Saddam zum Tode verurteilt
Das erklärte der Vorsitzende Richter des Berufungsgerichts, Munir Haddad, am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Bagdad. Eine neue Berufung gegen das Urteil ist nach irakischem Recht nicht möglich.
Das Sondertribunal für die Verbrechen des alten Regimes in Bagdad hatte Saddam, seinen Halbbruder Barsan al-Tikriti und den früheren Richter Awad al-Bandar am 5. November wegen der Ermordung von 148 angeblichen Verschwörern in der schiitischen Kleinstadt Dudschail 1982 zum Tode durch den Strang verurteilt. Die Verteidigung hatte vier Wochen später Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Ein Termin für die Vollstreckung der Todesurteile war am Dienstagabend noch nicht bekannt. Gegen den 69-jährigen Saddam läuft ein zweiter Prozess wegen Völkermordes an den Kurden, der jetzt höchstwahrscheinlich nicht mehr abgeschlossen werden kann. Dabei geht es um die so genannte Anfal-Militärkampagne, bei der 1987 und 1988 bis zu 100 000 Kurden ums Leben gekommen waren. Weitere Anklagen gegen Saddam und andere Funktionäre sind noch anhängig. Saddam hatte ein Vierteljahrhundert im Irak mit brutaler Hand geherrscht, bis er durch die US-geführte Militärinvasion im April 2003 gestürzt wurde.
Unterdessen ging die Welle der Gewalt im Irak weiter. Allein bei zwei Autobombenanschlägen in Bagdad starben am Dienstag 30 Menschen. Eine Bombe in einem sunnitischen Viertel in der Nähe der Abu-Hanifa-Moschee tötete nach Polizeiangaben 15 Iraker und verletzte 30. Zuvor waren in einer belebten Einkaufsstraße im Südwesten der Hauptstadt 15 Menschen gestorben, als zunächst drei Autobomben explodierten und anschließend Unbekannte die Menschen mit Mörsergranaten beschossen. 55 Menschen wurden verletzt.
In einem turkmenischen Wohnviertel der nordirakischen Großstadt Kirkuk wurden nach Angaben der Behörden drei Schüler getötet und sechs weitere verletzt, als vor ihrer Schule ein Sprengsatz explodierte.
wird wohl der Bush auf dem Gewissen haben.....??????!!!!?????
das wird wohl eine Zahl mit mind. 5 Nullen hintendran sein......naja was solls.....die amis dürfen das ja wohl
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Liebe geht durch den Magen, Pils durch die Blase.
Sicherlich war der Saddam kein Engel und hat viel verbrochen, aber ist nocht immer der rechtmäßige Präsident des Irak!!
Da die Ameriker einen Angriffskrieg (basierend auf Lügen) geführt haben, ohne UN-Mandat(was auch schon wieder lustig ist, da die UNO eigentlich eine Friedensorganisation ist), ist auch die Absetzung und Verurteilung des Saddam Hussein rechtwidrig!!
Und ich bin mir sicher, dass die Iraker 1000mal lieber den Saddam zum Präsidenten hätten als die Amerikaner als Besatzer!!
Denn unter Saddam ging es ihnen gut, sie hatten Arbeit, Verpflegung, Sicherheit usw..
Unter den Ami´s haben gar nix mehr.....
Einfach ein Scheissgeschichte und Shice auf den Bush!!
Es tut mir leid, verzeiht mir die Ausfälle, aber anders kann ich nicht!!
mfg J.B.
Diejenigen die einen "Krieg" gewinnen waren noch nie in der Geschichte "Kriegsverbrecher"!
Das ist der Punkt m. E.
Gruß hemadun
gruss
310367a
Da gab es keine Diktatur, keine Folter, keine Vergasung von Kurden, keine Armut, keinen Geheimdienst, es herrschte Demokratie und die Menschenrechte blühten, es gab "Arbeit, Verpflegung, Sicherheit" für alle und nicht nur für die Mitglieder der Baath, des Hofstaates und des Geheimdienstes. Der Krieg mit Iran war allein Schuld der Ayatollahs.
Dämlich.
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Aber DANKE für das "Kleine" Lob von die
bezüglich meiner kleine Arbeit was andere betrifft.
