686868BRIEF AN EINEN ACHTUNDSECHZIGER68686868
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 30.01.06 20:04 | ||||
Eröffnet am: | 28.06.03 11:43 | von: proxicomi | Anzahl Beiträge: | 54 |
Neuester Beitrag: | 30.01.06 20:04 | von: prochsikomi | Leser gesamt: | 3.582 |
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von Maximilian Ohl
Lieber Onkel Jo;
ob und wie du euer 35-Jähriges, die Entdeckung des Bewusstseins eurer Generation, eure Revolution oder wie du es nennen magst, feierst Wann macht man denn das eigentlich? Zum Jahrestag des Dutschke-Attentats? Des Vietnam-Kongresses? Des Notstandsgesetze-Sternmarsches? -, weiß ich nicht. Vielleicht mit ein paar Kumpels von damals in der Kneipe, vielleicht zu Hause vor der Glotze, wo man jetzt so schön den chirurgischen“ Bomben beim Knallen zugucken kann, vielleicht in der Tennis-Kantine, zu der ihr so gerne in euren Cabrios gondelt, wenn wieder einmal ein Arbeitstag in der Schule, im Amt oder im Professorenzimmer vorbei ist? Ich weiß es nicht, du hast auch seit Jahren nichts mehr von dir hören lassen, aber ich hoffe, ihr genießt es in vollen Zügen. Ich gönne euch eure gerade zu solchen Jubiläen meist mit leichten Spurenelementen von Larmoyanz versetzte Gespreiztheit, weil ich selbst gerne wehmütig an meine Jugend zwischen Challenger-Katastrophe und Einigungsvertrag zurück denke. Und auch wenn und vielleicht gerade weil wir ja alle nicht wissen, wie das bei euch damals wirklich war und ihr deshalb immer leicht mürrisch werdet, wenn einer über eure Erzählungen den Kopf schüttelt, habe ich Verständnis für euch, vielleicht mehr, als ihr es immer hattet, wenn sich Opa früher auf ähnliche Weise versucht hatte, sich euren Diskursen über seine Jugend zu entziehen. In letzter Zeit seid ihr ja immer so verbiestert, ganz anders als damals, als ihr uns noch mit leuchtenden Augen über das Kommunardenleben und die Stadtguerilla erzählt habt.
Es tut mir Leid, dass ihr an Tagen wie diesen oft so alleine seid und meist unter euch bleibt. Versteht es nicht als Undank, aber eurem Durchblick, eurem scharfen Verstand, eurer überlegenen Moral konnte und kann leider nun mal keiner mehr von uns Nachgekommenen das Wasser reichen, und da fühlen sich leider so viele von uns schuldig oder minderwertig.
Immerhin haben wir in dieser Hinsicht gegenüber unseren Großeltern dazu gelernt, die hatten sich ja bis zuletzt immer der Konfrontation mit ihrer eigenen Schuld verweigert und trotzig an dem Bild festgehalten, das sie von ihrer Jugend gewonnen hatten, anstatt sich von euch leider zu spät Gekommenen pflichtschuldigst darüber aufklären zu lassen, wie es wirklich war.
Zwar hatten, wie ihr uns gerne belehrt, viele von ihnen die gerechte Strafe für ihre unsühnbaren Verbrechen bekommen: Die Mörder in Uniform, die an der Front oder in der Gefangenschaft verreckten, die mit dem Kainsmal geborenen Nazi-Kinder ja, irgendwie schlummerte auch in euch schon immer eine religiöse Ader -, die durch Bomben oder die Gewehrläufe der Sieger sterben mussten, die vielen schuldigen Mütter, deren verklemmter Sexualmoral die Rote Armee beizeiten auf die Sprünge half oder die Vertriebenen, die bekanntlich Dem Herrgott? Den Siegern? Oder beiden? Oder ist das das Selbe? dafür dankbar sein mussten, dass man sie nur vertrieben hatte. Aber es waren ja noch einige übrig geblieben, und anstatt anständige Trauerarbeit zu leisten, hatten sie ihre Energien auf den Wiederaufbau gerichtet und euch in eine Kindheit in Demokratie und Wohlstand gezwungen. Damit hatten sie euch aber die Chance genommen, vorzuführen, wie man Widerstand hätte leisten können, denn irgendwie schienen zu viele den Eindruck gewonnen zu haben, Opposition in der Bundesrepublik Deutschland und Opposition im Dritten Reich wären nicht ganz das Selbe. Und ich bin mir nach dem, was ich gelernt habe, nicht allzu sicher, dass eure Eltern noch in der Lage gewesen wären, nach 20 Semestern einen Studienabschluss machen und an Universitäten, in Redaktionsstuben oder Behörden die Karriereleiter hoch steigen zu können, hätten sie zu ihrer Zeit versucht, dem Gröfaz und seiner Gang mit Sit-ins und Tastkinos den Diskurs über Feminismus und die Notwendigkeit eines kontinentaleuropäischen Kong aufzuzwingen. Gut, Letzteren gab`s ja auch noch nicht.
