Culture Club
Wenn Du meinst, Dir dazu bei den Ökonomen noch mehr Hintergründe anlesen zu müssen, bitte, mich wundert das aber ein bisschen.
Aus unserem Austausch in den anderen threads solltest Du mich an sich gut genug kennen, um zu wissen, dass dem nicht so ist.
Aber ich sehe natürlich, worum es Dir oben geht, Du möchtest gerne vermitteln.
Diplomatisch, wie ich dich kenne und schätze, in diesem Fall hat das aber wenig Sinn.
Ich schätze mal, dass er oben in seinen Beiträgen nun weiter rumspinnt, ich tue mir das allerdings erstmal nicht mehr an. Soll er glauben und verbreiten, was er möchte.
Es wäre schade, wenn es zu weiterführenden Zerwürfnissen zwischen Fil und Zanoni im CC kommen sollte: Also klopft Euch mal (wieder) gegenseitig auf die Schulter zum gegenseitigen Verzeihen - und lasst die Einstellungen politischer wie auch privater Expertise und Einsichten tolerierend nebeneinander stehen.
Jedoch sollte man auch im groben einen Leitfaden definieren, was dem CC gut tut, - und was eben auch nicht....
Zum Verhalten des Menschen innerhalb einer Gruppe gibt es interessante Untersuchungen: Hier eines (von vielen) Ergebnissen:
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.*Test / Studie.
(Hier nur das Ergebnis als Schilderung - sonst würde das ganze zu lang!)
Als Erstes zeigte sich: Die meisten Probanden passten ihre Meinung automatisch dem Urteil der Masse an; hielt etwa die Mehrheit (vorgeblich) eine Bildschirmhälfte für heller, waren auch die meisten Testpersonen dieser Meinung, egal, ob das Urteil stimmte oder nicht. Noch erstaunlicher war das zweite Ergebnis: Die Hirnaktivität der Probanden belegte, dass sie die (falsche) Meinung nicht nur vorgaben, sondern dass sie wirklich sahen, was sie zu sehen erwarteten! Bevor sie urteilen konnten, brachte ihr Gehirn die Eindrücke aus der visuellen Wahrnehmung in Einklang mit dem Mehrheitsvotum – ganz gleich, ob dies nun richtig oder falsch war.
Was als bedrohliche Niederlage unserer Urteilskraft erscheint, ist aus Sicht der Verhaltensforschung durchaus verständlich: Es ist oft hilfreich, aus dem Verhalten der anderen Informationen für das eigene Verhalten abzuleiten. Denn im Normalfall haben wir es nicht mit hinterhältigen Psychologen zu tun, die uns zu täuschen versuchen. Wenn die Mehrheit unserer Mitmenschen zu einem anderen Urteil als wir selbst kommen, ist deshalb die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir danebenliegen.
Anders sieht es allerdings aus, sobald die manipulative Kraft der Werbung ins Spiel kommt. Wir müssen davon ausgehen, dass auch künstlich erzeugte Trends unser Wahrnehmungsvermögen beeinflussen, bevor wir uns überhaupt ein unabhängiges Urteil bilden können. So belegten Welzer, Pauen und Herrmann eindrücklich, wie anfällig wir für Mitläufertum und Rudeldenken sind. Trotz aller Bemühungen konnten sie bislang nicht herausarbeiten, welche besonderen Charaktereigenschaften, Erziehungsmethoden oder Lebensumstände das Heldinnen- und Heldentum begünstigen könnten.
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Fazit, und dies gilt auch für besonders für mich: Also immer in Distanz sich selbst betrachten - dies gilt auch für den "ÖV"......
(schmunzeln....)
Ganz bestimmt nicht. Es war mehr eine Interesse an der Gesamtentwicklung, die der gesamte Thread dort nimmt...
(Quelle: political incorrect)
Der alltägliche Wahnsinn um uns herum ist (seit längerem) schwer zu verkraften. Bei den ständigen Exzessen der „Willkommenskultur“ erfährt dieser Eindruck eine nicht unbeträchtliche Steigerung.
Schon als sich noch keine Asylantenflut über Deutschland ergoss, beschäftigte dieses Phänomen einige Denker. Einer von ihnen war der Philosoph Frank Lisson, der 2012 das Grundlagenwerk „Die Verachtung des Eigenen“ veröffentlichte. Lisson geht darin an die Quellen: Vor aller Zeitdiagnose ruft er zuerst die Erinnerung an das klassische Abendland wach. Von Europa gingen Wissenschaft, Technik und Philosophie in die Welt hinaus. Die europäischen Völker, die sich nun so emsig selbst vernichten, eroberten den Erdball.
Ab der Hälfte des 20. Jahrhunderts jedoch kam diese Entwicklung erst zum Stillstand und lief dann in entgegengesetzter Richtung weiter. Das technisch-naturwissenschaftliche Überlegenheitsgefühl kehrte sich nach innen und wurde zu einer nagenden Selbst-in-Frage-Stellung. Heute „verdanken“ wir diesem Prozess neue „Wissenschaften“ wie „Gender Studies“ und „Kritische Weißseinsforschung“.