Das tat mir nun einmal richtig gut.
Bevor die Ami`s 1989 angefangen haben, den Saddam fertig zu machen, ging es ihnen sehr gut!!
Sicherlich lebten die Iraker unter Saddam nicht frei, aber wenn man die damaligen Zustände mit den Jetztigen vergleicht, war das früher ein Erholungsheim!!
Schau Dir den Irak jetzt an, ein einziges Chaos!!
Aber naja die Ami`s sind ja die Guten!!
Nur so nebenbei, die Ölquellen werden gut geschützt, aber die Bevölkerung ist innen total egal, Wurst wieviele da jeden Tag streben!!
Und an diesen Zuständen sind nur die Ami`s Sschuld und sonst niemand, jeder der jetzt dort unten stirbt, geht zu 100% auf die Kappe der Ami´s!!
Denk nach bevor du etwas postest!!
mfg J.B.
Ned Parker of The Times, Baghdad
An Iraqi appeals court has ruled that former dictator Saddam Hussein should be executed within 30 days, Iraq’s high tribunal announced today.
The nine-judge appeals panel upheld the Iraqi High Tribunal’s November 5 verdict in Saddam’s trial over the execution of 148 Shia villagers following a 1982 assassination attempt against Saddam in the village of Dujail.
Judge Arif Shaheen told reporters the verdict was final and legally binding, clearing the way for Saddam’s procession to the gallows.
"It cannot exceed 30 days. As from tomorrow the sentence could be carried out at any time," the judge said, after confirming that the execution verdict had been upheld and that the trial process was complete.
Iraq’s three-man presidency council must now ratify the decision. President Jalal Talabani has said he would stand aside and allow his vice-presidents to ratify the decision out of his own personal opposition to the death penalty.
Judge Shaheen said that death sentences had also been upheld for Saddam’s half-brother Barzan al-Tikriti, head of Iraq’s intelligence service at the time of Dujail, and former revolutionary court judge Awad Ahmed al-Bandar, whose court ordered the execution of the Dujail villagers.
Judge Shaheen also said the appeals court had deemed the life sentence handed down to Saddam’s former vice president, Taha Yassin Ramadan, too lenient, with trial judges asked to reconsider the "light" sentence, opening the possibility that he too could go to the gallows.
Nouri al-Maliki, the Iraqi Prime Minister, had previously signalled his wish to have Saddam executed without haste. However, Iraq’s Kurds want the Government to wait to carry out the orders until after Saddam’s current trial on charges of genocide for his 1988 military campaign against the Kurds.
Mr Basam Ridha, the Prime Minister’s liaison to the court, said no plans had yet been made for the execution. "It’s premature," he told The Times tonight, adding it was safe to say nothing would happen before next month.
The sudden announcement was a bit of a surprise. Last week, a US official with ties to the tribunal had cautioned the appeals court probably wouldn’t make a ruling until January and noted the defence had submitted a strong legal brief. The lawyers had submitted their legal arguments the first week in December and the prosecution had then submitted its rebuttals.
Mr Maliki said on December 16 that he hoped that the appeals court would rule within days.
Saddam’s trial, which many hoped would prove a catalyst for healing, instead has proven a polarising event in Iraq. The day of the November verdict, Iraq’s Shia Muslims, long oppressed under the dictator, celebrated in the street, firing off machine-guns.
Saddam’s Sunni Muslim community saw the proceedings as further evidence that the country was aligned against them. They questioned the value of the trial, while sectarian killings were occurring daily.
Saddam’s lead defence lawyer said that the verdict was expected. "We were not at all surprised, as we are convinced that that this has been - 100 per cent - a political trial," Khalil al-Dulaimi said in the Jordanian capital Amman.
Human rights groups, including Amnesty International and Human Rights Watch, have criticised the Iraqi High Tribunal for lacking the experience to mount a trial on charges of crimes against humanity or genocide.
They have also faulted the Iraqi government for interfering with the court. The first judge in the Dujail trial resigned citing pressure from the government. In the ongoing genocide trial, Mr Maliki’s office removed the case’s chief judge, saying he was too sympathetic to Saddam.