Es war aber trotzdem allererste Sahne, wie ihr es denen gegeben hattet, diesen Tätern, die es gewagt haben, in einer zu allem entschlossenen Diktatur die Fresse zu halten und einfach nur zu versuchen, zu überleben.
Im Schulalter sind mir in diesem Zusammenhang ja auch oft so manche dummen und unreifen Gedanken gekommen. Denn da haben wir gelernt, dass Pauschalurteile und Voreingenommenheiten eigentlich ziemlich Scheiße sind, und dass trotzdem viele Leute so etwas haben würden, zum Beispiel gegen Gastarbeiter oder so. Ich kannte zwar damals weder Gastarbeiter noch Leute mit Vorurteilen gegen diese persönlich, aber mir leuchtete das irgendwie ein, dass es natürlich Quatsch ist, Menschen kollektiv wegen irgendwelcher Eigenschaften oder ihrer Herkunft anzumachen und ich hätte dies deshalb auch nie im Leben gemacht. Denn wir hatten nur allzu oft zu Hause, in der Schule und überall sonst gehört, dass alle Menschen gleich und vor allem gleich viel wert seien, und irgendwie war das für uns auch selbstverständlich. Den wer sollte denn auch und vor allem mit welchem Recht sollte er entscheiden, dass die einen weniger wert sein sollen als die anderen?
Dass ich das nicht ganz richtig sehe, musstet ihr mir dann erst vor Augen führen. Denn als ich euch euer Deutschland verrecke“ brüllen hörte, wenn die Veteranen am Volkstrauertag ihrer gefallenen Schulfreunde und Verwandten gedachten und ihr mir erklärt hattet, dass unsere Großeltern, die um Haaresbreite Krieg und Vertreibung überlebt hatten, deutsche Täter“ und keine Opfer wären und kein Mitleid verdient hätten, da fiel mir immer ein, dass wir gelernt hatten, dass es eigentlich die Nazis waren, die immer gesagt hatten, dass das Schicksal dem Stärkeren immer Recht geben würde und der Schwache kein Mitleid verdiene. Für einen Moment meinte ich tatsächlich, ihr wärt mit solchen Sprüchen kaum einen Deut besser. Ich bin euch dankbar, dass ihr mich dann immer gleich aufgeklärt hattet, dass solche Gedanken eine Verharmlosung“ der Nazis darstellen und deshalb wirklich mega Scheiße sind, denn schließlich seien ja die Deutschen“, und einem solchen Wortlaut nach sind das ja ausnahmslos alle, an allem schuld, also auch Oma und Opa, und wer dann meint, auch ihnen sei Unrecht widerfahren, der spiele damit automatisch die Nazi-Verbrechen herunter.
