Tsipras - Europäischer Held
Er möchte dass Griechenland wieder selbstständig von den Griechen und ihren demokratisch gewählten Vertretern regiert wird und nicht mehr von der EU und der Troika. Die letzten Jahre war Griechenland völlig handlungsunfähig und konnte keine eigenen Entscheidungen mehr treffen. Das Land wurde faktisch von außen regiert. Ein Schicksal das jedes EU-Land treffen kann und uns zu denken geben sollte. Dass sich die MSM nun gegen Tsipras ausspricht und gegen ihn Stimmung macht ist für mich ein gutes Zeichen, dass Tsipras es richtig macht. Tsipras hat das System ins Mark getroffen und könnte als Vorbild für uns alle gelten. Nicht Griechenland hat Reformen nötig, sondern die EU! Ob er durchhält wird die Zeit zeigen, aber er könnte sich zu einem Reformator und Europäischen Helden entwickeln. Bis jetzt stimmen mich alle Meldungen aus Griechenland hoffnungsvoll.
Am 13. Januar, also fast zwei Wochen vor den Parlamentswahlen in Griechenland, wandte sich der heutige griechische Regierungschef mit einem Offenen Brief an die deutsche Öffentlichkeit. Wir wollen Ihnen dieses wichtige Dokument nicht vorenthalten.
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/europa/...hwiegen-wurde.html
(PS: wieso erscheint so ein wichtiger Brief im Kopp-Verlag und nicht bei Spiegel, FAZ od. SZ. Auch in der ARD, ZdF hab ich nichts darüber gehört, aber das nur am Rande )
Ich wende mich mit einem offenen Brief an Sie, um Ihnen eine andere Sicht auf das zu geben, was sich vom Jahr 2010 bis zum heutigen Tage abgespielt hat. In erster Linie jedoch möchte ich Ihnen in aller Aufrichtigkeit die Vorschläge und Zielsetzungen meiner Partei SYRIZA erläutern, welche am 26. Januar die dann neu gewählte griechische Regierung stellen könnte.
Der griechische Staat ist seit 2010 nicht mehr dazu in der Lage, seine Schulden zurückzuzahlen. Unglücklicherweise beschloss man auf offizieller europäischer Seite, so zu tun, als könne man dieses Problems mittels des größten in der Menschheitsgeschichte je gewährten Kredits und der strikten Durchsetzung eines finanz- und strukturpolitischen Anpassungsprogramms Herr werden. Und das, obwohl dies mit mathematischer Gewissheit das Zusammenschrumpfen des Inlandseinkommens zur Folge haben musste, aus welchem die Abzahlung neuer wie alter Kredite finanziert wird.
Man ging das Problem an, als handle es sich beim drohenden Staatsbankrott um einen Liquiditätsengpass. Anders ausgedrückt: Man machte sich die Logik eines Bankers zu eigen, der, statt sich einzugestehen, dass sein an eine bankrotte Firma ausgezahlter Kredit geplatzt ist, dieser einfach weitere Geldsummen verleiht und sich vormacht, die Kredite würden abbezahlt, wenn man die unabwendbare Pleite nur immer weiter hinauszögere.
Es hätte nicht mehr als gesunden Menschenverstand gebraucht, um zu erkennen, dass das konsequente Festhalten am Extend and Pretend-Dogma [Verlängern von Krediten, wobei man so tut, als ob alles in Ordnung wäre] für mein Land in einer Tragödie enden würde. Es hätte nicht mehr als gesunden Menschenverstand gebraucht, um zu verstehen, dass man, statt Griechenland zu stabilisieren, nur Öl ins Feuer einer sich immer wieder aufs Neue selbst entfachenden Krise goss, die Europa bis in seine Grundfesten bedroht.
Die im Mai 2010 verabschiedete Kreditvereinbarung wurde von meiner Partei und mir entschieden abgelehnt. Nicht weil wir glaubten, Deutschland und unsere anderen Partner hätten uns nicht genügend Geld zur Verfügung gestellt, sondern weil wir der Auffassung waren, dass sie uns weit größere Summen haben zukommen lassen als angemessen, weit mehr, als anzunehmen wir berechtigt gewesen wären. Geldsummen, die weder der griechischen Bevölkerung zugutekommen würden, da sie nur dazu bestimmt waren, in ein Schuldenfass ohne Boden geworfen zu werden, noch das Anwachsen der Staatsschulden, deren Last unsere Partner unweigerlich immer wieder auf ihre Bürger abwälzen würden, würden verhindern können.
Diese unleugbare Tatsache war auch der Bundesregierung bekannt und wurde dennoch verschwiegen.