Saddam ruled Iraq with an iron first between 1979 and April 2003, when he was overthrown by US-led forces. The former president was captured in December 2003 after nine months on the run. US soldiers found him on a farm, hiding in a cramped foxhole, with wild hair and a long beard.
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MfG
kiiwii
"Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben" (B.R.)
Wenn Du die aktuelle Lage im Irak als Beweis nimmst, dass unter Saddam Hussein alles besser war, und behauptest, "jeder der jetzt dort unten stirbt, geht zu 100% auf die Kappe" der Amerikaner und ihrer Allierten, zeigst Du lediglich, dass Du gar nichts von den historischen Ursachen und dem Verlauf dieses Konfliktes verstanden hast, nichts von der irakischen Innenpolitik und auch nichts von den Kräfteverhältnissen und der politischen Lage im Mittleren Osten.
Schade, diese Schwarz-Weiss-Sichtweise, deren Motivation blanker Anti-Amerikanismus ist, kannte ich bisher vor allem von IDTE und seinen Multi-IDs.
Ich denke, Du wirst hier kein Posting finde, in dem ich super finde, was die USA und ihre Verbündeten dort unten anstellen - aber meine Ansichten haben mit Deinen ansonsten wenig gemeinsam.
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Aber DANKE für das "Kleine" Lob von die
bezüglich meiner kleine Arbeit was andere betrifft.
Das tat mir nun einmal richtig gut.
DU glaubst ich versteh nix davon, nun, wie du meinst!!
Die Sunniten vs Schiiten Geschichte?? Ich könnte Dir sogar denn habwegs genauen Ablauf seit dem Tod Mohammmeds erzählen!!
Aber jetzt einmal zur Wahrheit:
1989 haben die Amerikaner damit angefangen, den Saddam fertig zumachen!! Seit diesem Datum hat sich für die Menschen im Irak nichts gebessert sondern nur verschlechtert!! Der Bürgerkrieg entstand in dem Machtvakuum, welches die Amerikaer geschaffen haben, die Terroristen welche dort jetzt aktiv sind, kamen auf Einladung der USA, usw..
Das Ziel war von vornherein, leichten Zugriff auf das irakische Erdöl zu erlangen!!
Gewinner waren die Rüstungsindustrie, die Banken, die Ölindustrie usw...
Du sprichst von Anti-Amerikaninismus, nun das mag zum Teil sogar zutreffen, nur es fällt mir nix anderes dazu ein!!
Die Wahrheit ist nämlich, dass die Amerikaner den ersten Golfkrieg provoziert haben und durch geschickte Lügen vom Kongress die Erlaubnis für "Desert Storm" bekamen!!
Den 2. Golfkrieg haben sie ebenfalls aufgrund von Lügen, Verdrehungen etc. angefangen.
Also wo ist da eine Rechtfertigung für die Amerikanische Intervention und Anwesenheit?? Es gibt keine und wenn es dort kein Öl gäbe, wären die USA schon lange wieder weg, so wie in Somalia damals!! Da sind sie nämlich gleich nach den ersten 50 toten GI`s abgebogen!!
Keine Frage der Saddam war kein Engel, er war ein teilweise extrem grausamer Herrscher!!
Aber nach gültigem internationalem Recht ist er nach wie vor der Präsident des Irak und sollte eigentlich Immunität geniessen.
Aber die Amerikaner sind um keine Deut besser als der Saddam!!
Geheimgefängnisse, Folterungen, Verschleppungen usw...
Also erzähl Du mir nix von Anti-Amerikanismus, solange du die rosarote Brille nicht ablegst, wirst Du nie verstehen was da eigentlich vorgeht!!
Zum Schluss: Die Welt war so dumm den Lügen der Amerikaner Glauben zu schenken und nix zu unternehmen als sie den Irak angriffen und die Welt war ebenso zu feige, Sanktionen gegen die USA zu verhängen und die Welt wird sehen was sie davon hat, denn dass was die Amerikaner da angefangen haben müssen ALLE ausbaden, obwohl es das Verbrechen der USA war!!
mfg J.B.
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Aber DANKE für das "Kleine" Lob von die
bezüglich meiner kleine Arbeit was andere betrifft.
Das tat mir nun einmal richtig gut.
Schon gut, trotzdem ebenfalls N8 und schlaf gut
mfg J.B.
