020 aus der Zwangsverwaltung hätten entlassen werden können, heißt es in der Klage. Das Finanzministerium war zudem im Begriff, 80 % der Gewinne der Unternehmen [durch Warrantsausübung] zu übernehmen.

Die SPS-Verträge wurden seitdem mehrfach geändert, um Fannie Mae und Freddie Mac einen Teil der Gewinne zu belassen...

Das Finanzministerium hat seit 2008 191,4 Milliarden Dollar in die beiden Unternehmen investiert und dafür 385,3 Milliarden Dollar erhalten, wie aus den bei der Verhandlung vorgelegten Investitionsdaten hervorgeht.  

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingWas ich nicht genau weiß...

 
  
    #42073
1
25.10.22 12:58
Ich weiß nicht genau, ob FnFs Rekordeinnahmen in 2013 durch reduzierte Steuerbelastung zustande gekommen sind [FnF haben die Steuergutschriften (DTAs) der Vorjahre wurden ab 2013 geltend gemacht, steht in # 072) - oder ob die Gewinne ab 2013 deshalb so stark gestiegen sind, weil ab 2008 tendenziell unnötige, "von oben" aufgezwungene Risikorückstellungen (wie von mir in # 071 beschrieben) wieder aufgelöst werden konnten.

Vielleicht war es auch eine Kombination aus beidem.

Wichtig zu wissen ist, dass sich die US-Hauspreise ab Anfang 2012 wieder deutlich erholt hatten (Chart unten). Ob ein Kredit faul ist oder nicht, hängt ja auch davon ab, wieviel das Haus aktuell (zum Marktwert) wert ist.

Wenn jemand z. B. für den Kauf eines Hauses einen Kredit in Höhe von  400.000 Dollar aufgenommen hat und das Haus am Markt nur noch einen Wiederverkaufswert von 300.000 Dollar hat (2008 ff.), ist dieser Kredit "unter Wasser": Der Schuldner schuldet mehr, als das Haus aktuell wert ist.

Wenn aber die Hauspreise - wie ab 2012 geschehen -, wieder ansteigen, ist der obige Kredit irgendwann nicht mehr "faul", weil das Haus wieder die ursprünglichen 400.000 Dollar (oder mehr) wert geworden ist.

Es könnte daher sein, dass 2008 ff. Risikorückstellungen für faule Kredite vorgenommen wurden, die dann aber infolge der Hauspreisanstiege ab Anfang 2012 später NICHT mehr faul waren, so dass die Risikorückstellungen mit hohem Gewinn wieder aufgelöst werden konnten.

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https://fred.stlouisfed.org/series/CSUSHPINSA

Dieser Chart (Case Shiller) zeigt, dass die US-Hauspreise ab Anfang 2012 wieder nachhaltig gestiegen sind.

 
Angehängte Grafik:
2022-10-25_12__51_s_p_case-shiller_u.jpg (verkleinert auf 43%) vergrößern
2022-10-25_12__51_s_p_case-shiller_u.jpg

80400 Postings, 7454 Tage Anti LemmingErgänzung

 
  
    #42074
2
25.10.22 13:17
Hinzu kommt, dass Hypo-Kredite dann als "faul" gelten, wenn der Schuldner mehrere Monate lang seine Raten nicht mehr gezahlt hat.
In der Finanzkrise 2008 wurden viele Amerikaner arbeitslos. Wenn sie aber später einen neuen Job gefunden haben und weiterzahlten, war der Kredit ab diesem Moment nicht mehr faul.

Der Wertverlust der Häuser bis 2012 (Chart in # 073) demotivierte allerdings viele Hausbesitzer, die Raten weiter zu zahlen. Wozu einen Kredit für 400.000 Dollar abzahlen, wenn man ein ähnliches Haus aktuell für 300.000 Dollar kaufen kann? In USA ist es möglich, einfach den Hausschlüssel bei der Bank auf den Tresen zu legen. Die Bank führt dann eine Zwangsversteigerung durch und bleibt am Ende auf den Verlusten sitzen. Der Schlüssel-Hinleger verliert nur seinen Eigenanteil (der lag in der Subprime-Ära oft bei null) und die bereits gezahlten Raten.

Viele Amis haben das so gemacht. Sie haben den Schlüssel auf den Banktresen gelegt und sind dann einfach in einen anderen Bundesstaat umgezogen, wo sie dann ein gleichwertiges Haus für 300.000 $ kauften. Damit hatten sie schon mal 100.000 $ Rückzahlung "gespart".

Dann sind aber die Banken, die den Kredit vergeben hatten (bzw. Fannie/Freddie, die den Banken diesen Kredit abgekauft hatten)  die Dummen, weil sie auf den Verlusten (400.000 $ Kredit vergeben, später nur 200.000 $ bei Zwangsversteigerung rausgeholt) sitzen bleiben. Das war ein wichtiger (Mit-)Grund für die damalige Bankenkrise, nicht nur Subprime.

Tatsache ist jedoch, dass bei Fannie/Freddie effektiv nur wenige Kredite faul geworden sind, weil es sich in der Regel NICHT um Subprime-Kreditnehmer gehandelt hatte.  

80400 Postings, 7454 Tage Anti Lemmingzu # 073

 
  
    #42075
25.10.22 14:53
Es war wohl tatsächlich beides, was 2013 die Gewinne hochtrieb.

https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=170277952

Robert from Yahoo

...But Judges (and most lawyers) do not major in accounting and finance and terms like Deferred Tax Asset* and the release of Credit Loss Reserves** mean little or anything to them...

* Steuergutschriften, die bei der nächsten Steuererklärung in einem Gewinnjahr die Steuern reduzieren

** Risikorückstellungen (siehe # 71)  

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