Wenn ihr hingegen zu eurer Zeit Adenauer oder Schmidt oder zu unserer Zeit Kohl und Dregger oder Schönhuber mit Hitler oder Goebbels verglichen hattet, dann war das auch wenn wir in der BRD der 80er-Jahre nicht im Entferntesten etwas von einer autoritären Staatswillkür bemerkt hatten - natürlich keine Verharmlosung, sondern der Ausdruck einer besonderen Sensibilität und eines besonders kritischen Bewusstseins. Denn immerhin war immer Wachsamkeit geboten, habt ihr uns erklärt, egal ob es jetzt um Fragen des Asylrechts oder des Bildungssystems oder um die Abtreibung oder auch nur um das Aufstehen bei der Nationalhymne ging, zu dem uns unsere Großeltern anhielten. Immer roch es für euch nach Nazis, wenn euch eine Meinung nicht gepasst hatte, und immer wenn ihr diese Keule ausgepackt habt, dann war es immer, um zu warnen und nie, um zu verharmlosen. Auch wenn ich nicht immer wirklich verstanden habe, wann nun genau ein Nazi-Vergleich kritisch ist und wann verharmlosend, freue ich mich des Privilegs, einer Generation angehören zu dürfen, der von den richtigen Leuten gesagt wird, was zu tun ist und wie das Denken zu funktionieren hat, nämlich von euch. Denn wer so lange studiert, so viele Texte geschrieben und dabei so viele Fremdwörter verwendet hat, der muss doch was auf dem Kasten haben. Und das hat wohl in eurem Fall auch nichts mit Autoritätshörigkeit zu tun, sondern mit Vertrauen.
Vielleicht sind wir euch auch wirklich zu wenig dankbar für das, was ihr erkämpft habt. Ihr habt eure maßgeschneiderte Rolle als gute Gouvernanten verinnerlicht. Ohne euch keine Pille ohne Trauschein, ohne euch keine Joints im Schülerlandheim, ohne euch keine Selbsterfahrungsyoga, keine Sühnezeichen-Dienste, keine hoch subventionierten Asphaltliteraten, deren Werke bisweilen in Stil und Inhalt eine gemessen an eurem individualistisch-emanzipatorischen Anspruch doch auffällige Parallelität aufweisen.
Und ohne euren heroischen Kampf gegen Prüderie, Patriarchat und postfaschistischen Konsens müssten Hunderttausende Jugendliche wohl in ihrer Freizeit heute Popel schnipsen, Backgammon spielen oder Hauptmann lesen, anstatt mit 13 aus Erfahrung über Sex quatschen oder mit 14 im Vorstand des örtlichen Schülerkomitees gegen Rechts sitzen zu können.
Aber Undank ist der Welten Lohn. Und so musstet ihr nicht nur schweren Herzens zusehen, wie sich viele eurer Kinder von eurem selbstbeweihräuchernden Apo-Gelaber nicht nur genervt fühlten, sondern vermehrt auch in dem Moment, wo nicht mehr die Tätergeneration“, sondern ihr selbst die Bestimmenden wart, Dinge wie Toleranz, das Recht auf Kritik und Selbsterfahrung oder auf den eigenen Lebensentwurf, kurzum all das, was ihr für euch reklamiert hattet, für sich nun von euch verlangten.
Und da passierten schlimme Dinge. Da gab es Leute, die jünger waren als ihr und die sich über die Wiedervereinigung freuten, anstatt die Teilung als gerechte Strafe für deutsche Schuld“ zu akzeptieren, wie ihr es ihnen beigebracht hattet.
Da gab es Typen, die beim deutschen Gewinn der Weltmeisterschaft gejubelt haben, statt sich vor dem aufkeimenden Neofaschismus zu fürchten, die lieber nach dem Abi Geld verdienen wollten als lange Jahre auf den Campus zu gehen, um Theorien über Sozialismus und Emanzipation zu diskutieren. Und da gab es Leute, die lieber mit Frau und Kindern aufs Land ziehen wollten als in karg eingerichteten WG-Kojen wurmstichiger Altbauhäuser der befreiten Sexualität zu huldigen. Mittlerweile drängt es sogar immer mehr Homos von denen ihr immer gedacht hattet, das wären welche von euch ins bürgerlich-reaktionäre Zwangskorsett der Ehe und Familie: Undankbare Nattern und Hyänen also, so weit das Auge reicht, die den Älteren den ihnen gebührenden Respekt versagen. Ihr Tabubrecher der Alten von Gestern musstet nun selbst erfahren, wie ihr selbst zu Alten geworden wart, die Tabus aufgezogen hatten, die nun in Frage standen.