Weniger als ein Jahr darauf hatte sich unsere Einschätzung als richtig erwiesen. Die Kombination aus Neuaufnahme enormer Kreditsummen und massiven Kürzungen hatte es nicht nur nicht vermocht, die Schuldenproblematik zu zähmen, sondern darüber hinaus auch die Schwächsten unserer Gesellschaft hart getroffen. Gewissenhafte Arbeitnehmer waren arbeits- und obdachlos geworden und fühlten sich vor allem ihrer Würde beraubt. Die massiven Einkommensverluste trieben Tausende Unternehmen in den Ruin und verhalfen den verbliebenen dazu, sich als Oligopole zu etablieren und an Stärke zu gewinnen.
In Zeiten, in denen das Defizit an Hoffnung und Perspektive größer ist als alle anderen Defizite, brauchte es nicht lange, bis das Schlangenei des Faschismus ausgebrütet war und Neonazis in den Nachbarschaften unseres Landes zu patrouillieren begannen, um Hass und Gewalt zu säen.
Trotz des fulminanten Scheiterns dieser Strategie hält man bis zum heutigen Tag an der erwähnten Logik der Verlängerung und Täuschung fest. Mit der im Jahr 2012 getroffenen Kreditvereinbarung lud man eine noch größere Schuldenlast auf die ohnehin schon schwachen Schultern Griechenlands und löste eine neue Rezession aus, während die Gelder unserer Partner für die Finanzierung eines Systems persönlicher Bereicherung und Vorteilsnahme verwendet wurden und der damals vorgenommene Haircut vornehmlich die Einlagen der Sozialversicherungs- und Rentenkassen beschnitt.
In der letzten Zeit hört man Beobachter von einer Stabilisierung Griechenlands sprechen, sogar von Wachstum ist die Rede und davon, dass die verfolgte Politik nun Früchte trage. Dabei handelt es sich um eine willkürliche Verzerrung der Tatsachen, welche einer genaueren Analyse nicht standhalten kann. So markiert der jüngste Anstieg des realen Nationaleinkommens um 0,7 Prozent nicht etwa das Ende der Rezession, sondern deren Fortsetzung, da im selben Zeitraum die Inflation bei 1,8 Prozent lag.
Die Wahrheit ist, dass die Staatsschulden Griechenlands nicht zurückgezahlt werden können, solange die griechische Volkswirtschaft ständigen fiskalischen Ertränkungsversuchen ausgesetzt ist (fiscal waterboarding). Das Beharren auf diese ausweglose und menschenverachtende Politik und das Leugnen mathematischer Tatsachen kosten den deutschen Steuerzahler Unmengen an Geld und das griechische Volk seine Würde. Und führt, noch viel schlimmer, dazu, dass sich Griechen gegen Deutsche und Deutsche gegen Griechen wenden und so dem Gedanken eines demokratischen und geeinten Europas tiefe Schäden zufügen.
Deutschland, und vor allem die hart arbeitenden deutschen Steuerzahler haben von einer SYRIZA-Regierung nicht das Geringste zu befürchten. Ganz im Gegenteil.
Unser Ziel ist es nicht, auf Konfrontation mit unseren Partnern zu gehen, noch mehr Kredite oder einen Freibrief für neue Defizite zu erhalten. Unsere Ziele sind die Stabilisierung des Landes, das Erreichen eines ausgeglichenen Primärhaushalts und die Beendigung dieses Aderlasses, den deutsche und griechische Steuerzahler dank dieser absolut unangemessenen Kreditvereinbarung über sich haben ergehen lassen müssen. Wir fordern ein Ende des »Extend and Pretend«-Dogmas, und zwar nicht zu Lasten der Bürger Deutschlands, sondern zu unser aller Vorteil.
Liebe Leser, ich weiß, dass hinter der Forderung nach genauester Durchsetzung dessen, was vereinbart wurde, die Befürchtung steht, die Griechen könnten, wenn man es ihnen erlaubte, einfach weitermachen wie bisher. Ich habe großes Verständnis für diese Sorge und möchte klarstellen, dass es nicht meine Partei, dass es nicht SYRIZA war, die dieses System aus Korruption, persönlicher Bereicherung und Vorteilsnahme geschaffen hat, sondern eben jene, die heute allzu sehr auf die Einhaltung des Vereinbarten und die Fortführung des Reformprogramms pochen. Selbstverständlich nur, wenn dabei ihre eigenen Privilegien, wie dies in den vergangenen vier Jahren und unter der Regierung Samaras der Fall war, gänzlich unangetastet bleiben.