PS: Die Wahrheit ist manchmal eine scherzhafte Erfahrung, aber je schneller man sie akzeptiert umso weniger Schmerzhaft ist es!!! Sich selbst zu belügen war noch nie eine Lösung!!
Die USA haben bestimmt genug Fehler gemacht, aber der Hussein war bestimmt kein Lieber und Guter....
Aber wie immer: Die Todesstrafe lehne ich aus Prinzip ab, habe aber keinerlei Zweifel, dass der Typ ein sehr fettes Sündenregister zu verantworten hat.
Trotzdem haben die Ami`s nicht das Recht dort einzumaschieren!! Ausserdem hätten sie dann gleich kommen müssen und nicht dem Saddam weiter das Öl abkaufen und ihm Kredite geben!!
Da müsste die Welt jetzt ja auch bei den Ami`s einmaschieren, bei dem was die in ihrer kurzen Geschichte als Nation schon alles verbrochen haben! Angefangen von den Indianern über die Atombomben auf Japan, Napalm im Viatnam, Panama, Korea usw...
So einfach ist die Sache nun auch wieder nicht!!
mfg J.B.
es war einmal der gute Saddam H., der als Bollwerk im nahen Osten der freien und ach so zivlisierten Welt die Mullahs im bösen Iran vom Hals hielt und einen wahrhaft heroischen (und mit westlichen Geldern und Waffen gesponserten) Krieg führte.
und da gab es noch den ebenso fiesen Militärmachthaber Musharraf hinter den sieben Bergen im fernen Pakistan, der stets mit der Atomrakete wedelte, wenn ihm einer ans Bein pissen wollte.
und wie schaut das heute aus???
der Erstgenannte baumelt bald und der andere ist nun der dicke Kumpel vom Georgie-Boy und ein echter Menschenfreund geworden.
Bevor die Ami`s 1989 angefangen haben, den Saddam fertig zu machen, ging es ihnen sehr gut!!
Sicherlich lebten die Iraker unter Saddam nicht frei, aber wenn man die damaligen Zustände mit den Jetztigen vergleicht, war das früher ein Erholungsheim!!
In deinem "Erholungsheim" wurde man ja nur vergast und gefoltert....
Hussein Förderer Rumsfeld hätte nebenan auf die Anklagebank gehört, aber das macht Husseins schuld nicht geringer oder größer.
Du hast Recht, es war eine verabscheuungswürdige Tat und der Saddam war ein Diktator der sehr viele foltern hat lassen usw...
Aber es ändert trotzdem nix an der Tatsache, dass die Amerikaner dort nix zu suchen haben.
Die Amerikaner sind das letzte Volk auf dieser Welt, welche sich als moralische Grösse darstellen sollten, denn (siehe Posting 17)
Und ja ich stehe dazu, als der Saddam noch Herrscher im Irak war, war sicher besser, schau dich einmal um im Irak und sag mir etwas anderes!!
mfg J.B.
Aber wenn mir irgendwer sagt, ich sage nicht die Wahrheit dann muss ich dieses nicht auf mir sitzten lassen!!
Denn nur weil die Ami´s, Ami`s sind, haben nicht das Recht wahllos Verbrechen zu verüben!!
Während alle Welt wie gebannt auf den Irak schaut und alles unaufhaltsam und unabänderlich auf einen Krieg oder einen US-gestützten Putsch gegen Saddam Hussein mit einer anschliessenden Besetzung des Landes hinausläuft, wird hinter den Kulissen eifrig die mediale Kriegsmaschinerie in Gang gesetzt. Der ein- oder andere öffentlichkeitstaugliche Grund für einen Krieg ums irakische Öl und eine strategische Position im Nahen Osten wird sich doch wohl finden lassen, ohne gleich Ross und Reiter zu nennen ?
Blicken wir zurück ins Jahr 1990. Auch damals wurde die Begründung für einen Krieg gegen den Irak erfolgreich inszeniert...