Oft muss ich jetzt, wo es wieder wärmer wird, an den Grillabend auf Marthas Sitzterrasse denken, als die nach dem ersten Weinschoppen beim Anheizen von der sexuellen Revolution“ zu schwärmen begann und davon, wie damals die dummen deutschen Spießer aufgemischt wurden, und mein Schulkumpel Mischa nichts Besseres zu tun hatte, als danach bei den fertigen Buletten vor der gesamten Mannschaft damit zu prahlen, beim letzten Mal die Reps gewählt zu haben. Ich glaube, da müssen wir mal reden“, hattest du damals mit verfinstertem Gesichtsausdruck gesagt, viele hatten es plötzlich eilig, zu gehen, und während du uns dann bis in die frühen Morgenstunden vollgelabert hast, wurde Martha ganz still und führte einen erbarmungslosen Vernichtungskrieg gegen den Inhalt mehrerer Cognac-Flaschen, den sie nach mehreren Stunden verlor.
Und obwohl Mischa am Ende zerknirscht gelobte, es nie wieder zu tun, und jener SDS der "runter89er“, der euch damals über eine ganze Weile hinweg zur Weißglut getrieben hatte, schon wenige Jahre später den Bach runter ging, fiel mir auf, dass es eines der letzten Male gewesen war, wo man miteinander GEREDET hatte. Irgendwann in den 90ern hatte man sich dann nur noch angeschwiegen, und nicht nur das. Man hat nicht mehr miteinander, sondern nur noch übereinander geredet. Wo es euch nicht gelang, eure Kinder zu bekehren, seid ihr ihnen in den Rücken gefallen, wie ihr es bereits bei euren Eltern getan hattet. Als man plötzlich lange zugesagte Praktika nicht bekam, in den Seminaren von den interessanten Themen ausgesperrt blieb und einen die Vorzimmerdame jedes Mal anglotzte, als hätte sie zwei Stunden zuvor ihren Ehemann mit der Schwester, oder eher noch mit einem selbst im Bett erwischt, da erfuhr man eines Tages über mehrere Ecken, dass jemand anonym an diversen Stellen gegen einen Stimmung gemacht hätte von wegen Radikaler und Fascho und so.
Je stärker der Zahn der Zeit die Institutionen von eurem damaligen Feindbild, der Kriegsgeneration gesäubert hatte und je konsequenter die freien Plätze mit euresgleichen aufgefüllt wurde, umso mehr habt ihr gezeigt, dass auch so friedliche und tolerante Leute wie ihr nicht frei von jenem gerechten Zorn sind, der die Aufrechten befällt, wenn es darum geht, das Gute zu lehren und wenn die antiautoritären Mittel der Erziehung dabei versagen. Denn wer wie ihr der grundsätzlichen Erziehbarkeit des Menschen stets einen so überragenden Stellenwert beigemessen hat, der muss eine Verweigerung der Annahme des mühevoll Gelehrten doch geradezu auch als einen Angriff auf die persönliche Ehre verstehen.
Nachdem die puritanischen Zeloten der Gutmenschen-Moral in Form der autonomen Antifa“ im Widerstreit gegen das Böse schon längst das dereinst von euch vehement bekämpfte erzieherische Züchtigungsrecht wieder entdeckt hatten und fortan gegenüber Abweichlern für sich beanspruchten, ist euch spätestens in dem Moment, wo ihr allein das Establishment wart, plötzlich der Wert jener Einrichtungen auf institutioneller Ebene aufgegangen, gegen die ihr in jüngeren Jahren immer als angebliche Ausdrucksformen eines faschistischen Staats gewettert hattet. Hattet ihr noch in der Hochblüte der RAF, als immer wieder mal ein Kapitalistenschwein“ unter johlender Anteilnahme der Sympathisantenszene publikumswirksam platt gemacht“ wurde, für die Abschaffung des gesamten politischen Strafrechts plädiert, so fordert ihr nun Unnachgiebigkeit und stählerne Härte bereits gegen spätpubertäre Suffköppe, die um vier Uhr morgens dumme Parolen durch die leere Fußgängerzone grölen, die viele von ihnen ohne eure ständige Aufarbeitung der Vergangenheit“ gar nicht mehr kennen würden. Waren euch einst Berufsverbote“ gegen kommunistische Briefträger ein Gräuel, würdet ihr nun die öffentlichen Institutionen am Liebsten selbst von ehemaligen Mitgliedern rechter Parteien säubern. Und selbst am publizistischen Stil der Springer-Boulevardpresse, dereinst bei Böll mit Katharina Blum“ zu literarischen Ehren gekommen, habt ihr mittlerweile Gefallen gefunden. Denn die Medienhatz gegen Faschisten“ ist schließlich keine Menschenjagd gegen anders Denkende, sondern da Faschismus“ bzw. das, was ihr darunter versteht, ja keine Meinung ist, sondern ein Verbrechen ein Akt der vorpolizeilichen Aufklärung und Fahndung, eine Art XY-Surrogat für die Wahrer der von euch bestimmten Verfassungswirklichkeit.