Wie erklärt sich der Bruch in der Selbstwahrnehmung, der dafür verantwortlich ist, dass die Sorge um den Zustand der eigenen Kultur fast gänzlich verstummt ist, während sie bis etwa 1970 in allen geistigen Lagern diskursbestimmend war? Welche mentalen Veränderungen ereigneten sich im europäischen und deutschen Menschen vor allem während der gewaltigen Schwellenjahrzehnte nach 1950, die ihm seine neue, subalterne Rolle in der Welt, seinen Eintritt in den geistigen Ruhestand schließlich völlig akzeptieren ließen?
Buchtipp: Lisson
Sein Buch ist keine leichte Kost und fordert einiges Nachdenken vom Leser. Aber die Lektüre lohnt sich eventuell....
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Wer oder was hat Euch zum Trading gebracht - oder zu "Ariva"?
Zu Eurer (lebens- ) Philosophie und inneren Einsichten?
Was ist ursächlich Eure Motivation, öffentlich zu posten - bzw. hier zu diskutieren?
Der Mensch wird ja bekanntermaßen in erster Linie durch sein engstes Umfeld geprägt.
So zeigt gerade die Widerständler-Forschung, wie sehr wir unsere Entscheidungen an anderen orientieren und wie sehr wir durch unsere Beziehungen geformt werden. Es empfiehlt sich also, darauf zu achten, mit wem wir Beziehungen führen und an wem wir uns ausrichten wollen. Wenn wir darüber nicht nachdenken, werden andere für uns entscheiden. Sie werden ihre Interessen durchsetzen, und wir werden es noch nicht einmal bemerken, weil wir sie irrtümlicherweise für die unseren halten.
Asylantenflut, die sich übers Land ergießt, die exzessive(?)Willkommenskultur...
Was ist daran exzessiv, wenn man Menschen mit Respekt und Freundlichkeit begegnet, die größtenteils Schreckliches erlebt haben, was man selber nicht ansatzweise nachvollziehen kann?
Und wo bitte vernichten sich europäische Völker?
Eigentlich ist die Sache doch ganz einfach. Wir Leben in einem Land, dass in der Tradition des Humanismus und der christlichen Wertvorstellungen(Nächstenliebe)steht.
Wer jetzt Angst vor fremden Kulturen hat, die in unser Land einwandern, der vertraut ganz offensichtlich dieser Tradition nicht.
Wenn er daran glauben würde, würde er auch nie daran zweifeln, dass sich die hier praktizierten Werte auch weiterhin durchsetzen, da sie einfach eine bessere Grundlage für das menschliche Miteinander bilden als ein rückständiges Patriarchat mit chauvinistischen und radikalreligiösen Elementen.
Habe auf ariva noch keinerlei klare Position diesbezüglich bezogen - zumindest nicht öffentlich;
sondern hier in letzter Zeit allenfalls einige Denkanstöße gegeben , - wenn eventuell auch leicht provokativ , das gebe ich zu....
Hast Du jemals meine ureigenste Meinung erlesen können? Bestimmt nicht, denn sie wurde noch gar nicht geäußert....
(Außer die zarten Ansätze einer Moderierung der Diskussionen zwischen Zan und Dir....)
Jedoch erkenne ich aus #6909, wie sehr sensibilisiert Du auf dieser Ebene bereits bist,-)
LG
Lady
...Im holzvertäfelten Raum ohne Fenster sind alle Freunde, die Welt draußen ist der Feind. Denn diese Welt ist schlecht. Deswegen hat das national-konservative "Institut für Staatspolitik" an diesem Samstag zum "Widerstand" geladen - so heißt die Tagung in der bekannten Berliner Bildungsstätte Urania. 250 Männer und einige wenige Frauen sind gekommen, um sich in Erinnerung rufen zu lassen, was Karl Marx schon vor über hundert Jahren gesagt hat: Die kapitalistische Gesellschaft ist eine elendige. Einer der Vortragenden stellt fest: "Wir stehen kurz vor dem Untergang."
...Der einzige Polit-Glanz des Tages: Alain de Benoist, der französische Vordenker der Neuen Rechten. Der wird angekündigt wie der Regierende Bürgermeister auf dem Sommerfest der Berliner Stadtreinigung.
Doch Benoists Worte sind weder rechts noch links, sie sind einfach nur langweilig. Er spricht über "Identität" - und dazu verrät er nicht viel mehr, als dass das kapitalistische System die Menschen zu leblosen Objekten gemacht habe. "Die kapitalistische Ordnung ist nihilistisch", sagt Benoist. Der Berliner Rechtsintellektuelle Frank Lisson, ein gern gesehener Autor bei der Zeitung "Junge Freiheit", macht in seinem Vortrag "totalitäre Strukturen" in Deutschland aus. Wir lebten in einem Land der Gleichmacherei, so Lisson. Und: "Die meisten derer, die Meinung machen sind Linksextremisten." Dann beklagt er noch den "defätistischen CDU-Realismus" und spricht von der deutschen Zivilreligion, "deren anzubetender strafender Gott Auschwitz heißt."...