Kriegsplan 1002 der US-Streitkräfte sah vor, dass „jeder Bedrohung des amerikanischen Zugangs zum Nahost-Öl (…) mit militärischen Mitteln begegnet werden“ sollte. Dieser Plan, bereits aus der frühen Reagan-Ära, wurde 1989 neu umrissen und zum Kriegsplan 1002-90 des US-Oberkommandos CENTKOM, zu deren Oberbefehlshaber 1987 General Norman Schwarzkopf ernannt wurde. Unter dem Oberbefehl von Schwarzkopf begann man, Kriegsszenarien gegen den Irak zu entwerfen und spielte 1990 mindestens vier davon in Computersimulationen durch. Bei einigen ging man von der irakischen Invasion Kuwaits aus. Gleichzeitig schloss das Zentrum für strategische und internationale Studien (CSIS) im Mai 1990 eine zweijährige Studie ab. Die Untersuchungen des Washingtoner Think-Tanks prognostizierten des Ausgang eines Krieges zwischen dem Irak und den USA und nahmen ebenfalls eine Besetzung Kuwaits durch irakische Truppen als Ausgangspunkt. Nach Einschätzungen von Militärexperten zeigte jedoch der Irak, wirtschaftlich stark geschwächt durch den achtjährigen Krieg gegen den Iran, keinerlei Absicht, neue militärische Abenteuer einzugehen. Das bezeugen auch die Ergebnisse einer Untersuchung des Instituts für strategische Studien der US-Kriegsakademie, die Anfang 1990 vorgelegt wurde: „Es steht nicht zu erwarten, dass Bagdad irgend jemanden zu einer militärischen Konfrontation provozieren wird. Seinen Interessen ist zur Zeit und in nächster Zukunft mit dem Frieden am meisten gedient. (…) Die Einkünfte aus Ölverkäufen könnten ihm ökonomisch gesehen zu einem Platz in den vordersten Reihen der Staaten verhelfen. Die Stabilität im Nahen Osten ist dem Verkauf von Öl nur förderlich; Störungen wirken sich langfristig auf den Ölmarkt und damit für den Irak aus (…). Gewalt ist nur wahrscheinlich, wenn sich die Irakis ernstlich bedroht fühlen. (…). Nach unserer Überzeugung ist der Irak grundsätzlich einer nicht-agressiven Strategie verpflichtet.“ Die Herausforderung für das Pentagon bestand somit darin herauszufinden, was den Irak dazu bringen könnte, Schritte zu tun, die eine US-Intervention rechtfertigen würden. Ein im November 1989 zwischen den Spitzen des amerikanischen und des kuwaitischen Geheimdienstes geführtes Gespräch dokumentiert die geplante Strategie. Verhüllt in diplomatische Formeln teilte der kuwaitische Generaldirektor der Abteilung für Nationale Sicherheit seinem Innenminister die Ergebnisse des Treffens mit CIA-Chef William Webster mit: „ Wir sind mit der amerikanischen Seite übereingekommen, dass es wichtig wäre, die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage im Irak auszunutzen, um die Regierung dieses Landes zu veranlassen, unsere gemeinsame Grenze festzulegen. Der CIA hat uns die Druckmittel dargelegt, die sie für angemessen hält, und hat präzisiert, dass eine breite Zusammenarbeit zwischen uns eingeführt werden müßte, unter der Bedingung, dass die Aktivitäten auf hoher Ebene koordiniert würden (…)“. Das Scheichtum Kuwait hatte schon am 8. August 1988, einen Tag nach dem Friedensschluss zwischen Iran und Irak, mit der eigenmächtigen und widerrechtlichen Erhöhung seiner Ölförderung einen Wirtschaftskrieg gegen den Irak entfacht. Die kuwaitischen Maßnahmen, die OPEC-Beschlüsse verletzten, ließen die Ölpreise drastisch fallen und stürzten die Wirtschaften ärmerer ölproduzierender Länder, darunter die des Irak, ins Chaos. Diese Politik behielt Kuwait auch in den Jahren 1989 und 1990 bei. Neben einer erneuten Steigerung der Ölförderung gegen die ausdrücklichen Beschlüsse der OPEC verfolgte sie die Absicht, die Ölfelder von Rumailah