Ich will euch eure Feierlaune nicht versauen. Ich will auch nicht selbst in die Rolle des Durchblickers schlüpfen, der alles besser wissen würde als die Alten, die füllt ihr seit jeher besser aus als ich es jemals könnte. Aber eines steht für mich fest: Ihr seid im Laufe der Jahre selbst zu dem geworden, was euer Wortführer Dutschke einst als bürokratische Charaktermasken“ gescholten hatte - autoritäre Tugendwächter und gestrenge Zuchtmeister, die mit der Rute in der Hand das Seelenheil der Menschheit gegen die Sünde der Ketzerei behaupten. Ich weiß, ich weiß: Eure Obrigkeitsfixierung, Eure Sittenstrenge dienen schließlich einem guten Zweck, sie soll dem Menschen helfen, sich zu emanzipieren und von den Zwängen zu befreien, die ihn von seinen wahren Bedürfnissen entfremden. Und diese zu erkennen und zu definieren sind nur durch Tausende WG-Nächte theoretisierenden Gelabers über Patriarchat und Proletariat gestählte akademische Eliten aus dem Bereich der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften fähig. Wo deren Herrschaft im Sinne des Guten ausgeübt wird, hat sich eure ehemalige Forderung nach einem herrschaftsfreien Diskurs“ natürlich überlebt. Die Folge ist leider, dass ihr in Folge der hermetischen Abschottung eures erlauchten Bewusstseins von störenden Einflüssen von außen bei gleichzeitig steigender Unduldsamkeit gegenüber falschen“ Auffassungen zwangsläufig immer mehr unter euch bleiben werdet. Und das lässt mich auch befürchten, dass ihr euer 35-jähriges Jubiläum meist nur im eigenen Saft schmorend begehen werdet.
Wir Nachgekommene hingegen müssen mit der Bürde leben, nicht so gut zu sein wie ihr, nie euren weiten Erkenntnishorizont und eure intellektuelle Stufe erreichen zu können und immer in eurer Schuld zu stehen für all das, was ihr erreicht habt. Vielleicht ist diese Erkenntnis einer jener Gründe für den Narzissmus, die Selbstbezogenheit und die Weigerung weiter Teile meiner Generation, erwachsen zu werden. Vielleicht sind Stefan Raab, Die Camper“ oder Ballermann 6“ Fluchtpunkte in einer Welt, die zu erklären ihr das Monopol erkämpft habt und die ihr durch Tabus und Denkverbote gegenüber potenziellen Eindringlingen aus den Generationen vor und nach euch vermint habt. Vielleicht ist die infantilistische Spaßgesellschaft unserer Tage deshalb auch eine Art der Subversion einer ernüchterten Generation“ (Sängerin Kate Ryan) gegenüber der repressiven Sauertöpfigkeit eurer allumfassenden Definitionshoheit. Ihr habt uns verboten, gegenüber unseren Großeltern, unserem Land, gegenüber den Traditionen und Wertvorstellungen, die Generationen vor euch hochgehalten haben, Dankbarkeit und Respekt zu empfinden. Deshalb nehmen sich viele von uns die Freiheit, diese Dankbarkeit und diesen Respekt nun auch euch zu verweigern.
Gruß, Max
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gruß
proxi
Deutschland immer noch im Winterschlaf
Das Ende der Kamingespräche
Eine niederländische Fernsehanstalt macht mit Überschrift auf: „Das Land brennt“. In welcher Wut, in welchem Zorn und in welcher Verzweiflung müssen sich die Niederländer befinden, nachdem der Filmregisseur Theo van Gogh auf brutale Weise hingerichtet worden ist?
Selbst führende Politiker ließen sich hinreißen zu Äußerungen, die man sonst von ihnen nicht kannte. Sie sprachen davon, den radikalen Islamisten den Krieg zu erklären, oder den islamischen Fundamentalismus in ihrem Königreich mit Stumpf und Stiel auszurotten. All das hat es in dieser Form und Deutlichkeit in den Niederlanden noch nicht gegeben. Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten. Innerhalb weniger Tage brannten moslemische und christliche Einrichtungen. Der politische Schaden war groß.
Jetzt wird den Niederländern langsam klar, das der radikale Islamismus keine andere Meinung zuläßt - und schon gar nicht von Ungläubigen. Ein Schlag gegen jede Demokratie, wo die Freiheit des Andersdenkenden, die Toleranz und Gleichberechtung einen unumstößlichen Wert darstellen! Seit dem 11. September 2001 mußten auch die Amerikaner diese leidvolle Erfahrung machen.
Wir hier in Deutschland wiegen uns in der Gewißheit, daß das bei uns nicht vorkommen kann, weil die Integration angeblich so hervorragen funktionieren soll. Am 9. November 2004 wurde in der Sendung „Frontal 21“ über eine Moschee in Berlin berichtet, deren Imam deutschfeindliche Inhalte gepredigt hat. Dabei ging es unter anderem darum, daß die Deutsche stinken und sich nicht unter den Armen rasieren, usw.; so sind sie eben, die „Ungläubigen“. Machen wir uns nichts vor: die Parallelgesellschaften gibt es bei uns schon längst. Das wissen wir ganz genau, und trotzdem machen wir nichts - außer weiter unseren Winterschlaf halten. Und dann wachen wir eines Tages auf und sind erschrocken, daß alles um uns herum brennt ...
Die Zeit der Kamingespräche ist wirklich vorbei!
KHJ
servus
greenwar
Aber jetzt wird ja proxi wieder erzählen, das es nur an den Holländern lag, die auch zulange zugeguckt haben!
Na ja, so verwechselt man Wirkung und Ursache! Ein Mord wird schnell mal zu einer muslimischen Attacke auf den Rechtsstaat und alle Christen! Und darum sind ja die brennenden Moscheen nur der berechtigte Unmut der Bevölkerung! Nicht proxi?
Und die tausende Muslime heute in Köln haben alle nur so getan als wollten sie sich eingleidern, um uns vor ihren grausamen Vorhaben abzulenken, die Welt zu unterjochen! denn das steht ja angeblich bereits im Koran! Nicht proxi?
Ich weiiiiß. Du hast ja nichts davon gesagt! Erbärmlich Deine Hetze!
die alt68er sterben auch nicht aus.
deshalb ein kleiner lustiger brief, der im linken lager immer für rechtfertigungsneurosen sowie für wildes nazi-gekreische sorgt. köstlich....
gruß
grüneagonie
Aus für Joschkas Buchladen
kh
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Ein herber Verlust für die linke Szene in Frankfurt am Main: Das von Joschka Fischer vor 25 Jahren gegründete Karl-Marx-Antiquariat in der Jordanstraße 13 mußte jetzt schließen. Eine Bäckerei-Kette übernahm den maroden Laden und verkauft dort jetzt Kuchen anstelle des Marxschen "Kapitals". Der Zufall wollte es, daß die Auflösung des Antiquariats zeitlich mit dem Verlust der rot-grünen Regierungsmehrheit in Berlin zusammenfiel. Da wie dort geht eine Ära zu Ende.
Fischer hatte das Antiquariat 1980 zusammen mit seinen Revoluzzer-Kumpanen Daniel Cohn-Bendit, heute grüner Fraktionschef im Europaparlament, und Tom Koenigs, derzeit noch Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung, gegründet. Zweck war es, die eigenen Fußtruppen geistig aufzurüsten - und zwar möglichst billig. Den Kauf neuer Bücher konnten oder wollten sich die Frankfurter Linksextremisten nicht leisten. Bei den wehmütigen Erinnerungen, die dazu nun durch die Medien geisterten, wurde eines freilich vergessen - der Hinweis darauf, woher die "gebrauchten" Bücher kamen. Man tat so, als habe Fischer den Beruf eines Buchhändlers und Antiquars nach den Grundsätzen ehrbarer Kaufmannsethik ausgeübt.
