Culture Club
Seite 526 von 2530 Neuester Beitrag: 20.08.25 12:19 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 64.237 |
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Deutschlands.
Er studierte bei Max Horkheimer
und Theodor W. Adorno und war von 1970 bis 2002
Professor für Soziologie in Hannover.
2011 wurde Oskar Negt für sein politisches Engagement mit dem August-Bebel-Preis
geehrt. Sein Werk erscheint im Steidl Verlag, darunter Arbeit
und menschliche Würde, Kindheit und Schule in einer Welt der Umbrüche und Der politische Mensch.
Negt blickt auf Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Menschen
in Europa. Was er da sieht, ist weit beunruhigender als
Börsenentwicklungen es je sein könnten. Er sieht eine Kluft
zwischen Reichen und Armen, zwischen politisch Mächtigen
und politisch Ruhiggestellten.
Er sieht Menschen, die vom Arbeitsmarkt
zur Flexibilität gezwungen werden und, aus ihren
Bindungen gerissen, von allen solidarischen Zusammenhängen
abgekoppelt leben. Und er sieht eine Bildungspolitik, die
sich nur noch um die Qualifikation für den Arbeitsmarkt kümmert,
nicht jedoch um politische Urteilskraft.
Fand ich persönlich ganz erstaunlich, welch langfristige auswirkungen hiermit verbunden sind; (war II).
das interessante an Fils Artikel ist, dass nun Auswirkungen sogar auf die Enkel stattfinden:
http://www.koerpertherapie-luebeck.de/fileadmin/...ische_Truemmer.pdf
Ich glaube dabei nicht, dass sich solch eine These dabei wirklich halten liesse.
"3. Die Enkel der Kriegsgeneration
Bei den Enkeln der Kriegsgeneration ist die Existenzangst völlig in den Hintergrund getreten. Das Bedürfnis nach Kontakt trat in den Vordergrund und dominiert nun. Da ihre Eltern aber noch in dem Zwiespalt von Existenzangst im Hintergrund und Kontaktbedürfnis im Vordergrund groß geworden sind und da ihr Kontaktbedürfnis von Seiten ihrer Eltern nicht gestillt wurde, verschob sich die Bedürftigkeit ihrer Kinder – also der Enkel der Kriegsgeneration - hin zum Konsum.
Denn das Grundbedürfnis nach erfüllendem Kontakt wurde von Versorgung in Verwöhnung pervertiert: „Meinem Kind soll es besser gehen als mir.“ In dieser Falle befinden sich jetzt die Enkel, denn die Möglichkeiten der Rundumversorgung des übermächtigen „Vaters“ Staat sind durch die Fehlplanungen der Kriegsgeneration und ihrer Kinder am Ende. Nun werden die maßlos verwöhnten Enkel der Kriegsgeneration wieder von der Existenzangst der Großeltern ohne Vorwarnung eingeholt.
Doch die äußere Bedrohung, die die Kräfte der Existenzangst mobilisieren könnte, fehlt auch bei ihnen und so werden sich in ihnen in absehbarer Zeit schlimme neurotische Ängste entwickeln, mit Depressionen und/oder Erstarrung."
Ich glaube wie gesagt nicht, dass andere Generationen in anderen Ländern da nun im Schnitt unbedingt glücklicher oder seelisch gesünder wären als in Deutschland oder von mir aus auch in Europa.
Auf der anderen Seite ist es nun ja auch nicht so, dass alle Menschen die einem in Deutschland aus dieser oder auch aus anderen Generationen begegnen nun etwa alle unter Depressionen und Erstarrungszuständen litten oder einen sonstwie gleichsam kollektiv traumatisierten Eindruck hinterließen.
Die obige Diagnose liesse sich zudem auch im Grunde auf nahezu alle westlichen Demokratien und ebenso alle Generation nach etwa 55 übertragen.
Es ist eine dieser Wieseldiagnosen, mit der sich, wenn man es darauf anlegt, letztlich alles und gar nichts erklären lässt.
Ich halte von solchen Erklärungen im Ergebnis eher wenig, undzwar noch gar nicht einmal weil daran nun etwa unbedingt alles gänzlich falsch sein müsste, sondern weil sie einen m.E. von der Lösung eigener Probleme eher weg- als hinführen.
http://www.achtung-kinderseele.org/html/themen/...e%20stoerungen.html
http://www.bptk.de/fileadmin/user_upload/...it_kinder_jugendliche.pdf
https://edoc.ub.uni-muenchen.de/9834/1/Bauer_Andrea.pdf
-auffallend nur, dass die Zahlen ansteigend sind.
Da begibt man sich natürlich in die Ursachenforschung - wobei ich diese noch nicht für abgeschlossen halte: