IVU - sachlich und konstruktiv
https://boersengefluester.de/...raffic-voll-auf-wachstum-eingestellt/
Die neue Aufsichtsrätin Frau Ute Witt hatte nach der Präsentation kurz Gelegenheit, sich selbst der Aktionärsgemeinschaft vorzustellen. Dabei hat sie auch den Grund genannt, warum sie erst ab 1. Juli 2018 der IVU als AR zur Verfügung steht. Bis dahin hat sie noch ein Mandat zur Steuerprüfung und -beratung bei einer anderen Firma. Diese Tätigkeiten sind mit einem Aufsichtsratsposten nicht vereinbar.
Danach wurde Herr André Neiß verabschiedet und für seine jahrelange Tätigkeit bei IVU gedankt.
Andre Neiß ist ja bei der ÜSTRA eher unschön abberufen worden, das wirkt sicherlich noch nach bzw. ist Arbeitsrechtlich auch noch nicht abschließend geklärt.
Ute Witt: Ist das die von Ernst & Young bzw. auch der Berliner IHK ?
Die Veranstaltung dauerte 3 Std. Der Raum war ziemlich voll (ca. 100 Personen), die Klimaanlage noch analog (geöffnete Fenster) und draußen sommerliche Temperaturen ohne viel Luftbewegung.
Nach der 20-minütigen Einführung des AR Vorsitzenden Herrn Sonntag dauerte die Präsentation ca. 1 Std., die Diskussionsrunde eine gute Std. und die Abstimmung 1/2 Std.
M.E. nach nicht zuletzt aufgrund des erfolgreichen Geschäftsjahres 2017 schien mir Herr Müller-Elschner sehr gelöst, locker und anschaulich kurz das Geschäftsmodell zu erklären. Das GJ 2017 sei besser gelaufen, als sie selbst es erwartet hätten.
Herr Voith ging dann die '17er Zahlen durch, und auf die Dividende etwas näher ein: Die Dividende wird aus dem steuerlichen Einlagenkonto gezahlt und beträgt 37% vom Gewinn. Die Dividendenrendite beträgt 2%, was sich durchaus sehen lassen kann. Und wenn der Abschluß nach HGB es erlaubt, eine Div. auszuschütten, wird sie noch viele Jahre steuerfrei sein.
Herr Leon Struijk hat sich erst einmal selbst vorgestellt, da er erst seit Anfang diesen Jahres den Vorstandsposten bekleidet. Dann stellte er ein paar Projekte vor, die als typische Beispiele für die IVU Arbeit gelten können: TRANSDEV, Stadtwerke Schweinfurt, NASA Magdeburg, Connexxion Hilversum, Lagos, Istanbul, Trenitalia. Bei den meisten schien sein Lieblingswort 'E-Ticketing' zu sein.
Das stellte auch Herr Rust fest, als er erklärte, daß das Mobile-Ticketing gerade ein wichtiges Thema ist. Ein Zukunftsthema, in dem gerade viel Bewegung stattfindet und wo es um das Sichern der Marktanteile geht.
Herr Müller-Elschner gab dann noch den Ausblick 2018 zum besten, wobei er betonte, daß eine Prognose kein Selbstläufer ist, und deshalb lieber konservativ, als sie bei Nichterreichen in eine Gewinnwarnung umzumünzen. Das Investieren in einem ausgewogenen Maß sei wichtig. Die Mitarbeiter mit IT Kenntnissen sind auch bei Zalando begehrt, also muß man einen Anreiz schaffen aus einer attraktiven Mischung aus Lohnniveau und Arbeitsumfeld.
Aus der Diskussionsrunde fällt mir vielleicht später noch der eine oder ander Punkt ein. Es waren keine Aktionärsschützer am Rednerpult, die den Vorstand angegriffen hätten oder sich selbst produzieren mußten.
Es wurde mehrfach auf der Pünktlichkeit und der Anzeigequalität der BVG herumgeritten.
- IVU hat keinen Einfluß auf die Pünlichkeit von Bussen und Bahnen. Die BVG ist ein langjähriger und guter Kunde, IVU ist nur zuständig für die Funktion der Anzeigetafelsoftware der Buslinien.
- Ernst & Young macht für IVU die Wirtschaftsprüfung sowie die Steuerberatung. Ein gesetzlich vorgeschriebener Wechsel der Prüfungsgesellschaft muß spätestens 2023 stattfinden. Ernst & Young ist ein großes Unternehmen bei dem die Steuerberatung und die Wirtschaftsprüfung streng getrennt ist.
- Die Absicherung von Währungsrisiken bei Auslandsgeschäften lassen sich Banken mit 20 -30% vergüten. Dann ist der Gewinn auf jeden Fall weg. Wenn man das Risiko selbst trägt, kann es auch günstiger ausgehen. Bei dem Türkei Auftrag ist noch ca. 1 Mio. offen.
- Der Wunsch nach einer detaillierteren Prognose gestaltet sich schwierig, denn man kann nur Ergebnisse prognostizieren, mit denen man auch fest rechnet. Bei IVU wird das meiste Geld eben zum Jahresende verdient, wobei man im Frühjahr noch nicht wissen kann, ob Erlöse noch im gleichen Jahr anfallen, oder ins nächste Jahr gerechnet werden müssen.
Bei der Präsentation wurde auf einer Folie mit Balken für Umsatz, Rohergebnis, Lohnzahlungen und Ebit sehr schön dargestellt, wie groß der Einbruch beim Ebit prozentual sein kann, wenn Umsatzerlöse wegbrechen.