Dazu lohnt ein Blick in die über Fischer erschienenen Biographien. Bei Sibylle Krause-Burger (DVA, 1997) heißt es über den frischgebackenen Buchhändler: "Als Einsatz brachte er seine eigene, beträchtliche Büchersammlung mit ein. Denn im Laufe der Jahre des selbstverordneten und selbstgestalteten Studierens hatte er sich zu einem Büchernarr und Bücherkenner gemausert, hatte auch einen sechsten Sinn für wertvolle Stücke entwickelt. Er wußte, wo er außerordentliche Exemplare finden und einkaufen konnte, und er sorgte dafür, daß das Geschäft in der Frankfurter Jordanstraße aus den roten Zahlen herauskam."
Etwas deutlicher wird Michael Schwelin (Hoffmann und Campe, 2000): "Als junger Mann hat Joschka Fischer die Schule ohne Abschluß verlassen, seine Fotografenlehre abgebrochen. Wenn überhaupt ein berufliches Leben außerhalb der Politik existierte, dann nur für einige Zeit als Taxifahrer und für kurze Zeit als Buchhändler, der seine Bestände durch ‚Einklauen' auffüllte."
Klartext schreibt Christian Schmidt bei Econ über Fischer: "Hier (unter Frankfurts Linksradikalen) fiel der schmächtige, stark kurzsichtige junge Mann zunächst nur durch seine vergammelten Zähne auf. Aber schon bald kursierte sein Name in der Szene als Geheimtip; über diesen Typen sollte man äußerst günstig an jedes Buch kommen, das man brauchte. Und tatsächlich: Zu jener Zeit lebte der junge Joschka hauptsächlich vom strategisch gut geplanten Bücherklau. Sogar Buchhandlungen in benachbarten Städten wie Darmstadt oder Wiesbaden suchte er heim." Der spätere Vizekanzler und Außenminister sei "einer der raffiniertesten Expropriateure (Enteigner) des Buchhandels im Rhein-Main-Gebiet" gewesen.
Zuvor hatte sich Fischer als Hausbesetzer, Pflastermaler und Übersetzer englischer Pornographie über Wasser gehalten. Dazu die Biographin Krause-Burger: "Die sexuelle Revolution - Wilhelm Reich zählte zu den Kult-Autoren - galt als ein Teil der politischen Revolution. Ihr zu dienen, und sei es nur, indem man Edelpornos übersetzte, war durchaus ehrenvoll." Was an Pornos edel sein kann, erläutert die Fischer-freundliche Autorin zwar nicht, weist aber darauf hin, daß sich die Englisch-Kenntnisse des 1998 zum Außenminister Ernannten aus jener exquisiten Quelle speisen. Kenner wundern sich, daß das Marx-Antiquariat nach Fischers Wechsel in die bezahlte Politik so lange durchgehalten hat. Woher kam der Nachschub an "preiswerter" Literatur? Wie auch immer: Die meisten Deutschen, so besagen es Umfragen, bewundern die Resozialisierung des Joschka Fischer. Vor allem die Buchhändler im Rhein-Main-Gebiet atmeten erleichtert auf, als der marxistische Expropriateur die Branche wechselte. Ein Rückfall ist wohl nicht zu befürchten. Die Minister-Pensionen in Deutschland sind hoch genug.
MfG
kiiwii
eigentlich ist diese menschenverachtende ideologie schon tot.
Dann noch so durchschaubar und primitiv!!!
Ein klarer Fall für den Onkel Doktor!
Du bist wirklich der, den alle dafür halten.
Ein A.... mit O....
Den Herrn Karl mieinte ich.
aber sei es drum.
karlchen, bist du erregt?
ich kaufe ein "s" und noch viel mehr....:)
ach joker, das ist die toleranz der linksextremen moderatoren. sie haben immer diese affinität zum totalitarismus und eine diktatorische neigung.
naja, ein gehirnakrobat mehr oder weniger, barcode deine anwesenheit ist eine art amüsanter bereicherung, in diesen trostlosen zeiten.
na los bc, einer geht noch....