an der strittigen irakisch-kuwaitischen Grenze mit Hilfe von US-Schrägbohr-Technologie stärker auszubeuten. In der Eskalation dieses Konflikts, die im Juli 1990 zur Verlegung irakischer Truppen an die kuwaitische Grenze führte, verhielten sich die USA widersprüchlich und gaben dem Irak die falschen Signale, zuletzt am 25. Juli, als die Bagdader US-Botschafterin April Glaspie dem irakischen Präsidenten Saddam Hussein die Position des Weißen Hauses mitteilte: „ Mir liegt daran, Ihnen nicht nur zu sagen, dass der Präsident die besten und weitestgehenden Beziehungen zum Irak wünscht, er möchte auch, dass der Irak zum Frieden und zum Wohlstand des Nahen Osten beiträgt. Präsident Bush ist ein intelligenter Mann, er wird keinen Wirtschaftskrieg gegen der Irak erklären (…). Ich bewundere Ihre außerordentlichen Anstrengungen, das Land aufzubauen. Ich weiß, dass Sie dafür Kapital brauchen. Wir verstehen das und sind der Meinung, dass Sie die Möglichkeit haben müssen, das Land wieder aufzubauen. Aber wir wollen zu den innerarabischen Konflikten keine Positionen beziehen, beispielsweise zu Ihrem Konflikt mit Kuwait. (…) Wir hoffen, dass Sie Ihr Problem durch alle notwendigen Maßnahmen lösen.“ Am 2. August 1990, eine Woche nach der Unterredung mit Botschafterin Glaspie, marschierten irakische Truppen in Kuwait ein. Zu diesem Zeitpunkt war der folgende Truppenaufmarsch der USA und ihrer Verbündeten am persischen Golf längst beschlossene Sache. Zunächst musste jedoch der Krieg an einer anderen Front eröffnet werden – die der öffentlichen Meinung. Die fünf Monate bis zum 17. Januar 1991, dem Beginn der Luftangriffe auf den Irak, standen ganz im Zeichen der medialen Mobilmachung und des Einschiessens der Öffentlichkeit gegen den Irak. Zu diesem Zweck wurde Saddam Hussein als neuer „Hitler“, als das Böse schlechthin dargestellt, das autoritäre Scheichtum Kuwait zum Hort der Freiheit und Demokratie im Nahen Osten deklariert und in seiner Rolle der Tschechoslovakei nach dem Einmarsch Hitlers gleichgesetzt. Am 10. August 1990, also gerade eine Woche nach der Invasion, engagierten die „Bürger für ein freies Kuwait“, eine aus kuwaitischen Regierungsgeldern gespeiste Pressure-Group in den USA, die PR-Agentur Hill & Knowlton, die enge Kontakte zur US-Regierung pflegt. Die Kampagne für Kuwait sollte eine der umfangreichsten werden, die je eine Public Relations-Firma für einen ausländischen Kunden in den USA unternommen hat. 119 Hill & Knowlton Mitarbeiter begannen, die Medien mit Pressemappen zu versorgen, organisierten nationale Gebettage für Kuwait , verteilten zigtausende von T-Shirts und Autoaufklebern mit dem Aufdruck „Freies Kuwait“ und vermittelten ungezählte Treffen zwischen Redakteuren und kuwaitischen Persönlichkeiten oder „Widerstandskämpfern“. Dr. Hassan Al Ibrahim, ehemaliger kuwaitischer Erziehungsminister und Vorsitzender der „Bürger für ein freies Kuwait“ beschrieb sein Land folgendermaßen: „Die Geschichte Kuwaits verzeichnet in den letzten zweihundertfünfzig Jahren keinen einzigen Fall von Gewaltanwendung. Im Unterschied zu allen anderen Ländern der arabischen Halbinsel ist in unserer Geschichte kein Blut geflossen (…) Wir sind mit ganzem Herzen der Demokratie und der Verfassung ergeben.