- Die meisten Auslandsprojekte außerhalb Europas generieren keine Folgeaufträge. Nicht weil IVU sie nicht zugesprochen bekommt, sondern weil in den Ländern oft nicht über den Nutzen solcher Software nachgedacht wird, und deshalb keine Aufträge entstehen.
- Über Einnahmen, die sich an Ticketverkäufen oder Kilometerleistungen orientieren wird zwar geredet, ist aber bisher noch nie passiert.
Vor Beginn der Veranstaltung kam Frau Weisser zu uns Arivanern und bot uns noch ein Gespräch nach Veranstaltungsschluß an. Ich vermute mal, daß die Stimmrrechtsübertragungen und Fragen vom Ariva Board letztes Jahr den Anstoß dazu gaben.
Ergänzen kann ich, dass Müller-Elschner den Kurs als ziemlich günstig erachtet mit entsprechendem Potential, mal so frei interpretiert, hab seine genauen Worte nicht mitgeschrieben. Und das durchaus von mehreren Seiten Übernahmeinteressen da sind/da waren. Allerdings glaube ich nicht, dass man darauf spekulieren kann, schon aufgrund der Aktionärsstruktur. Das wäre auch vom Timing für uns ziemlich suboptimal, glaube ich. ;)
Also ich bin rundum zufrieden, man verspürte doch eine sehr positive Stimmung und einen sehr hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Müller-Elschner sprach sehr entspannt und zuversichtlich, im Gegensatz zur sicherlich schwierigeren HV letztes Jahr. Fazit: IVU einfach entspannt im Depot liegen lassen, der Rest kommt (fast) von alleine.
Fand denn das Gespräch nach Veranstaltungsschluß statt? Hast Du daran teilgenommen?
Wurde das Thema Aktienrückkauf oder Unternehmensübernahmen in irgendeiner Weise adressiert?
Wer waren denn die anderen Arivaner?
Wir haben unsere threads eben fast gleichzeitig abgesetzt, daher habe ich Deinen erst später gesehen.
Ich hatte mich ja auf der HV zu Wort gemeldet und gefragt, ob man neben dem Projektgeschäft auch dauerhafte Einnahmequellen über Nutzungsentgelte bzw. Anteile pro Fahrgast-KM erzielen könnte. Die Antwort vom Vorstandsvorsitzenden war schlüssig, aber vielleicht auch etwas zu defensiv. Nachvollziehbar ist, dass diese Vergütungspraxis demnach in der Branche nicht sehr verbreitet zu sein scheint.
Mal sehen, vielleicht lässt sich dieses Thema mal in internationalen Projekten der IVU verwirklichen. Mir wäre ein solches "Grundrauschen" als Sockeleinnahmebetrag als bisher sehr zufriedener IVU-Aktionär in der Zukunft recht willkommen.
Kann gern so weitergehen ...
Nach der Diskussionsrunde ging es zur Abstimmung. Wer schon auf HVen war, kennt das etwas langwierige Procedere. Da sitzt ja auch ein Notar auf dem Podium, der die Rechtmässigkeit der HV überwacht. Zuerst wird das Abstimmungsverfahren noch eimal erklärt (hier Subtraktionsverfahren) und dann zu jedem Abstimmungspunkt noch einmal... Wenn dann die Stimmkärtchen eingesammelt sind, gibt es während der Stimmenauswertung eine kleine Pause. Danach kommt die ausführliche Verlesung der Abstimmungsergebnisse mit den genauen Stimmzahlen dafür, dagegen, Enthaltungen sowie die genauen Prozentzahlen des Abstimmungsergebnisses für jeden einzelnen Tagesordnungspunkt.
Das wollten sich wohl einige der HV Teilnehmer nicht antun und verließen den Sitzungsraum, um sich im Foyer Getränke zu besorgen und sich über die belegten Brötchen herzumachen (im Foyer kann man das Ganze außerdem über Lautsprecher mithören). Ebenso unsere bis dahin 4-köpfige Ariva-Gang (Goethe, Biergott, der stille Mitleser sowie meine Wenigkeit).
Da kam dann Frau Weisser und Herr Steck von der IR zu uns und es enwickelte sich ein lockeres Gespräch. Zudem gesellten sich noch zu uns der zukünftige Arivaner CharlesHunt, ein weiterer Ariva User, bei dessen Nickname ich mir gerade nicht mehr so sicher bin, und noch ein stiller Mitleser (die Nichtgenannten sollen sich gefälligst selbst outen ;-)
Als ich aufgrund der Lautsprecherbeschallung im Foyer merkte, daß die Verlesung der Abstimmungsergebnisse bald zu Ende war, ging ich nochmal in den Sitzungssaal. Da war ich kurz baff: da waren mehr Vorstände und Aufsichtsräte als Zuhörer. In der ersten Reihe saßen der gerade zu wählende Übergangsaufsichtsrat Herr Slomka und die zukünftige AR Frau Witt und 2 weitere Personen, die ich mal zur Firma gehörend einordnete. In der Mitte des Raums Herr Voith, der Techniker hinterm Mischpult und sonst nur noch 2 Zuhörer.
Herr Sonntag verlas gerade die Abstimmungsergebnisse zur Wahl der neuen Aufsichtsräte und fragte dann die beiden, ob si die Wahl annähmen, was sie beide bejahten.
Wer sich für die Zahlen interessiert, kann sich auf der HP schlau machen
https://www.ivu.de/fileadmin/ivu/pdf/...immungsergebnisse_HV_2018.pdf
In Sachen Dividende wurde vom Vorstand noch gesagt dass man diese noch mehrere Jahre steuerfrei vom Einlagenkonto zahlen kann.
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