Ich war dort: im vorderen Asien unterwegs sowie auch im zentralen Afrika. (Je circa ein Jahr - nicht in schicken Hotels sondern mitten in der dort lebenden Bevölkerung untergebracht und ich war allein unterwegs - ohne einen starken männlichen Beschützer.)
Ich habe viel dort gesehen - und die größte Armut und schlimmste Krankheiten, die es hier garnicht mehr gibt...In dem Land in Zentralafrika wurde während meines Aufenthaltes der letzte Augenarzt aus Krankheitsgründen außer Landes geflogen - eine Katastrophe.
Und doch erlebte ich dort eine Gastfreundschaft, wie ich sie hier in Deutschland noch nicht erleben durfte. Mir ist klar, dass dies in der jeweiligen Kultur dort seinen Ursprung hat, jedoch:
Europa hängt dermaßen provokativ als superfetter Braten (via Landkarte) über ihnen, dass man aus der dortigen Perspektive ein entfliehen mit allen Mitteln äußerst gut nachvollziehen kann. Wir sind aus diesem Blickwinkel ein solch reiches übersättigtes Land, wie viele es sich hier überhaupt nicht vorstellen können.... Hinzu kommt die schlechte Bildung, keine gesundheitliche Versorgung, Ernährung (??) vielerorten dort etc....
Nun, wer war bereits dort?
Doch ich plädiere für Toleranz: Solche , die nichts tun, werden genauso ihre persönlichen Gründe haben.
Und somit hast auch Du eine Facette mehr von Lady kennengelernt...
unterm Strich doch positiv - oder?
Niemand, wirklich niemand wird bestreiten, das Europa, speziell Deutschland, ein Paradies ist, je ärmer das Fluchtland um so paradiesischer.
Darum geht es doch seit dem ersten Tag.
Der Westen macht keinerlei Politik oder Anstrengungen um arme Länder hochkommen zu lassen. Dem Euro und Dollar zu Liebe wird jedes Wirtschaftsbemühen untermeniert und elemeniert, nur nicht einen Cent Verdienstausfall in Kauf nehmen.
Wir fischen deren Meere leer, beuten ihre Bodenschätze aus, kaufen ihre Wasser und lassen sie dursten, unterbieten per Subventionen deren Erzeugerpreise, überfluten deren Märkte mit unseren Produkten, werben die Hochqualifizierten ab, stiften Unruhe und liefern die Waffen für Konflikte.
Die Oberdrecksäcke sind wie immer im Westen zu finden
es ist und bleibt ein brisantes Thema, natürlich...werde mich zukünftig vielleicht mehr den künstlerischen Bereichen zuwenden.
Wünsche allen ein gelungenes Restwochenende;-)
Nun gute Nacht -
LG
Lady
Während die alten Herren hier damit beschäftigt sind, mit ihrer ideellen Magnum herumzufuchteln und sich die Welt schön ideologisch in Identisches und Nichtidentisches, in Faschisten und Antifaschisten einzuteilen, stellen die Damen dann offenbar lieber kluge und einfühlsame Fragen. (#907) und engagieren sich ganz praktisch im Bereich der Flüchtlingshilfe. Große Klasse, Lady! :)
Bei der Buchempfehlung weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so recht. Aber manchmal sind auch anstößige und zweifelhafte Philosophen nicht uninteressant zu lesen. Baudrilliards Essay zum 11.September hat mich z.B. alles andere als begeistert, einige interessante Gedanken habe ich allerdings trotzdem gefunden.
Der Titel klingt nun allerdings fast ein bisschen nach Fill's ewiger Kategorisierung in Identisches und Nichtidentisches. Mir kommt das hier schon aus den Ohren heraus.
Identisch oder nichtidentisch ist für mich weder im Positiven wie im Negativen ein Qualitätsmerkmal an sich, und es sträubt sich mir ehrlich gesagt auch, in solchen für mich etwas unsinnigen binären Kategorien zu denken.
Leute wie Fill dürfen das aber gerne machen, wenn sie denn müssen.
Für den Fortschritt, oder gar noch Aufklärung, halte ich solch ein Denken jedoch nicht.
Nochmal ein Dankeschön, Lady! Ich werde hier dann allerdings bis auf weiteres dennoch die Segel streichen.
p.s.:
Ein guter Spruch, den Du über Deinem Schreibtisch hängen hast.
;)
Natürlich ist die Welt nicht perfekt, Du sprichst da viele Probleme an, die auch welche sind.
Die Unsachlichkeit Deines Vortrages ist dennoch bemerkenswert.
Dass der Westen keinerlei Anstrengungen unternehme, den Entwicklungs- und Schwellenländern zu helfen ist nun völlig uninformierter Käse - reines antiwestliches Ressentiment.