“ Die Wirklichkeit sieht freilich anders aus, als diese PR-Kampagne erwarten ließ. Kuwait ist ein Scheichtum mit feudalen Strukturen, beherrscht von einer Familie, Wahlrecht besteht nur für Männer über 21 Jahren, deren Familien seit 1920 im Land ansässig sind (13,5 % der Kuwaiter), es gibt Sklavenarbeit, Folter und Hinrichtungen von Oppositionellen. Eine Realität also, die sich nahtlos in das „Reich des Bösen“, das allein Saddam Hussein zugeteilt wurde, einordnen ließe, wären die Rollen von der Agentur Hill & Knowlton zuvor nicht schon anders verteilt wurden. Hill & Knowlton ließ erforschen, wie die Amerikaner auf die Kuwaitproblematik reagierten und was ihre Gemüter besonders bewegen könnte, und kam zu dem Ergebnis dass Verbrechen an Kindern und ähnliche Greueltaten ein Grund wären, militärisch zu intervenieren. Plötzlich tauchte eine Geschichte in den Medien auf, die diese Vorgaben nahezu ideal zu erfüllen schien – die „Brutkasten-Story“. Der Ursprung dieser Geschichte, wonach irakische Soldaten mehr als dreihundert Babys aus ihren Brutkästen nahmen und sie auf dem kühlen Krankenhausfußboden von Kuwait-Stadt sterben ließen, ist unklar. Sie erschien zum ersten Mal Anfang September 1990 in verschiedenen Zeitungen, erhielt aber offizielles Gewicht durch eine öffentliche Präsentation vor dem Arbeitskreis für Menschenrechte im amerikanischen Kongreß am 10. Oktober 1990. Beweise konnten unter anderem die „Bürger für ein freies Kuwait“ – also Hill & Knowlton – sowie die fünfzehnjährige „Nayirah“, die als Augenzeugin des Geschehens in Erscheinung trat. In erschütternden Berichten beschrieb sie die Brutalität der Besatzer und Aggressoren: „Ich tat freiwilligen Dienst im Al-Addan-Hospital (…) Während ich dort saß, sah ich die irakischen Soldaten in das Krankenhaus kommen und in den Raum gehen, wo fünfzehn Babys in Brutkästen lagen. Sie nahmen die Babys aus den Brutkästen, nahmen die Brutkästen mit und ließen die Babys auf dem kalten Fussboden zurück, wo sie starben.“ Die irakischen Truppen haben bei ihrem Einmarsch in Kuwait mit Sicherheit Grausamkeiten begangen. Die „Brutkasten-Story“ konnte jedoch trotz intensiver Recherchen, u.a. von der Menschenrechtsgruppe Middle East Watch, nie bestätigt werden. Bei der unabhängigen Zeugin „Nayirah“ handelte es sich übrigens um die Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA, aber als Zweifel an der Geschichte aufkamen, war die Wirkung bereits erzielt. Die Öffentlichkeit war reif für einen Krieg gegen den Irak und sich sicher, auf der richtigen, der „guten“ Seite zu stehen. Die mediale Offensive, die als erster Teil einer umfassenden Kriegsstrategie begriffen werden kann, rechtfertigte mehr als 100.000 getötete irakische Soldaten und Zivilisten als direkte Folge der Angriffe sowie mehr als eine Million Opfer bis zum heutigen Tage, darunter viele Kinder und Alte, als Folge des Wirtschaftsembargos gegen den Irak. Dies stand jedoch nicht mehr im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Die Medien widmeten sich neuen Aufgaben, neuen Kriegen, u.a. im ehemaligen Jugoslawien. Und auch die PR-Agenturen fanden neue Auftraggeber, u.a. die PR-Agenturen Ruder Finn und Waterman in Kroatien, Bosnien und im Kosovo. James Harff, Chef von Ruder Finn in einem Interview: „Unser Job ist es nicht, Informationen zu überprüfen. Wir sind dafür auch nicht ausgerüstet. Unsere Aufgabe ist es, (…) Informationen, die uns günstig erscheinen, schnell in Umlauf zu bringen und ein sorgsam ausgewähltes Ziel zu treffen“.
(Wesentliche Inhalte und Zitate in diesem Abschnitt wurden dem Buch „Kriegstrommeln“ der Journalistin Mira Beham entnommen).
Es stimmt ich mag vielleicht 28 sein und trotzdem kann mir keiner ein X für U vormachen!!
mfg J.B.
PS: Wenn Du auf Posting 22 anspielst, ich hatte mit dem ecki schon mehrere Dispute und jedesmal aber ich mich dann hinterher gefragt wieso ich mir das angetan habe, denn es endet immer kafkaesk!!