Wir haben diesem kleptokratischen System den Kampf angesagt und werden eine weitreichende Reform des Staates und der öffentlichen Verwaltung vornehmen sowie Transparenz, leistungsorientierte Einstellungs- und Beförderungssysteme und Steuergerechtigkeit schaffen, darüber hinaus hart gegen Geldwäscher vorgehen.
Das ist unsere Reformagenda. Die Reformagenda, die wir dem griechischen Volk bei den kommenden Wahlen zur Abstimmung vorlegen.
Ziel ist es, im Rahmen der Euro-Zone zu einer neuen Übereinkunft zu kommen, die es der griechischen Bevölkerung möglich macht, zu atmen, ihre Produktivität freizusetzen und in Würde zu leben. Mit Wiederherstellung der Schuldentragfähigkeit und einem Ausweg aus der Rezession. Mittels Wachstumsfinanzierung statt zum Scheitern verurteilter Austeritätspolitik, welche immer wieder in die Rezession führt. Mit Förderung des sozialen Zusammenhalts. Mit mehr Solidarität und mehr Demokratie.
Am 25. Januar wird in Griechenland eine neue Chance für ganz Europa geboren. Mögen wir sie nicht ungenutzt lassen.
Das Nationaleinkommen sank also weiter, nur eben weniger stark als die Durchschnittspreise. Der Schuldenberg wächst beständig weiter. Wir haben es mit einer beschämenden Schönung der Statistik zu tun, mit welcher man die Effektivität der von der Troika in Griechenland verfolgten Politik zu belegen und die Europäer, die das Recht haben, endlich die Wahrheit zu erfahren, ein weiteres Mal hinters Licht zu führen versucht.
gez. Alexis Tsipras - Quelle: siehe oben, Kopp-Verlag
Allerdings gabs ein paar Bedingungen dafür. Und die waren keinesfalls "diktatorisch", sondern gegen das "kleptokratische System" gerichtet.
oder ich glaube eher der Rubel wird eingführt.......tja unsere Oberen in Brüssel und Berlin werden am Nasenring durch die Manege geführt......Sie wollten es so......also jetzt keine Märchen erzählen....
Warten wir doch mal ab und lassen wir uns nicht gegen Griechenland aufhetzen.
bitte bitte glaubt nicht den Lügen der EU-Funktionäre.
Der Bürger wird sowiso immer an der Nase herumgeführt das ist nichts neues......aber unsere Neinsager.......äh ne die sagen ja demnächst ja.......
Das wird er auch noch direkt sagen und er wird es hübsch rhetorisch verpacken.
So ist das nun mal mit Erblasten - so manches Erbe kann man eben nicht ausschlagen... wir Deutschen wissen das ja am allerbesten.
Ausserdem hat niemand Herrn Ts. gezwungen, griechischer Nationalheld und Ministerpräsident werden zu müssen. Da kann er ja gleich den SC Paderborn trainieren...
Im übrigen ist der Brief nicht allein im Kopp-Verlag verbreitet worden; das im folgenden Absatz vorkommende Wort in Klammern (...) ist breit durch die deutschen Medien gegangen
"Die Wahrheit ist, dass die Staatsschulden Griechenlands nicht zurückgezahlt werden können, solange die griechische Volkswirtschaft ständigen fiskalischen Ertränkungsversuchen ausgesetzt ist (fiscal waterboarding)."
..aber wer nur nen Kopp(-Verlag) hat und kein Hirn drin, dem entgeht das schon mal... (im übrigen. die erwähnten anderen Medien - sind das nicht eh alles lügenpressende Systemmedien zwecks Verdummung des Volkes ? Denen hättest DU doch sowieso nix geglaubt, also warum nörgelst du an ihnen rum?)
Ich persönlich finde das Spardiktat für Griechenland genauso falsch wie die Rückkehr zu alten Marotten wie Tsipras es leider anstrebt.
Warum kann man nicht irgendwo einen Mittelweg aus Sparen und Investieren anstreben?
Ziel muss es meiner Meinung nach sein, die Arbeitslosigkeit deutlich zu senken bzw. Perspektiven für jene 26% Arbeitslose zu schaffen und seien es ABM-Maßnahmen um jene Arbeitslose wenigstens wieder etwas zu beschäftigen und nicht ganz versauern zu lassen, zumal es vor allem junge Griechen trifft, welche selbst kritisch gegenüber der Korruption in Gr. stehen und darunter leiden.
Würden wir das ernsthaft ablehnen ? Hammer ja bei der 4mal größeren DDR au ned gmacht
Warum sollte dies nicht auch im europäischen Verbund klappen?